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tonischerf

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Hallo ihr Lieben!

Ich habe schon eine Weile zu dem Thema recherchiert, aber keine Antwort gefunden, die mir wirklich hilft. Daher hoffe ich auf eure Expertise :)

Und zwar folgendes: Ich habe vor ca. 2 Wochen eine Hochzeit fotografisch begleiten dürfen mit meiner D750 und zwei Vollformatobjektiven (Nikkor/Sigma). Ich habe stets darauf geachtet, den ISO so niedrig wie möglich zu halten, um Rauschen zu verhindern, was ja aber laut Nikon auch in höheren Bereichen kein Problem darstellen sollte. Die Bilder habe ich in RAW aufgenommen.

Ich habe sie dann in die Bridge und Lightroom geladen (nach wie vor in RAW/NEF) und sehe, dass die Bilder auch im niedrigen ISO-Bereich deutliches Rauschen zeigen :( Ich weiß nicht, wie das technisch möglich ist. Die Rauschunterdrückung an der D750 ist auch aktiv. Beim ersten Blick fällt es nicht auf, aber sobald man ranzoomt...Naja. Ich frage mich nun jedenfalls, wie das sein kann, obwohl ich mir sehr viel Mühe gegeben habe, ein Rauschen zu verhindern.

Ich freue mich auf eure Antworten!

LG Toni
 
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Es gibt kein kein Rauschen. Rauschen ist physikalisch immer vorhanden. Unterschieden wird dabei nur wie stark es ist bzw ob es mit der heutigen digitalen Technik leicht zu „entfernen“ ist und wie stark man hierfür ins Bild eingreifen muss Mittel Nachbearbeitung. Weiterhin ist natürlich der Effekt des Rauschens umso stärker, umso mehr man reinzoomt. Daneben spielt auch mit wie man rauschen subjektiv empfindet.

Letztlich müsste man ein Bild sehen. Eine Hochzeit hört sich erstmal, wenn nicht gerade die Trauung gemeint ist, nach abends in schwierigen Lichtverhältnissen an. Von welcher Tageszeit und welchen Einstellungen reden wir denn? Drinnen draußen, Kunstlicht 0 Uhr im Keller im Nebel oder mittags im Sommer am See?
 
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Hi,
bei der RAW Bearbeitung zeigt die Rauschunterdrückung der Kamera keine Wirkung. Das ist aber ein Feature ebendieser RAW. Die Unterdrückung wirkt nur auf das JPG.
In Adobe musst du deshalb die Rauschunterdrückung selbst einstellen.
Und, Empfehlung: bewerte die Bilder ganzheitlich, nicht gezoomt. Was du im Zoom siehst, ist in der Ganzbildansicht häufig viel weniger störend.
Zuletzt, ich habe die Erfahrung gemacht, dass menie Bilder einen stärkeren Rauscheindruck vermitteln, wenn sie etwas unscharf sind. Ob ich mir das nur einbilde? Keine Ahnung :)
Ich achte deshalb immer darauf, lieber etwas höhere ISO zu wählen, als das Bild zu verwackeln oder Bewegungsunschärfe im Bild zu haben.
Ich bin aber persönlich auch relativ unempfindlich gegenüber Rauschen, wird m. E. überbewertet (wenn man nicht zoomt).
Mit der D750 hast du auf alle Fälle eine Kamera, deren Rauschverhalten auf der Höhe der Zeit ist, auch wenn sie schon ein paar Tage auf dem Buckel hat. Da hat sich in der Sensorentwicklung keine signifikante Verbesserung mehr ergeben. Bei der kamerainternen Entrauschung schon eher. Bei meiner Z6 II nehme ich zur Zeit immer die JPG aus der Kamera.
Habe aber keine D750 zum Vergleich, wie die das intern meistert.
 
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erstmal herzlich willkommen bei uns in der Community!

Ein Beispielbild oder mehrere wären gut. Und wie @MarcoH schon schrieb, ein paar Infos zur Aufnahmesituation.

Bilder kannst Du hier als jpg direkt in den Beitrag hochladen. Dazu bitte auf maximal 900 px an der längsten Kante verkleinern und die Datei < 550 kb halten. Wir helfen, wenn es dabei Probleme gibt, einfach Bescheid sagen.

