NF-Rezension Christoph F. Robiller. Wildlife Fotografie

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

AnjaC

Administrator
Teammitglied
Administrator
Eine Rezension unseres Community-Mitglieds Diane Jordan

Ich bin Fotografin und in einem Forsthaus groß geworden. Ist es da verwunderlich, dass ich mich für Wildlife-Fotografie interessiere? Der Naturfotograf Christoph F. Robiller gibt in seinem vorliegenden Buch einen Überblick, welche Fotoausrüstung für den Einsatz in der Wildlife-Fotografie erforderlich ist. Er beschreibt welche Vorgehensweisen ratsam sind und zum Erfolg führen.

74053573ae37b09cde.jpg

Bild: Diane Jordan

Gute Tipps gibt er bei den unterschiedlichen Methoden der Ansitz- und Versteckfotografie, das Vorgehen bei der Fotopirsch oder den Einsatz von Lockmitteln. Der Leser bekommt professionelle Hinweise zum Equipment sowie Bauanleitungen für verschiedene Versteckmöglichkeiten, wie eine Versteckhütte oder ein Schwimmversteck zum Aufnehmen von scheuen Wasservögeln.

Mit der Beschreibung zahlreicher Naturräume in Deutschland und anderen europäischen Ländern gewährt der Autor einen umfassenden Einblick in die jeweilige Landschaft und Tierwelt, dass finde ich sehr gut. Gleichzeitig vermittelt er ambitionierten Amateurfotografen, alle nötigen Kenntnisse über die Fotomöglichkeiten in der Natur vor Ort.

Dabei legt Christoph F. Robiller besonderen Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Tierwelt, eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Naturfotografie, auch dieser Leitgedanke findet meine Unterstützung.

Für fotografierende Naturfreunde gibt es Hinweise zu örtliche Anlaufstellen, wie Naturschutzzentren oder Fotocamps. Desweiteren werden die Möglichkeiten geführter Touren mit Naturpark-Rangern oder Naturpädagogen vorgestellt.

Aus dem Inhalt

  • Ansitz- und Versteckfotografie, Einsatz von Lockmitteln
  • Besonderheiten bei der Säugetierfotografie
  • Flugaufnahmen und Kurzzeitfotos
  • Kranichfotografie in der Darß-Zingster Boddenkette und auf Rügen
  • Die Feldberger Seenlandschaft Naturpark der Adler, Otter und Unken
  • Zwischen Haubentaucher und Trauerseeschwalbe unterwegs auf der mittleren Havel
  • Thüringer Wald unterwegs im grünen Herzen Deutschlands
  • Finnland in den vier Jahreszeiten
  • Island Naturfotografie zwischen Feuer und Eis
  • Fotoziele in Spanien Extremadura und Pyrenäen
  • Sardinien Vielfalt der Lebensräume
  • Streifzüge durch Osteuropa Dobrudscha und Donautiefebene
Fazit
5 Sterne für faszinierende Naturfotos und tolle Texte. Wer die Naturfotografie liebt, kommt um dieses Buch nicht herum!

Die Daten
Christoph F. Robiller. Wildlife Fotografie – Frei lebende Tiere in Deutschland und Europa fotografieren erschien am 6. Mai 2016 im dpunkt.verlag. 400 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
ISBN: 978-3-86490-300-7
Preis: 39,90 Euro (D) | 41,10 Euro (A)

Rezension: Diane Jordan

Bewertung:
picture.php



ISBN: 3864903009

 
Anzeigen
Eine Rezension unseres Community-Mitglieds Iris Schneider

Wieder ein Buch über Naturfotografie – Aber was für eins!

Schwer ist es, das Buch! Kein Wunder – knapp 400 Seiten umfasst es! Der bunte Papageientaucher auf dem Titel spricht mich sofort an.

Über den Autor des Buches lese ich, dass er hauptberuflich Arzt ist, jedoch seit seiner Kindheit seiner Passion der Naturfotografie folgt. In einem kurzen „Dank“ schreibt er, dass seine jahrzehntelange fotografische Arbeit Grundlage dieses Buches ist. Auf vielen Fotoexkursionen durch Europa, Afrika und die Antarktis eignete er sich sein umfangreiches Wissen an und veröffentlichte zahlreiche Berichte in Fachzeitschriften, sowie Fotos in Büchern und Kalendern. Eines kann ich vorweg sagen: Die Passion des Dr. Christoph F. Robiller zieht sich durch dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite.

