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Leopard, Masai Mara, Kenia 2013
Es war 17:44 Uhr, um 18.00 Uhr ging die Sonne unter.
Nikon D4, AF-S 300/2.8 VRII, 1/50s, f/2.8 ISO 12.800
In LR um -2EV korrigiert und entrauscht.
Ich stelle hier mal zwei Bilder aus 1985 ein, aufgenommen im Amboseli NP. Equipment FE2 oder F2 und 400mm Novoflex Schnellschuss. Wenn ich mir die Ergebnisse anschaue, die heute mit Digitalkameras entstehen, sind sie mit den Ergebnisse von damals überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Der Sprung ist ein Paradigmenwechsel.
Hier mal der Scan des Fujifilms - nach der Zeit völlig hinüber....
.... und hier die mit "Neural"-Filter bearbeitete PS-Version
Du hast einerseits Recht. Was sich foto-technisch in den letzten 20 Jahren getan hat, ist gigantisch. Ich war 2000 das erste Mal in Afrika, mit einer gebraucht gekauften F4 und einem Nikkor 2.8/300mm Ai + TC-301 als Telekamera, bestückt mit einem Fuji 400 Diafilm. Die Tierfotos mit dieser Kombi sind ziemlich grünstichig und häufig zu hell (letzteres mein Fehler, weil man bei Verwendung des TC-301 den Sucher der F4 abnehmen, an einer Schraube einen Korrekturfaktor eingeben und diesen dann wieder aufsetzen muss, was ich im Eifer des Gefechtes beim Obektiv-Wechsel diverse Male nicht gemacht habe.) Außerdem war ich noch ziemlich unerfahren mit der Fotografie aus dem Auto. Die Ergebnisse sind kein Vergleich zu heute.
Andererseits - und das sieht man auch schön an Deinem Beispiel - hat man heute die Möglichkeit, durch Einscannen und dem Einsatz von EBV (Horizonte gerade, besserer Bildausschnitt, Farben und Kontraste verbessern) viele Dias noch ansehnlich zu machen. So schlecht finde ich Dein Zwischenergebnis nicht - da lässt sich bestimmt noch weiter verbessern.
In einem anderen Forum hat @Timotheos anhand von digitalisierten Kodachromes beeindruckend gezeigt, was aus den alten Dias noch herauszuholen ist. Seine Landschaftsaufnahmen aus den 70gern aus Namibia sind großartig. Sowohl von der Farbabstufung her (feinste Schattierungen) als auch von der Schärfe und dem Detailreichtum. Je besser das Dia schon fotografiert ist, geht es umso besser.
Das Schwierigste beim Digitalisieren finde ich die Beherrschung der Kontraste, die - wenn man keinen Scanner, sondern eine Digitalkamera benutzt - in der Gefahr sind, übermäßig aufgesteilt zu werden.
Ich habe mir selbst in einer vergleichbaren Situation die - noch nicht endgültig beantwortete - Frage gestellt, wie man mit Tausenden Dias am effizientesten umgeht. Man könnte einfach alle einscannen und dann im Computer begutachten, welche man als zeigenswert oder bearbeitenswert erachtet. Man könnte aber auch vor dem Scanvorgang noch einmal (auch damals habe ich schon aussortiert) eine heutigen Maßstäben entsprechende Vorauswahl treffen. An dieses Löwenfoto z.B. würde ich persönlich unabhängig von den Herausfordungen des Farbstiches keine Sekunde verwenden, weil der männliche Löwe links so unglücklich angeschnitten ist, dass man keinen vernünftigen Bildaufbau mehr hinbekommt. Aber ich habe mittlerweile auch noch tausende andere bessere Löwenfotos. Wäre das mein einziges oder eines der wenigen oder mein erstes Löwenfoto, würde ich es anders sehen. In mein erstes geliebtes, aber technisch unbefriedigendes Gepardenfoto habe ich beispielsweise schon viel Zeit verwendet, obwohl es sich objektiv gesehen eigentlich nicht lohnt. Ich habe vor, meine analogen Bestände im Winter noch einmal näher zu begutachten.
