Artikel 13 EU-Urheberrechtsreform: Uploadfilter immer noch in der Spur

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Noch einmal und zum Mitschreiben. Das Bekenntnis zum Urheberrecht ist unstrittig! Diese Community legt seit 15 Jahren den größten Wert auf die Einhaltung des Urheberrechts. Und wir haben dafür in all den Jahren auch manchen Strauß fechten dürfen, was nicht nur Zeit, sondern auch unser Geld gekostet hat.

Strittig und ballaballa sind die Anforderungen, die Artikel 13 EU-Urheberrechtsreform zukünftig an große und an kleine Plattformen stellen wird bzw. stellen will. Mir ist es sch**ßegal, was Youtube und Facebook machen oder wie diese großen Player die Anforderungen erfüllen werden.

Nicht sch**ßegal sind mir meine und unsere Projekte, die wir u. U. irgendwann nicht mehr weiter betreiben können, weil uns die finanziellen und personellen Kapazitäten fehlen, um den Anforderungen des Artikel 13 gerecht zu werden. Im Ergebnis kann das bedeuten, dass wir dieses Projekt vielleicht in ein bis zwei Jahren (whatever) in die Tonne treten können/müssen. Ein Ergebnis, das an die Grundfesten meiner Existenz gehen würde.

Und all das nur, weil *************

Fotoforen sind vermutlich sogar vorbildlich was das Thema angeht, da hier auch entsprechendes Wissen vorhanden ist, und keiner gerne seine Fotos geklaut haben will, also ist alleine schon die Kontrolle durch die User viel höher als bei anderen Angeboten. Trotzdem muss man eben eine Regelung für alle Portale mit nutzergenerierten Angeboten finden.

Aber ich kann auch nicht ganz nachvollziehen warum sich nicht eine auch für das NF-F bezahlbare Lösung für Uploadfilter entwickeln soll, es wird ja dann jedes entsprechende Portal brauchen. Es muss doch nicht jeder selbst programmieren, was man braucht ist eine entsprechende Schnittstelle zu einer Datenbank, die nach Überprüfung des Fotos eine entsprechende Rückmeldung gibt.

Und was du nicht vergessen solltest: Im Gegensatz zu Facebook und Instagram werden euch keinerlei Einnahmen verloren gehen, da ihr auch bisher nichts an Urheberrechtsverletzungen durch Pageviews und entsprechende Werbeauslieferungen verdient habt.

Und wer ist denn wohl der größte Konkurrent derzeit für unabhängige Foren? Facebook mit seinen Interessengruppen! Gerade der Konzern, der durch die derzeitige Rechtslage am meisten verdient. Eine Schwächung dieses Konzerns könnte sogar der unabhängigen Forenkultur zugute kommen. Weniger geklaute Inhalte, weniger Werbung, mehr Chancen für andere.
 
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Stell Dir vor ich nehme ein Bild von Dir, entferne die Metadaten
(oder trage sogar mich als Autor ein) und lade es hoch.

Wie stellst Du Dir vor sollte Facebook Dich aktuell als eigentlichen
Autor identifizieren können?

Wo hoch? Auf Facebook oder auf eine Copyright-Bilderdatenbank?
 
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Wo hoch? Auf Facebook oder auf eine Copyright-Bilderdatenbank?

Eine Copyrightdatenbank gibt es nicht. Ist auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Auf Facebook natürlich.

Also, wenn ich jetzt, heute abend, ein Bild von Dir mit meinen
Daten in den entsprechenden IPTC-Feldern versehe und auf
Facebook oder eine beliebige andere Website hochlade - wie
sollen die herausfinden können daß Du der Autor bist?

Wahlweise: Wie sollen die Dich im aktuellen Zustand kontaktieren
können, wenn gar keine Metadaten drin sind?

Beschreibe, wie Du Dir "vertretbaren Aufwand" vorstellst um
Dich zu kontaktieren.

Wenn Dir dazu nichts sinnvolles einfällt, dann weisst Du jetzt
wer diesen Textentwurf geschrieben hat. Die großen Plattformen
sind damit aus der Haftung raus und haben den Bilderklau dadurch
de facto straffrei gemacht.
 
