Hi Leute,
nachdem ich schon ein schlechtes Gewissen habe, weil ich den Fuji GFX Thread ein wenig gekapert habe, wollte ich hier mal das Thema HSS (High Speed Sync) und Hyper- oder Supersync näher diskutieren.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Varianten? Nun, bei High Speed Sync sendet der Blitz ein nahezu permanentes Licht durch die Aneinanderreihnung vieler extrem schneller Einzelblitze - er imitiert sozusagen eine Dauerlichtquelle und das Fotografieren mit Zeiten kürzer der Synchronzeit wird möglich. Nachteil: Durch das Abfeuern vieler, schneller "kleiner" Blitze sinkt die Leistung rapide und die Blitzröhre wird deutlich stärker belastet. Mit Systemblitzen ist ein Anstinken gegen die Sonne nahezu unmöglich.
Hypersync, Supersync oder wie man es auch immer nennen mag, bedient sich einer anderen Methode. Hier werden bewusst lange Abbrennzeiten eines Blitzes genutzt, um EINEN langen Lichtimpuls zu erzeugen. Mit dem richtigen Timing wird dann versucht, die Kamera auf den Blitz so einzurichten, dass möglichst viel Lichtenergie des einen Impulses zur Belichtung genutzt wird. Da der Blitz trotzdem ein Impuls mit einem parabelförmigen Verlauf ist, verschenkt man eine Menge Blitzenergie und die, die auf dem Bild ankommt, ist in der Regel sehr ungleichmäßig über das Bild verteilt, meist oben heller und unten dunkler, weil die Blitzenergie dann zum Ende der Belichtung schon wieder abnimmt.
Worum geht es mir denn jetzt?
Ich fotografiere Menschen und ab und zu bewegen die sich auch mal recht schnell. Ich fotografiere sowohl im Studio (für die Frage irrelevant) und Outdoor. Ich liebe offene Blenden und die damit verbundene Freistellung sowie Schärfe- / Unschärfeverteilung. Zudem mag ich den Look, wenn die Umgebung leicht unterbelichtet und das Motiv korrekt belichtet ist.
Das bringt einige Probleme mit sich, die im Wesentlichen mit der Synchronzeit der Kamera zusammen hägen. Das Blitzen mit Zeiten, bei denen der Verschluss der Kamera nicht zumindest zu einem Zeitpunkt vollständig geöffnet ist, erfordert kreative Lösungen
Bei Aufnahmen im Gegenlicht bei hellem Sonnenschein (blauer Himmel und Sonne im Bild!) bei ISO100 und 1/250sek benötige ich etwa Blende 11-16 für die Grundbelichtung. Da ist die Schärfe vor und hinter dem Motiv einfach zu groß. Und wenn ich die Blende öffne, komme ich unter die Synchronzeit der Kamera. Also muss eine andere Lösung her (Aufsteckblitze im HSS Modus sind einfach zu schwach und für Hypersync zu schnell).
Wenn ich bei 1/250sek fotografieren muss, dann kann ich einen ND1,2 Gaufilter und Blende 2,8 nehmen oder ich brauche bei gleicher Blende eine Kamera mit ISO 6
Variante 1 nutze ich heute überwiegend, aber das Sucherbild ist dann verdammt duster . Zudem kann bei sehr schnellen Bewegungen auch das Motiv durch das Umgebungslicht leichte Unschärfen aufweisen.
Mir wäre die Nutzung von HighSpeedSync am Liebsten, aber aktuell beherrscht das Verfahren wohl nur der Profoto B1 - und ich habe ein komplettes Hensel System. Ungern möchte ich wegen diesem Anwendungsfall nun eine Profoto Lösung anschaffen. Daher die Frage, ob es probate workarounds gibt. Ich erwische mich schon bei dem Gedanken, mir eine Mittelformatkamera mit Zentralverschluss und Synchronzeiten bis 1/2000sek zu kaufen, das wäre auch fürs Studio eine Qualitätssteigerung. Aber wenn ich ehrlich bin, ist diese Überlegung natürlich Unfug, schließlich ist es bei aller Liebe noch immer ein Hobby. Da wäre sogar die Anschaffung eines Profoto B1 noch die deutlich günstigere Lösung...
Also, wer hat Tipps für mich?
