Bildloser Exkurs
Nachts checkte ich immer wieder die Wolkendecke und
die aktuellen Wetterberichte und Polarlicht-Prognosen.
Gegen 3 Uhr entschloss ich mich dazu meinen Standort
weiter nach Westen in wolkenlose Gebiete zu verlegen.
Ich kam keine 2 Kilometer weit, da fing der Mietwagen bedenklich an zu holpern
und es stank gewaltig nach verbranntem Gummi.
Ich konnte mich bzw. das Auto noch in eine Ausweichbucht für Lastwagen retten,
dann war Ende Gelände.
Einen der Vorderreifen hatte es regelrecht zerfetzt.
Da mir der Reifenwechsel bei Dunkelheit und dem – für isländische Verhältnisse –
starken Lkw-Verkehr zu riskant vorkam, setzte ich einen »Notruf« beim
Mietwagen-Unternehmen ab und legte mich wieder schlafen.
Außer dem Ratschlag, doch einfach den Reifen zu wechseln und in die nächste Werkstatt zu fahren,
kam vom »Emergency phone« des Autovermieters keine wirklich brauchbare Unterstützung.
Selbst die Frage nach der nächstgelegenen Werkstatt blieb unbeantwortet.
Mit den vorhandenen Bordmitteln benötigte ich peinliche 30 Minuten,
bis der Ersatzreifen endlich an Ort und Stelle war und ich mich wieder auf den Weg machen konnte.
In der Werkstatt – ja, ich habe sie ganz allein und unter Zuhilfenahme
meiner spärlichen Isländisch-Kenntnisse gefunden – durfte ich dann wieder die typisch
isländische Hilfbereitschaft und Unkompliziertheit erleben.
Obwohl ich mitten in die Frühstückspause platzte, wurde sofort ein Mitarbeiter
auf den Hof beordert, um sich den Schaden anzusehen.
Keine zwanzig Minuten später war alles erledigt, die drei »gesunden« Reifen auch
noch einmal überprüft und das Fahrzeug samt Touri wieder auf der Straße.:applause: