...ich werfe das mal in die Runde....
Da ist eine Menge Unsinn drin, allein die Behauptung Großformatfilm
hätte mehr Belichtungsspielraum als MF. Das ist die gleiche Emulsion,
lediglich auf einem dickeren Träger. Wo soll der Spielraum herkommen?
Er hat den sehr viel wesentlicheren Teil des Zonensystems nicht verstanden:
Das Konzept der Prävisualisierung.
Es geht keineswegs allein darum den dynamischen Umfang des Motivs
auf's Papier zu bringen, sondern es geht darum schon bei der Aufnahme
festzulegen welcher Teil im Motiv genau wie hell sein soll, und mit welchen
Kontrasten das geschehen soll.
Daß man einen Farbfilm mit der Hälfte der angegebenen Empfindlichkeit
am Belichtungsmesser einmessen soll ist Folklore. Die Empfindlichkeit
steht ja nicht zum Spaß drauf.
Tri-X ... ein sehr gutmütiger Film. Keineswegs das was man eine moderne
Emulsion nennen würde, ein direkter Widerspruch zur Weiterentwicklung
die er anführt. Eine moderne Emulsion wäre ein T-Max, und da führt sein
Vorgehen zum berüchtigten "Highlight Blocking" - da ist in den Lichtern
dann keine Zeichnung mehr. Daß bei Überbelichtung und Überentwicklung
das Korn zusammenklumpt ist auch nicht gerade eine neue Erkenntnis.
Er sagt daß niemand das Zonensystem in Frage gestellt hat, nachdem er
gerade belegt hat daß er den Kern nicht einmal verstanden hat.
Dann noch ein paar Allgemeinplätze, ein bißchen Name Dropping inclusive
Gendersternchen und fertig ist der esoterische Artikel.
Das Traktat wird dem reisserischen Titel inhaltlich nicht annähernd gerecht.
Luftnummer.