Opel (Leihwagen) in Spanien:
"Das da unten sieht gut aus. Ich geh mal ein paar Schritte runter und mach mal ein paar Fotos."
Fünf Minuten später das Auge an der Kamera und eine wohlbekannte Stimme im Ohr: "Na, wie siehts aus?" - "Ähäm, hast du den Autoschlüssel mitgenommen?" - "Ich dachte, den hättest du? Ich habe aber eh brav abgeschlossen. Knopf reindrücken genügt auch bei diesem Auto." - "Und wie kommen wir jetzt wieder rein? Der Schlüssel steckt im Zündschloss."
Na ja, es war nicht wirklich ein Problem. Ich hatte da Übung vom Ford Taunus. Da habe ich auch öfter den Schlüssel eingesperrt. Also einen Scheibenwischer abgenommen, zerlegt, den Metallstreifen zurecht gebogen, durch die hintere Tür rein geschoben, Knopf raus gehoben. Metallstreifen gerade gebogen, Scheibenwischer wieder zusammen gebaut und montiert. Fertig. Eine Arbeit von 5 Minuten, für einen Profi wohl von 15 Sekunden. Kein einziger der vorbei fahrenden Autofahrer hat auch nur den Kopf gedreht, niemand hat mich gefragt, was ich da mache und ob das eigentlich mein Auto ist.
Das ist jetzt 20 Jahre her. Folgendes habe ich daraus und aus anderen Vorkommnissen gelernt:
- Obwohl heutige Autos bei weiten nicht so simpel von einem Laien zu knacken sind, lasse ich nichts im Auto, was wertvoller ist als Abschleppseil und Wagenheber. Dass selbst das geklaut werden kann, habe ich einmal als Beifahrer erlebt. Meinem Mitreisenden fehlten morgens am kostenpflichtig bewachten Hotelparkplarkplatz in Sarajevo Radkappen, Reserverad, Wagenheber, Bordwerkzeug, Starterkabel. Der Parkwächter war sehr schnell mit der Polizei zur Stelle, als wir die Bewachungsgebühr nicht bezahlen wollten.
- Ich ziehe den Schlüssel selbst dann ab, wenn meine Frau im Auto sitzen bleibt. Hat ihr mal eine halbe Stunde Todesangst beschert, der Ärmsten. Am Aspensjön im nebeligen Bohuslän schickte sich der Leihwagen (diesmal ein Golf) an, langsam im weichen Boden einzusinken. Die Karre ging ohne Schlüssel nicht von innen auf, nicht einmal die Fenster ließen sich öffnen.
- Ich vermeide es, den funkenden Hokuspokus im Autoschlüssel zu verwenden und sperre immer mit dem Schlüssel ab. Man weiss ja nicht, was an den Berichten über abgefangene Codes so dran ist und auch wenn die eigene Automarke nicht betroffen ist, will ich nicht der erste sein, der solche Erfahrungen machen darf.