85 mm 1:1,4 - D oder G?

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matslabbi

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Hallo zusammen,
ich möchte mir ein 85 mm Festbrennweitenobjektiv zulegen und habe mich schon für die 1,4er Variante entschieden.
Testweise hatte ich an diesem Wochenende das ältere D-Objektiv zur Verfügung. Worin liegen denn nun noch die Vorteile des neueren G-Typs? Den hatte mein Händler gerade nicht da.
Danke
Peter
 
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Alle aktuellen AF-S Nikon FB´s zwischen 20-105mm haben einen ziemlich schwachbrüstigen Antrieb verbaut. Auch die hochpreisigen Modelle wie 85 oder 105/1,4.
 
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Naja, die Geschwindigkeit des Stangen-AF hing nur sehr, sehr begrenzt vom Objektiv ab. Je besser/eindeutiger die Messung und je stärker der Motor in der Kamera, desto schneller der AF.

Selber na ja, das 1,8 D ist aktuell ohnehin nur mit den besser ausgestatteten Modellen kompatibel... und da ist es sauschnell, wie ich finde. Sans Ear grüßt
 
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Das AF-S 1.4-85 G ist eine neue Rechnung und unterscheidet sich optisch deutlich vom AF 1.4-85 (D). Die Version mit Schraub-AF ist bekannt für sehr weiche Ecken - ein Problem, das mit Lichtriesen einher geht, aber inzwischen besser in den Griff zu bekommen ist.

Im aktuellen AF-S G wird mehr Glas verbaut (deutlich grössere Frontlinse und Filterdurchmesser), und das merkt man auch auf der Waage. Ich bin ein ganz grosser Freund von leichten Objektiven, aber zwischen diesen beiden 85ern ist der Unterschied bei Kontrast und Schärfe so deutlich, dass ich in den sauren Apfel beissen und das AF-S G kaufen würde. Die Gebrauchtpreise der älteren AF (D) Version sind durch die Bank zu hoch, das AF-S 1.8 85 G ist da unbedingt der bessere Kauf.

Das könntest du eventuell noch mit auf deinen Zettel schreiben. Du verlierst in Extremo 2/3 Anfangsblende, was aber nicht häufig zum Tragen kommen wird. Abgeblendet auf 2.0 sind sowohl das 1.4 wie auch das 1.8 beispielhaft scharf - und letzteres ist leicht und - im Vergleich - beinahe unverschämt günstig.

Das hat übrigens bei mir den Ausschlag gegeben. Zum 1,4 50 und 2,8 24-70 habe ich das 1.8 85 hinzu gekauft. Ich habe keinen Sherpa und muss alles allein schleppen.

Wer sich ein Objektiv mit Blende 1.4 kauft, tut dies gemeinhin nicht wegen der 2/3 Blendenstufe mehr Licht, sondern wegen der deutlich geringeren Schärfentiefe, die gerade für Portraits (und ein 85er ist für Portraits per se sehr gut geeignet) so wichtig ist. Und deshalb ist die Argumentation mit dem Licht vielleicht nur für Dich richtig (oder auch für Dich nicht).

https://fokussiert.com/2009/01/16/schaerfentiefe-was-ein-paar-blenden-ausmachen/
 
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Wer sich ein Objektiv mit Blende 1.4 kauft, tut dies gemeinhin nicht wegen der 2/3 Blendenstufe mehr Licht, sondern wegen der deutlich geringeren Schärfentiefe, die gerade für Portraits (und ein 85er ist für Portraits per se sehr gut geeignet) so wichtig ist. Und deshalb ist die Argumentation mit dem Licht vielleicht nur für Dich richtig (oder auch für Dich nicht).

Grossartig. Endlich bekomme ich es mal erklärt.

Ernsthaft: das Portrait meines Sohnes #2983 im Portrait-Thread ist mit dem 85er bei Blende 2 aufgenommen. Nase und Koteletten sind schon unscharf. Aufnahmeentfernung dürfte bei knapp zwei Meter gelegen haben. Man könnte (!) natürlich bei Blende 1.4 noch weniger Tiefenschärfe erreichen, aber .... hilft das dem Bild?

https://flic.kr/p/Ym5Y9S

hier ist es mal etwas grösser zu sehen - einfach aufs Bild klicken
 
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Joa, ich sehe das auch eher umgekehrt als Flat D. Die f1.4 nutze ich in der Regel nur wegen des Mehr an Lichts und nicht weil ich weniger Tiefenschärfe haben möchte. Und aus Erfahrung meist auch nur bei etwas weiter entfernten Motiven und nicht bei Close-Ups. Aber ich nutze die tatsächlich recht häufig in available light Situationen und finde die sehr nützlich.

