Zwischenringe für Macro

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alexander_D300

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Hallo zusammen,

ich möchte mir für meine Macroobjektive einen Zwischenring zulegen.
Grund: Ich möchte bei Insektenmacros noch viel näher ran.
Durch den Zwischenring verändert sich ja die Naheinstellgrenze ?
Nur um wieviel ?
Und welche Zwischenringe von Nikon sind zu empfehlen ?
Von Nikon gibt es ja unterschiedliche Ringe, aber ich weiß überhaupt nicht
was die ganzen Zahlen bedeuten.
Ich nenne das 60er und 105er micro mein Eigen.
Am liebsten wäre mir nur ein Zwischenring, den ich an beiden Optiken
betreiben kann.
Wer hat mit diesem Thema schon Erfahrung sammeln können?
 
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Hallo Alexander,

die Antwort auf diese Frage ist länger und anders, als Du es wahrscheinlich erwartet hast.

Es gibt von Nikon keine Zwischenringe, die elektrische Kontakte übertragen. An der D70 wäre das aber für die Belichtungsmessung erforderlich. Zwischenringe mit elektrischen Kontakten gibt es von Kenko.

Zur Wirkung der Zwischenringe: die machen einfach eine Auszugsverlängerung und dadurch verringert sich die Naheinstellgrenze. Um bei einem Objektiv von Unendlich auf 1:1 zu fokussieren, braucht man eine Auszugsverlängerung die genau der Brennweite entspricht. Un das Objektiv dann auf 2:1 zu bringen, braucht man nochmals dieselbe Auszugsverlängerung zusätzlich.

Die Wirkung der Zwischenringe hängt also von der Brennweite ab und für einen deutlich sichtbaren Effekt mit dem 60mm und 105mm brauchst Du irgendwas in der Größenordnung 50-100mm Länge. Das ist schon ziemlich viel und bringt viele Probleme mit sich, von der Mechanik (zu lang wird instabil) bis zur Helligkeit des Sucherbildes (von 1:1 nach 2:1 verlierst Du 2 Blenden Helligkeit).

Es gibt andere, bessere Methoden für große Abbildungsmaßstäbe. Objektive "verkehrt herum" (Retrostellung) auf der Kamera montiert, evtl. mit Balgengerät, oder zwei Objektive unterschiedlicher Brennweite huckepack. Das mit den Zwischenringen ist auch machbar, aber nicht unbedingt der beste Weg.
 
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Vielleicht mal als Beispiel:

873046193ce1c340a.jpg


180er Sigma mit insgesamt 60mm Zwischenringen an der neuen Naheinstellgrenze (kein Crop)
 
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Stefan Lenz schrieb:
180er Sigma mit insgesamt 60mm Zwischenringen an der neuen Naheinstellgrenze (kein Crop)

Hallo Stefan,

haben die Zwischenringe denn hier überhaupt was gebraucht? 60mm Zwischenringe bei 180mm Brennweite ist doch ziemlich wirkungslos. :rolleyes: Und selbst wenn das Objektiv wegen Innenfokussierung im Nahbereich nur noch 100mm hat, ist das kaum mehr als 1:1.
 
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volkerm schrieb:
Hallo Alexander,

Zur Wirkung der Zwischenringe: die machen einfach eine Auszugsverlängerung und dadurch verringert sich die Naheinstellgrenze. Um bei einem Objektiv von Unendlich auf 1:1 zu fokussieren, braucht man eine Auszugsverlängerung die genau der Brennweite entspricht. Un das Objektiv dann auf 2:1 zu bringen, braucht man nochmals dieselbe Auszugsverlängerung zusätzlich.

Einen Teil der Auszugsverlängerung machst du von unendlich bis 1:1 aber auch schon mit dem Fokussieren. Beispiel 55mm/2.8. Das geht ohne Ring bis 1:2. Mit dem PK-13 (27,5mm) geht es dann von 1:2 bis 1:1. Ich hab nur diesen einen Zwischenring. Geht auch an anderen Optiken, mit einigen ganz gut, mit anderen eher schlecht. Makros sollten aber auf jeden Fall einen gemässigten Ring vertragen.

Wenn dein 60mm also auch ohne Ring bis 1:2 geht, wirst du einen 30mm Ring brauchen, um 1:1 zu erreichen. Mit dem 105mm schaffst du das mit dem Ring dann nicht ganz. Da wirst du einen Ring mit 50 bis 60mm brauchen (so einen gibt es auch extra für das 105mm Makro, allerdings ohne AF).

Grüsse,
Sebastian
 
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Hallo Alexander ...

... meiner Meinung ... das Beste sind noch immer Beispiele :D ...

... hier und hier findest Du einiges zum Thema 'Zwischenringe' ... und hier, bzw. hier zum Thema 'Retro-Adapter' ...

... hoffe, konnte dir einige Eindrücke zum Einsatz geben ...

