Der Duft der Macchia - 11 Tage auf Korsika

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Am nächsten Tag geht es in die Calanche, genauer: zum Baden an die Cala de Ficaghiola (der erkennbare Einschnitt an der Küste links im Bild). Erreichbar ist die Bucht über ein steiles und vor allem sehr schmales Sträßchen vom Dorf Piana. Für breitere Autos als unseren Kasten eher ungeeignet.

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Zufallsbekanntschaft auf dem Weg zur Cala

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Am Nachmittag ist die Bucht durchaus gut besucht. Also geht es nach einem kurzen Bad erstmal wieder an den Kasten für einen gemütlichen Nachmittagskaffee. Später, als die Sonne sich schon aus der Bucht verabschiedet hat, kehren wir zurück und sind alleine - bis auf zwei Boote, die vor der Bucht ankern.

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Zum Wohl!​
 
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irgendwie hätte das auch Sardinien sein können.
Da gibt es natürlich einige Parallelen, schließlich werden die beiden Inseln in der Straße von Bonifacio nur durch wenige Kilometer Wasser getrennt. Aber es gibt auch markante Unterschiede: Korsika ist viel gebirgiger. Es ist quasi ein Hochgebirge im Meer. Nur an der Ostküste gibt es einen längeren etwa 10 km schmalen flachen Küstenabschnitt, dafür mehr als 50 Berge, die die Grenze von 2000 m überschreiten. Auf Sardinien keinen einzigen. Für uns als Kletterer markant: Auf Korsika klettert man ausschließlich an Granit, auf Sardinien überwiegend an Kalk.
 
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Vielen Dank, dass du uns mitnimmst auf diese Insel. Wir haben vor 7 Jahren eine Rundreise gemacht an den Küsten entlang. Deine Bilder von anderern Orten und Touren weckt bei mir das Vernweh ganz ark. Respekt vor deinen sportlichen Hobbys und Aktivitäten!:oops:

Beaucoup de salutations,
Sebastian
 
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Herzlichen Dank für diesen tollen Reisebericht, schöne Aufnahmen und mal wieder ein Text, der den Leser mitnimmt 😊👍.
 
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Am nächsten Morgen (die Nacht haben wir auf dem Parkplatz oberhalb der Bucht verbracht) müssen wir (d. h. insbesondere die bEva) noch einen Bade- und Schnorcheltag einlegen.

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Insbesondere Munk mag uns nicht ohne Aufsicht ins Wasser lassen.

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Ganz besonders liebt er es, auf einer Luftmatratze dabei zu sein.

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Am frühen Nachmittag wird es in der Bucht recht voll und wir ziehen weiter. Die schmale D81 durch die Calanche ist wunderschön, bekannt und begehrt. Eigentlich lauern da viele Fotomotive. Aber der Verkehr ist auch gewaltig (jedenfalls für so ein schmales Sträßlein) und so halten wir nur einmal für ein Foto.

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Nach dem Touristenort Porto geht es wieder ab in die Berge und über den Col de Vergio, mit 1470 m höchster Pass der Insel, sehr kurvenreich und durch das tolle Tal des Golo (Fotos hier: https://www.nikon-fotografie.de/com...e-wasser-10-tage-korsika.286151/#post-2617288) nach Corte und weiter in das Restonica-Tal zum Campingplatz Tuani. Leider war er - völlig im Gegensatz zu unserem ersten Aufenthalt ebenfalls im September - ziemlich voll und wir ergatterten gerade noch einen passablen Platz. Was machen die ganzen Leute dort, viele mit kleinen Kindern (ist ja keine Ferienzeit)? Keine Ahnung, denn weder beim Klettern noch beim Wandern an die bekannten Seen haben wir jemanden vom Camping getroffen. 2016 waren wir hier zur gleichen Jahreszeit fast alleine.

Das Val Restonica ist ein Kletterparadies. Einige Sektoren, darunter auch 200 Meter hohe Wände, kann man per Fuß vom Camping erreichen. Hier ein 2reihiges Panorama des Sektors "Candide et Martin" mit Stitchingfehler rechts. Die Routen sind bis zu 6 Seillängen lang.

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Die Tafoni sind einfach großartig, aber wenn man nur zu zweit unterwegs ist, kriegt man nicht wirklich gute Kletterfotos hin.

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Jetzt eine Beichte.
Die Straße in das Val Restonica ist schmal. Bis zum Campingplatz Tuani (6 km von Corte) ist er für Campingmobile aller Arte befahrbar. Oder besser gesagt, erlaubt, denn mit breiten Womos oder Wohnwagen hat man da bei Gegenverkehr wenig Spaß. Ab dem Campingplatz bis zur Bergerie de Grotelle (weitere 10 km) ist er für Fahrzeuge mit einer Breite >1,90 m gesperrt. Es gibt einen Shuttle-Service. Heißt es jedenfalls und ein entsprechendes Schild steht am Eingang zum Camping. Fahren tut der aber nur in der Hochsaison. Also denke ich, das Verbot für breite Fahrzeuge gelte auch nur zu dieser Zeit.