VG
 
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Was die AF-Geschwindigkeit der alten AF- (Af-D) Linsen angeht: Natürlich haben die Schraubendreher-Antriebe der verschiedenen AF-Nikkors auch unterschiedliche Übersetzungen und sind keineswegs alle gleich. Es gab oder gibt im Netz sogar ein Verzeichnis, wieviel Umdrehungen die "Schraube" laufen muss von Nahgrenze bis Unendlich. Und das ist trotz selber Brennweite völlig unterschiedlich zwischen den verschiedenen Typen.
Tendenziell sind tatsächlich die lichtstärkeren Objektive langsamer übersetzt. Das hat damit zu tun, dass eine höhere Präzision beim Fokussieren nötig ist als bei lichtschwächeren Linsen.
Und ja, das 85mm/1.8D fokussiert schneller als das 85mm/1.4D an der selben Kamera.
Ich gehe davon aus, dass dies auch bei aktuellen AF-S-Nikkors so sein wird, dass im Interesse der höheren Präzision die extrem lichtstarken Typen langsamer fokussieren. Die Schärfentiefe ist da ja bei Offenblende deutlich geringer.
 
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@ Knurri

Ich denke mal das hängt im Wesentlichen auch davon ab, welche Linsengruppen bewegt werden müssen. Auch das AF 2/105DC fokussiert trotz Stangenantrieb recht flott, weil es nur die hinteren, recht kleinen, Linsenelemente bewegt. Auch das AF-S 2/200 VRII ist extrem schnell, obwohl es eine sehr Lichtstarke und nicht gerade kleine Optik mit wenig Glas ist. Liegt also nicht immer an der Lichstärke, oder der Größe. Daneben gibt es natürlich auch unterschiedliche Qualitäten der Antriebe (je nach Preisklasse). Die Prazision liegt vielleicht eher in den unterschiedlichen AF-Modulen unterschiedlicher Kameras.

VG
 
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Grossartig. Endlich bekomme ich es mal erklärt.

Ernsthaft: das Portrait meines Sohnes #2983 im Portrait-Thread ist mit dem 85er bei Blende 2 aufgenommen. Nase und Koteletten sind schon unscharf. Aufnahmeentfernung dürfte bei knapp zwei Meter gelegen haben. Man könnte (!) natürlich bei Blende 1.4 noch weniger Tiefenschärfe erreichen, aber .... hilft das dem Bild?

https://flic.kr/p/Ym5Y9S

hier ist es mal etwas grösser zu sehen - einfach aufs Bild klicken

OK, um mal mit einem Foto eines Profis zu kontern, hier zwei Portraits von Mansurov, geschossen mit Blende 1.4:

https://cdn.photographylife.com/wp-content/uploads/2010/09/Nikon-85mm-f1.4G-Image-Sample-53.jpg
https://cdn.photographylife.com/wp-content/uploads/2010/09/Nikon-85mm-f1.4G-Image-Sample-10.jpg

Auch mit scharfer Nasenspitze:
https://cdn.photographylife.com/wp-content/uploads/2010/09/Nikon-85mm-f1.4G-Image-Sample-8.jpg

Dank der enormen Reserven bei der Empfindlichkeit der Sensoren sind hochöffnende Objektive allein wegen der Möglichkeit, bei wenig Licht zu fotografieren, heute weit weniger wichtig, als noch zu Zeiten des analogen Films. Die große Stärke dieser Objektive ist auch nicht primär die geringe Schärfentiefe als Selbstzweck, sondern der dadurch schön weiche Hintergrund, Stichwort Bokeh. Meine Meinung.
 
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OK, um mal mit einem Foto eines Profis zu kontern, hier zwei Portraits von Mansurov, geschossen mit Blende 1.4:

(...)

Auch mit scharfer Nasenspitze:

(...)

Dank der enormen Reserven bei der Empfindlichkeit der Sensoren sind hochöffnende Objektive allein wegen der Möglichkeit, bei wenig Licht zu fotografieren, heute weit weniger wichtig, als noch zu Zeiten des analogen Films. Die große Stärke dieser Objektive ist auch nicht primär die geringe Schärfentiefe als Selbstzweck, sondern der dadurch schön weiche Hintergrund, Stichwort Bokeh. Meine Meinung.

