Frage China Nachbauten

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

BärBalu

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
off topic

Nachbau in China
Beim Stöbern bei einem großen Versandhandel stieß ich auf einen 98%igen Nachbau meines Novoflex Monolite Q.
Der Nachbau kostet auch etwa nur 1/5 soviel wie das Original. Damit ist die Entscheidung klar?!?!?

Ich halte nicht viel vom Diebstahl geistigen Eigentums (auch nicht vom Klauen der Bilder von Kollegen).
Man nehme einen Monolite Q, baue ihn auseinander, vereinfache die Konstruktion und lasse die CNC-Maschinen anlaufen. Das fertige Produkt ist dann irgendwie so ähnlich, aber die Qualität ist es eben nicht!

Novoflex sieht diesem Treiben verärgert zu, weil die Gesetzgebung in Deutschland / EU keine wirksamen Eingriffsmöglichkeiten bietet.

Und wir als Fotografen / Kunden?
Die Wahrheit ist konkret (B. Brecht). Meine Novoflex Sammlung aus Stativen, Köpfen, Einstellschlitten und dergleichen nutze ist seit Jahren mit wachsender Begeisterung. Die Teile funktionieren einfach und zuverlässig. Bei Auftraqsproduktionen ist mir das wichtig.

Ist Geiz wirklich geil? - oder ist es doch, was es ist: Diebstahl! Machen wir uns zu Komplizen? Und ärgern uns mit unzureichender Qualität herum? Und Kundendienst?? Bei den deutschen Herstellern aus der Uniq/C Gruppe (wie z. B. Berlebach, Cullmann und Novoflex) kein Problem.
 
Anzeigen
Es wird als das "Kupferzeitalter" in die Geschichte eingehen. ;)
Die Chinesen kupfern halt alles gnadenlos...
 
Kommentar
Es wird als das "Kupferzeitalter" in die Geschichte eingehen. ;)
Die Chinesen kupfern halt alles gnadenlos...

Passiert hierzulande auch :

Produkte der Marktbegleiter werden zerlegt.

" Natürlich " nicht, um abzukupfern ...

... aber um wettbewerbsfähig zu bleiben, schadet es nicht, zu wissen, was so anderorts entwickelt wird und wurde ...

Was bleibt, ist, die Nase vorn zu haben, wie Wuxi (Frank) schreibt und den Vorsprung zu nutzen, solange man ihn hat.
Jedenfalls ist es in der Industrie dort so, wo die großen Stückzahlen laufen. Sentimentalität zählt nicht - leider ....
 
Kommentar
Nur mal so nebenbei,

Apple und andere Handyhersteller lassen in China fertigen.
Wer weiß was Nikon dort alles fertigen lässt?

Es müssen ja nicht nur Nachbauten sein, den Chinesen traue ich durchaus zu, Zubehör selber zu entwickeln und zu fertigen.
 
Kommentar
Gutes Beispiel. Einer der größten Hersteller von Bremssystem für Eisenbahn, Straßenbahn, Aufzüge, Seilbahnen etc. ist Knorr-Bremsen mit Firmensitz in München. Produziert wird in China. Wir verlassen uns täglich auf Bremsteile aus China.

Ist doch alles Humbug was ihr hier verzapft. Es ist doch wohl was anderes ob ein Markenhersteller in China nach seinen Qualitätsstandards fertigen lässt, oder so ein Asiatisches Lohndumping Unterehmen mit asozialen Arbeitsbedingungen versucht seine Billigteile in Europa zu vermarkten. Inwieweit man dieses mit seinem Kaufgebaren unterstützt muss jeder selber wissen.
Die Chinesischen Autos sind auch so Beispiel. Die haben noch nie Europäische Sicherheitsstandards erreicht.
 
Kommentar
Ist doch alles Humbug was ihr hier verzapft. Es ist doch wohl was anderes ob ein Markenhersteller in China nach seinen Qualitätsstandards fertigen lässt, oder so ein Asiatisches Lohndumping Unterehmen mit asozialen Arbeitsbedingungen versucht seine Billigteile in Europa zu vermarkten.

Auch die Markenhersteller gehen nach China weil sie dort asiatisches Lohndumping mit asozialen Arbeitsbedingungen betreiben können. Die Teile sind im wesentlichen alle gleich "billig" gefertigt. Mit entsprechendem Label kann man sie nur teurer verkaufen.
 
Kommentar
Ist doch alles Humbug was ihr hier verzapft. Es ist doch wohl was anderes ob ein Markenhersteller in China nach seinen Qualitätsstandards fertigen lässt, oder so ein Asiatisches Lohndumping Unterehmen mit asozialen Arbeitsbedingungen versucht seine Billigteile in Europa zu vermarkten.

Wenn in China Teile für hiesige Marken"hersteller" (eher Zusammenbauer) gefertigt werden, kann "Asiatisches Lohndumping Unterehmen mit asozialen Arbeitsbedingungen" durchaus nicht ausgeschlossen werden. Denn die Einkäufer der Markenhersteller betreiben, wie überall, Preisdumping. Dann werden diese Teile im Fertigprodukt zu hiesigen Hochpreisen verkauft: Traumrenditen winken!
 