Je nach dem, wie stark du am Rechner in ein Bild hineinzoomst, wirst du immer Rauschen finden. Die Frage ist auch: schaut man sich das Bild so an? Welches Endformat soll es nachher sein? Ein großformatiger Ausdruck für die Wand erfordert andere Voraussetzungen als eine Diashow in einem digitalen Bilderrahmen.
 
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dass die Bilder auch im niedrigen ISO-Bereich deutliches Rauschen zeigen
Hallo Toni,

wie niedrig ist das ISO im von dir so bezeichneten ISO-Bereich tatsächlich (Zahl)?
Ein 24 MP Sensor neuerer Generation, wie er in der Nikon D750 verbaut ist, rauscht nur bei der Nenn-ISO 100 so gut wie nicht sichtbar.
Und wie aktuell sind dein "Bridge und Lightroom" - unterstützen diese die D750 bereits vollständig?

Um abzuklären, ob der Effekt an deiner EBV-Software und / oder an deren Einstellungen liegt, stelle die D750 doch mal (vorübergehend?) auf NEF + JPG und stelle die JPG-Qualität auf FINE.
Dann vergleiche mal die JPGs aus der Kamera mit der Darstellung in deinem Lightroom.
 
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@tonischerf

Hallo.

Ich hatte schon Fotos, die beim 1:1- bzw. 100%-Zoom selbst bei ISO 100 (!) rauschten, und zwar in dunklen Bildpartien.

Wie weiter oben bereits erklärt, rauscht ein Sensor immer, die Frage ist bloß, ob man es sieht bzw. ab wann (welcher Vergrößerung) man es sieht.

Das ist bei allen Kameraherstellern und bei allen Sensoren so. An der D750 liegt es nicht. Eine D4/D5/D6 oder eine Z6/Z6-II wird zwar ein kleines bißchen rauschärmer sein, aber ob das immer sofort sichtbar ist?

Das Reinzoomen auf 1:1- bzw. 100%-Ansicht nennt man auch "Pixel-Peepen". Hat einen schlechten Ruf, ich gebe aber zu, daß ich meine Fotos auch der kritischen Betrachtung bei dieser Vergrößerung unterziehe, also "pixel-peepe".

Je nachdem, wie stark mir das Rauschen dann vorkommt, entrausche ich mit entsprechender Software. Ich fotografiere auch in RAW (*.NEF) und verwende DxO PhotoLab 4 zum Entwickeln der RAWs. DxO PL4 enthält einen Entrauscher, der den Entrauschungsmöglichkeiten von Adobe Lightroom derzeit wohl klar überlegen ist ("Prime" und "Deep Prime"). Das kann sich aber wieder ändern und Adobe zieht nach. Davon abgesehen gibt es auch Stand-Alone-Applikationen, die außerhalb der RAW-Entwicklungssoftware nur für's Entrauschen gedacht sind, z. B. der Topaz AI Denoiser (mit dem ich aber übrigens nicht zufrieden bin, nutze diesen nur für das Korn bei Analogfotos). Manchmal gibt es solche Stand-Alone-Applikationen zum Entrauschen aber auch als Plug-In oder Add-On zum Einschleifen in den Lightroom-Workflow, das ist vom Hersteller abhängig.

Aber:

Entrauschen per Software ist kein Allheilmittel. Entrauschen macht das Bild stets etwas "weicher", nicht direkt unscharf, aber eben "weich", es gehen Details bzw. Detailschärfe verloren. Dazu kann man dann nach dem Entrauschen wieder etwas nachschärfen, aber auch hier ist Vorsicht angesagt, allzu starkes Nachschärfen (das gilt nicht nur für das Nachschärfen nach dem Entrauschen, sondern allgemein) kann künstlich/unnatürlich/unmöglich aussehen, es können Nachschärfungsartefakte entstehen, die richtig häßlich sind usw. usf.. Man muß ein Gefühl dafür entwickeln.