Was willst du damit bewesein? Die Aufnahmeentfernung ist eine ganz andere, daher ist die Schärfentiefe eine ganz andere. Beim Model auf der Brücke kann man sich einen Reim auf den Hintergrund und den Abstand dazu machen; so lässt sich der weiche Hintergrund beurteilen. Bei der Type mit Kippa finde ich das schon schwieriger einzuordnen. Ist der Busch/Baum im Hintergrund drei Meter, dreizehn Meter oder dreissig Meter weit weg? Es fehlt jede Referenz und Massstab. Schau mal hier

https://www.flickr.com/photos/stefanschmitz/3490606141/in/album-72157613803177232/

vollkommen belangloser Familien-Schnappschuss - ist berechtigt und OK als Kritik - aber wie weich der Hintergrund hier ist .... und das mit dem 70-300 VR bei Blende 8

Einen weichen Hintergrund kann man mit fast jedem Objektiv hinbekommen (naja - mit Ultra-WW bei Blende 11 wird's sportlich). Beeindruckend ist das nur, wenn man den Effekt auch unter schwierigen Bedingungen erreicht; also: kleine Räume, geringer Anstand von Motiv zum Hintergrund (mein Sohn sass nur etwa einen guten halben Meter vor unserer Garagenwand) oder Isolation des Motivs in einer noch erkennbaren Umgebung (Mansurov, Model, Brücke).
 
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Zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich hatte mich schon zur G-Variante durch gerungen.
Nun sagte mir der Fotohändler meines Vertrauens, ich solle doch lieber das entsprechende Objektiv von Sigma nehmen. Es sei wesentlich besser als das "Original".

Ein Test in Colorfoto 03/17 bestätigt dies. Wobei ich diesen Tests nicht so wirklich traue. Nach dem Motto: wer die teuersten Anzeigen schaltet, erhält die besten Testergebnisse. Das sind natürlich nicht belegte Vorurteile.

Grüße

Peter
 
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Ich hatte mich schon zur G-Variante durch gerungen.
Nun sagte mir der Fotohändler meines Vertrauens, ich solle doch lieber das entsprechende Objektiv von Sigma nehmen. Es sei wesentlich besser als das "Original".

Mach Dich nicht kirre - irgendjemand weiß immer, was eigentlich (noch) besser ist...

Über 85er wird seit geraumer Zeit und immer wieder gern über die Vor- und Nachteile der einschlägigen Kandidaten mit ungebremster Vehemenz diskutiert, ohne dass man auf einen allgemeingültigen Nenner kommt, weil jeder andere Prioritäten meint setzen zu müssen. Was dem einen das bis zur Verschmiertheit cremige Bokeh, ist dem anderen das AVL-Portrait im Kohlenkeller und dem nächsten irgendwas ganz anderes.

Schönreden kann man sich alles, aber in der Praxis bilden sich die angeblichen Unterschiede lange nicht so deutlich ab (wenn überhaupt), wie man es denn gerne hätte, es wahrgenommen oder auch nur behauptet wird.

Btw: Ich würde übrigens das AF-S 85/1,8 nehmen :fahne:.
 
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Zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich hatte mich schon zur G-Variante durch gerungen.
Nun sagte mir der Fotohändler meines Vertrauens, ich solle doch lieber das entsprechende Objektiv von Sigma nehmen. Es sei wesentlich besser als das "Original".

Ein Test in Colorfoto 03/17 bestätigt dies. Wobei ich diesen Tests nicht so wirklich traue. Nach dem Motto: wer die teuersten Anzeigen schaltet, erhält die besten Testergebnisse. Das sind natürlich nicht belegte Vorurteile.

Grüße

Peter

Naja, Colorfoto sind nicht die einzigen, die das Sigma für besser halten. Von einem gekauften Test kann daher keine Rede sein. Auch andere Publikationen sehen es in allen Punkten (Schärfe, CAs, Vignettierung, Verzeichnung...) klar vor dem Nikkor. Der Preis ist auch ein gutes Argument zugunsten des Sigmas. Nur bei den Abmessungen und dem Gewicht kann das Nikkor punkten.
 
