Kurz bevor es ganz dunkel wird kommen wir am Parkplatz an. Er ist nun fast leer, denn nach 20 Uhr ist der Aufenthalt im Tal verboten. Wir machen uns auf zu unserer letzten Station auf Korsika, hetzen zuvor noch durch den Supermarkt in Corte (am Eingang werden wir von einer Sicherheitskraft mit den Worten empfangen: "On ferme dans cinq minutes!" und holen im Laufschritt Brot, Käse und Mirto.
Mirto ist der korsische bzw. sardische Likör aus den Beeren (= roter Mirto) oder Blüten und Blättern (=weißer Mirto) des Myrthenstrauches. Dieser ist immergrün, reich verzweigt und wird bis zu 5 Meter hoch. Die Myrthe wird seit dem Altertum kultiviert und hat sich bis nach Pakistan verbreitet. Als fester Bestandteil der mediterranen Macchia trägt sie zu deren charakteristischen und aromatischen Duft (Osolemirnix: "
"Ein hauchzarter Duft nach Thymian und Mandeln, Feigen und Kastanien.... und dieser Hauch von Kiefer, diese leichte Andeutung von Beifuß, diese Ahnung von Rosmarin und Lavendel...") bei. Für uns ist Mirto der Duft der Macchia in flüssig. Da der Alkoholgehalt um die 30% beträgt, handelt es sich nicht um ein Getränk ....
Die nächtliche Fahrt führt uns an das Ende des Asco-Tales inmitten der höchsten Berge Korsikas. Haut-Asco ist ein Ausgangspunkt zur Besteigung des höchsten korsischen Berges, des Monte Cinto (2706 m). Die Nacht verbringen wir neben der Skistation. Ja, auf Korsika gibt es Skigebiete.
Den folgenden Tag genießen wir am Fluss Asco. Zum Baden in den Gumpen ist es uns aber zu kalt.
Die farbigen Steine im klaren Wasser erinnern uns an den Fluss Fangu (frz. Fango). Bezeichnend für die Topographie Korsikas: Vom oberen Asco-Tal bis zu den Gumpen des Fangu sind es lt. Google Maps mit dem Auto 118 km. Luftlinie sind es kaum mehr als 20.