AW: Probleme mit 14-24 2.8
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Hab z.B. in einem Museum fotografiert.....und da ist die Bearbeitung der Ergebnisse schon recht nervig, da es so aussieht als ob ich nicht in der Lage gewesen wäre die Kamera gerade zu halten bzw. den Ausschnitt richtig zu wählen.
Das ist durchaus eine ernsthaft in Betracht zu ziehende Möglichkeit - ohne Dir zu nahe zu treten zu wollen. Es ist sehr schwierig, aus der freien Hand ein solches Weitwinkel genau auszutarieren.
Es treten zwei Effekte bei starkten Weitwinkeln besonders stark auf, die hier schon genannt wurden:
1. Das Objektiv kann verzeichnen. Das ist ein Objektivfehler, der umso schwieriger zu korrigieren ist, je weitwinkliger des Objektiv ist. Bei der Tonnenförmigen verzeichnung sind Linien, insbesondere an den Bildrändern, nach innen gebogen, bei der kissenförmigen Verzeichnung nach außen. Das 14-24 hat eine tonnenförmige Verzeichnung bei 14mm, die deutlich sichtbar ist, aber für die kurze Brennweite ziemlich gut. Ein erstaunlich gutes Objektiv in dieser Disziplin ist das Sigma 12-24/4.5-5.6, das fast gar nicht verzeichnet, dafür aber nicht die Randschärfe aufweist, die das Nikkor hat.
2. Es kommt zu sog. "stürzenden Linien". (Der Effekt, den Du beschrieben hast.) Dies sind ganz normale Gesetze der Perspektive, die man nur bei Superweitwinkeln besonders deutlich merkt. Sie treten auf, wenn die Kamera gegenüber der horizontalen und vertikalen Senkrechte nicht vollkommen parallel ausgerichtet ist. Nimm mal Kamera und Objektiv, stell Dich dicht vor ein Hochhaus oder eine Kirche und kippe die Kamera stark nach oben, dann siehst Du deutlich, was ich meine. Dasselbe geht auch bei leichtem Kippen, und zwar nicht nur nach oben, sondern auch zur Seite. Wenn man das vermeiden will, hilft nur sorgfältiges Ausrichten auf dem Stativ mit einer Wasserwaage.
Ich vermute mal - mangels Bild - , dass dies die Ursache des von Dir beschriebenen Phänomens ist. Dies wäre dann kein Fehler des Objektivs, sondern unsorgfältiges Arbeiten des Anwenders. Wobei - wie gesagt - das ist aus der Hand wirklich schwierig und keine Schande, das nicht hinzubekommen.
Bevor Du das Objektiv einschickst, solltest Du noch einmal Bilder draussen von Gebäuden machen, zu denen Du die Kamera exakt parallel ausrichtest und außerdem sie horizontal und vertikal mit Wasserwage austarierst. (Das gibt dann zwar ganz langweilige Bilder, weil der Horizont genau in der Mitte ist, aber nur so kannst Du den perspektivischen Effekt ausschließen.)
An dem ganzen sieht man, wie schwierig das Fotografieren mit starken Weitwinkeln ist. Man muß ihre Eigenheiten recht gut kennen, dann kann man diesen entweder begegnen oder bewußt bei der Bildgestaltung einsetzen. Wahre Meister des Superweitwinkels in diesem Forum sind Saffetti und Comabird. Geh mal in deren Alben und schau Dir an, wie die die perspektivischen Eigenheiten dieser Objektive eingesetzt haben.