20 Jahre Island – Eine kurze Jubiläumstour

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Seit 1998 verschlägt es mich regelmäßig auf die »Insel aus Feuer und Eis«.
Mehr oder weniger scherzhaft bezeichne ich mich selbst oft als »islandsüchtig«
oder nenne die Insel im Nordatlantik »mein Malle«.
Ende Februar startete ich zu meiner einwöchigen Jubiläumstour und
habe euch ein paar Fotos mitgebracht, die ich hier in den nächsten Tagen
– wie es die urlaubslose Zeit erlaubt – zeigen werde.

Die Strandarkirkja im Südwesten ist immer eines der ersten Ziele.
Göttlichen Beistand kann man auf Islands Straßen immer gut gebrauchen
und es ist schön sich nach dem Flug ein wenig die Beine vertreten zu können.

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Am ersten vollen Tag meiner Reise stand dann auch gleich ein besonderes Projekt auf dem Plan.
Arbeitstitel »Mission impassable«.
Nein, kein Schreibfehler. Im Winterhalbjahr werden in Island viele/alle Straßen und Pisten,
die ins Hochland führen gesperrt und mit einer Schranke inklusive Schild »Ófært / Impassable« versehen.
Man sollte es tunlichst unterlassen sich mit einem handelsüblichen Fahrzeug auf die gesperrten Straßen zu wagen.
Was aber nicht heißt, dass man die Verkehrswege nicht als Wanderweg nutzen darf.
Also, Rucksack packen: Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Kocher, Geschirr,
Verpflegung für 3 Tage (großzügige Reserve für Notfälle), winterfeste Klamotten, Kameraausrüstung, …


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Nach gut 15 Kilometern und einigen Höhenmetern sah die einstmals so heitere Welt ganz anders aus.
Mitten im Schneegestöber errichtete ich mein Nachtlager und musste mich auch in den kommenden Stunden mit Schneefall,
extrem starkem Wind und dem unvermeidlichen Kondenswasser im Zelt abfinden.
Ans Fotografieren war nicht zu denken. Immer wieder musste ich die Schneemassen vom Zelt räumen
und versuchen mich und die Ausrüstung gleichzeitig trocken zu halten.


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Etwas gerädert ging es am nächsten Morgen zurück ins Tal.
Auf dem Weg Richtung Snæfellsnes-Halbinsel waren Räumkommandos mit Planierraupen noch dabei
die Spuren der stürmischen Nacht von den Straßen zu entfernen.
Das ein oder andere liegengebliebene Auto säumte den Wegesrand.​
 
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Bei den markanten Felsen Lóndrangar machte ich Halt und wartete eine Regenpause ab, um die Felsen und den dahinter liegenden Leuchtturm Malarrifsviti abzulichten. Riesige Schneewehen versperrten die Wanderwege und wenn man sich etwas abseits der – mit Kunststoff-Gittern ausgelegten – Touristenpfade bewegen wollte, wurde es schnell zu einer matschigen Angelegenheit. Tauwetter im Februar in Island – erst nach meiner Heimkehr habe ich im Radio gehört, dass die gesamte Arktis den wärmsten Winter in der Geschichte der Klimaaufzeichnungen erlebt hat.


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Die Nacht verbrachte ich – wie meistens – auf einem »gemütlichen« Parkplatz in einem »gemütlichen« Mietwagen. Die Polarlicht-App lief immer im Hintergrund und gab nettgemeinte Meldungen aus (sinngemäß wiedergegeben): »Vorausgesetzt der Himmel ist wolkenfrei, besteht eine X-prozentige Chance in den nächsten X Stunden an Ihrem momentanen Standort ein Polarlicht zu sehen.«
Sehr interessant, dass die App eigentlich auch die Wolkendichte anzeigt, diese aber dann wohl nicht in die Vorhersage mit einbezieht. Es war nunmal nicht wolkenfrei.

Nur kurz für ein paar Minuten gegen 23 Uhr.


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Dann war der Spuk auch schon wieder vorbei.​
 
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Ich bin gespannt auf Deine Fortsetzung und habe das Thema schonmal in unsere Highlights gesetzt :up:

Deine »Mission impassable« war sicherlich nichts für wärmeliebende Pflänzchen wie mich...
 
