Frage China Nachbauten

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BärBalu

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Nachbau in China
Beim Stöbern bei einem großen Versandhandel stieß ich auf einen 98%igen Nachbau meines Novoflex Monolite Q.
Der Nachbau kostet auch etwa nur 1/5 soviel wie das Original. Damit ist die Entscheidung klar?!?!?

Ich halte nicht viel vom Diebstahl geistigen Eigentums (auch nicht vom Klauen der Bilder von Kollegen).
Man nehme einen Monolite Q, baue ihn auseinander, vereinfache die Konstruktion und lasse die CNC-Maschinen anlaufen. Das fertige Produkt ist dann irgendwie so ähnlich, aber die Qualität ist es eben nicht!

Novoflex sieht diesem Treiben verärgert zu, weil die Gesetzgebung in Deutschland / EU keine wirksamen Eingriffsmöglichkeiten bietet.

Und wir als Fotografen / Kunden?
Die Wahrheit ist konkret (B. Brecht). Meine Novoflex Sammlung aus Stativen, Köpfen, Einstellschlitten und dergleichen nutze ist seit Jahren mit wachsender Begeisterung. Die Teile funktionieren einfach und zuverlässig. Bei Auftraqsproduktionen ist mir das wichtig.

Ist Geiz wirklich geil? - oder ist es doch, was es ist: Diebstahl! Machen wir uns zu Komplizen? Und ärgern uns mit unzureichender Qualität herum? Und Kundendienst?? Bei den deutschen Herstellern aus der Uniq/C Gruppe (wie z. B. Berlebach, Cullmann und Novoflex) kein Problem.
 
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Ich persönlich finde Geiz nicht geil und boykottiere Firmen, die offensichtlich "geistigen Diebstahl" betreiben . Zudem ist mir aus eigener Erfahrung ein guter Kundendienst hier in Deutschland mehr wert als die eventuell gesparte Kohle .
 
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das ganze sollte man etwas differenziert sehen. Zuerstmal halte auch ich nichts von dieser "Geiz ist geil" Mentalität und die Rechte an einem Produkt müssen respetiert werden. Allerdings sollte man auch nicht die Realität aus den Augen verlieren.

Z.B. Novoflex.Unbestritten einer der wenigen deutschen Hersteller mit einer erstklassigen Qualität und ebensolchem Service. Aber man muss es sich halt auch leisten können was die so bauen. Für viele schlicht unbezahlbar zumal der Hobbyist damit in aller Regel kein Geld verdienen wird.

Fakt ist aber jedoch auch dass inzwischen die meisten Hersteller ohnehin in China produzieren lassen (selbst alt eingesessene Firmen wie z.B. Zeiss, die z.B. eine ganze Fernglasreihe in China produzieren lässt). Und machen wir uns nichts vor, viele "Markenprdukte" fallen vom gleichen Band wie die ungeliebten Nachbauten. Klar, die Qualitätssicherung wird (sollte zumindest) etwas strenger sein, aber rechtfertigt dies die z.T. exorbitanten Preisunterschiede?. Ich verwende im Zubehörbereich inzwischen einige "Nachbauten" und konnte wirklich nicht viel negatives feststellen. Warum soll ich für eine Kamera/Staivplatte den vielfachen Preis bezahlen? Mir ist es völlig egal ob da z.B. Kiwi oder Kirk draufsteht. Die Funktionalität ist die selbe. Warum soll ich für einen Nikon Funkauslöser Made in China erheblich viel mehr bezahlen wenn der identische Nachbau aus China nur ein Bruchteil kostet.

Wenn ich schaue was mein Brötchengeber (ein Japaner) inzwischen alles in China oder Taiwan produzieren lässt kommen Zweifel auf ob diese Hersteller tatsächlich so viel schlechter sind.
 
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Natürlich können diese "Nachbauer" kostengünstiger nachbauen, da sie die -meist kostenintensive - Entwicklung eines Produktes anderen überlassen .
 
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Das fertige Produkt ist dann irgendwie so ähnlich, aber die Qualität ist es eben nicht!

Zumindest reden wir uns das konsequent ein, um nicht ganz blöd dazustehen, wohl wissend, dass es nicht zu verallgemeinern ist.

