Beide Seitenaufgänge zur Apadana sind mit vielen Reliefs geschmückt, deren qualitativ hochwertige Steine den vernichtenden Brand großteils überstanden haben.
Die äußeren Aufgänge zeigen in langen Reihen die Repräsentationen von 23 Völkern wie Meder, Bewohner von Babylonien, Arabien und Ägypten, ferner Griechen, Skythen und Inder – erkennbar an ihrer Tracht sowie typischen Gesten und Waffen, mit denen sie dem König die Gaben ihrer Länder zum Neujahrsfest bringen.
Hier ist die Delegation der Ionier zu sehen.
Hier sind Vertreter der Leibwache aus den „10.000 Unsterblichen“ zu erkennen, einer Eliteeinheit, die ausschließlich aus Persern bestand.
Angeblich betrug die Truppenstärke exakt 10.000 Mann, jede adlige persische Familie stellte einen Sohn in diese Truppe ab. Jedes Familienmitglied, das fiel, wurde sofort durch einen weiteren Angehörigen dieser Familie ersetzt.
Als "Unsterbliche" sind sie jedoch nur bei Herodot, der viel später lebte, beschrieben. Evtl. liegt hier auch ein Übersetzungsfehler vor: Das mögliche Namensmissverständnis könnte auf einer Verwechslung zwischen dem altpersischen „anusiya“ (Gefolgsleute) und dem „anausa“ (Unsterbliche) beruhen. Die Historiker sind sich nicht einig.
Hier zwei "Unsterbliche" aus der Nähe.
Die Assyrer bringen dem König zwei prächtige Widder.
Es geht locker zu. Persische (eckige Kopfbedeckung) und medische Edelleute beim Schwätzchen.
Auch "gewöhnliche" Soldaten bewachen die Szenerie, wieder Perser und Meder im Wechsel.
Die Baktrier (aus dem heutigen Afghanistan) kommen mit einem Kamel.
Ich komme mit iranischen Studenten ins Gespräch. Man unterhält sich über den Iran, die Kultur und die deutsche Sprache. Drei der vier Männer studieren Deutsch als 2. Fremdsprache an der Uni in Shiraz. Anfangs wird die Unterhaltung auf deutsch geführt, im weiteren Verlauf auf englisch ("deutsch ist so schwer!"). Sie beklagen sich über die fehlende Kultur im Iran. Als ich darauf hinweise, dass die iranische Kulturgeschichte doch viel reicher und weiter zurück reichend ist als die europäische, meint einer trocken: “Das sagen die Europäer. Aber jetzt haben wir nur noch Öl!“ Auch die Politik ist ein Thema. Allgemeine Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen im Land wird geäußert, teils in drastischen Worten. Als ich die kommenden Präsidentschaftswahlen erwähne, meinen sie, das sei keine Wahl, da die Kandidaten vorher aussortiert werden. Als ich dann noch erzähle, dass ich bei der Wahlkampfveranstaltung von Ahmadinedjad in Isfahan war, sagt einer verächtlich:" I´m so sorry you met him !“ Meine Kameraausrüstung ruft noch Erstaunen hervor, sie fragen, für welche Agentur ich arbeite. Es ist nur eine D100 mit Hochformatgriff und drei Objektiven. Ihr Professor ruft, sie verabschieden sich höflich und ich habe mal wieder einen Eindruck von der Offenheit der jungen Menschen hier gewonnen.