tengris schrieb:
Ich möchte den hier gegebenen Empfehlungen eine Warnung entgegenhalten, weil ein unerfahrener Neueinsteiger daraus den Eindruck gewinnen könnte, dass ein höchstauflösender Film in Verbindung mit einer beliebigen - auch mit der billigsten - Mittelformatkamera zu hochwertigen Ergebnissen führt.
Servus Tengris,
hier interpretierst du aber etwas in meinen Beitrag hinein, was ich überhaupt nicht geschrieben habe. Ich sagte "für den Einstieg". Meine Beispiele beziehen sich auf jemanden, der das Mittelformat mal ohne großen finanziellen Aufwand kennenlernen möchte, um zu sehen, ob er daran Freude haben könnte.
Und in diesen Fällen kann man z.B. mit den von mir erwähnten Rolleicords oder Yashica Mat 124 G wirklich ganz hervorragende Ergebnisse mit minimalem finanziellen Einsatz erzielen. Darum ging es mir.
Die Yashica hat ein Objektiv vom Tessar-Typ, das zwar einen gewissen Randabfall bei der Auflösung aufweist, aber sehr kontrastreich arbeitet und in ca. 70-80 % des Bildfeldes eine sehr gute Auflösung liefert. In Verbindung mit einem hochauflösenden Film sind bei dieser Kombination ganz ausgezeichnete Ergebnisse möglich (gleiches bei der
Rollei). Ich habe selbst mit dieser Kombination schon Bilder gemacht, die die Betrachter in großes Staunen versetzt haben. Das Staunen war anschließend noch größer, als ich dann erläutert hatte, mit welcher Kamera diese Bilder gemacht wurden
.
Und auch mit einem alten Agfa-Klappfalter habe ich schon beeindruckende Ergebnisse erzielen können. Ehrlich gesagt, war ich selbst sehr positiv überrascht, als ich das erste Mal mit einer solchen Kamera gearbeitet habe.
tengris schrieb:
Hochauflösender Film in einer Holga, Seagull oder was weiss ich ist etwa so sinnvoll wie eine D2X mit einem billigen Cosina Zoom aus der Wühlkiste.
Bei der Holga sprach ich auch davon, dass es dann eine Überlegung wäre, wenn man den speziellen Look dieser Kamera mag, der ja mittlerweile schon zum Kult geworden ist. Also geringe Auflösung, extremer Randabfall, extreme Vignettierung und Verzeichnung etc.
Ich persönlich bin da nicht so ein Fan von
, aber viele mögen es (von der Kamera sollen wohl über 100.000 Stück pro Jahr verkauft werden), und letztendlich ist es eben Geschmackssache. Aber angesichts von Preisen von 20 - 50 € riskiert man bei dieser Kamera eigentlich auch nichts, wenn man sie einmal ausprobiert.
Und wenn man sich beispielsweise eine Mat 124 für 150 € zulegt, riskiert man letztendlich auch nichts. Gefällt einem die Arbeit mit dieser Kamera nicht, wird man sie für den Preis auch wieder los, weil sie als Mittelformat-Einsteigerkamera sehr beliebt ist. Zu recht.
Gruß,
Jo