Vielen Dank fuer eure Beitraege!!!
Dass die Meinungen kontrovers sein wuerden, hab ich mir gedacht und war gespannt drauf!
Mal vorab zum Bild, spaeter zu meinen Absichten:
Technisch ist die Aufnahme sicher nicht ganz sauber, wie erwaehnt das Rauschen und ein Hauch Unschaerfe. Die Umstaende fand ich nicht grade ideal: Weiss gekachelt, der Metzger nah an der Wand, Decke hoch oben, eher wenig Licht (von wegen Blitzen) und dann hat's dauernd die Linse beschlagen, wegen der Luftfeuchtigkeit und Waerme vom Abbruehen. Fotografiert hab ich mit der D1.
Dass es als 'stand-alone' so alleine dasteht, hab ich etwas unterschaetzt.
Wie viele von euch richtig geahnt haben, ist es ein Foto aus einer Serie. Thema in der Tagespresse war genau die kleine "humane" Landmetzgerei. Kann mich nicht mehr genau erinnern, welche Bilder letztlich gedruckt wurden, denke mal dies eher nicht. Weis aber noch genau, dass es ein Auftrag war, der etwas in die Hose ging, weil ich falsche Zeitangaben bekommen hatte und so die Haelfte verpasste. (Sorry, aber zeig mal lieber eine gelungenere Reportage in Gaenze).
Wie auch immer, ich persoenlich mag dieses Bild, weil es den Metzger in vollem Einsatz zeigt. Und hallo Oliver: Finde auch spannend wie dies durch die leichte Schraege noch staerker zur Geltung kommt (hab's schon gerade gestellt, da wirkt er viel weniger angestrengt).
Das Bild sehe ich auch als Berufs-Doku. So hat es ausgesehen, realitaetsnah (wie einige von euch es beschrieben haben). Fuer einen Nichtmetzger evtl. etwas derb, fuer ihn die taegliche Arbeit.
Zu JoBo: die Fuesse und ganzen Gedaerme sind auf dem Original drauf. Habe aber etwas geschnitten, weil mir die weisse Wand zu dominat war und dem Metzger Leitungen aus dem Kopf "wuchsen".
Zu meinen Absichten beim Einstellen dieses Bilder:
Generell wollte ich einfach mal was anderes reinstellen als was allgemein als 'schoenes' Foto gelten koennte.
Und wollte auch mal Folgendes in die Fotografenrunde werfen, wozu das Metzgerbild als Aufhanger dient...
Was mich waehrend dem Fotografieren fasziniert hat, und evtl. einige von euch auch schon Mal erlebt haben, dass die Kamera wie ein Neutralisationsfilter wirken kann. Ich bewerte nicht mehr was ich sehe (inhaltlich), sondern es geht nur noch um Farben(Hell/dunkel) und Formen und die Wiedergabe von dem, wie ich es sehe. Das finde ich ein sehr interessantes Phaenomen! In dem Sinn wirkt die Kamera auch wie ein Schutz. Sie schafft Distanz, um naeher rangehen zu koennen. Oder lenkt ab, um die Realitaet abzubilden.
Frage mich auch, ob es das gleiche Phanoemen ist, welches ermoeglicht Schlimmeres als Schweineschlachten fotografisch zu dokumentieren...?
LG, Lilly