ich stelle es mir bei deiner begeisterung immer wieder sehr schwer vor, recht kurz in einem gebiet zu sein. könntest du nicht mit John...?
aber wer weiß,dann würde es dich ev. wieder zu andren orten ziehen...
dankeschön!
Ja, Margot, es ist wirklich schwierig, mich von solch phantastischen Orten wieder loszureißen.
Bei den ersten beiden Touren war es nicht so schlimm, ich hatte ja noch Spannendes vor mir.
Trotzdem war mir auch die Zeit im Valley of Ten Thousand Smokes viel zu kurz. Es gab rundherum noch sooo viel zu erkunden!
Ich will wiederkommen und zum Crater Lake des Mount Katmai hochsteigen, auf den Mount Mageik steigen (der hat es mir echt angetan, was für ein herrlicher Berg!), die Buttress Range erkunden, länger in den Canyons am Mageik Lake herumstöbern, über jeden Pass sehen, was dahinter kommt, weiter laufen, bis ich das Meer sehe, ...
Schon während der Hiking Tour in der Bergen wäre ich gerne in jedes Tal hineingelaufen, auf jeden Berg hinaufgestiegen. Hier kamen meiner Neugierde zwei Dinge zur Hilfe: einmal, dass ich - wie sag ich das bloß, ohne dass es sich blöd anhört? - also, dass ich etwas fitter war als die meisten der Gruppe.
Und dass John einige interessante Orte und Wege neben der Hauptroute schon kannte, auf andere selbst neugierig war.
So hatte ich oft während der Tour oder auch wenn wir im Camp ankamen noch Lust und Energie, die Umgebung auf eigene Faust oder mit John zu erkunden.
(Das ist nicht bei jeder Tour so.)
Dennoch, als wir wieder in McCarthy ankamen und abends im Saloon saßen, trafen wir Carl, den Gründer von Expeditions Alaska, der gerade mit einer kleinen Gruppe zu einer anderen Tour aufbrechen wollte. Es fiel mir verdammt schwer in unseren Bus nach Anchorage einzusteigen statt mit ihm in den Buschflieger zum Skolai Pass...
Dabei war ich doch nun schon einen Monat unterwegs, mehr als die meisten anderen überhaupt am Stück reisen können.
Sehr schön war es dann, bei neuen Freunden in Anchorage zu wohnen und die wirklich ernst gemeinten Einladungen für weitere Besuche zu bekommen, im Winter wie im Sommer. Das fühlt sich dann nicht an wie Abschied auf immer.
Auf dem Rückflug bekomme ich jedesmal den Blues.
Das Schönste dann zu Hause: Meine Freunde wiedersehen! Bilder gucken!
Das Schlimmste: Am ersten Arbeitstag überlegen, was ich bloß anziehen soll - nachdem ich einen Monat lang von dieser Frage verschont war und jeden Tag dasselbe anhatte
Nach vielen Reisen denke ich mir, dass das ein schönes Reiseland war, tolle Landschaften, nette Menschen, aber leben möchte ich da nicht: Grönland, Nepal, Senegal, ...
Alaska wäre für mich definitiv eine Region, in der ich auch leben könnte.
Ich werde sicher wieder hinreisen!
Dennoch will ich natürlich auch noch sehr viele andere Gegenden dieser unserer schönen Welt kennen lernen!
Und ich stelle beruhigt immer wieder fest:
Deutschland ist eine großartige Ausgangsbasis für Weltreisen! Es liegt mittendrin.
Und es hat sogar selbst ganz schöne Ecken!
Viele Grüße,
Sylvia (chronisch von Fernweh geplagt
)