Schön, wenn ich eines hätte – aber wie?
Fragt Ihr Euch das auch manchmal? Es gibt viele Gründe, ein Portfolio unserer Bilder zu erstellen. Ob Präsentation für Freunde und Familie, Dokumentation des eigenen fotografischen Wegs oder (semi-)professionelle Darstellung für potentielle Kunden: die folgenden Tipps und Tricks sollen Euch helfen, die für Euch passende Form zu finden. Vielleicht probiert Ihr es direkt einmal aus?
Die Zielgruppe
Die Wahl der Bilder und der Darstellung ist abhängig von Eurer Zielgruppe. Wer soll Euer Portfolio sehen? Wie wichtig ist der Eindruck, den Ihr erzeugen wollt? Freunde und Familie kennen Euch gut. Sie freuen sich auch über witzige Schnappschüsse oder Urlaubsbilder, in denen sie etwas von Eurer Persönlichkeit wiedererkennen. Bilder als Erinnerung an bestimmte Ereignisse stehen hier mehr im Vordergrund als eine Darstellung Eurer fotografischen Fertigkeiten. Fremde, gar potentielle Kunden, haben diese persönliche Verbindung zu Euch nicht. Ein Portfolio für diese Zielgruppe wird daher anders aussehen: überlegt Euch, wen Ihr auf Eure Bilder aufmerksam machen wollt, was diese Zielgruppe wohl gerne sehen möchte, kurz: womit Ihr das Interesse unbeteiligter Betrachter an Euch und Euren Bildern wecken könnt. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch noch einmal gesagt: Wer Hochzeitsbilder haben möchte, interessiert sich (noch) nicht fürs Babyalbum. Wer endlich einmal ein gutes Porträt von sich besitzen möchte, braucht kein Landschaftsbild als Referenz.
Die Präsentationsform
Viele Fotografen beginnen damit, für sich selbst ihre besten Bilder in DINA4 (ca. 21 x 29 cm) ausbelichten zu lassen, um sie anschließend in Klarsichthüllen zu stecken und in Ordnern abzulegen. Das ist eine schöne Gelegenheit, selbst zu sehen, wie Eure Bilder „in groß“ wirken – der Eindruck ist ein ganz anderer als am Bildschirm. Diese Methode empfiehlt sich zu allererst einmal für Euch persönlich: so entsteht über die Zeit eine Sammlung der Bilder, die Ihr zum jeweiligen Zeitpunkt als Eure besten eingeschätzt habt. Ihr könnt Eure eigenen fotografische Entwicklung nachvollziehen und später aus dieser Vorauswahl leichter die Bilder für das eigentliche Portfolio entnehmen. Die Ordner lassen sich mittlerweile auch individuell bedrucken und beschriften, so dass es nicht so sehr nach „Leitz-Ablage“ ausschaut 😉 Der Vorteil: dies ist sicher die preiswerteste Methode, eine Bildpräsentation aufzubauen. Kaum jemand mag sich aber durch 2 dicke Aktenordner mit Bildern blättern, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Wie es der Name schon sagt, sind darüber hinaus wohl besonders Präsentationsmappen zum Vorstellen der eigenen Arbeiten bekannt. Es gibt sie in allen möglichen Ausführungen, vom einfachen „Bewerbungsmappen“-Look bis hin zum teuren ledergebundenen Objekt, dessen Design an sich schon einen Blick wert ist. Ein oft genutztes Format ist 24 x 32 cm, passend für Abzüge in der Größe 20 x 30 cm. Der Vorteil: je nach Ausführung lassen sich die Bilder einzeln austauschen. So könnt Ihr Eure Präsentation immer aktuell halten.
Gute Dienste leistet auch ein Fotobuch, das Ihr in verschiedenen Formaten und Qualitäten gestalten könnt. Der Vorteil hier: ein gebundenes Buch ist oft strapazierfähiger und langlebiger als eine Mappe. Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist meist günstiger als bei wirklich hochwertig aussehenden Mappen. Durch die Wahl des Buchformats könnt Ihr überdies die Wirkung eurer Bilder unterstreichen – ein Landschaftsfotograf wird vermutlich ein anderes Format bevorzugen als ein Porträtspezialist. Ein Fotobuch ist daher unserer Meinung nach ein guter erster Einstieg in das Thema „Portfolio“.