... Bruno
 
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Wenn Du eh nach 2:1 willst würde ich an deiner Stelle auch mal über einen Telekonverter von Kenko nachdenken. Die 2 Blenden Lichtverlust hast du auch mit den Zwischenringen, allerdings wird hierdurch der freie Arbeitsabstand nicht verändert. Dein AF-S VR 105/2,8 passt auf jedenfall auf den Kenko 2fach Konverter und auch dein AF-D 60/2,8 sollte gehen.
Wie Volker schon angemerkt hat, würde dir nur die Alternative zu den Kenko Zwischenringen bleiben, die schleifen die elektr. Kontakte voll durch, selbst das VR würde damit noch gehen. So eine Satz besteht aus 3 ZR von 12, 20 und 36 mm Breite und kostet so um die 140,-€. Wenn Du alle 3 Ringe zusammen nutzt wirst Du auch mit dem AF-S VR 105/2,8 auf ~2:1 kommen, bei dem 60er vielleicht sogar auf 2,5:1 oder mehr.

Das mit dem Lichtverlust ist nicht unerheblich, gerade an dem kleinen Sucher der D70. Deine beiden Mikros verlieren bei Naheinstellgrenze eh schon etwa 2 Blendenstufen, dazu 2 weitere für die ZR, da biste schon bei Anfangsblende 10-11, das wird düster aber es geht. Die angehängten Fliegenaugen sind mit dem Mikro Nikkor AF-D 105/2,8 am Balgen entstanden, ich glaub da war auch noch der 2fach konverter im Spiel.
1440_3337346138366231.jpg


@Volkerm
Die 60mm am Sigma HSM 180/3,5 bringen schon einiges, mit den 3 Kenkos zusammen, also 68mm, komme ich auf ~1,9:1. Siehe Zollstock. Ist aber alles sehr labil.
1440_3138623634393233.jpg


Gruß

Manni
 
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Stimmt, waren 68mm ich hab war den soligor-satz, aber der ist bekanntlichermaßen mit dem Kenko identisch.

Volker so sah es mit dem "nackten" 180er aus

873046193cf39a683.jpg
 
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Stefan Lenz schrieb:
Volker so sah es mit dem "nackten" 180er aus

Danke, Stefan. Aber das bedeutet dann im Umkehrschluß, daß von den 180mm Brennweite im Nahbereich nur noch die Hälfte übrig bleibt. :gruebel:
 
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Ich müßte da mal Vergleichsaufnahmen mit meinem alten 90er versuchen. Ich glaub das hat keine IF
 
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volkerm schrieb:
Danke, Stefan. Aber das bedeutet dann im Umkehrschluß, daß von den 180mm Brennweite im Nahbereich nur noch die Hälfte übrig bleibt. :gruebel:

So siehts aus. Beim 100er Tokina bleiben im Nahbereich noch 60 mm übrig. Wäre mal interessant zu erfahren, was von den Mikro Nikkoren 105/2,8 und 60/2,8 übrig bleibt. Beim MF 55/3,5 bleibt die Brennweite erhalten. Sieht man daran, dass man mit dem 27,5er ZR(PK-13) 1:1 erreicht.

Manni
 
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Ihr habt meine Neugierde geweckt und ich hab's auch mit dem 200/4 Micro AIS ausprobiert. Das hat ebenfalls Innenfokussierung. An der Naheinstellgrenze bei 1:2 messe ich dort ~155mm Brennweite, gemessen durch Auszugsverlängerung mit Balgen von 1:2 auf 1:1, benötigt etwa 77.5mm Auszugsverlängerung


Spannend ist das Verhalten, wenn man den Abbildungsmaßstab mit Auszugsverlängerung vergrößert. Wenn man von 1:1 nach 2:1 geht, dann ändert sich der Abstand von der Frontlinse zum Motiv lediglich von 35cm auf 28cm. Oder anders gesagt - wenige Prozent Änderung des Abstandes bewirkt eine Verdoppelung des Abbildungsmaßstabes. :eek: Gar nicht so einfach, da den richtigen Ausschnitt zu wählen, wenn es gleichzeitig auch noch scharf werden soll.

Abbildungsmaßstab 2:1 bei 28cm freiem Arbeitsabstand:

 
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Jetzt komm ich mal mit meinen Anfängerfragen:

1. Versteh ich das richtig, daß die Firma Nikon nur veraltete Zwischenringe anbietet, die mit meinen modernen Nikon-Objektiven wegen mangelnder Elektrokontakte nicht richtig zusammenarbeiten?

2. Wie funktioniert egal ob bei Nikon- oder bei Kenko-zwischenringen die Blendeneinstellung bei G-Objektiven ohne Blendenring?

3. Nachdem Volker nun auch ein Balgengerät ins Spiel gebracht hat, interessiert mich, ob man überhaupt G-Objektive ohne Blendenring an einem Balgengerät verwenden kann. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja ein Teil des Doppeldrahtauslösers ( daß man z.B. bei einer D200 nicht mit Doppeldrahtauslöser arbeitet, weiß ich inzwischen ) dafür verwendet, die voreingestellte Blendenöffnung am Objektiv einzustellen. Bei einem G-Typ kann ich aber keine Blende vorwählen. Was macht der Anfänger dann?