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Warum kann man nicht zuerst ein Register analog den
Patentämtern als hoheitliche Behörde auf die Beine stellen
und zuerst eine Grundlage für die Urheber schaffen ihre Werke
zu registrieren, bevor man den Großkonzernen solch einen
Vorsprung und so viele Schlupflöcher lässt?

Weil es genau solche Großkonzerne (aus Güterloh) waren, die diesen Kram den EU-Politikern ins Ohr geflüstert haben.
Das kann man im Internet nachlesen, das haben andere nachgewiesen (Wortgleichheit zwischen einer Stellungnahme einer
betroffenen Firma und dem Entwurf des Gesetzestextes), das ist nicht bloß ein Gerücht, welches ich mir aus den Fingern
gesaugt habe.

Konsequenz für mich - Klaus hat es schon angesprochen - ist, daß ich im Mai bei der Europawahl die Partei stärken wäre, welche
als Ein-Frau-Betrieb sehr vieles davon, worüber wir hier reden, an die Öffentlichkeit gebracht hat. Die Frau braucht im nächsten
Europaparlament unbedingt Verstärkung!!

Grüße,
Christian

P.S.: Ich habe übrigens letzte Woche alle für mein Bundesland zuständigen EU-Abgeordneten per Mail angeschrieben mit der
Bitte, gegen die EU-Urheberrechtsreform zu stimmen und habe dies auch mit Argumenten untermauert. - Das sollte jeder ! tun.

.
 
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Aber ich kann auch nicht ganz nachvollziehen warum sich nicht eine
auch für das NF-F bezahlbare Lösung für Uploadfilter entwickeln soll,
es wird ja dann jedes entsprechende Portal brauchen. Es muss doch
nicht jeder selbst programmieren, was man braucht ist eine entsprechende
Schnittstelle zu einer Datenbank, die nach Überprüfung des Fotos eine
entsprechende Rückmeldung gibt.

Ich glaube du hast nicht einmal annähernd eine Vorstellung davon
welche Datenmengen da zu bewältigen wären.
Ich habe sogar Zweifel ob Google selbst das aktuell leisten könnte.

Allein auf Facebook werden pro Minute durchschnittlich 136000 Fotos
hochgeladen. Nicht verlinkt, hochgeladen!

300 Millionen Fotos pro Tag!

Und wer ist denn wohl der größte Konkurrent derzeit für unabhängige
Foren? Facebook mit seinen Interessengruppen! Gerade der Konzern,
der durch die derzeitige Rechtslage am meisten verdient. Eine
Schwächung dieses Konzerns könnte sogar der unabhängigen
Forenkultur zugute kommen.

Der aktuelle Entwurf schwächt aber die kleinen Foren und stellt
Facebook von der Haftung frei. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.
 
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Eine Copyrightdatenbank gibt es nicht. Ist auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Auf Facebook natürlich.

Also, wenn ich jetzt, heute abend, ein Bild von Dir mit meinen
Daten in den entsprechenden IPTC-Feldern versehe und auf
Facebook oder eine beliebige andere Website hochlade - wie
sollen die herausfinden können daß Du der Autor bist?

Wahlweise: Wie sollen die Dich im aktuellen Zustand kontaktieren
können, wenn gar keine Metadaten drin sind?

Beschreibe, wie Du Dir "vertretbaren Aufwand" vorstellst um
Dich zu kontaktieren.

Wenn Dir dazu nichts sinnvolles einfällt, dann weisst Du jetzt
wer diesen Textentwurf geschrieben hat. Die großen Plattformen
sind damit aus der Haftung raus und haben den Bilderklau dadurch
de facto straffrei gemacht.