Kommentar
Auch die Markenhersteller gehen nach China weil sie dort asiatisches Lohndumping mit asozialen Arbeitsbedingungen betreiben können.

+1:up:
Genauso siehts aus, aus welchen plausiblen Grund sollten z.B. Europäische Hersteller sonst in China fertigen lassen.

Da ich oft beruflich Ersatzteile aus China verbauen muss ( und das schon seit über 10 Jahren) , kann ich sagen, das die Qualität sowie die Qualitätssicherung immer besser wird.
 
Kommentar
[MENTION=119331]Lichtschachtsucher[/MENTION]

mir scheint Du lebst in einer längst vergangenen Welt. Die Asiaten, und nicht nur die Chinesen, haben längst begriffen das in Europa nicht nur billig sondern auch Qualität gefordert ist. Viele Bereiche der deutschen/europäischen Industrie müssen aufpassen dass sie am Ball bleiben.

Zum Thema Auto: ich verfolge aktuell eine Diskussion bezüglich E-Busse in Großstädten. Rate mal wer da die Nase vorne hat. Nicht unsere deutsche Autoindustrie die ach so inovativ ist. Den Löwenateil an diese Fahrzeugen haben die Polen (Solaris) und die Chinesen haben sich mit der Fa. BYD in Stellung gebracht. Wo sind die Daimlers und MANs?

Warum arbeitet die europäische Automobilindustrie mit den Chinesen so intensiv zusammen? Nicht nur weil unsere Autos dort so belibt sind. Nein, weil sie inzwischen sehr wohl merken das nicht nur die Europäer, Japaner und Koreaner Autos bauen können. Bis jetzt können die Chinesen mit ihren Autos in Europa noch keinen Fuß fassen weil die europäischen Zulassungsbehörden die Hand drauf halten. Aber wie lange noch. Die Chinesen haben ein Elektroauto (NEVS) auf Basis eines Saab 9.3 gebaut. Mit guter alter Saab Technik (und die war nicht die schlechteste) die ja nach der Pleite von Chinesen übernommen wurden. Derzeit wird er zwar nur in Asien vermarktet, aber mit zunehmenden Druck auf die Automobilindutrie bezüglich Luftreihaltung ist es nur eine Frage der Zeit.

Man sollte nicht den Fehler machen chinesische Produkte nur auf Ramsch aus der 1 Euro Grabbelkiste zu beschränken. Die von "uns" vorgegebenen Qualitätsstandards werden von denen längst eingehalten sofern welche vorgegeben werden.

Schau Dir die Stahlindustrie an. Wer ist heute der größte Produzent hochwertigen Stahls? Wer beherscht den Edelstahlmarkt? Warum wohl gehen inzwischen immer mehr Maschinenbauer nach Asien? Und zwar incl. Forschung und Entwicklungsabteilungen.

Und letztendlich, wie sieht Dein Kaufgebaren aus um Chinesische Produkte zu vermeiden?
Du wirst kaum mehr einen deutschen/europäischen Namen finden der nicht in China produzieren lässt oder zumindest aus chinesischen Bauteilen besteht. Made in Germany bedeutet leider nur noch "zusammengeschraubt in Deutschland"

Wir Europäer, und besonders wir deutsche sollten uns nicht überschätzen. Wir sind längst nicht mehr die einzigen die alles können.
Nein, ich kann dieser Entwicklung wirklich nichts abgewinnen. Auch ich hänge an meinem Arbeitsplatz und möchte hier mein Geld verdienen. Aber wir sollten uns auch nichts schönreden. Die Globalisierung ist Fluch und Segen zugleich.
 
Kommentar
...Chinesischen Autos ... noch nie ...
Das entscheidende Wort habe ich fett hervorgehoben. Über japanische Autos wurde in Europa anfangs auch sehr viel gelacht. Irgendwann verging dann ein paar Leuten das Lachen, als Toyota zwar strunzlangweilige, aber fertigungstechnisch hochwertigere Fahrzeuge lieferte als die Massenhersteller im Mittelpreissegment.

Samsung war mal eine Billigmarke...ist lange her, aber sollte nicht vergessen werden.

Aus China kommen mit Huawei jetzt Handys, die objektiv hardwareseitig das iPhone klar in den Schatten stellen (das lebt sowieso nur noch vom Nimbus und der Nachfrage durch Leute, die sich in einer geschlossenen Welt gerne von Apple ihre Arbeitsweise vorgeben lassen...).

Arroganz ist fehl am Platz.