Wie geschrieben: 40 Jahre her, damals gab es noch keinen wirklichen Guide und auch keinen Geländewagen zu mieten (jedenfalls nicht spontan vor Ort), sondern Datsun und VW Bulli. Ich bin allein gefahren, hab mir meine Motive gesucht, musste das Fahrzeug ausrichten und fotografieren. War nicht einfach und schon gar nicht komfortabel, so aus dem Seitenfenster.
Einmal bekam ich es nicht hin und bin in der Nähe einer Elefantenkuh mit ihrem Jungen ausgestiegen und habe versucht, über die Motorhaube zu fotografieren. Da hat nicht viel gefehlt und ich wäre nicht gesund nach Hause gekommen.
Hatte noch ein oder zwei solcher denkwürdigen Erlebnisse.
Jung, allein, ahnungslos, eine gute Portion Selbstüberschätzung und im Nachhinein betrachtet: ein Riesenglück.
Der Datsun ging übrigens sehr ramponiert zurück. Die Lenkung war anschließend hin und der Auspuff ab. Danach Bulli.
Unter den Umständen haben tatsächlich alle Fotos für mich einen gewissen ideellen Wert....
Hallo Christian, oft erkenne ich deine Afrika Bilder anhand des dezenten Kontrastes und Sättigung.
Gerade die Sättigung und der Weißabgleich entspricht dem natürlichen Eindruck.
#294 #295 verschenkst du eigentlich laut Gradationskurve Potential.
Ist dies bewußt so gehalten? Wenn ja, dann ignoriere meine Worte.
Doch gerade bei #295 könnte man noch etwas herausholen um auch die Strukturen im Federnkleid der Beute zu verdeutlichen.
Lieber Jens, vielen Dank für die konstruktiven Anmerkungen. Ich habe jetzt gerade einige Bilder aus dem Archiv einfach so hochgeladen, die ich vor Jahren so bearbeitet habe. Mit den Möglichkeiten, die die Software so bot, und auch in dem Bestreben, den seinerzeitigen situativen Eindruck wiederzugeben. Bei #291 war es z.B schon ziemlich dunkel, deshalb sind die Farben nicht so schön und es rauscht wohl auch etwas. Ich dachte beim Ansehen, dass ich es gerne nochmal mit dem heutigen Lightroom mit selektiver Schärfe, Entrauschung etc. neu entwickeln würde. Dasselbe gilt für #295, das ist im letzten Licht auf dem Rückweg ins Camp aufgenommen. Aber ich nehme mir die alle drei noch einmal vor.
Dann lag meine Vermutung richtig. Deine Begründung hat es gezeigt.
Und ich bin mir auch sicher das du heute anders darüber denkst und Möglichkeiten ausschöpfen kannst.
Meine Hinweise haben meine eigenen Gewohnheiten wiedergespiegelt, wie ich es sehe und vollenden würde.
Oft übersehe ich auch selbst etwas und bin dankbar wenn ich darauf hingewiesen werde.
Dämmerung....nicht immer so ganz einfach für was man sich entscheidet.
Passt man die Gradationskurve an und bringt Brillianz und mehr Kontrast hinein oder möchte man den Eindruck der Dämmerung darstellen.
Dann wirkt das Bild kontrastarm und entsättigt sowie flauh aber liegt näher am erlebten Eindruck.
Letztendlich ist der Fotograf der Darsteller und der Betrachter versucht sich in ihn hineinzuversetzen.
Wenn Punkte angesprochen werden kann man es begründen und sich verteidigen.
Ingesamt habe ich bemerkt, das du allgemein eine natürliche Farbgebung und Kontrast bevorzugst.
Knallfarben in jedem Motiv verursacht zwar ersteinmal ein "Ohhh" bei manchem Betrachter.... aber ist nicht in jedem Fall vorteilhaft wenn man sich intensiver damit befasst.
Auch habe ich deine bewußt dezent natürliche Bearbeitung bei deinen Dänemark Fotos bemerkt.