Ansonsten gilt m. E. zunächst einmal: Was hab' ich mit dem Foto vor? Internet/Facebook/Instagram bei geringer Auflösung? Da ist Rauschen kein so arges Thema. Ausbelichten bis Postkarte bzw. max. 13x18? Digitalprints aus dem Billiglabor (DM, Roßmann) können das Rauschen in dieser Ausgabegröße gar nicht darstellen, also auch kein Thema. 60x40 cm ausbelichten für die Wohnzimmerwand oder den Flur? Erst da wird's meiner Meinung nach interessant, und zwar dann, wenn das Foto von einem Fachlabor auf richtiges, gut auflösendes Fotopapier ausbelichtet wird. Mittleres oder starkes Rauschen wird dann wahrscheinlich zu sehen sein, spätestens bei dieser Anforderung sollte man ein sichtbar rauschendes Foto entrauschen.

Viele Grüße

von

Christoph
 
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Hallo ihr Lieben! Danke für die zahlreichen Antworten :)

Zuerst mal die Details zur Hochzeit:
Die habe ich ab 13.00 bei Wechsel von Sonne/Bewölkung begleitet, also es war immer recht gutes Licht, auch in der Kirche. Gegen Abend war es dann natürlich ein wenig dunkler. Aber das Rauschen ist mir auch auf den Fotos vom Tag aufgefallen.
Ich werde es aber definitiv mal mit der Ausgabe RAW + JPEG probieren.

Ich hab mal ein Foto in den Anhang gepackt (ISO 800), wo es mir aufgefallen ist (also beim reinzoomen). Aber das ist alles sehr sehr gut zu wissen! Ich dachte echt, irgendwas stimmt mit der Kamera nicht, hehe. Das mit der Softwarekompatibilität ist auch ein sehr guter Punkt, mit dem ich mich mal befassen werde. :)

Vielen lieben Dank!

DSC_3116.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Guten Morgen,

ich habe mir eben mal beide Bilder runter geladen. Um ehrlich zu sein kann ich bei beiden Bildern kein nennenswertes Bildrauschen entdecken. OK. aufgrund der Bildgröße ist reizoomen kaum noch möglich, aber auch im Original dürfte da nicht viel zu sehen sein.

Die Frage wäre jetzt auch wie weit Du ins Bild reinzoomst. 100% - 200% oder sogar noch mehr ? Dann wird es natürlich schon komisch. Aber sorry, so etwas macht man auch nicht ohne Not. Ich beurteile ein Bild immer so wie man es sieht, nämlich als ganzes. Erst wenn dort etwas nicht stimmt wird mal in die Details gegangen. Übrigens, ich sage meinen Kunden immer, ein Fehler den man erst suchen muss ist kein Fehler. Wenn man nur lange genug sucht wird man fast überall einen "Fehler" finden.

Was mir jedoch auffällt, bei dem Bild mit den Ringen sind selbige schlicht unscharf was den "Eindruck" von Bildrauschen vermittelt. Wie Michael @mhensche bereits erwähnt hat, könnte die Unschärfe für den verrauschten Bildeindruck sein.

Mit der D750 solltest du eigentlich keine großen Rauschprobleme im niedrigen ISO-Bereich haben. Ich habe mit meiner D750 bei ISO12800 durchaus schon ordentliche Bilder gemacht. OK, bei solchen Werten muss natürlich sauber belichtet und nachgearbeitet werden. Aber bis ISO1000 sollte dies bei sauberer Belichtung weitestgehend überflüssig sein.
 
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@ tonischerf:

Welche Kameraeinstellung hast Du bei der NEF-Komprimierung gewählt, verlustfrei komprimiert (empfohlen) oder komprimiert?
Wenn schon bei der Aufnahme Verluste durch Komprimierung entstehen, fehlen Informationen des Bildinhalts bei der späteren Bildbearbeitung.

Auch zu berücksichtigen ist die Farbtiefe. Bei 12-Bit-NEF können 4096 Helligkeitsinformationen, bei 14-Bit-NEF können 16384 Helligkeitsinformationen gespeichert werden. Das bedeutet, dass bei der späteren Bildbearbeitung diese Informationen in vier Mal so feinen Abstufungen gespeichert werden können.

Den Unterschied von NEF und JPG in Bezug auf Rauschen kannst Du hier vergleichen. Ändere ruhig die Werte, damit Du ein Gefühl bekommst, welche ISO-Einstellungen (noch) vertretbar sind.
 
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tonischerf
tonischerf kommentierte
Verlustfreies Komprimieren hab ich eingestellt und 14-Bit-NEF.
Danke für den Link, das ist echt super hilfreich!
 
