Camerawoman, die zweite

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AnjaC

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Ich hatte Euch noch ein Review der neuen Camerawoman versprochen. Et voilà: da ist es. Der Artikel gibt meinen persönlichen Eindruck wieder und ist natürlich subjektiv.

Die erste Ausgabe von Camerawoman wurde vor, während und nach ihrem Erscheinen heiß diskutiert, vornehmlich von Leuten, die nach eigener Aussage das Fotomagazin für Frauen gar nicht gelesen hatten. Aber auch die Leser und Leserinnen meldeten sich zu Wort - ich habe das eine Weile lang aufmerksam verfolgt. Es gab viel Lob, aber auch manche inhaltliche Kritik. Die Redaktion versprach, sie in der weiteren Planung zu berücksichtigen.

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Hat sie ihr Versprechen gehalten? Sie hat! Die zweite Ausgabe kommt meiner Meinung nach deutlich mehr aus einem Guss und gibt ein schickes Gesamtpaket aus Information, Wissensvermittlung und Bildervielfalt ab. Keine Kochrezepte diesmal ;-) (obwohl das ja seinerzeit zum Thema passte), dafür als roter Faden sehr gute Rezepte für das Gelingen eines Fotobuchs, verbunden mit dem dazu passenden Wettbewerb.
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An dem könnt Ihr übrigens noch bis zum 5. Oktober 2015 teilnehmen: Einfach ein kurzes Skript mit Eurer Idee für ein Reisefotobuch mit ein paar Beispielbildern an [email protected] schicken. Aus allen Einsendungen werden 25 Teilnehmerinnen ausgesucht, die kostenlos ein Fujifilm Fotobuch brilliant gestalten dürfen. Aus diesen 25 Fotobüchern werden 5 Gewinner ermittelt. Hauptpreis ist eine Fujifilm XT-1 und auch die anderen Preise können sich sehen lassen! Fototipps gibt es passend dazu im Artikel "Städte sanft erobern".

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Noch mehr Wissenswertes findet sich zu einem von Männern wie Frauen oft nachgefragten Thema: wie fotografiere ich (m)eine Familie? Viele wollen weg vom gestellten Albumfoto hin zu natürlichen Momentaufnahmen, die das Situationsgefühl einfangen. Nur: wie geht das, besonders, wenn es um die eigene Familie geht? Leni Moretti hat sich auf dieses Thema spezialisiert und gibt gute Tipps, wie man es auch selber hinbekommt.

Sehr gut gefallen hat mir das Closeup über die Portätfotografin Gabo, das nicht nur ihre hervorragenden Bilder und einen treffenden Einblick in die Realität von Berufsfotografen enthält, sondern auch viel von der Persönlichkeit Gabo vermittelt. Beeindruckend - nicht jeder schafft den Balanceakt zwischen Selbstbewusstsein, starkem Willen und Zähigkeit auf der einen Seite und Einfühlungsvermögen, Flexibilität und dem Gespür für das Gegenüber auf der anderen Seite. Gabo kann das. Ihren Bildern sieht man es an.

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Die dritte vorgestellte Fotografin im Bunde ist Anette Mossbacher mit ihren tollen Wildlife-Bildern. Sie schildert ihren Alltag und ihre Erlebnisse als professionelle Tierfotografin und betont, dass dieser Bereich der Fotografie für Frauen immer noch schwer zu erobern ist. Ich mag ihr das gerne glauben, aber es erstaunt mich schon. Die Fotografen, die ich bisher kennenlernte, machten keine Unterschiede beim Geschlecht, wohl aber in der Qualität der Bilder. Aber ich bin ja auch keine professionelle Wildliferin - und an den Bildern kann es bei Frau Mossbacher definitiv nicht liegen.

Ungewöhnlich und sehr interessant sind die "Doppelbelichtungen" der Fotojournalistin Alice Martins. Ihr Schwerpunkt ist die Dokumentation von bewaffneten Konflikten, Bürgerkriegen und humanitären Krisen. Klassische Doppelbelichtungen sind das aber nicht; der Begriff führte mich in die Irre. Ich fragte mich beim Lesen "Wie macht sie das denn, so mitten im Krisengebiet?" und die Antwort war dann ernüchternd: "Ach so, mit Photoshop...". Der Bildwirkung tut es keinen Abbruch, denn die ist besonders eindringlich durch die Überlagerung von jeweils zwei verschiedenen Bildern und macht aufmerksam - Ziel erreicht, 1, setzen!

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Celine Fortenbacher stellt Ihre Faces of Friends vor. Die stark nachbearbeiteten Porträts sind mit wenigen Ausnahmen so gar nicht mein Fall. Die Informationen darüber, wie und warum die Bilder entstanden, sind lesenwert, bringen mir jedoch auch keinen Zugang zum Endprodukt.
Nach einem kurzen Blick überblättert habe ich die Top 15 der Foto-Songs. Das Thema fand ich jetzt nicht so interessant und die Aufmachung in verschiedenen Schriftarten und Farben macht mich immer ein bisschen wuschig - muss ich nicht haben.

Viel diskutiert wurde diesmal über den Artikel zu Fotoworkshops von Frauen für Frauen. Sieben verschiedene Veranstalterinnen wurden mit ihren immer recht gut gebuchten Angeboten vorgestellt. Wieder hieß es in der Fotowelt sinngemäß "Warum extra für Frauen? Grundlagen sind Grundlagen. Ist doch nur eine Modeerscheinung". Nun ja, Modeerscheinung hin oder her, es ist ein spezielles Angebot und offensichtlich gibt es eine große Zielgruppe dafür. Hat ja keiner gesagt, dass Frauen nicht in Workshops mit gemischter Besetzung oder männlichem Kursleiter gehen sollen.

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Wer hat denn eigentlich diesen genialen Artikel über die diversen Kamerataschen und -rucksäcke geschrieben? Ach, das war ja ich ;-) Dass ich den gut finde, versteht sich von selbst, sonst hätte ich ihn so nicht abgegeben. Die Zusammenarbeit mit der Redaktion kann ich übrigens nur loben: sie war reibungslos und angenehm. Gerne wieder :)

Besonders gefreut habe ich mich über den Artikel zu Photocircle, der Berliner Agentur, die mit dem Verkauf ihrer Bilder gemeinnützige Projekte unterstützt. Wir hatten Photocircle hier auch schon einmal vorgestellt und freuen uns über den stetigen Ausbau des innovativen Unternehmens.

Nach der ersten Ausgabe hatten sich viele Leserinnen ein wenig Grundlagenvermittlung für Einsteiger gewünscht. Dem kommt Camerawoman mit einem Artikel von Christian Schnalzger zu Blende, Zeit und ISO gekonnt nach. Lesenswert für jeden Fotografie-Einsteiger!

Am Ende des Heftes kommt wie in der ersten Ausgabe der Technikteil, diesmal mit den Kameras Ricoh GR II, Samsung NX500 und Fujifilm X100T im kurzen und kritischen Check.

Und dazwischen immer und überall kleine Infoschnipsel zu Ausstellungen, Büchern, Produkten etc. und natürlich Melly blickt durch - was ich diesmal gleich zuerst gelesen und laut gelacht habe. Liebe Frau Dreysse, ich gebe es zu: ich gehöre bei Selfies auch zur "Mir-ist-das-peinlich-Fraktion" ;-)

So, und wer sich nun selber einen Eindruck verschaffen möchte und/oder neugierig auf die neue Camerawoman geworden ist, der kann sie im Zeitschriftenhandel erwerben oder online >> hier bestellen.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Camerawoman.
 
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