Derzeit vielleicht nicht, das ist aber auch vollkommen irrelevant, da es Facebook oder Instagram noch nicht einmal versuchen, weil sie eben zunächst mal aus der Haftung sind. Genau das wird sich ja ändern, dass sie für Userinhalte haften - sie müssten noch nicht einmal Upload-Filter einsetzen, das fordert das neue Recht ja auch nicht - zahlen aber dann bei jeder Urheberrechtsverletzung selbst, was sie natürlich tunlichst vermeiden werden. Und zwar mit Hilfe von Upload-Filtern angeschlossen an Datenbanken urheberrechtlich geschützter Fotos, auf die ich als Urheber natürlich alle meine online veröffentlichten Fotos laden werde.

Sei mir nicht böse, aber es gibt wirklich genügend Material im Netz zur neuen Urheberrechtsreform, ich schätze viele deiner Beiträge zu technischen Fragen aufgrund ihrer Sachkenntnis durchaus, aber habe hier bei diesem Thema das Gefühl, dass es schlicht am Grundverständnis fehlt. Wenn das dann soweit passt, können wir gerne weiterdiskutieren. ;-)

Einzig noch zu deinem Einwand wegen der Datenmenge, warum funktioniert dann die Bilderrückwärtssuche mittlerweile sehr sicher und auch noch innerhalb weniger Sekunden? Technisch ist das alles kein Problem.
 
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Derzeit vielleicht nicht, das ist aber auch vollkommen irrelevant,
da es Facebook oder Instagram noch nicht einmal versuchen, weil sie
eben zunächst mal aus der Haftung sind.

Die zeitliche Abfolge ist durchaus interessant. Denn zunächst entgeht
Facebook der Haftung, während zahllose kleine Foren wie dieses hier
an der fehlenden Möglichkeit zu filtern zugrunde gehen.

Es bleiben die großen Konzerne.

Genau das wird sich ja ändern, dass sie für Userinhalte haften - sie
müssten noch nicht einmal Upload-Filter einsetzen, das fordert das
neue Recht ja auch nicht - zahlen aber dann bei jeder
Urheberrechtsverletzung selbst, was sie natürlich tunlichst vermeiden
werden. Und zwar mit Hilfe von Upload-Filtern angeschlossen an
Datenbanken urheberrechtlich geschützter Fotos, auf die ich als Urheber
natürlich alle meine online veröffentlichten Fotos laden werde.

Da muss dann alles drauf was jemals Dein Haus verlassen hat.
Alles was jemals gedruckt wurde, was Dein Haus als Print oder
Datei verlassen hat. Ich bin seit 36 Jahren Profi. Den Aufwand alles
in eine Datenbank hochzuladen schätze ich auf mindestens zwei
Mannjahre ein.

Das ist illusorisch. Und ist es nicht verdatet, ist es vogelfrei.

Sei mir nicht böse, (...) aber habe hier bei diesem Thema das
Gefühl, dass es schlicht am Grundverständnis fehlt.

Das Kompliment reiche ich einmal umgerührt gern zurück.

Einzig noch zu deinem Einwand wegen der Datenmenge, warum
funktioniert dann die Bilderrückwärtssuche mittlerweile sehr sicher
und auch noch innerhalb weniger Sekunden? Technisch ist das
alles kein Problem.

So sicher funktioniert die nicht. Versuchsweise findet die oft nicht
mal Bilder auf meiner eigenen Website.

Aber witzig ist das schon: Google käme vermutlich als einziger
Dienstleister für solche eine Datenbank in Frage. Natürlich wäre
das nicht umsonst. Du würdest also eine Copyrightsteuer an
Google bezahlen.... DANN verdienen die wirklich an Deinen
Bildern, und zwar völlig legal.

Das endet dann wie für viele kleine Bands mit der GEMA.
Die GEMA-Gebühren für die eigenen Konzerte sind höher als
die eingenommenen Eintrittsgelder.
 
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...
Ich habe übrigens letzte Woche alle für mein Bundesland zuständigen EU-Abgeordneten per Mail angeschrieben mit der
Bitte, gegen die EU-Urheberrechtsreform zu stimmen und habe dies auch mit Argumenten untermauert. - Das sollte jeder ! tun. ...

Ob Du das nun

in blau

und groß

oder gar nicht

schreibst.