Bilder bearbeite ich für das Ausgabeformat und das wird dann im optimalen Betrachtungsabstand (1,5 fache der Bilddiagonale) beurteilt. Wenn du denm Brautpaar ausgedruckte Bilder übergibst wird beim Ausdruck schon das rauschen durch den Druckvorgang reduziert. Wenn du ihnen die digitalen Daten auf einer CD gibst dann gilt das Bild mit 2400 Pixel Kantenlänge als Ausgabeformat.

Wenn du in der RAW Datei rein zoomst findest du irgendwann immer rauschen. Bei 100% ist bei mir Schluß. Größer gehe ich nur wenn ich eine Beautyretusche mache. Sollte es mal wirklich rauschen, ich bin für die Presse sehr oft mit ISO 12800 unterwegs, dann jage ich ein Entrauschentool drüber und gut ist.
 
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Auf den Beispielbildern erkenne ich kein Rauschen, sondern diese sind nicht fokussiert. Daher sieht es unscharf und verwaschen aus. Rauschen verursacht aber Bildfehler keine Fokusfehler.
 
1 Kommentar
tonischerf
tonischerf kommentierte
Ja, das mit den Ringen ist wirklich nicht gut fokussiert, habe ich bei der Bearbeitung auch gemerkt. Ich sehe das Rauschen halt wirklich nur beim min. 100% reinzoomen, aber das scheint ja nur mal zu sein. Danke auf jeden Fall für das Feedback. :)
 
Ich freue mich über das ganze Feedback und euer Wissen und die Tipps! Ich dachte wirklich, etwas stimmt nicht. Aber jetzt wo ich weiß dass das unvermeidlich ist, bin ich sehr beruhigt :)

Ein toller Start in die Community auf jeden Fall für mich, ihr seid super!
 
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Ich habe mir mal die Exif-Daten der beiden Fotos angesehen.

Das Foto mit den Ringen wurde mit einer Brennweite von 50mm bei einer Blende von f/3.2 und einer Fokusdistanz von 0,45m aufgenommen.
Da hast Du eine Schärfentiefe von 0,013m (0,444-0,457m). Damit ist es nicht möglich, beide Ringe scharf abzubilden. Um die Schärfentiefe zu erhöhen, muss hier eine kleinere Blende (höhere Blendenzahl) gewählt werden. Hilfestellung liefert ein Schärfetiefenrechner, z. B. HyperFocal Pro.

Das Foto mit dem Brautpaar wurde mit einer Brennweite von 50mm bei einer Blende von f/3.5 und einer Fokusdistanz von 3,35m aufgenommen.
Da hast Du eine Schärfentiefe von 0,924m (2,950-3,875m). Als Faustregel sollte immer auf die Augen fokussiert werden.

Empfehlenswert ist bei Freihandaufnahmen der kontinuierliche Autofokus „AF-C“. Die Bewegung des Motivs (im Wind) und die Eigenbewegung machen schon Einiges aus, was korrigiert/angepasst werden muss.
 
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Hallo Toni,
wenn du deine Bilder enttäuscht und geschärft haben möchtest lade dir mal Topaz Denoise Ai herunter, da gib es eine Testversion mit der du die Effekte gut ausprobieren kannst. Ich benütze das für Astrofotos und die Rauschen wirklich sehr nach der Bildbearbeitung. Orion Region als Beispiel
 
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Moin Toni,
in einem ersten Schritt entrausche ich bei meinen Bilder das ISO-bedingte Rauschen mit DxO PL. Die Unschärfe auf Grund des Filters vor dem Sensor korrigiere ich mit Nik-Presharpener. Ich bekomme ausgezeichnete Ergebnisse.
Gruß Emc2
 
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Rauschen wird eh völlig überschätzt …

Ich empfehle, mindestens Prints in 30 x 45 fertigen zu lassen,
bevor man sich zu diesem Thema überhaupt äußert.

Ich habe in meinem ganzen Leben erst zwei Bilder entrauscht;
eines entstand unter extremen Bedingungen und das andere
war ein Ausschnitt von zweifelhafter Güte.

Wohlgemerkt – die technische Ausgangslage wie Belichtung etc.
war okay. Und die ist letztlich entscheidend …

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