Das Vorwort von Herbert Grimm, dem Kurator für Ornithologie, Malakologie des Naturkundemuseum Erfurt bringt es für mich auf den Punkt – genau darum liebe ich Wildlife-Fotografie: „Wenn wir heute das schwindende Interesse der Allgemeinheit an der Natur und die mangelnde Artenkenntnis in einer immer stärker technisierten Welt beklagen, dann ist die Naturfotografie ein wichtiger Mittler zwischen diesen Polen. Sie verbindet moderne, intelligente Technik mit den vielfältigen Schönheiten und Wundern der Natur und führt sie uns im wörtlichsten Sinne vor Augen.“

Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch die im Vorwort genannte und gemeinsam mit Peter Wächtershäuser betriebene Naturfotodatenbank www.naturlichter.de. Hier lohnt es sich zu stöbern, da hier z. B. aktuelle Vortragstermine und ein kleiner Shop zu finden sind.

Was erwarte ich eigentlich von diesem Buch? Ich möchte wissen, wie diese phantastischen Fotos von Tieren entstehen – ganz nah dran. So dass jedes Haar oder jede Feder erkennbar ist und das Wildtier greifbar ist!

Ja, es ist alles drin, was mir wichtig ist. Das erkenne ich gleich am Inhaltsverzeichnis. Die Themen sind gut gegliedert und auch Interessierte, die ein Spezialthema suchen (zum Beispiel Tarn- und Schutzkleidung), werden schnell fündig.

Etwas enttäuscht hat mich persönlich das Kapitel zu Kameratechnik und Ausrüstung. Mein erster Gedanke: „Nun fangen wir wieder ganz am Anfang an….Muss das sein…“ Aber ja, wer sich ganz neu diesem Thema nähert, benötigt natürlich auch die „Basics“.
Schon das folgende Kapitel entschädigt mich. Hier werden die Methoden und Vorgehensweisen bei einem Wildlife-Fotoprojekt beschrieben. Besonders faszinieren mich die verschiedenen Arten der Verstecke. Sogar Bauanleitungen gibt es dazu! So ein Schwimmversteck – das wär´s mal!

Wow, denke ich, als ich die Fotos der verschiedenen über Wasser springenden Mäuse (jeweils mit einer Nuss im Maul) auf Seite 68/69 entdecke. Die Informationen zu den Bilddaten für diese beeindruckenden Fotos sind daneben angegeben. Wie lange wird es wohl gedauert haben, diese Fotos herzustellen? Praktisch, dazu gibt es einen Verweis auf das Buch von Hans Christian Steeg „Highspeed – Kurzzeitfotografie in Natur und Studio“. Auch dieses Buch ist vom dpunkt.verlag. Da werde ich wohl mal nachlesen!

Ob Insekten, Vögel oder Säugetiere – die Aufnahmen sind zahlreich und von hervorragender Qualität. Das Fotografieren bei Nacht, bei Schnee, geplagt von Mücken, Zecken & Co – alles wird beschrieben. Ich vermisse wirklich nichts! Und stelle immer mehr fest, wie wichtig die Kenntnis des Geländes und der Gegebenheiten sind. Wussten Sie, dass man sich einen Ansitz mieten kann? Und noch besser: Zu den verschiedenen Projekten finde ich immer wieder ganz konkrete Hilfen und Beschreibungen. Ortskundige Ansprechpartner sind genannt und können gut für eigene Projekte genutzt werden.
Auch das Kapitel zu den Besonderheiten der Säugetierfotografie lässt erahnen, wie schwierig es sein kann, zu einem guten Foto zu kommen und wie viel Aufwand dafür teilweise betrieben werden muss, z.B. das Freischneiden und Harken von Pirschsteigen, die verschieden Methoden zum Anlocken der Tiere. Spannend ist das sicher auch!
Ab Kapitel 5 nimmt uns der Autor dann mit. Ganz konkret stellt er uns verschiedene Regionen in Deutschland, Finnland, Island, Spanien, Sardinien und Osteuropa vor. Dabei stellt er immer wieder Ortskundige und auch Fotografen der jeweiligen Region vor. Sie bringen uns mit ihren Tipps und Fotos die Tierwelt ihrer Heimat näher. Sehr gelungen, wie ich finde.

Fazit
Beim Betrachten der Fotos wird mir einmal mehr klar, dass es gar nicht nötig ist, weit zu reisen. Selbst die nähere Umgebung bietet unzählige lohnende Motive für ein eigenes Wildlife-Fotoprojekt. Lasst uns starten, das Buch macht Lust darauf!

Die Daten
Christoph F. Robiller. Wildlife-Fotografie. Frei lebende Tiere in Deutschland und Europa fotografieren erschien am 6. Mai 2016 im dpunkt.verlag. 400 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband. Auch als E-Book erhältlich.
ISBN: 978-3-86490-300-7
Preis: 39,90 Euro (D) / 41,10 Euro (A)| E-Book 31,99 Euro

Rezension: Iris Schneider

Bewertung:
picture.php



ISBN: 3864903009

 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten