2 Wochen Urlaub und kein Bild gemacht!?

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dmachaon

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Wir waren 18 Tage mit Rad und Zelt unterwegs, die Route führte uns von Leipzig nach Dresden, Prag, Budweis, Wien, Passau und München. Unterkunft fanden wir zumeist an hübschen Fluss- oder Seeufern, das Wetter war überwiegend kaiserlich, die Menschen nett & hilfsbereit, und auch meine "Standard"-Ausrüstung war dabei - eigentlich alles wie immer...

Aber ich habe die Kamera nicht ein einziges mal auch nur angefasst!
Unterm Strich habe ich die 6kg umsonst 1300km durch böhmische Dörfer gekarrt. Nicht, dass mich das Zusatzgewicht sonderlich gestört hätte, aber etwas verwundert bin ich schon.

Es gibt einige Gründe, die nicht vorhandene Beute zu erklären:
- durch das Wildcamping-Verbot waren wir meist gezwungen, an eher versteckten Orten zu zelten, die zwar hübsch anzusehen, aber nicht sonderlich fotogen waren
- nach einem langen Tag auf dem Rad fällt es schwer, nach dem Abendessen noch einmal loszuziehen oder gar nachts aufzustehen. Ich schlief meist 9h durch wie ein Baby, auch der zur Zeit späte Sonnenaufgang konnte mich nicht aus dem Schlafsack locken
- nicht zuletzt fehlte es an Motivation; ich hatte vorher sogar überlegt, die Kamera erst gar nicht mitzunehmen, diese Eingebung aber als geistige Verirrung abgetan


Tja, was ist mir denn da passiert? Bislang konnte ich noch aus jeder Situation etwas machen, diesmal nicht. Ist euch so etwas auch schon einmal untergekommen?
 
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Ja, das ist derzeit bei mir auch so. Ich, die ich die Kamera immer täglich mitgenommen habe, fange tatsächlich an zu überlegen, ob ich sie zu Hause lasse.

Ich habe auch schon überlegt, warum mir die Motivation fehlt.

Ich denke, dass dieses Jahr die Motive fehlen. Es gab sehr wenig Insekten, Schnecken, Käfer etc.. Sogar Vögel, die ich früher auf den Wanderungen zu Hauff angetroffen habe, sind kaum da. Zumindest hier in meiner Gegend. Und nun, so stelle ich gerade entsetzt fest, sind die Pilze, die hier immer viel verbreitet waren auch nicht mehr zu finden.

Und wenn man kaum etwas findet, dann verliert man die Lust.
 
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Tja, was ist mir denn da passiert? Bislang konnte ich noch aus jeder Situation etwas machen, diesmal nicht. Ist euch so etwas auch schon einmal untergekommen?

Es tut manchmal auch gut, einfach nur zu sein und zu geniessen, ohne immer die Kamera in der Hand zu halten.
Sieh es als schöpferische Pause an, ein anderes Mal bist du dann bestimmt wieder motiviert.

Bei mir war es in den letzten Monaten ähnlich, die D800 habe ich zum Teil wochenlang nicht mehr angefasst. Ich habe mich immer wieder gefragt was denn eigentlich mein Ziel in der Fotografie sein soll... So ist es gekommen, dass ich mir eine FM2 zugelegt habe und nun mit neu entfachter Freude fotografiere und meine Kodak Tri-X Filme entwickle.

Die Zeit der D800 kommt bestimmt bald wieder da bin ich mir sicher;)
 
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Zwei Wochen Gran Canaria - an den ersten drei Tagen Calima (Saharawind mit 37° C).
Danach viel mit dem Auto im Inland gewesen und gewandert. Mit dabei: mein Fotorucksack mit Kamera und zwei Objektiven.
Ich denke, ich war einfach von der Insel so enttäuscht, dass ich mich nicht aufraffen konnte, auch noch ein Foto davon zu machen.
 
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Ja das kenne ich, auch das mit dem Stress ;-)

Derzeit legt der auch bei mir die Kreativität auf Eis und Fotos gibt es keine.

Insgesamt können wir aber doch glücklich sein, dass wir dann Fotografieren können wenn wir wollen und uns danach ist.

Die, deren Job das ist, die müssen abliefern auch wenn Ihnen nicht danach ist.

Es kommen auch wieder andere Zeiten.

Mobile Grüße von snap7
 
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bei deinen schilderungen dachte ich sofort an worte von Jan (Telewatt) in Rainers faden über Namibia...
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/2410544-post39.html
"Sehr schön Rainer!!!

..jetzt ergänze ich den Text noch etwas, da mir bei den Fotos ein Satz eingefallen ist, der bei Profis gerne geschrieben wird.....

...wunderbar, was Anderes habe ich auch von dir nicht erwartet!"

...Der Satz ist richtig aber auch zu automatisiert!.....es ist jedes mal genauso schwer, die Leistung der letzten Bildserie wieder zu erfüllen oder sie zu übertreffen!!...

...wenn ein Niveau die Spitze erreicht, wird es immer schwieriger......


Kompliment Rainer! "



ich vergleiche meine fotos sicherlich nicht mit den deinigen aber eines weiß ich...du bist nicht alleine Daniel. :D
bei mir gibt es immer wieder einige wochen ohne begleitung der kamera. ich habe keine fotoverpflichtungen, also was solls. irgendwann kommt dann urplötzlich die sehnsucht wieder, mir fehlt der blick durch den sucher und ich sehe wieder motive, die mich interessieren; ich möchte wieder lernen... :)
 
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In den letzten 10 Jahren war ich bei jedem Sonnenstrahl in meinem Revier.
Dann überfiel mich eine Gürtelrose, eine böse.
6 Monate keine Kamera in meiner Hand (es ei denn Enkelin Leni war zu Besuch)
Dann habe ich mir zur Genesung eine Kameratasche aus NL Vintage 217
gegönnt. Super!! (Avenger)
Heute früh war ich dann wieder mal draußen.
Es klappt noch...:D
 
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Gerade auf dem Fahrrad ist ein DSLD Foto leider etwas sehr umständliches.
Stoppen. Fahrrad ablegen. Rucksack runter. Kamera raus und shooten. Und dann alles zurück.

Auf unserer Woche im Karwendel blieb die Nikon fast immer im Hotelzimmer.
Viel häufiger wurde da schon die GoPro genutzt, da sie am Lenker montiert ist.

Aber: HD Movies muss man auch erst mal können....
:heul:
 
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Vielleicht seid ihr ja noch ein wenig "gesättigt".
Ich könnte mir gut auch vorstellen, dass es schwierig ist, nach so einer Reise, wie ihr vor nicht allzu langer Zeit gemacht habt, noch "Augen für Neues" zu haben.

Von daher finde ich das nicht so schlimm. Wenn eure Erlebnisse ein wenig verblasst sind, kommt die Motivation bestimmt von alleine wieder.

Wichtig ist ja, dass Du / ihr es hinterher nicht bereut, nicht fotografiert zu haben. Und das lese ich aus deinen Zeilen eigentlich nicht heraus.
 
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Aber ich habe die Kamera nicht ein einziges mal auch nur angefasst!

Ist euch so etwas auch schon einmal untergekommen?

....ich bin ganz bei Dir,irgendwie hat das schon Suchtpotenzial.Man "macht genug Bilder nur mit
den Augen" möchte so oft es geht was schönes auf den Sensor bannen,aber dann macht die eigene
Kreativität dir einen Strich durch die Rechnung.
Anfangs hätte ich auch nicht gedacht,das die Fotografie "mehr" ist als nur ein Hobby.
 
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ist es nicht normal das ein Künster auch hin und wieder eine Pause in seinem kreativen schaffen benötigt?

Auch das Auge macht Bilder und die sind nicht minder wertvoll.
 
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Mir geht es in den letzten Jahren immer öfter so, dass ich keine oder wenige Bilder aus dem Urlaub mitbringe. Auch zu manchen Veranstaltungen lasse ich die "Knipse" immer öfter zu Hause.
Ein Konzert oder eine Veranstaltung, die ich genießen und/oder erleben will, mache ich mittlerweile immer ohne Kamera. Ohne Kamera lassen sich manche Dinge intensiver erleben. Eine Kamera schafft eben auch einen Abstand zum Geschehen. Fotografieren erfordert auch Konzentration. Ein Bild zu entwerfen ist echte Arbeit. Ich betreibe Fotografie als Hobby und gleichzeitig mache ich immer mehr Auftragsarbeiten für meine Arbeitgeberin und andere Personen. Das Gefühl, dass mir Bilder Arbeit machen, bekomme ich so immer öfter.