Und die Original-Hersteller befeuern den Markt mit Nachbauprodukten auch ständig indem für simples Zubehör absurdeste Preise aufgerufen werden. Damit vergrault man auf Dauer auch jene Leute, denen der Respekt vor Urheberrechte, ökologische Überlegungen oder Service durchaus was wert wären.
 
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Wenn wir in Billig(st)ländern produzieren um maximale Gewinne zu erzielen müssen wir uns nicht wundern, wenn vor Ort mit dem Wissen die fernöstliche Wirtschaft ein kostenloses Update in Sachen technischer Entwicklung erfährt.
In China ist es üblich bei komplexen technischen Gegenständen die Blaupausen zu den Produkten zu liefern.
Warum regen wir uns auf, wenn dann Plagiate bislang unseren Markt überschwemmt haben. Mittlerweile sind die Lehrlinge den Meistern in vielen Bereichen ebenbürtig, wenn nicht gar voraus.
Und dann wundern wir uns wenn Geiz nicht mehr geil ist. Das ist m.E. der Preis den wir für die Globalisierung und Gewinnmaximierung zahlen.

HaWe (kaufe nach wie vor im Fachgeschäft und meide "unser" neues Edeka mit Kassen ohne Personal)
 
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Der Tagesspiegel Nr. 23.379 vom Sa 10.2.2018 S. 18
"Same same . but different"
Bei der Verleihung des "Plagiarius", des Schmähpreises für Produktfälschungen, räumen Hersteller aus China wieder groß ab

Hallo,
der o.g. Zeitungsartikel fiel mir heute nachmittag auf; paßt zu unserem Thema.

[dembi64] "Aber man muss es sich halt auch leisten können was die so bauen."
Danke für diesen Hinweis. Ich drehe das aber mal um: Man muß es sich leisten können, mindere Qualität zu kaufen, um dann letztlich doch wieder bei einem Markenhersteller zu landen. Verglichen z. B. mit RRS oder ARCA sehe ich bei Novoflex (alter Familienbetrieb) doch KEINE exaltierten Preise. In manchen Dingen verkaufen die zu ähnlichen Preisen wie Sirui!!
Richtig ist, wer nur drei Bilder im Jahr macht braucht kein Stativsystem von Novoflex.

Bei einem Nachbau des Leatherman ist mir der Zangenkopf abgebrochen; das ist bei Leatherman oder Victorinox schlicht undenkbar!

Wünsche einen schönen Sonntag
BärBalu (Dirk)
 
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Bei einem Nachbau des Leatherman ist mir der Zangenkopf abgebrochen; das ist bei Leatherman oder Victorinox schlicht undenkbar!

ist es wirklich so? Leider sehen wir immer nur die Dinge die wir sehen wollen. Und leider sind wir auf diesem Auge ziemlich blind.

Wären die Produkte der Chinesen wirklich so schlecht wie sie dargestellt werden frage ich mich warum so viel aus China/Asien kommt. Und zwar nicht nur Plagiate.
Fragt euch mal welches Auto, welches Flugzeug, Handy, Fernseher, Computer, Kamera, Kleidung, Schuhe, die meisten Konsumgüter usw. usw. usw, die Aufzählung liese sich inzwischen unendlich fortsetzen, und vor allem zu welchem Preis, bei uns im Haushalt sehen würde.

Früher waren es die Japaner, danach die Koreaener und jetzt die Chinesen und Taiwanesen denen man, leider häufig zu recht, Markenbetrug vorwirft. [MENTION=49121]Malepartus[/MENTION] hat es bereits erwähnt, wir sind zum Teil selbst schuld daran. Wir wollen alles, immer Top aktuell und möglichst für kleines Geld.

Zudem sollte man nicht den Fehler machen die Asiaten als Deppen hin zu stellen. Die haben inzwischen selbst genügend kluge Köpfe in den Forschungs und Entwicklungsabteilungen. Und eines haben sie auch. Billige Arbeitskräfte die sich NOCH entsprechend "ausbeuten" lassen.

Schaut euch die Japaner an. Früher haben sie die Plagiate produziert, heute haben sie eine gut funktionierende und inovative Hightech Industrie. und sind alles andere als ein Billigland.
 
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Musste etwas schmunzeln heute, denn im XForum zeigte jemand in einem Beitrag ein altes Linhof Ministativ.
Abgesehen vom fehlenden Blau würde ich sagen, da hat sich Novoflex sein Micropod abgeguckt [emoji6]
 
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...und jetzt die Chinesen und Taiwanesen...

Ne, ne. Die Inselchinesen sind mit dieser Phase längst durch. Plagiate haben die vor vielleicht 30 Jahren noch hergestellt. Aber
gleichzeitig hat Taiwan massiv in die Ausbildung eigener Fachleute investiert, indem man begabten jungen Leuten zum Beispiel
ein Auslandsstudium ermöglicht hat, Firmen günstige Kredite bekamen, etc.
Inzwischen lassen die Taiwanesen längst das meist in Billiglohnländern herstellen, zum Beispiel bei ihren roten Schwestern und
Brüdern auf dem Festland - in Nationalchina.

Und auch die Chinesen sind inzwischen längst nicht mehr nur Billigheimer und Nachbauer. Aber eben auch. Einerseits liefern sie
1A-Ware, die sich sehen lassen kann (Beispiel Lenovo), andererseits gibt es dort immer noch Firmen, die ihr Geld mit einfachen
Waren oder mit Plagiaten verdienen.

Wer übrigens Kunde beim Augenoptiker ist, soll sich mal in Richtung Kopf fassen. Das, was da auf deiner Nase sitzt, kommt zu
einer übermäßig hohen Wahrscheinlichkeit aus dem Land der aufgehenden Sonne! - Der Großteil aller Brillenfassungen und ein
bedeutender Teil der Brillengläser werden längst nicht mehr in Italien (das war mal eines der Hauptlieferländer in dieser Branche),
Europa oder sonstwo hergestellt, sondern in China. Egal, ob es namenlos ist oder eine bekante Marke darauf prangt.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, daß die chinesischen Firmen fast jeden Qualitätsanspruch erfüllen können. - Bloß - billig ist auch
Qualität aus China nicht.

Grüße, Christian
 
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Schaut euch die Japaner an. Früher haben sie die Plagiate produziert, heute haben sie eine gut funktionierende und inovative Hightech Industrie. und sind alles andere als ein Billigland.

... und lassen darum in China und Thailand produzieren ... :rolleyes:

btw: Versuch mal einer ein Smartphone bzw. einen Laptop zu kaufen, der bzw. dessen Komponenten nicht in China hergestellt wurde/n ...
 
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Es geht ja eigentlich nicht um das Produktionsland, sondern um den Diebstahl geistigen Eigentums. Auch mir fällt es manchmal schwer der Verführung günstiger Plagiate zu widerstehen, vor allem, wenn das Originalprodukt überteuert scheint. Nur leider stecken in einem Produkt nicht nur die Material- und Produktionskosten, sondern auch die Entwicklung mit allen Nebenkosten.

Mit dem Kauf von Plagiaten muss uns auch bewusst sein, dass wir diesen Markt erst ermöglichen.

Seltsam finde ich dann aber, wenn man einerseits argumentiert, sich nur ein Plagiat leisten zu können oder das Originalprodukt zu teuer ist, dann aber auf die Palme geht, wenn die eigene Fotografie geklaut wird oder Zeitungen lieber Smartphone-Bilder kaufen anstelle Fotografen zu beschäftigen.
 
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Vielleicht sollte man bei der ganzen Diskussion um Plagiate auch mal einen Gedanken daran verwenden, dass das Prinzip des geistigen Eigentums einen zutiefst europäischen Hintergrund hat und geschichtlich erst mit der Aufklärung unter rein ökonomischen Gesichtspunkten relevant wurde (uns sekundär nach US "exportiert"). Das recht auf geistiges Eigentum findet sich daher z.B. auch nur in der Europäischen Menschrechtskonvention nicht aber in der der UN.

Vielleicht hätte es der Entwicklung in den letzten hundert Jahren mit all ihren Folgen nicht schlecht getan auch die Prinzipien anderer kultureller Geistesströmungen, die nicht so extrem auf das Individuum hin ökonomisiert sind, wie die "westliche", in eine globale Ethik einfließen zu lassen. Global ist nämlich nur deren imperativ beanspruchter Geltungsbereich aber mitnichten ihre gesellschaftlichen Grundlagen.
 