Gruß,
Werner
 
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Also danke für die zahlreichen Antworten.
Aber irgendwie ist mir das alles zu kompliziert mit den Zwischenringen.
Ich lass dass mal vorerst sein.
 
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Werner1 schrieb:
3. Nachdem Volker nun auch ein Balgengerät ins Spiel gebracht hat, interessiert mich, ob man überhaupt G-Objektive ohne Blendenring an einem Balgengerät verwenden kann. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ja ein Teil des Doppeldrahtauslösers ( daß man z.B. bei einer D200 nicht mit Doppeldrahtauslöser arbeitet, weiß ich inzwischen ) dafür verwendet, die voreingestellte Blendenöffnung am Objektiv einzustellen. Bei einem G-Typ kann ich aber keine Blende vorwählen. Was macht der Anfänger dann?

Bei den besagten G-Typen ist der Einsatz mittels Balgen nicht möglich, zumindest kenne ich keinen Balgen der das ermöglicht.

Manni
 
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Hallo Werner!

Werner1 schrieb:
1. Versteh ich das richtig, daß die Firma Nikon nur veraltete Zwischenringe anbietet, die mit meinen modernen Nikon-Objektiven wegen mangelnder Elektrokontakte nicht richtig zusammenarbeiten?

Genau so ist es. Wer das Nikon Makrozubehör nutzen will, sollte einen Bogen machen um G-Objektive.

Werner1 schrieb:
2. Wie funktioniert egal ob bei Nikon- oder bei Kenko-zwischenringen die Blendeneinstellung bei G-Objektiven ohne Blendenring?

Mit den Nikons gar nicht. Die Kamera erkennt keine CPU und erwartet dann Blendeneinstellung am Objektiv. Geht also nicht.

Mit den Kenko erkennt die Kamera das Objektiv und seine Daten und steuert dann den Blendenhebel entsprechend.

Werner1 schrieb:
3. Nachdem Volker nun auch ein Balgengerät ins Spiel gebracht hat, interessiert mich, ob man überhaupt G-Objektive ohne Blendenring an einem Balgengerät verwenden kann.

Nein, aus obigem Grund.
Da Du den Doppeldrahtauslöser ansprichst: da gibt es sogar einen mit elektrischem und mechanischem Kontakt (AR-10), den man zusammen mit dem MC-25 Adapter benutzen könnte zum Arbeiten bei Offenblende. Blendenring am Objektiv ist aber erforderlich.
 
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Hallo,

ich hänge mich einmal hier mit dran.

Ich habe das 85/1.8er Nikon. An und für sich bin ich recht zufrieden mit dem Teil. Was mich allerdings stört, ist die große Naheinstellgrenze mit der ich nur auf ca. 1:9,2 Abbildungsmßstab komme. Da ich sehr oft sehr nahe herangehe bei meinen Portraits und hier das 50/1,8er und das 35/2,0er gewohnt bin, hätte ich deren Abbildungsmaßstab gerne auch an dem 85er.
Ich müßte also von 1:9.2 auf ca. 1:5 kommen. Jetzt frage ich mich, nicht zuletzt aufgrund dieses Threads, ob ich da nicht einfach einen Zwischenring verwenden könnte. Ich habe zwar auch einen 1,4fach Telekonverter, aber der wirkt sich im Gegensatz zu dem Zwischenring auf die optische Qualität der Bilder aus- richtig?

Welchen Zwischenringgröße müßte ich denn einsetzen, um auf den o.g. Abbildungsmaßstab zu kommen. Und wie wirkt sich das auf die Blende und die Schärfentiefe aus? Und als letztes: Kann ich damit dann immer noch Aufnahmen aus größerer Entfernung machen?

vg, stefan
 
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Hallo Stefan ...

... vielleicht findest Du hier einiges an Antworten :up: ...

... Gruß Bruno
 
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epikur schrieb:
Welchen Zwischenringgröße müßte ich denn einsetzen, um auf den o.g. Abbildungsmaßstab zu kommen.

Das Objektiv hat Innenfokussierung, da muß man etwas schätzen. Mit Objektiveinstellung auf Unendlich brauchst Du bei 85mm Brennweite einen Auszug von 85mm geteilt durch 5 für Abbildungsmaßstab 1:5. Mit Objektiveinstellung auf Naheinstellgrenze entsprechend weniger.

Ich hab's bei meinem 85/1.4 probiert und mit 8mm Zwischenring kann ich den Entfernungsbereich von ~1m bis ~50cm abdecken.

epikur schrieb:
Und wie wirkt sich das auf die Blende und die Schärfentiefe aus?

Der Lichtverlust ist bei 1:5 noch vernachlässigbar. Schärfentiefe "ganz normal" abhängig von Brennweite und Blenden und Entfernung, keine Besonderheiten.

epikur schrieb:
Und als letztes: Kann ich damit dann immer noch Aufnahmen aus größerer Entfernung machen?

Nein. Die ganze Fokussierung verschiebt sich in den Nahbereich.
 
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