Also die bushmans (San) dürfen nicht mehr frei herumlaufen und müssen sich „kultivieren“.
Danke für die Eindrucksvollen Bilder von den San.
Die San wurden schon vor mehreren hundert Jahren durch die "robusteren" Herero und Ovambo in die trockeneren Gebiete vertrieben.
In Deutsch Süd-West kamen dann neue Siedler, die große Flächen eingezäunt haben.
Die San wurden noch weiter in die Halbwüste / Wüste verdrängt.
Damit Seuchen von Wildtieren nicht auf das Nutzvieh überspringen kann, wurden weitere Zäune aufgebaut.
Damit wurden Wanderungen von Wildtieren unterbunden.
Damit wurden die Jagdmöglichkeiten für die San reduziert.
Dann wurden große Flächen zu Nationalparks und Schutzgebiete erklärt.
Die San, die in diesen Gebieten gelebt haben, wurden zwangsweise umgesiedelt.
Damit ist ihr Land, von dem sie gelebt haben, verloren.
So geht die Kultur, die Lebensweise verloren.
Es gibt zunehmend Probleme mit Alkohol und Gewalt.
Es wird auch von außen Druck auf Afrikanische Staaten ausgeübt.
Es gibt nur Kredite, wenn die allgemeine Schulpflicht durchgesetzt wird, etc.
Das führt dann dazu, dass die San in Dörfern angesiedelt werden.
Die Schule ist umsonst, aber die Kinder brauchen Schuluniformen, die für die San viel Geld kosten.
Sie müssen damit Geld verdienen, um Hütten zu bauen und diese unterhalten.
Die Posten in der Regierung werden nach Familienzugehörigkeit und Stammeszugehörigkeit vergeben, nicht unbedingt nach Qualifikation.
Das macht das Leben der San als schwächste Volksgruppe in Namibia noch schwieriger.
Ich kenne einen Carsten, der in Namibia ein San-Dorf betreut.
Er hat auf einigen Vorträgen mir das Leben der San näher gebracht.
Damit soll einerseits die Kultur an Leben erhalten werden, andererseits aber auch ein Einkommen generiert werden.
Für unsere Kinder wird es bestenfalls so authentisch sein, wie ein Schuhplattlerabend für Japanische Touristen in Oberammergau.
Den Bewohnern des San Dorfes war es der größte Wunsch einmal das Meer zu sehen.
Sie kannten das Meer nur noch von den Überlieferungen der vorherigen Generationen.
Carsten hat dann in der "Saure-Gurken-Zeit" einen Bus organisiert.
Damit haben sie dann eine Touristen-Tour durch Namibia gemacht.
Im Etoscha haben sie die Tiere nach Geschmack eingeteilt.
Natürlich waren sie auch am Meer ...
Ob das alles gut oder schlecht ist, mag ich nicht beurteilen.
Es sind Menschen, wie wir.
Jeder Mensch hat eine Chance auf Bildung.
Was wäre die Alternative?
Ein eingezäuntes "Reservat" für die San, das niemand anderes betreten darf?
Ich freue mich auf weitere interessante Bilder aus dem Leben der San.
Viele Grüße
Bernd
Kann man so sagen ... der Staat ist zwar in vielen Bereichen machtlos, völlig pleite, dafür Korrupt ... versucht aber immer mal wieder für "Struktur und Ordnung" zu sorgen.
Einige Bürokraten (auch international gesehen) benötigen ja unbedingt Bevölkerungszahlen und am besten noch Adressen.
Gruß
Thomas