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Hallo Michael,
Du hast wieder tolle Bilder von Island mitgebracht:up::up::up:

Welche Polarlicht-App hast Du benutzt?
 
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Ich bin gespannt auf Deine Fortsetzung und habe das Thema schonmal in unsere Highlights gesetzt :up:

Deine »Mission impassable« war sicherlich nichts für wärmeliebende Pflänzchen wie mich...

Vielen Dank Bettina.
Für wärmeliebende Pflänzchen gibt es in Island viele heiße Quellen, die zum Bad einladen.
Diese Bilder werdet ihr aber bestimmt nicht zu Gesicht bekommen :eek:
 
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Hallo Michael,
Du hast wieder tolle Bilder von Island mitgebracht:up::up::up:

Welche Polarlicht-App hast Du benutzt?

Hallo Bernd,
auch dir ein herzliches Dankeschön.

Die App heißt AURORA Polarlicht-Vorhersage (von Jake Ruston).
Es gibt viele interessante Features. Aber – wie bereits angemerkt – wird die Wolken-Vorhersage bzw. aktuelle Wolkendichte nicht berücksichtigt.
 
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Nach der unerwartet kurzen Nacht ließ ich es am nächsten Morgen langsam angehen.
Das Wetter lud auch nicht gerade zum Fotografieren ein.
Bei Dauerregen und Sturm konnte ich mich nur zu einem kurzen Spaziergang zum Leuchtturm durchringen, den ich gestern noch aus der Ferne abgelichtet hatte.
Danach ging es gleich wieder zurück in die gute Stube auf vier Rädern.
Zur Feier des Sonntags und Verbesserung der Laune wurde Teig gemacht und Fladenbrot gebacken.


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Vor 10.30 Uhr war keine Menschenseele unterwegs und auch dann reichte der Besucherstrom nur vom Parkplatz bis auf die Toilette.
Für die Naturgewalten interessierten sich nur die ganz Hartgesottenen.


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Dann kam doch noch was Lebendiges vorbei.


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Und dann war plötzlich richtig viel los.
Kennt einer der Vogelexperten diese rasanten Gesellen? Ich bin ornithologisch nicht so bewandelt.


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Erst einmal meinen größten Respekt für den Aufwand, den Du für diese beeindruckenden Bilder betreibst.
Für mich unvorstellbar, bei diesem Wetter im Zelt zu übernachten (ich würde mich auch nicht unbedingt
zu der Kategorie der Weicheier zählen). Ein paar Nächte im Auto dagegen könnte ich mir schon vorstellen.
Mietest Du Dir dafür einen Geländewagen?

Danach ging es gleich wieder zurück in die gute Stube auf vier Rädern.
Zur Feier des Sonntags und Verbesserung der Laune wurde Teig gemacht und Fladenbrot gebacken.

Und wie muss man sich das Backen von Fladenbrot im Auto vorstellen? Legst Du das unter die Motorhaube? (Spässle :))
 
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Erst einmal meinen größten Respekt für den Aufwand, den Du für diese beeindruckenden Bilder betreibst.
Für mich unvorstellbar, bei diesem Wetter im Zelt zu übernachten (ich würde mich auch nicht unbedingt
zu der Kategorie der Weicheier zählen). Ein paar Nächte im Auto dagegen könnte ich mir schon vorstellen.
Mietest Du Dir dafür einen Geländewagen?

Und wie muss man sich das Backen von Fladenbrot im Auto vorstellen? Legst Du das unter die Motorhaube? (Spässle :))

Dieses Mal hatte ich einen Toyota Verso und habe auf dem Beifahrersitz genächtigt. Sehr praktisch, dann muss man bei Sauwetter einfach nur die Sitze wechseln. :D
Im Zelt hat man natürlich den Vorteil der ebenen Liegefläche, muss sich aber mit dem Auf- und Abbau und der Trocknung beschäftigen.

Das mit dem Fladenbrot funktioniert in der Pfanne über dem Gaskocher einwandfrei. Ein Problem gibt es beim Hantieren mit Mehl und beim Teigkneten. Das Zeug soll sich ja nicht über den kompletten Innenraum verteilen. Und nass rauswischen kann man auch nicht. :fahne:
 
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