Im Urlaub geht es mir dann auch oft so. Manchmal habe ich dann einfach Lust auf andere Dinge als als diese zu fotografieren. Fotografieren empfinde ich mit den Jahren mehr als Aufgabe, ja als Arbeit, als Konzentration auf/für das Bild. Fotografieren macht mir immer noch Spaß. Aber ich nehme es mir in der Regel sehr bewusst vor und schleppe nicht mehr zu jeder Gelegenheit eine Bildermaschine mit mir rum.
Ich finds heute gut so , war aber das erste mal auch erstaunt als ich in einem Urlaub das ganze Nikon Gerödel mitschleppte und dann nicht ein einziges Bild damit produzierte.
Gruß
Jörg
 
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Wir waren 18 Tage mit Rad und Zelt unterwegs ...
... 1300km durch böhmische Dörfer ...

d. h. durchschnittlich mehr als 70 km täglich, zusätzlich Zeltauf- und -abbau da fehlt die Zeit für gute Fotos.
Für mich habe ich festgestellt, dass aktives Radeln und anspruchsvolles Fotografieren schwer zusammen passen.

Meine Lösung: Anstelle der Systemkamera eine schöne neue Kompakte die immer zur Hand ist und neu motiviert.
Prioritäten setzen, weniger Zeit zum Radeln und mehr zum Fotografieren, oder umgedreht.
 
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...zunehmend ja.

Mein Lieblingsthema, die Streetfotografie, ist für mich nicht mehr so interessant da ich aus rechtlicher Sicht keine Lust habe die dort vorhandenen Menschen nur von Hinten zu fotografieren.

Rücken und Ärsche sind nicht so mein Ding.

Zweites Thema, die Architektur, wird auch immer schwerer.

Gott sei Dank wurde das hirnrissiger Vorhaben der Einschränkung der Panoramafreiheit unterbunden, fragt sich nur wie lange es dauert, bis es wieder durch die Hintertür wiederkommt. EU - Parlament wird es schon richten...

Gruß

Peter
 
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Hallo Daniel,

kann ich schon verstehen, dass man nach im Schnitt 70km platt ist. Mit Gepäck und hier und da einer Pause ist man da ja schon eine ganze Weile unterwegs jeden Tag.
Zeltauf- und abbau sowie das Kochen benötigt ja auch Zeit.

Daher würde ich beim nächsten Mal, wenn Du dann auch fotografisch aktiv sein möchtest, die Etappen vielleicht kürzer gestalten.

Aber ich habe auf dem Rad immer mal auch Tage gehabt, an denen ich nicht oder nur kaum fotografiert habe. Nicht jede Etappe ist immer reizvoll und mitunter passt das Licht eben auch nicht.

Auf den letzten beiden Touren habe ich mir die Etappenziele/Startpunkte so gewählt, dass dort, wenn möglich ein schöner Fotospot lag, so dass ich dort abends und morgens fotografieren konnte.
 
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Ich danke euch herzlich für die zahlreichen Antworten!
Scheinbar bin ich mit dieser Erfahrung nicht allein, auch wenn sie für mich ganz neu war...


Ich denke, dass dieses Jahr die Motive fehlen. Es gab sehr wenig Insekten, Schnecken, Käfer etc.. Sogar Vögel, die ich früher auf den Wanderungen zu Hauff angetroffen habe, sind kaum da. Zumindest hier in meiner Gegend. Und nun, so stelle ich gerade entsetzt fest, sind die Pilze, die hier immer viel verbreitet waren auch nicht mehr zu finden.

Und wenn man kaum etwas findet, dann verliert man die Lust.

Ja, da sprichst du ein echtes "Problem" an.
Dieses Jahr war unter klimatischen Aspekten ein sehr ungünstiges Insektenjahr, die Wiesen sind leer, trocken, morgens kein Tau. Auf den ersten Blick nicht ergiebig, aber es gibt jede Menge Techniken, die sich hier ausprobieren lassen. Ich habe nun am Ende der Saison gemerkt, dass diese Widrigkeiten die besten Voraussetzungen sind, etwas Neues zu probieren.
Falls du magst, stöber doch mal im Naturfotografen-Forum! Dort finden sich derart viele Anregungen, dass es eigentlich keine "Ausreden" mehr geben kann: Doppelbelichtungen, Wischer, manuelle Linsen, Free Lensing, Gegenlicht-Flares, etc. ;)


Vielleicht seid ihr ja noch ein wenig "gesättigt".
Ich könnte mir gut auch vorstellen, dass es schwierig ist, nach so einer Reise, wie ihr vor nicht allzu langer Zeit gemacht habt, noch "Augen für Neues" zu haben.

