Bei aller Wertschätzung, als Lesender dieses Threads ist für mich Dein Statement nicht nachvollziehbar. Alleinstehend, ohne Angabe von Fakten auf die Dein Statement basiert, sowie ohne Angabe auf welchen der Posts sich Dein Statement bezieht halte ich den Deinen für entbehrlich.
Na ja, es war schon nachvollziehbar, nur nicht hilfreich. Es wurde gepostet, "Man sollte dies nicht überbewerten. die Praxis sieht oft ganz anders aus", "Ich warne ein wenig davor, DXO hier als Referenz für spätere Bilder heranzuziehen", "Dieses Gefühl beschleicht mich auch etwas" etc. Das würde ich auch ungern so stehen lassen.
Die DxO-Werte sind für mich die einzigen im ganzen Web, die
tatsächlich Relevanz besitzen. Deshalb stören mich solche Kommentare besonders.
Anders als z.B. DPReview versteht DxO die Physik hinter dem, was sie tun. Z.b. ist die Unfähigkeit von DPR zu verstehen, dass Rauschen von den Ortsfrequenzen des fertigen Bilds abhängt, für einen Physiker enervierend. Und das, obwohl jedes Kind weiss, dass hohe Töne mehr rauschen als tiefe. Oder DPRs Unverständnis, dass sie in 50% ihrer Tests eine willkürlich eingestellte JPG-Engine und nicht die Kamera testen. Und DxO versteht auch mehr von Fotographie als z.B. DPR. Die Leute bei DxO bauen schliesslich auch ein Raw-Konverter sowie das Filmpack für Fotographen, die die Anmutung von analogem Film nicht aufgeben wollen.
Aber, was Leser hier auch oft vergessen, ist, dass sie wahrscheinlich auf DxO nicht nachgelesen haben, wie die Ergebnisse korrekt zu lesen sind.
Die DxO-Ergebnisse sind UMSO wertvoller, je tiefer man in die Einzelcharts eintaucht. Andererseits ist der Gesamtscore fast irrelevant, weshalb ich ihn auch weggelassen habe. Immerhin enthält er die Auflösung überhaupt nicht als Kriterium.
Was auch übersehen wird, ist, dass erst bei einem Gesamtscore-Unterschied von
15 eine volle Blende Vorsprung erreicht wird. Bei Unterschieden von 5 reden wir also über 1/3 Blende Unterschied! DxO sagt folgerichtig selber, dass Kameras, die +/-5 in der Gesamtwertung zusammenliegen, als in der Praxis ununterscheidbar gelten.
Es gibt also keinen Grund, die DxO Werte als theoretisch und praxisfern zu titulieren. Das ist einfach nicht der Fall. Man muss lediglich die Skala im Auge behalten. Der Unterschied zwischen 95 und 89 sind also lediglich 0.4 Blenden und nur knapp über der Ununterscheidbarkeit.
Man sollte auch verstehen, wie DxO den Dynamikumfang definiert. Physikalisch korrekt, aber ein Fotograph würde diesen Umfang nicht voll nutzen wollen, da die dunklen Bereiche dabei schon zu stark rauschen (SNR von 0). Fordert man z.B. von nutzbaren Schatten noch 20dB Signal, ergeben sich 20/6 oder 3.3 EV geringere Dynamikwerte. Also 11.1 EV statt 14.4 EV. Diese Korrektur ist natürlich willkürlich, aber problemlos für jeden Fotographen individuell nach seinen Vorstellungen durchführbar. Damit ist z.B. der DxO-Dynamikwert direkt in einen für die tägliche Arbeit praxisrelevanten Wert übertragbar.
U.a. deshalb finde ich Aussagen, die DxO-Werte seien nicht praxisrelevant, geradezu grotesk.
Sich die Mühe zu machen, ein wenig hinter den DxO-Score zu scheuen, lohnt wirklich. Vielleicht auch, bevor man hier mal schnell eine Meinung postet.
P.S.
Es gibt Verbesserungspotential auch bei den DxO Messungen. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau.