Vorsicht wird lang... aber da das Thema immer wieder aufkommt, schreibe ich mal was dazu:
Die D200 ist nachwievor eine klasse Kamera, die klasse Bilder macht. Das hat sich auch mit Erscheinen der D300 nicht geändert. Die D300 bietet gewisse Vorteile/Verbesserungen und jeder muss selber entscheiden, ob ihm das der Mehrpreis wert ist. Für mich war es das und daher bin ich von der D200 zur D300 umgestiegen.
Das Thema Rauschen ist ein Thema für sich und ich reite nicht gerne darauf herum. Aber ich mache Tierfotografie und die Tiere lassen sich leider in den seltensten Fällen bei hellem Mittagslicht blicken.
Bei der D200 waren für mich ISO 800 plus feine Fellzeichnung plus etwas Ausschnitt zu 90% ein Fall für die Tonne. Da konnte man schon neidisch werden, wenn der Fotokumpel neben einem mit dem "Konkurrenzprodukt" noch fröhlich knipste wenn die Sonne verschwand und ich schon mal meine Sachen einpackte.
Eine Zeit lang habe ich den Unterschied bezgl. Rauschverhalten zwischen D200 und D300 etwas unterschätzt. Aber in der letzten Zeit habe ich gemerkt, dass da doch eine erhebliche Verbesserung stattgefunden hat (alles was folgt, auf RAW bezogen).
Theoretische Testaufbauten sind nicht so mein Ding, daher ein Beispiel aus der Praxis:
Das Reh wurde im letzten Jahr mit D200, 600mm Brennweite und ISO 800 aufgenommen und es handelt sich um einen 30% Ausschnitt. Ich habe an dem Abend ca. 30 Fotos gemacht und alle waren so verrauscht, dass ich sie nicht gebrauchen konnte. Dieses eine habe ich nach langer Bastelei mit gründlich erstelltem Rauschprofil und partiellem Entrauschen mit NeatImage so hinbekommen wie es zu sehen ist. Schade nur, dass dabei die feine Fellzeichnung drunter gelitten hat (nein nicht das am Hals...das ist der Fellwechsel
)...mehr war nicht drinnen:
Dieses Jahr genau die gleich Location, genau die gleiche Stelle (aber ein anderes Reh, mit dem selben konnte ich nicht dienen...). D300, 500mm brennweite, ISO 800, 40% Ausschnitt. Keinerlei Entrauschen in der EBV:
Kein 100% reproduzierbarer theoretischer Test (auch weil zwei unterschiedliche Objektive benutzt wurden), diese Tests gibts bereits reichlich im Netz und die sagen zeigen genau die gleichen Ergebnisse. Aber für mich zeigt er mit den anderen Erfahrungen, die ich in den letzten Wochen bei mäßigem Licht gesammelt habe deutlich: ISO 800 kann ich jetzt ohne Einschränkung nutzen.
Weitere Vorteile, die mir positiv im Gegensatz zur D200 auffallen: Besserer Hochformatgriff, besserer Monitor, wesentlich geringerer Stromverbrauch
LiveView und Staubrüttler brauche ich dagegen nicht und mit dem AF der D200 bin ich nach entsprechender Konfiguration, genauso gut zurechtgekommen.
Gruß
Heiko