Tja.

Unterwegs stoppt uns ein Ranger und hält wortlos das entsprechende Verbotsschild hoch. Aber er winkt uns dann etwas missmutig durch. Am Parkplatz angekommen werden wir von einer netten jungen Dame mit den Worten begrüßt: "Oh ... you are too big!" Dabei kann ich etwa genau so gut französisch wie englisch ....Dann knöpft sie uns sehr charmant die doppelte Parkgebühr ab, 12 €.

Leider ist Samstag und der Andrang ist jetzt schon heftig. Wir sind mit die ersten auf dem Parkplatz, aber Auto um Auto kommt an. Egal.

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Auf dem Weg zum Lac de Melo (Panorama aus 5 Einzelbildern)


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Lac de Melo, gesehen vom Weiterweg zum Lac de Capitello
Stellenweise ist der Weg für unsere Hunde schon eine kleine Herausforderung. Aber sie meistern es super und umgehen die kurzen mit Ketten gesicherten steilen Passagen und die Leitern.


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Lac de Capitello. Er liegt auf knapp 2000 m und ist 2/3 des Jahres zugefroren.


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Wir verweilen ziemlich lange hier oben. Es ist einfach schön.

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Panorama aus 5 Einzelfotos

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Während des Abstiegs dämmert es und das Val Restonica hüllt sich in Nebel. So schön es im Herbst ist - die kurzen Tagen sind ein kleiner Nachteil.​
 
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Kurz bevor es ganz dunkel wird kommen wir am Parkplatz an. Er ist nun fast leer, denn nach 20 Uhr ist der Aufenthalt im Tal verboten. Wir machen uns auf zu unserer letzten Station auf Korsika, hetzen zuvor noch durch den Supermarkt in Corte (am Eingang werden wir von einer Sicherheitskraft mit den Worten empfangen: "On ferme dans cinq minutes!" und holen im Laufschritt Brot, Käse und Mirto.

Mirto ist der korsische bzw. sardische Likör aus den Beeren (= roter Mirto) oder Blüten und Blättern (=weißer Mirto) des Myrthenstrauches. Dieser ist immergrün, reich verzweigt und wird bis zu 5 Meter hoch. Die Myrthe wird seit dem Altertum kultiviert und hat sich bis nach Pakistan verbreitet. Als fester Bestandteil der mediterranen Macchia trägt sie zu deren charakteristischen und aromatischen Duft (Osolemirnix: ""Ein hauchzarter Duft nach Thymian und Mandeln, Feigen und Kastanien.... und dieser Hauch von Kiefer, diese leichte Andeutung von Beifuß, diese Ahnung von Rosmarin und Lavendel...") bei. Für uns ist Mirto der Duft der Macchia in flüssig. Da der Alkoholgehalt um die 30% beträgt, handelt es sich nicht um ein Getränk ....

Die nächtliche Fahrt führt uns an das Ende des Asco-Tales inmitten der höchsten Berge Korsikas. Haut-Asco ist ein Ausgangspunkt zur Besteigung des höchsten korsischen Berges, des Monte Cinto (2706 m). Die Nacht verbringen wir neben der Skistation. Ja, auf Korsika gibt es Skigebiete.

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Den folgenden Tag genießen wir am Fluss Asco. Zum Baden in den Gumpen ist es uns aber zu kalt.

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Die farbigen Steine im klaren Wasser erinnern uns an den Fluss Fangu (frz. Fango). Bezeichnend für die Topographie Korsikas: Vom oberen Asco-Tal bis zu den Gumpen des Fangu sind es lt. Google Maps mit dem Auto 118 km. Luftlinie sind es kaum mehr als 20.

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2 Kommentare
juersch2
juersch2 kommentierte
Zu kalt? Ich bin im Lac de Melo geschwommen! Aber nur sehr kurz, brrrrrrrrrrr.
 
Lydian
Lydian kommentierte
Jeder wie er mag :)
 
Ich sag auch danke -das war ein schöner Reisebericht mit wunderbaren
Bildern, der nächste darf folgen. :)

Mit Titou und Munk habt ihr richtig tolle Kletterhunde, die alles super mitgemacht
haben.(y)
 
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Mit Titou und Munk habt ihr richtig tolle Kletterhunde, die alles super mitgemacht haben.(y)
Das stimmt wohl. Wir haben beide von klein auf immer an den Bergen und Felsen dabei gehabt und sie sind wirklich sehr geschickt. Manchmal etwas zu furchtlos, wenn man beispielsweise 25 Meter über dem Boden konzentriert die Wand hochklettert und auf einmal kommt ein Hund auf einem sehr schmalen, gerade noch erkennbaren, Felsband von der Seite reingelaufen....
 
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