Deine Argumente liest noch nicht einmal der Praktikant, der im Sekretariat die Post sortiert ...
 
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Deine Argumente liest noch nicht einmal der Praktikant, der im Sekretariat die Post sortiert ...

Nee, das stimmt nicht, Kay. Wenn man mal auf Twitter die Accounts der EU-Abgeordneten verfolgt, die FÜR die Richtlinie sind, dann schreiben die selber, dass wieder sekündlich/minütlich Mails und Telefonate zum Thema eingehen. Die einen sagen "da steckt eh Google dahinter, die hetzen das Volk auf" und ärgern sich nur darüber, dass ihre Telefonleitungen dauerhaft besetzt sind. Die anderen versuchen, Argumente für ihre Position zu finden und unter denen sind inzwischen tatsächlich einige, die plötzlich feststellen, dass sie offenbar nicht vollständig informiert waren. Die erkennen, dass es nicht irgendeine der vielen Abstimmungen ist, wo man mal die Hand hebt oder auch nicht, sondern eine, wo man vielleicht doch mal das Hirn einschalten sollte vor der Abstimmung.

Und das müssen mehr werden. Und deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele ihre Abgeordneten wie auch immer kontaktieren, per Email, per Telefon....

Ich möchte nochmal Klaus Posting von weiter oben unterstützen: Wir sind FÜR Urheberrechtsschutz! Wir möchten nur gerne dabei unsere Plattform weiter betreiben können. Was die big player daraus machen, ist uns sch*** egal. Es muss für uns und für diese Community hier machbar sein.

Das stellen wir nicht sicher, indem wir jetzt erstmal abwarten, wie es weitergeht und danach dann nochmal abwarten, was die nationale Gesetzgebung daraus macht und wann, weil: wird ja eh nicht alles so heiß gegessen und wir haben ja noch sooo viel Zeit. Irgendwann ist die nämlich abgelaufen und dann stehen wir da. Wir müssen JETZT klar machen, dass die Weichen JETZT richtig gestellt werden müssen.

Dies ist nicht die Zeit, uns auszuruhen, abzuwarten und Tee zu trinken.
 
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Anja, aber ihr habt doch Art.13 schon immer umgesetzt, d.h., Posts editiert, die Bilder Anderer enthielten. Von Uploadfiltern ist ja nicht explizit die Rede, sondern davon, dass Plattformen den Content überwachen müssen. Wo ich gegen bin, nur am Rande. Aber seht ihr das NFF tatsächlich in Gefahr?
 
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Nee, das stimmt nicht, Kay. Wenn man mal auf Twitter die Accounts der EU-Abgeordneten verfolgt, die FÜR die Richtlinie sind, dann schreiben die selber, dass wieder sekündlich/minütlich Mails und Telefonate zum Thema eingehen. Die einen sagen "da steckt eh Google dahinter, die hetzen das Volk auf" und ärgern sich nur darüber, dass ihre Telefonleitungen dauerhaft besetzt sind. Die anderen versuchen, Argumente für ihre Position zu finden und unter denen sind inzwischen tatsächlich einige, die plötzlich feststellen, dass sie offenbar nicht vollständig informiert waren. Die erkennen, dass es nicht irgendeine der vielen Abstimmungen ist, wo man mal die Hand hebt oder auch nicht, sondern eine, wo man vielleicht doch mal das Hirn einschalten sollte vor der Abstimmung.

Und das müssen mehr werden. Und deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele ihre Abgeordneten wie auch immer kontaktieren, per Email, per Telefon....

Ich möchte nochmal Klaus Posting von weiter oben unterstützen: Wir sind FÜR Urheberrechtsschutz! Wir möchten nur gerne dabei unsere Plattform weiter betreiben können. Was die big player daraus machen, ist uns sch*** egal. Es muss für uns und für diese Community hier machbar sein.

Das stellen wir nicht sicher, indem wir jetzt erstmal abwarten, wie es weitergeht und danach dann nochmal abwarten, was die nationale Gesetzgebung daraus macht und wann, weil: wird ja eh nicht alles so heiß gegessen und wir haben ja noch sooo viel Zeit. Irgendwann ist die nämlich abgelaufen und dann stehen wir da. Wir müssen JETZT klar machen, dass die Weichen JETZT richtig gestellt werden müssen.

