AW: Anonymes Bild 403
So, und nun Katze < Sack.
Das Photo ist von mir,
Zunächst die technischen Formalitäten:
- Nikon F90X
- Nikkor AF 24-120 D @ 24mm
- 1/250 Sek. Belichtungszeit
- Blende 8
- Agfa Precisa CT 100
- Nikon Coolscan V ED @4000 ppi
Ist also ein Analogphoto. Verschiedene sagten, das Photo sei überschärft - das kann ich so nicht nachvollziehen und das stimmt auch nicht, es wurde nach dem Verkleinern für's Forenalbum ganz leicht nachgeschärft, das war's auch schon mit EBV. Warum manche das für überschärft halten - keine Ahnung. Der grieselige Himmel (@of51 hat's bemerkt) kommt anscheinend davon, daß das ein Analogphoto ist.
Die Farben kommen genau so wie zu sehen aus Film und Scanner, worüber ich nach dem Abholen des Diafilms im DM-Drogenmarkt sehr froh war. Und mit den Farben sind wir auch gleich schon beim Namen des Bildes, das Bild heißt "Entlaubt, aber mächtig - goldener Herbst zur goldenen Stunde". Das Bild ist aus der ersten Dezemberwoche 2018, also momentan circa 6-7 Wochen alt. Bei der anonymen Bildkritik konnte und wollte ich den Namen des Bildes natürlich nicht dazuschreiben, das wäre ja eine Einflußnahme gewesen.
Ein Herbstbild ohne das obligatorische Herbstlaub.
Von den Bäumen an der Halballee mit der Landstraße und dem Radweg ist er hier der Mächtigste und Größte.
Aber tatsächlich ist das bloß eine Verbindung zwischen zwei kleinen Ortschaften in Süddeutschland, mehr nicht. Wäre das hier die Route 66, mit einem Mount-Irgendwas im Hintergrund, hätte es hier vielleicht "Aahhh" und "Oohhh" geheißen.
Und natürlich, wie bei vielen anderen anonymen Photos hier in diesem Thread, gibt es auch hier eine persönliche Geschichte. Auf diesem Radweg haben meine Töchter in den letzten 3 Jahren das Radeln gelernt, und die Steinplatten im Vordergrund, die hier teilweise als unpassend beschrieben wurden, sind in erster Linie dazu da, daß der Bauer mit seinem Traktor besser wenden kann (man sieht sogar die Reifenspuren des Traktors auf dem Bild, [MENTION=94281]Gianni33[/MENTION] hat's bemerkt), und in zweiter Linie als Fahrradparklatz für meine Kinder. Wenn das Radeln lernen mal wieder gar zu schwer fiel ("ich lerne das nie!" - "das ist viel zu schwer" - "ich fahr' lieber Roller"), dann haben wir hier Pause gemacht, dann gab's ein Ma-O-Am und dann gings weiter. Funktioniert hat's bei beiden, sind jetzt gute Radlerinnen, fahren aber beide auch noch gern Roller (ebenfalls auf dem Bild zu sehen, ganz weit hinten am Radweg, [MENTION=104947]cjbffm[/MENTION] hat's gesehen). Und dann ist da noch der hiesige Verlobungsbrauch mit dem geschwungenen Kalkstreifen auf der Straße. Ihr merkt, für mich hat das Photo jede Menge an Aussagen zu bieten, aber das konntet Ihr latürnich so nicht wissen (gleichwohl manche Kritiken auf der richtigen Spur waren).
Um die Linienführung Straße-Radweg-Horizont zu ändern, oder auch das Rapsfeld von der gegenüberliegenden Straßenseite näher an den Baum rücken zu lassen, hätte ich links in den Acker steigen müssen. Grundsätzlich kein Problem, für ein gutes Photo hab' ich mich auch schon mal in eine Pfütze gelegt. Da kenne ich nichts. Bloß hier bin ich irgendwie gar nicht auf die Idee gekommen. Meine geistige Vorstellung davon, wie ich das Foto/das Motiv haben will, hat vollständig sowohl mit der Realität vor Ort als auch mit dem Filmergebnis aus dem Labor übereingestimmt.
Was ist nun mein Fazit, was nehme ich mit?
- Linienführung beachten (hat mich bisher wenig interessiert, hat immer irgendwie hingehauen)
- Motiv stärker herausarbeiten
- nicht zu knapp beschneiden
- Schärfe?
Ich danke allen, die sich mein Bild angesehen, sich dazu Gedanken gemacht, und dazu eine Kritik geschrieben haben.
Viele Grüße
von
departure69