Schöne Grüße,
Peter
nachdem ich schon ein schlechtes Gewissen habe, weil ich den Fuji GFX Thread ein wenig gekapert habe, wollte ich hier mal das Thema HSS (High Speed Sync) und Hyper- oder Supersync näher diskutieren.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Varianten? Nun, bei High Speed Sync sendet der Blitz ein nahezu permanentes Licht durch die Aneinanderreihnung vieler extrem schneller Einzelblitze - er imitiert sozusagen eine Dauerlichtquelle und das Fotografieren mit Zeiten kürzer der Synchronzeit wird möglich. Nachteil: Durch das Abfeuern vieler, schneller "kleiner" Blitze sinkt die Leistung rapide und die Blitzröhre wird deutlich stärker belastet. Mit Systemblitzen ist ein Anstinken gegen die Sonne nahezu unmöglich.
Hypersync, Supersync oder wie man es auch immer nennen mag, bedient sich einer anderen Methode. Hier werden bewusst lange Abbrennzeiten eines Blitzes genutzt, um EINEN langen Lichtimpuls zu erzeugen. Mit dem richtigen Timing wird dann versucht, die Kamera auf den Blitz so einzurichten, dass möglichst viel Lichtenergie des einen Impulses zur Belichtung genutzt wird. Da der Blitz trotzdem ein Impuls mit einem parabelförmigen Verlauf ist, verschenkt man eine Menge Blitzenergie und die, die auf dem Bild ankommt, ist in der Regel sehr ungleichmäßig über das Bild verteilt, meist oben heller und unten dunkler, weil die Blitzenergie dann zum Ende der Belichtung schon wieder abnimmt.
Worum geht es mir denn jetzt?
Ich fotografiere Menschen und ab und zu bewegen die sich auch mal recht schnell. Ich fotografiere sowohl im Studio (für die Frage irrelevant) und Outdoor. Ich liebe offene Blenden und die damit verbundene Freistellung sowie Schärfe- / Unschärfeverteilung. Zudem mag ich den Look, wenn die Umgebung leicht unterbelichtet und das Motiv korrekt belichtet ist.
Das bringt einige Probleme mit sich, die im Wesentlichen mit der Synchronzeit der Kamera zusammen hägen. Das Blitzen mit Zeiten, bei denen der Verschluss der Kamera nicht zumindest zu einem Zeitpunkt vollständig geöffnet ist, erfordert kreative Lösungen
Bei Aufnahmen im Gegenlicht bei hellem Sonnenschein (blauer Himmel und Sonne im Bild!) bei ISO100 und 1/250sek benötige ich etwa Blende 11-16 für die Grundbelichtung. Da ist die Schärfe vor und hinter dem Motiv einfach zu groß. Und wenn ich die Blende öffne, komme ich unter die Synchronzeit der Kamera. Also muss eine andere Lösung her (Aufsteckblitze im HSS Modus sind einfach zu schwach und für Hypersync zu schnell).
Wenn ich bei 1/250sek fotografieren muss, dann kann ich einen ND1,2 Gaufilter und Blende 2,8 nehmen oder ich brauche bei gleicher Blende eine Kamera mit ISO 6
Variante 1 nutze ich heute überwiegend, aber das Sucherbild ist dann verdammt duster . Zudem kann bei sehr schnellen Bewegungen auch das Motiv durch das Umgebungslicht leichte Unschärfen aufweisen.
Mir wäre die Nutzung von HighSpeedSync am Liebsten, aber aktuell beherrscht das Verfahren wohl nur der Profoto B1 - und ich habe ein komplettes Hensel System. Ungern möchte ich wegen diesem Anwendungsfall nun eine Profoto Lösung anschaffen. Daher die Frage, ob es probate workarounds gibt. Ich erwische mich schon bei dem Gedanken, mir eine Mittelformatkamera mit Zentralverschluss und Synchronzeiten bis 1/2000sek zu kaufen, das wäre auch fürs Studio eine Qualitätssteigerung. Aber wenn ich ehrlich bin, ist diese Überlegung natürlich Unfug, schließlich ist es bei aller Liebe noch immer ein Hobby. Da wäre sogar die Anschaffung eines Profoto B1 noch die deutlich günstigere Lösung...
Also, wer hat Tipps für mich?
Schöne Grüße,
Peter