Dies ist nicht die Zeit, uns auszuruhen, abzuwarten und Tee zu trinken.

Ich verstehe eure Panik auch nicht, natürlich wird die Umsetzung des neuen Urheberrechts Arbeit machen und Änderungen bedingen, aber das betrifft doch alle Foren!

Schlimmer wäre es sogar, wenn die Reform noch aufgeweicht wird und es dauerhafte Ausnahmetatbestände für Forenprojekte unter eurer Größe gäbe, die letztlich dadurch profitieren könnten. Aber so wie es jetzt geplant ist, trifft es alle gleich - mit Ausnahme neuer Projekte, aber innerhalb von drei Jahren lässt sich bei Foren keine ernsthafte Konkurrenz aufbauen und danach gelten ja wieder die gleichen Regeln.

Gerade von Fotoforen würde ich mir da ein wenig mehr Solidarität mit uns im Medienbereich tätigen Fotografen wünschen, die von ihren Lizenzeinnahmen und Honoraren redaktioneller Angebote leben müssen und für die die derzeitige Rechtslage, wie ja ausführlich dargelegt, äusserst ungerecht und ungünstig ist. Ich weiss, dass das hier nur noch eine kleine Minderheit ist - aber das war, gerade zu der wichtigen Anfangszeit dieses Forums ab 2004, als es noch wenige Amateurfotografen gab, auch mal anders.
 
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Schlimmer wäre es sogar, wenn die Reform noch aufgeweicht wird
und es dauerhafte Ausnahmetatbestände für Forenprojekte unter
eurer Größe gäbe, (...)

Du hast immer noch nicht verstanden, daß diese "Reform" ein Freibrief
gerade für die Großen ist, und die Kleinen vernichten wird, ja?

Am Ende sind die Kleinen weg, und die Großen ungeschoren.
Die kleinen können wegen Abwesenheit nichts lizensieren,
die Großen zahlen wegen de facto Strafbefreiung nicht.
Der einzige der am Ende was zahlt bist Du, weil die
Google-Lizenzdatenbank selbstverständlich nicht kostenlos
sein wird.

Gerade von Fotoforen würde ich mir da ein wenig mehr Solidarität
mit uns im Medienbereich tätigen Fotografen wünschen, die von
ihren Lizenzeinnahmen und Honoraren redaktioneller Angebote
leben müssen und für die die derzeitige Rechtslage, wie ja ausführlich
dargelegt, äusserst ungerecht und ungünstig ist.

Und aus Solidarität vernichten wir eine enorme Menge an Wissen
in den zahlreichen Foren, und geben den großen Konzernen einen
Freibrief unser Material zu klauen? Tolle Wurst.

Diese Reform macht die Rechtslage für Urheber schlechter, nicht besser.

Sie wird im Gegenteil dafür sorgen daß alle Konzerne und Verlage
Hashes von allem was sie im Archiv haben hochladen.
Hast Du mal an einen Verlag ein Bild lizensiert, ist das bei denen
im Archiv. Sie müssten zwar für eine erneute Nutzung zahlen,
aber das ist egal. Sie laden alles hoch, und dann geht der Spass los.
Sie kassieren im Zweifel Tantiemen immer dann wenn eins von Deinen
Bildern auftaucht. Du kommst gar nicht schnell genug hinterher Dein
Material zu verdaten. Beschnitt, Farbänderung und schon findet die
Datenbank nichts mehr.

Hast Du einen Print oder ein Dia abgeliefert, haben die das gescannt
und digital im Archiv. Knopfdruck -> Hash hochladen, fertig.
Du müsstest einen zweiten Print haben und den scannen, oder vom
Negativ scannen.... und wenn Du Dein Dia nicht zurückbekommen hast,
wird das mühsam mit dem Hochladen.