Das dachte ich zunächst auch! Aber ich war dieses Jahr zuvor in der Schweiz und auf Malle, und auch dort mit Leidenschaft dabei.


Aber ich habe auf dem Rad immer mal auch Tage gehabt, an denen ich nicht oder nur kaum fotografiert habe. Nicht jede Etappe ist immer reizvoll und mitunter passt das Licht eben auch nicht.

Auf den letzten beiden Touren habe ich mir die Etappenziele/Startpunkte so gewählt, dass dort, wenn möglich ein schöner Fotospot lag, so dass ich dort abends und morgens fotografieren konnte.

Hallo Christoph!

Über solche Aspekte habe ich mir nun auch mehr und mehr Gedanken gemacht. Wenn ich mein Reise-Archiv so durchstöbere, fällt mir auf, dass viele meine Lieblingsbilder eher unerwartet entstanden. Aber immer an sehr schönen Orten, also wirklich geeigneten Spots.
Ich hatte mit Claudia vereinbart: wenn es einen lohnenden Ort gäbe, würden wir dort zelten, auch wenn wir erst 40km geschafft haben sollten. Das war allerdings nie der Fall! Ich hatte wenig recherchiert, und es gab auch wenig wirklich Beeindruckendes. Vielleicht hätten wir eine Nacht in Prag bleiben sollen, aber das 1.000ste Bild der Karlsbrücke? :rolleyes:

Ich denke schon, dass sich Radfahren bzw. körperlich anstregendes Reisen und gediegenes Fotografieren kombinieren lassen, davon bin ich eigentlich überzeugt. Aber es bedarf etwas Planung und des Willens, auch mal länger oder kürzer zu radeln, das Zelt im Dunkeln aufzubauen und mit wenig Schlaf auszukommen.
Die nächsten geplanten Touren gehen wohl wieder entlang deutscher Flüsse, dann lass ich die Kamera gleich zu Hause!

Ich danke euch nochmals für den angeregten Input! Und verzeiht, dass ich eher exemplarisch auf einige Kommentare eingegangen bin...
 
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Ich hatte mit Claudia vereinbart: wenn es einen lohnenden Ort gäbe, würden wir dort zelten, auch wenn wir erst 40km geschafft haben sollten. Das war allerdings nie der Fall! Ich hatte wenig recherchiert, und es gab auch wenig wirklich Beeindruckendes. Vielleicht hätten wir eine Nacht in Prag bleiben sollen, aber das 1.000ste Bild der Karlsbrücke? :rolleyes:


Ich danke euch nochmals für den angeregten Input! Und verzeiht, dass ich eher exemplarisch auf einige Kommentare eingegangen bin...

Hallo Daniel,

Deine Fotos haben natürlich auch eine super Qualität - auf Profiniveau, von der ich nur träumen kann.

Wenn bei jedem Foto der Qualitätsanspruch bei Dir im Hinterkopf ist, fällt es schwer zu fotografieren. Auf Tagesausflügen ging es mir auch schon so. Im Urlaub bisher noch nicht.

Ich war letzte Woche zusammen mit meiner Frau in Berlin. Es gab - bedingt auch durch die vielen Touristen, die jedes Motiv zunichte machten - wenig Zeigenswertes.

Die Fotos dienen dann in erster Linie dazu, um zu gegebener Zeit mal die Fotos wieder zu betrachten und in Erinnerungen zu schwelgen, was man alles gesehen hat. Im Laufe der Zeit vergisst man so was gerne.

Da haben auch alltägliche Fotos - die Karlsbrücke lässt grüßen - ihre Daseinsberechtigung.:)
 
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Hallo Bernd,

da hast du sicherlich Recht - ich habe einen gewissen Anspruch im Hinterkopf, der "Nebensächliches" gar nicht erst zulässt. Das finde ich mittlerweile ok, denn wie weiter oben schon genannt, kann ich mir auch den Luxus leisten, einmal nicht zu fotografieren, da ich davon nicht leben muss.

Mitunter musste ich mich zwingen, mal ein Bild von uns mit dem Handy zu machen, 3 Stück sinds insgesamt geworden. :rolleyes:
Bis 2008 habe ich gar nie fotografiert, mit der Begründung: die Erinnerung ist in meinem Kopf, und das besser, als es je eine Kamera darstellen könnte...
 
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