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Vielleicht sollte man bei der ganzen Diskussion um Plagiate auch mal einen Gedanken daran verwenden, dass das Prinzip des geistigen Eigentums einen zutiefst europäischen Hintergrund hat und geschichtlich erst mit der Aufklärung unter rein ökonomischen Gesichtspunkten relevant wurde (uns sekundär nach US "exportiert"). Das recht auf geistiges Eigentum findet sich daher z.B. auch nur in der Europäischen Menschrechtskonvention nicht aber in der der UN.

Vielleicht hätte es der Entwicklung in den letzten hundert Jahren mit all ihren Folgen nicht schlecht getan auch die Prinzipien anderer kultureller Geistesströmungen, die nicht so extrem auf das Individuum hin ökonomisiert sind, wie die "westliche", in eine globale Ethik einfließen zu lassen. Global ist nämlich nur deren imperativ beanspruchter Geltungsbereich aber mitnichten ihre gesellschaftlichen Grundlagen.

Was hat das jetzt wieder mit Plagiaten zu tun?
Gar nix.
Es ist wohl so dass manche einfach nicht das Geld haben oder schlicht zu geizig sind das Originalprodukt zu kaufen.
Dass es Patente gibt und das Recht auf geistiges Eigentum ist doch hervorragend und soll die Qualität und das Herstellungsrecht schützen.
Es ist schade dass ethisch unkorrektes Verhalten mit dem Kauf von jedwedem Schrott durch Käufer erst möglich wird und mich interessiert dabei der Politik Sch... überhaupt nicht.
Leute sägen gerne am Ast auf dem sie sitzen.
 
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Der Großteil aller Brillenfassungen und ein bedeutender Teil der Brillengläser werden längst nicht mehr in Italien [...], Europa oder sonstwo hergestellt, sondern in China.
.
Ich weiß ja nicht, wie bedeutend Fielmanns Anteil an den Brillen der Bundesbürger ist, aber den Großteil der Fassungen und Gläser produziert das Unternehmen laut Focus im eigenen deutschen Werk.

Heinz

Edit: Inzwischen kenne ich den Anteil: Mehr als 50 % der deutschen Brillenträger kaufen ihre Brillen bei diesem deutschen Optiker.
 
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Mit dem Kauf von Plagiaten muss uns auch bewusst sein, dass wir diesen Markt erst ermöglichen.

Als Plagiat definiere ich den Nachbau eines Produktes eigentlich sogar inklusive Fälschung des Herstellernamens.


Die heutige Situation ist eigentlich eine andere.
Der Westen hat China seit vielen Jahren zur Fabrik der Welt aufgebaut.

Man muss sich nur mal in der eigenen Wohnung oder im Büro umsehen. 80% unserer Umgebung kommt aus China.

Die unerwünschten Kopien kommen überwiegend einfach aus den gleichen Fabriken wo auch die Originale herkommen.
Vielleicht ist hier mal ein billigeres Teil verbaut oder die Qualitätskontrolle nicht 100%, manchmal ist das aber völlig identisch.

Die einzige Chance der Originalhersteller ist es eben einen Vorsprung zu halten. Und der besteht immer nur auf Zeit.
 
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Als Plagiat definiere ich den Nachbau eines Produktes eigentlich sogar inklusive Fälschung des Herstellernamens.


Die heutige Situation ist eigentlich eine andere.
Der Westen hat China seit vielen Jahren zur Fabrik der Welt aufgebaut.

Man muss sich nur mal in der eigenen Wohnung oder im Büro umsehen. 80% unserer Umgebung kommt aus China.

Die unerwünschten Kopien kommen überwiegend einfach aus den gleichen Fabriken wo auch die Originale herkommen.
Vielleicht ist hier mal ein billigeres Teil verbaut oder die Qualitätskontrolle nicht 100%, manchmal ist das aber völlig identisch.

Die einzige Chance der Originalhersteller ist es eben einen Vorsprung zu halten. Und der besteht immer nur auf Zeit.
Na ich weiss nicht, ich kaufe keine Bremsenteile oder Reifen aus China.
Auch keine stinkenden Nachbau BG's etc.
Ich möchte auch dass meine Marken überleben.
Ob es nun cool ist billig zu kaufen oder nicht. Das interessiert mich nicht.


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