Wer die Hoheit über die Datenbanken hat, der verdient am Ende das
Geld mit den Bildern. Aber Du nicht. Hier wird gerade eine groß
angelegte Urheberenteignung vorbereitet.
 
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Gerade von Fotoforen würde ich mir da ein wenig mehr Solidarität mit uns im Medienbereich tätigen Fotografen wünschen, die von ihren Lizenzeinnahmen und Honoraren redaktioneller Angebote leben müssen und für die die derzeitige Rechtslage, wie ja ausführlich dargelegt, äusserst ungerecht und ungünstig ist.

Moin Mika
Du wirst hier in diesem Forum oder in einem anderen seriösen Fotoforum
so gut wie keinen finden, der für eine Aufweichung des Urheberrechts ist.
Es geht einzig und alleine gegen Artikel 13 und der daraus entstehenden
Probleme bzgl. der Umsetzung.
 
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Wer die Hoheit über die Datenbanken hat, der verdient am Ende das
Geld mit den Bildern. Aber Du nicht. Hier wird gerade eine groß
angelegte Urheberenteignung vorbereitet.

und nicht nur das...
wer die Hoheit über die Datenbanken hat,bestimmt was veröffentlicht wird und was nicht,
man könnte es auch Zensur nennen.
 
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Gerade von Fotoforen würde ich mir da ein wenig mehr Solidarität mit uns im Medienbereich tätigen Fotografen wünschen,...
die von ihren Lizenzeinnahmen und Honoraren redaktioneller Angebote leben müssen...
und für die die derzeitige Rechtslage, wie ja ausführlich dargelegt, äusserst ungerecht und ungünstig ist.

Hui, hier glaubt ein kleiner Urheber, das ganze werde für ihn gemacht.
Wird es bestimmt nicht.
Das Ding wurde nur und ausschließlich durch den Druck der großen Verlagshäuser
(Bur..., Spri..., Bertel..., DuMo.., WA.) angestoßen, damit diese die Lizenz zum
Gelddrucken erhalten.

Einerseits nicht völlig ungerechtfertigt, andererseits aber geht die Sache ganz eindeutig
an den Kleinen vorbei. An den kleinen Verlagshäusern und anderen Publikationsorganen
genauso wie an den kleinen Urhebern einzelner Werke. - Gemeint sind damit an dieser
Stelle Lichtbilder, also Fotos.

Die großen Häuser werden, wie das jetzt schon ist, auch weiterhin eine Heerschar an
Urhebern (Journalisten, Fotografen, etc.) als freie Mitarbeiter beschäftigen, denen sie
einen Apfel und ein Ei für ihre Arbeit bezahlen. Dann kommen deren Werke in eine
Datenbank, und wenn sie irgendwo im Internet auf der Bildfläche erscheinen, fließt Geld
in Richtung der Verlagshäuser.

Bisher ist es schon so, daß kaum ein Verlag oder Sender bereit ist, eine Zweitverwertung
anständig zu bezahlen. Der Trend geht seit 20 Jahren zum By-out, also in den Verträgen,
die die Mitarbeiter (ob fest oder frei) zum Unterschreiben vorgelegt bekommen, steht drin,
was es für ein abgeliefertes Werk gibt, und das heißt, es gibt einmal etwas, danach nichts
mehr.
Wer solche Bedingungen nicht akzeptiert, ist entweder ein Star und kann darüber verhandeln;
ist er aber ein Nobody wie jeder andere, dann kann er die Unterschrift verweigern und nach
Hause gehen.

Und dafür, daß Medienhäuser nicht mehr bereit sind, Zweitverwertungen zu bezahlen, haben sie
sich in den letzten Jahrzehnten phantasie- und tränenreiche Erklärungen einfallen lassen, diese
lassen sich prima wiederverwenden. Oder man läßt sich einige neue Ausreden einfallen dafür,
daß es angeblich unmöglich sei, den kleinen Urhebern etwas davon abzugeben, was künftig von
Google, Facebook oder von sonstwoher in die übervollen Taschen der großen Häuser fließt.

Grüße,
Christian
.
 