Die Bildauswahl
Wie weiland beim Telefonieren heißt es auch hier: „Fasse Dich kurz!“. Es ist der wohl schwierigste Punkt bei der Erstellung eines Portfolios. Bitte bedenkt die Aufmerksamkeitsspanne Eures Gegenübers: Euer Portfolio soll einen aussagekräftigen Überblick Eurer Arbeiten geben. Nicht jedes einzelne gute Bild muss enthalten sein – der Betrachter darf doch wohl auch zu Recht davon ausgehen, dass die Mehrzahl Eurer Bilder so gelungen ist wie die gezeigten. Oder? 😉
Wenige Themen!
Viele Fotografen möchten ihre Vielseitigkeit betonen. Das klingt auch erstmal gut. Wenn dann aber in einem Portfolio Landschaft, Street, Sport, Makro, Porträt, Fashion, Akt, Hochzeit und Baby gleichzeitig vertreten sind, entsteht oft ein bunter Mischmasch. Und mal ehrlich: wer kann von sich sagen, in allen diese Bereichen stets Spitzenfotos gleich hoher Qualität abzuliefern? Oft wird das vermeintlich Vorteilhafte zum Bumerang: vergleicht man die Qualität der Bilder unterschiedlicher Themengebiete, kommt schnell heraus, dass der Fotograf ein oder zwei davon wirklich gut kann, der Rest dagegen aber deutlich abfällt. Das ist sicher nicht der Eindruck, den Ihr erzielen wollt! Müssen es unbedingt mehrere Themen sein, dann legt zu jedem einzelne Portfolios an. So seid Ihr auch – s.o. – näher an der jeweiligen Zielgruppe.
Abwechslungsreiche Bilder!
Auch hier gilt: weniger ist mehr. Dies ist die Stelle, an der Ihr Vielseitigkeit innerhalb eines Themas beweisen könnt. Wenn Ihr Euch nicht entschieden könnt, ob ein Bild in Farbe oder schwarz-weiß besser in Euer Portfolio passt, fragt jemanden oder beweist Mut zur Lücke und wählt mit geschlossenen Augen. Bitte nehmt aber nicht beide Bildvarianten in Euer Portfolio auf. Ebensowenig Sinn macht die gleiche Hochzeitstorte aus vier verschiedenen Blickwinkeln. Das sieht nach „Füllmaterial“ aus und geht zu Lasten der Aufmerksamkeit des Betrachters. Oder mögt Ihr bei einem Dia-Abend bei Freunden die immer gleiche Landschaft x-mal nacheinander ansehen?
Die Ausnahme: Euer Schwerpunkt sind Reihen oder Serien. Hier macht es Sinn, z.B. ein Triptychon „morgens-mittags-abends“ einzubauen oder einen Baum zu allen vier Jahreszeiten.
Einheitliche Bildsprache!
Nein, das ist kein Widerspruch zu den abwechslungsreichen Bildern. Hier könnt Ihr Euren Stil zeigen, der womöglich ein ganz spezielles Markenzeichen von Euch ist. Minimalismus, Close-Ups, Schwarz-Weiß, starke Bearbeitung bis hin zum Composing – die Konzentration auf eines dieser Beispiele kann konsistent Eure eigene Art zeigen, mit dem gewählten Motivthema umzugehen. Da die eigene Bildsprache sich über die Zeit auch gerne einmal ändert (und insbesondere potentielle Kunden gerne aktuelle Arbeiten sehen wollen und nicht olle Kamellen), ist außerdem anzuraten, keine Bilder ins Portfolio aufzunehmen, die älter als ein Jahr sind. Den besten Test könnt Ihr selber machen: schaut Euch Eure ausgewählten Bilder geordnet nach Aufnahmedatum an. Wir sind ziemlich sicher, dass Ihr über die Zeit eine Veränderung feststellen könnt.
Das Layout
Rund um Eure Bilder ist auch das Aussehen des Präsentationsmediums zu gestalten. Ob Einband oder Hintergrund (bei Webseiten: das Theme der Galerie): es muss zum Thema und zu Eurer Bildprache passen. Ist Euer Portfolio schrill und bunt, macht ein Blümchenmuster wenig Sinn. Seid Ihr in Richtung „edel“ unterwegs, sind psychodelische und ständig wechselnde Hintergrundmuster abträglich. Und auch, wenn Ihr – im Falle eines Fotobuchs – in der Gestaltungssoftware oft die Möglichkeit habt, Sticker, Sprechblasen und sonstigen Schnickschnack zu platzieren: verzichtet darauf. Es lenkt von Euren Bildern ab und bedeutet oft eher eine Störung als eine erfolgreiche Zutat.
Nicht vergessen: Kontaktinformationen
Das haben wir schon oft gesehen: an einem Fotoevent werden Portfolios ausgelegt. Man blättert durch, ist angetan und interessiert – und findet schlichtweg keine Angabe, wie man den Fotografen kontaktieren könnte. Irgendwo auf einer der inneren Umschlagseiten findet sich mit Sicherheit ein Platz für den Verweis auf Euren Namen, Eure Emailadresse oder Telefonnummer. Auch ein QR-Code ist heute ganz leicht einzubinden! Einmal mit dem Smartphone gescannt und schon ist der Kontakt gespeichert.
Die Goodies
Portfolios können gerne ins Geld gehen. Es empfiehlt sich daher für (semi-)professionelle Fotografen, bei der ersten Kontaktaufnahme eine kurze, bebilderte Vorstellung als pdf mitzuschicken und/oder auf die eigene Webseite zu verweisen (deren Gestaltung wiederum ein weites Feld und Stoff genug für ein eigenes Thema ist). Zum persönlichen Gespräch ist dann das gedruckte Portfolio dabei, das man nicht immer gleich beim potentiellen Kunden lassen muss. Nach dem gemeinsamen Gespräch tut es auch gerne eine Postkarte mit dem Coverbild und den Kontaktdaten. So eine Postkartenauflage ist auch ein schönes „Goodie“ zum Verschenken und als Werbemittel.
Der Preisgedanke
Wie immer sind finanziell nach oben keine Grenzen gesetzt. Für (semi-)professionelle Fotografen und Hobbyfotografen gilt gleichermaßen: präsentiert Euch so, wie Ihr wahrgenommen werden möchtet. Eine lieblos dahingehuschte Fotosammlung ist kein gutes Renommée! Für die Wahl des Druckdienstes solltet Ihr Euch Zeit nehmen. Es gibt große Preis- aber auch Qualitätsunterschiede. Unbedingt zu empfehlen ist die Ausbelichtung Eurer Bilder auf Fotopapier, nicht lediglich ein digitaler Druck. Wir haben dabei gute Erfahrungen mit Saal Digital gemacht. Die großen Vorteile sind neben eben dieser Ausbelichtung ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, viel Auswahl bei der Ausgestaltung Eures Portfolios und ein sehr guter Support.
Blut geleckt? 😉
Ok, dann haben wir hier etwas für Euch: ganz aktuell könnt Ihr Euch an Eurem ersten (oder zweiten, dritten, …) Portfolio recht preisgünstig versuchen: Unsere Fotobuchaktion mit Saal Digital läuft noch. Ihr erhaltet dabei einen Gutschein über 40 Euro für ein Fotobuch Eurer Wahl. Ist der Endpreis höher (den Ihr durch Eure Wahl selbst bestimmt), zahlt Ihr nur den Unterschiedsbetrag sowie in jedem Falle die Versandkosten von 3,95 Euro für Deutschland und Österreich. Im Gegenzug brauchen wir von Euch einen ehrlichen Erfahrungsbericht, den Ihr entweder bei uns oder auf Eurer eigenen Internetpräsenz (Webseite, Blog, soziale Medien) veröffentlicht. Eine gute Methode, es einfach einmal auszuprobieren mit dem eigenen Portfolio!
Wenn Ihr Lust habt: hier geht es zur Aktion.
Und hier findet Ihr die ersten Erfahrungsberichte in der Community.