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Um die Brennweite 85mm kennenzulernen, reicht es, für den Anfang?, ein preiswertes Objektiv zu nehmen. Ich kenne zwei Objektive, die ich verwende und miteinander verglichen habe. Nikkor AF-D 85mmm F1.8 und Samyang 85mm F1.4.
Diese setzte ich für meine Portrait Fotografie ein (mit einer Sony A7, 24Mpx, gleicher Sensor wie Nikon D750). Ich habe aus Gründen der zu geringen Schärfentiefe noch nie ein Portrait mit F1.4 gemacht. Das halte ich auch für ziemlichen Unsinn. Nebenbei hat jedes Objektiv bei Offenblende die schlechteste Auflösung. Insgesamt gefällt mir das Nikkor AF-D 85mm, F1.8 sogar etwas besser, da es abgeblendet (auf F4-5.6) etwas gefälliger zeichnet. Dies betrifft auch die Randauflösung, die beim Samyang sehr zentrumsbezogen ist. Dies ist für Portraits O.K. - auch das weiche Bokeh - aber nicht einsetzbar bei Landschaft. Die praktischen Unterschiede der vielen Vergleichsbilder von diversen 1.4 Optiken zu 1.8 Linsen halte ich in der praktischen Anwendung (Portrait) für viel zu gering, als das es sich lohnt, darüber vertieft nachzudenken oder sich "zu verschulden". Portraits von Menschen benötigen einfach nicht die Extremauflösung, die Porentief ist und anschließen von Photoshop wieder weichgespült werden muß, um die Kunden nicht mit "gnadenlosen" Realitäten zu konfrontieren. In Photoshop helle ich selektiv nur die Augen etwas auf und schärfe diese nach. Die Hautdarstellung ist trotzdem so detailreich, daß ich und die Beglückten nichts vermissen.
 
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Nach meiner Erfahrung ist es am Ende teurer, wenn man für den Anfang eine vermeintlich günstigere Linse kauft, um diese dann wieder zu verkaufen und dann doch das richtige objektiv zu erstehen. Besonders, wenn die Preise für die guten Linsen ständig steigen. Ist mir selbst mit dem 24-120 f4 G und dem zuvor "übergangsweise" gekauften 24-85 f3.5-4.5 G so ergangen.
Wenn, dann würde ich genau DAS Objektiv nehmen, das ich haben möchte. Und das 85er Nikon ist sehr gut. Das Sigma mag noch einen Tick schärfer sein, noch etwas weniger CAs haben oder weniger Vignettierung aber gerade bei einer Portrait-Linse zählt für mich der Look, die Bildwirkung des Objektivs. Mehr als bei einem langen Teleobjektiv. Und diesbezüglich gibt es kaum oder keine Vergleiche zwischen diesen beiden Objektiven.
 
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Ich habe aus Gründen der zu geringen Schärfentiefe noch nie ein Portrait mit F1.4 gemacht. Das halte ich auch für ziemlichen Unsinn. Nebenbei hat jedes Objektiv bei Offenblende die schlechteste Auflösung.


Der ziemliche Unsinn ist deine Meinung aber viele andere sehen dies anderst und es gibt auch Objektive die bei Blende 1,4 eine sehr gute Auflösung haben.

Wolfgang
 
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Hier kann man sich ja mal die 85mm Nikkore im Vergleich unter dem Aspekt Auflösung über die Blenden anschauen:
http://www.photozone.de/nikon_ff/538-nikkorafd8514ff?start=1
http://www.photozone.de/nikon_ff/622-nikkorafd8518ff?start=1

http://www.photozone.de/nikon_ff/606-nikkorafs8514ff?start=1
http://www.photozone.de/nikon_ff/717-nikkorafs8518ff?start=1

Die typische (Kopf) Portraitdistanz bei 85mm ist ca. 1m. Schaut man sich die Schärfentiefe an, liegt diese bei einem Zerstreuungskreis von 0,03mm (was noch der Standard bei analogen Zeiten war; heute müßte eher 0,02 oder 0,01mm eingesetzt werden):
F1.4 = 8,7mm
F1.8 = 11mm

Bei Zerstreungskreis= 0,01mm
F1.4 = 3mm
F1.8 = 3,5mm

http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm#Tabelle

Das wirkt sich praktisch natürlich nicht bei kleinen Bilder für das WEB aus, sondern erst bei großformatigen Ausdrucken oder in der 100% Ansicht. Es muß jeder selbst entscheiden, ob ihm das reicht.
Ich finde Objektive gut, die über die Bildbreite eine (fast) gleichmäßige Auflösung zeigen, leicht, kompakt und bezahlbar sind.

Die Charakteristik von D und G Ausführung unterscheiden sich sehr stark. Man muß also auch wissen, was man damit fotografieren möchte. Landschaft, möchte ich mir mit dem AF-D 85mm F1.4 jedenfalls nicht antun. Da ist die AF-D 85mm F1.8 Ausführung deutlich besser geeignet. Oder eben die G Ausführungen. Das 1.8er schafft nicht ganz die Auflösung von 1.4er; ist aber sehr ausgewogen abgestimmt.
 
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Ich möchte mal das Tamron SP 1.8/85mm VC ins Rennen werfen. Wenn Du viel aus der Hand fotografierst und eher eine unruhige Hand hast, dann kann der Stabi Gold wert sein und der Stabi ist ein echtes Differenzierungsmerkmal zu allen anderen 85ern.


Viele Grüße,
Peter
 
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