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Damit kannst Du unser Projekt aber nicht meinen.

Leider gehst Du auf keines meiner Argumente oder auf meine Sätze ein. Ich hatte schon mehrere Male, jetzt und in den Jahren des Bestehens dieser Community, immer wieder klar und deutlich darauf verwiesen, dass das Urheberrecht, das Recht am Bild und das Recht an eigenem Content unserer Mitglieder und natürlich auch unserer Partner und Kunden für uns an oberster Stelle steht. Und wir können genug Beispiele nennen, in denen wir Zeit und Geld investiert haben, diese rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen und zu bewahren.

Allein die korrekte Umsetzung der DSGVO - als weiteres Beispiel die Daten unserer User zu schützen - hat mich Monate meiner Zeit, uns richtig Geld und mir meinen kompletten Urlaub im letzten Jahr zudem verhagelt.

Und auch meine Bemühungen mit vielen anderen Forenbetreibern, die sich massiv in ihrer Existenz bedroht sehen, kosten Zeit und nicht wenig Geld. Und wenn etwas meine Existenz bedroht, verliere ich meinen Humor völlig und Anmerkungen wie, es wird schon nicht so schlimm kommen, macht doch keine Panik, alles wird gut, sind eher dazu geeignet meinen Ärger noch einmal zu steigern.

Ist das Kind im Brunnen und die Umsetzung des Artikels 13 der EU-Urheberrechtsreform durch nationales und verpflichtendes Recht so umgesetzt, wie die EU es momentan plant, bedeutet das das Aus für die allermeisten kleinen Portale, Blogs und Foren, die nicht ausschließlich nur eigenen Content verwerten.

Das ist momentan die Realität!

Gerade von Fotoforen würde ich mir da ein wenig mehr Solidarität mit uns im Medienbereich tätigen Fotografen wünschen, die von ihren Lizenzeinnahmen und Honoraren redaktioneller Angebote leben müssen und für die die derzeitige Rechtslage, wie ja ausführlich dargelegt, äusserst ungerecht und ungünstig ist. Ich weiss, dass das hier nur noch eine kleine Minderheit ist - aber das war, gerade zu der wichtigen Anfangszeit dieses Forums ab 2004, als es noch wenige Amateurfotografen gab, auch mal anders.
 
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Mika, Du verrennst Dich da in etwas. Das meiste haben die anderen schon beantwortet, nur noch ein Detail möchte ich auch beantworten:

Es werden sich entsprechende Angebote entwicklen und da dann auch ein breiter Bedarf von Angeboten unterschiedlicher Größe bestehen wird auch entsprechend skaliert und von den Kosten her angepasst.

Es gibt derzeit keine solchen Angebote. Es ist völlig hirnrissig in einem Gesetz ein Mittel vorzuschreiben, das derzeit noch nicht existiert.

Und Firmen, die so etwas aufwändiges realisieren können haben die Grösse von Google & Co.

Aber gut, nehmen wir an, Google ist so lieb und stellt den Seitenbetreibern so eine Software-Schnittstelle zur Verfügung (machen sie sicher, denn sie lieben doch Foren über alles!). Dann müssen nur noch abertausende Software-Hersteller (Wordpress, vBulletin, Xenforo, SMF, phpBB,....) ein Stück Software schreiben, das diese Google-Schnittstelle anspricht. Falls das der Hersteller Deiner Software nicht macht, bist Du angeschmiert, dann kannst Du einen Programmierer für richtig viel Geld beauftragen.

Falls Du so viel "Glück" hast, das das alles überhaupt eintritt, dann darfst Du noch für den laufenden Betrieb dieser Software aufkommen, bei Google und Softwarehersteller, denn die machen das nicht gratis.

Geld? Welches Geld? Weisst Du, wie es den meisten Foren geht? Sie nehmen gerade so viel Geld ein, dass der Server bezahlt werden kann, viele auch weniger.

Diese Foren schliessen halt dann. Auf Kosten von Meinungsvielfalt und Wissen. Wenige nur sehr kleine und sehr grosse werden übrig bleiben.
 
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