och nö, bitte nicht noch mal. das haben wir doch vor sechs, sieben jahren alles bis zum abwinken durchgekaut.
Das von Nikon für die verlustbehaftete Kompression verwendete Verfahren ist nicht so statisch festgeschrieben, wie Du anscheinend annimmst.
Ich habe es so verstanden, dass die Ingenieure bei Nikon jeweils passend zum Sensor entscheiden, welche Signalanteile der RAW-Datei keine wesentlichen für das Foto relevante Daten mehr enthalten.
Zum Beispiel bei der D300 soll dies sehr gut funktioniert haben, so dass praktisch kaum ein Unterschied zwischen der verlustfreien und verlustbehafteten Kompression auszumachen ist, dass muss aber nicht auch für die neue Sensorgeneration der D4/D800 gelten - insoweit sind vor Jahren durchgeführte Diskussionen weitgehend für die Katz.
Damit will ich jetzt nicht einer neuerlichen Untersuchung/Beweisführung das Wort reden, da sich die Frage für mich überhaupt nicht stellt.
Wenn ich schon nicht mehr mit richtigem Film arbeite, dann möchte ich doch wenigstens ein möglichst unverfälschtes
digitales Negativ.
Eben eine echte RAW/
Roh-Datei, in die die Kamera minimalst möglichst hereingepfuscht hat.
Mich stört dabei schon, dass Nikon bei etwas längeren Verschlusszeiten dazu neigt, eine nicht deaktivierbare Rauschunterdrückung auf die RAW-Daten anzuwenden, und umso weniger kommt für mich eine verlustbehaftete Kompression infrage.
Wenn ich mich entschieden habe meine Bilder u.a. als Roh-/RAW-Dateien zu archivieren, dann auch deshalb, um möglichst alle Optionen für eine zukünftige Bearbeitung zu behalten. Dazu zähle ich als Beispiel auch noch zu entwickelnde Verfahren der Signalverarbeitung (z.B. Entrausch Algorithmen). Dafür dürfte man dann aber echte Roh-Daten benötigen und nicht bereits glatt gebügelte Ergebnisse heute aktueller Algorithmen, oder dass was eine verlustbehaftete Kompression übrig gelassen hat.
Ich will hier niemanden missionieren, aber diesen Luxus (oder nennt es ruhig Spleen) gönne ich mir, zumal der Preis (etwas Speicherplatz) für mich vertretbar erscheint.
MfG, Jürgen
PS:
Es kann ja nicht schaden, nochmal konkret auf die ursprüngliche Frage einzugehen, denn dort war ja der Vergleich komprimiert/unkomprimiert gefragt:
Ausgangslage: D800 mit Sandisk SDHC/UHS-1 95 MByte/s Speicherkarte + ein 4s Burst von 16 RAW-Bildern (14 Bit Farbtiefe)
Unkomprimiert abgespeichert nehmen die 16 RAW-Dateien ca. 1190 MByte ein, am Ende des Bursts dauert es noch
26s bis die Dateien vollständig geschrieben wurden, es wird also mit knapp
40 MByte/s auf die Speicherkarte geschrieben.
Mit verlustfrei komprimierten RAW-Dateien sinkt die Übertragungsrate zwar auf ungefähr
31 MByte/s, die Dateien waren aber schon
17,5s nach dem Ende des Bursts fertig geschrieben, da die verlustfreie Kompression die Datenmenge zuvor auf 670 MByte reduzieren konnte.
Das bedeutet: Eineinhalbfache Geschwindigkeit und eine um 44% reduzierte Datenmenge.(*)
Das sind doch gute Argumente für die Verwendung der verlustfreien Kompression, oder?
(*)Das kann natürlich nur ein Beispiel aus der Praxis sein, da der mögliche Grad der Kompression vom jeweiligen Bildinhalt abhängig ist.