@Lichtschachtsucher: mir scheint Du lebst in einer längst vergangenen Welt. Die Asiaten, und nicht nur die Chinesen, haben längst begriffen das in Europa nicht nur billig sondern auch Qualität gefordert ist. Viele Bereiche der deutschen/europäischen Industrie müssen aufpassen dass sie am Ball bleiben.
In meiner Branche, der Arzneimittelherstellung, ist klar zu beobachten, dass die Chinesen verstanden haben, dass sie mit halbseidenem, nicht vertrauenswürdigem Gebahren nicht weit kommen (übrigens anders als die Inder!). Die neue Generation von Unternehmen wird dominiert von bestens ausgebildeten Chinesen, die in Europa und den USA gelernt haben, fließend Englisch sprechen, jetzt zurück in der Heimat sind und mit ihrem Einsatz bezüglich Produktionsstandards schlicht und einfach die zweitklassigen europäischen und US-amerikanischen Werke hinter sich lassen. Geld für Ausrüstung spielt quasi keine Rolle, ist vorhanden. Die Regelwerke für Qualitätsstandards wurden einfach aus Europa abgeschrieben... :)

Zum Thema Auto: ich verfolge aktuell eine Diskussion bezüglich E-Busse in Großstädten. Rate mal wer da die Nase vorne hat. Nicht unsere deutsche Autoindustrie die ach so inovativ ist. Den Löwenateil an diese Fahrzeugen haben die Polen (Solaris) und die Chinesen haben sich mit der Fa. BYD in Stellung gebracht. Wo sind die Daimlers und MANs?
Deutsche Autohersteller vergeuden ihre Energie mit mit Betrügereien und dem Beschreiben, warum etwas NICHT funktioniert. Selbst der Deutschen Post wurde das Gelaber über die Unmöglichkeit eines Elektro-Lieferfahrzeugs irgendwann zu blöd und mittels Kauf des Aachener Startups bauen sie ihren simplen Stadt-Zustellwagen jetzt einfach selbst und verkaufen ihn sogar noch an andere lokale Gewerbetreibende (in Stuttgart sehe ich die von verschiedensten Firmen, "Nordsee", Bäckereien, usw., immer öfter als Lieferwagen!). Wenn erst mal die Elektrobus-Welle so richtig losgeht, sehe ich weder Mercedes/EvoBus, noch MAN ganz vorne mitspielen.

CB
 
Kommentar
Mir fehlt hier noch ein ganz wichtiger Aspekt in der Diskussion. Die China-Nachbauer sind letztlich auch Wettbewerber der Markenhersteller. Ohne entsprechende Alternativen könnten diese nämlich noch ganz andere Preise aufrufen. Beispiele dafür finden sich in diversen Branchen, in denen Wettbewerb aus den verschiedensten Gründen verhindert wird.

Durch den Wettbewerb mit günstigeren Alternativen werden die Platzhirsche erst gezwungen, über die eigene Preisgestaltung, Kosteneffizienz und Qualitätspolitik nachzudenken. Und letztlich ist der Markenhersteller immer wieder gefordert, den von Wuxi beschriebenen Zeitvorteil bei Innovationen zu generieren.

Nehmen wir beispielsweise mal unsere Kernkompetenz: Autos. Nachdem die Japaner als vermeintlich billige Ramschprodukte wahrgenommen wurden, gingen einigen Europäern plötzlich die Augen auf. Bezüglich der Qualitätsstandards war Toyota auf einmal der Primus, von dem die etablierten heimischen Hersteller abkupfern wollten. Auch was Innovations-, Fertigungstechnik und Kosteneffizienz anbelangt. Auf einmal wurden KANBAN, KAIZEN und andere Methoden als neue Zauberformeln aus Asien geklaut und plagiiert.

In vielen Bereichen haben wir den Kampf bereits hoffnungslos verloren. Seien es Computer, Unterhaltungselektronik oder auch Fotoapparate.

Ich persönlich versuche für mich immer eine gewisse Balance zu finden, um einerseits die Markenhersteller zu schützen, andererseits aber auch durch günstige Alternativen Zugriff auf Dinge zu erlangen die ich mir sonst nicht leisten könnte.
 
Kommentar
[MENTION=119331] ....
Schau Dir die Stahlindustrie an. Wer ist heute der größte Produzent hochwertigen Stahls? Wer beherscht den Edelstahlmarkt? Warum wohl gehen inzwischen immer mehr Maschinenbauer nach Asien? Und zwar incl. Forschung und Entwicklungsabteilungen. ...

Mit Zoll draußen gehalten.

Die letzten Stahlwerke hier fusionieren.

Der Stahl wird noch teurer.

Der Stahl wird noch knapper.

Die Lieferzeiten sind jetzt schon bei 5-6 Monaten mit steigender Tendenz.

Wenn wir uns weiter - ach so schlau - gegen China abschotten, sind wir (!) nicht mehr wettbewerbsfähig ...

Die Automobilindustrie gibt Forecasts - die ändern sich ständig - eine solide Fertigungsplanung wird derzeit immer schwieriger
die Automobilzulieferindustrie hängt jetzt schon durch

" Habt ihr noch Stahl - könnt ihr uns aushelfen .... " - soweit sind wir schon

Erst lassen wir die Asiaten/Chinesen herein, dann schicken wir sie weg -
wenn wir nicht lernen, sie als Partner zu begreifen, stehen hier demnächst die Bänder still !
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten