Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäen

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melmele

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Teil 1: von Hendaye bis Saint-Jean-Pied de Port


Vor einigen Jahren haben wir im Fernsehen einen Bericht über den Appalachian Trail gesehen und dieser lässt uns nicht mehr los.
Seither träumen wir davon, auch einmal einen Fernwanderweg zu laufen.
Einfach mit Rucksack, Zelt und auf das Allernötigste reduziert losziehen und dem Alltag einmal ein Schnippchen schlagen.
Nur ist es leider nicht einfach so möglich, sich aus dem Alltag, mit seinen ganzen beruflichen sowie privaten Verpflichtungen auszuklinken und einfach zu sagen, „Wir sind dann mal weg“.
Oder fehlt uns einfach nur der Mut dazu?
Wir sind jetzt beide über 50 und irgendwie kommt da auch schon mal der Gedanke, ob wir das in 10 Jahren körperlich noch so leisten werden können.
Sich immer alles für später aufzuheben, könnte man evtl. mal bereuen.
Wir haben für uns jetzt einen Kompromiss gefunden. Lieber jetzt und dann halt scheibchenweise, als womöglich irgendwann sagen zu müssen: „Hätten wir doch mal…“
Klar war schnell, der Appalachian Trail kann es auf diese Weise nicht sein. Das wäre schon aufgrund der Entfernung unsinnig.
Auch in Europa müsste sich doch ein reizvoller Weg finden lassen. Nach einiger Recherche sind wir recht schnell auf die Pyrenäen gekommen.
Dort verlaufen 2 Fernwanderwege: Der GR 10, entlang des nördlichen Hauptkamms auf französischer Seite und der südlich, auf spanischem Gebiet verlaufende GR 11.
Wir haben uns für den Grande Randonnée 10 , kurz GR 10, entschieden.
Zum einen ist es auf der nördlichen Seite des Hauptkamms grüner, es regnet dort mehr als auf der Südseite und zum anderen war ein weiteres Kriterium
die Sprache, Axel spricht recht gut französisch. Er hatte zwar Bedenken, dass seine Sprachkenntnisse ziemlich eingerostet sind,
hat sich aber darauf gefreut, die Sprache mal wieder zu hören und auch zu sprechen. Nach einer Woche dort unten, dachte Heike, dass er jetzt ein Franzose geworden ist. :D
Der GR 10 durchquert auf 866 km Länge und mit 48.000 Höhenmetern die Pyrenäen und verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer.


GR10_2016_10_0007.jpg



Vorweg schon mal die Gesamtstatistik, die uns unser GPS-Gerät aufgezeichnet hat:

Gesamtstatistik GR10 (ohne sonstige Ausflüge in Hendaye und Saint-Jean-Pied-de-Port):

Gelaufene Distanz: 103 km
Anstieg: 5079 m
Abstieg: 4885 m
Zeit in Bewegung: 35:23 h
Pausenzeit: 33:37 h

Wir wollten vorwiegend Freude am wandern haben, die Natur genießen, anhalten, wenn uns danach war, die (zeitliche) Freiheit genießen und Bilder aufnehmen, wenn uns die Gegend
gerade gefallen hat. Das zeigt sich natürlich auch in der Gesamtstatistik, explizit in den Pausenzeiten :fahne:


LG Heike :hallo​
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

auf gehts!
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

01.10.2016: Anreisetag

Start am 1. Oktober 2016: auf in unser kleines Abenteuer.

Die Wecker klingeln um 3:45 Uhr.
Um 4:45 Uhr verlassen wir unsere Wohnung und steigen um 4:55 Uhr in die U-Bahn zum Hauptbahnhof. Die Abfahrt des Zuges erfolgt pünktlich um 5:27 Uhr, es geht nach Frankfurt
Hauptbahnhof, dann nach Karlsruhe. In Karlsruhe angekommen: wieder umsteigen , diesmal in den TVG (train grande vitesse) nach Paris mit Höchstgeschwindigkeit bis zu
320 km/h. So schnell sind wir noch nie Zug gefahren!
Wir kommen in Paris-Est an und fahren mit der Metro zum Gare Montparnasse, von wo es um 14:23 Uhr mit dem Zug weiter geht nach Hendaye, unserem Ziel für heute.
Wir kommen in Hendaye um 20:19 Uhr an, es ist bereits dunkel.
Axel hat zwei junge Männer zwecks Orientierung angesprochen und gefragt, ob sie uns sagen können, wo wir hier seien. Die Antwort war: „In Hendaye“...

Wir laufen zu Fuß (wir sind ja schließlich zum Wandern hier...) die drei km vom Hauptbahnhof Richtung Strand, wo wir uns ein Hotel suchen wollen.
Sollte ja auch kein Problem sein, ein Zimmer zu bekommen, schließlich ist die Hauptsaison ja bereits vorbei.
Schlussendlich checken wir in einer kleiner Ferienwohnung in einem kleinen Hotel Nähe des Yachthafens ein. Wir sind froh, dass wir endlich angekommen sind, denn die Zugreise war lang
und gegen Schluss deshalb auch anstrengend.
Glücklicherweise geht es morgen noch nicht los, sondern wir haben einen „Brückentag“ eingeplant, um uns zu akklimatisieren.


02.10.2016: Eingewöhnungstag in Hendaye

Als erstes gehen wir zum Strand ...

#2: Am Strand von Hendaye

GR10_2016_10_0005.jpg



...und suchen danach das alte Casino, wo der GR10 beginnt.

#3: Heike am Startpunkt des GR10

GR10_2016_10_0006.jpg



Wir finden es recht schnell, es liegt ja auch sehr zentral. Die Vorfreude auf die kommenden Wanderungen beginnt genau hier so richtig intensiv zu werden, gepaart aber auch mit einer
gehörigen Portion Respekt, schließlich wissen wir nicht genau, was alles in den nächsten Tagen auf uns zukommen wird...

#4: Heike gleich neben dem Startpunkt des GR10

GR10_2016_10_0008.jpg



Wir laufen den Strand in Gänze ab (das sind immerhin 3 km einfach), machen ein paar Bilder...

#5: Axel am Strand

GR10_2016_10_0010.jpg


#6: Heike

GR10_2016_10_0021.jpg




...und frühstücken an einer kleinen Imbissbude.


#7: Frühstück am Strand von Hendaye

GR10_2016_10_0024.jpg



#8: Heike übt Ballett...

GR10_2016_10_0027.jpg



Es ist fast wie im Sommer, das Thermometer zeigt um die 27 Grad und das am 02. Oktober, herrlich!
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht keinen Regen und Temperaturen so um die 25 bis 27 Grad Celsius, fast schon zu warm, um viele Höhenmeter zu machen, aber
Hauptsache kein Regen.

Heike findet einen Pinguin am Strand und packt ihn ein: wieder ca. 100 Gramm mehr zum schleppen...

#9: Pinguin...

GR10_2016_10_0030.jpg



A propos Schleppen: hier mal ein Eindruck von unserer Ausrüstung, die wir bei uns hatten:

#10: Heikes Ausrüstung...

20160925_0001_PS_1200Px_ohne_Nummern.jpg


#11: Axels Ausrüstung...

20160924_0002_PS_1200Px_ohne_Nummern.jpg



Auch in Frankreich kennen sie "trash the dash"


#12: Hochzeitsfotografen am Strand von Hendaye

GR10_2016_10_0033.jpg



Wir verbingen einen wunderschönen, entspannten Tag in Hendaye und gehen früh ins Bett.
Morgen gehts ganz früh raus, das Abenteuer beginnt!

Gruß Axel

Nachtrag: wir zeigen hier Bilder in zeitlicher Reihenfolge und da wir aus Gewichtsgründen nur eine Kamera (und 1 Objektiv)
dabei hatten, war es auch egal, wer welches Foto gemacht hat. Demnach zeige ich auch Fotos, die Heike aufgenommen hat und Heike zeigt auch Fotos, die ich gemacht habe, das nur zum allgemeinen Verständnis...
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Hallo Heike und Axel,

na dieses Thema abonniere ich gleich mal und freue mich schon auf die Bilder und die Texte von eurer Tour.

Grüße,
Rainer
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Hallo, Ihr Zwei,

auf diesen Thread freue ich mich besonders, denn diese Region kenne ich gar nicht.
Und da man von euch Bilder in bester Qualität erwarten kann, bin ich umso mehr gespannt.:up:
Vorab wünsche ich euch schon mal alles Gute im neuen Jahr. :newyear:
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

03.10.2016: 1.Wandertag: Von Hendaye nach Deskargahandiko Lepoa

Statistik:
Beginn: 07:52 Uhr
Ende: 18:24 Uhr (tats. Ankunft um 18:24 Uhr, GPS-Gerät aber erst um 20:41 Uhr ausgeschaltet)
Gelaufene Distanz: 18,9 km
Anstieg: 1098 m
Abstieg: 817 m
Zeit in Bewegung: 06:53 h
Pausenzeit: 03:39 h (2:17 h abgezogen, da GPS-Gerät erst 2 h 17 Minuten nach Ankunft ausgeschaltet)


Es geht endlich los, wir gehen vom Hotel zum Strand in der Nähe des alten Casinos, stellen das Stativ auf und machen ein paar Fotos. Es ist noch dunkel, im Hintergrund beginnt die
Sonne aufzugehen, kann die dichte Wolkendecke jedoch noch nicht durchbrechen.


#13 Wir starten auf Meereshöhe

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#14 Altes Casino am Strand von Hendaye

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Die Vorfreude steigt, wir gehen die 200 Meter zum offiziellen Beginn des GR 10 am Kreisel beim alten Casino, dort, wo sich auch die GR 10-Tafel befindet.


#15

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Nach ca. 50 Metern halten wir bereits, denn der Bäcker hat geöffnet und wir kaufen Baguette. Da der Supermarkt zu dieser Uhrzeit noch geschlossen ist, haben wir dort bereits am Vortag
(Sonntag Morgen) Wasser, Hartkäse und eingeschweißte Salami gekauft.
Wir kommen etwa weitere 200 weit, dann halten wir an einer Holzbank und essen erst mal die von gestern übrig gebliebenen Baguette auf. Unser erstes Frühstück auf dem GR 10!
Der Weg führt uns anschließend ca. 3,5 km mitten durch Hendaye durch ...



#16 Blick auf das gegenüberliegende Spanien

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...bis wir die Zivilisation so langsam hinter und lassen können.

#17 Endlich verlassen wir die Stadt

GR10_2016_10_0087.jpg


Fortsetzung folgt...

LG Heike
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Kurz vor Biriatou geht es dann auch bald unter der Autobahn durch, ab da wird der Weg anspruchsvoller.
Wir genießen den Spazierweg (mehr ist es hier noch nicht) und kommen nach Biriatou.
Wir verlassen den offiziellen GR 10-Weg und suchen uns ein Restaurant, damit Heike einen Kaffee trinken kann. Leider haben dort montags die Cafés nicht geöffnet, Heike muss also ohne ihr Lieblingsgetränk auskommen…


#18 im Hintergrund der markante La Rhune

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#19 solche kleinen Ansiedelungen gab es oft zu sehen, am liebsten würde ich auch so wohnen


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Wir laufen weiter und danach warten dann bereits die ersten kleinen Gipfel, der Xoldocogaina und der Col d' Irbardin auf uns.
Es geht ganz ordentlich bergauf, es ist recht heiß (etwa 27 Grad) und die ersten Schweißtropfen fließen bereits kräftig.
Wir sehen die ersten Gänsegeier, die nicht weit von uns weg vorbeifliegen.
Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir diese eleganten Flieger nunmehr täglich zu Gesicht bekommen sollten.
Wir steigen auf und beschließen gegen 11:30 Uhr hier erst einmal ordentlich zu essen. In Hendaye hatten wir uns ja nur die Reste von gestern Abend gegönnt, eine richtige Mahlzeit sieht anders aus…
Es ist sehr heiß, wir essen und trinken ordentlich und nach ca. 45 Minuten Rast geht es wieder weiter.


#20 Blick zum Atlantik und nach Hendaye


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#21

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#22

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#23 Atlantikküste mit den bekannteren Badeorten Saint Jean de Luz und Biarritz

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#24
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#25


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Nach mehreren Auf- und Abstiegen müssen wir anhalten, Heike spürt eine aufkommende Blase am Fuß. Sie „verarztet“ sich mit Heilwolle, was tatsächlich super geholfen hat.
Es geht weiter, bergauf, bergab. So langsam wird das Wasser knapp, wir haben definitiv zu wenig mitgenommen.


#26 Die halbwilden Pferde (Pottok-Pony) der westlichen Pyrenäen.

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#27


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#28


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Lg Heike
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Wir sind noch weit vom Tagesziel, Olhette, entfernt und haben kein Wasser mehr. Irgendwann müsste diese „komische“ Einkaufsmeile auf spanischem Gebiet kommen, wo wir hoffen, unsere Getränkevorräte aufzufrischen.
Es geht mal wieder bergab und plötzlich erscheint – wie aus dem Nichts – ein kleines Restaurant mit Mini-Supermarkt.
Wir erkennen, dass wir nun in Spanien sind und setzen uns auf die Besucherstühle vor dem Restaurant. Axel kauft kühle Getränke in dem Mini-Supermarkt des Venta Elizalde Restaurantes und trinkt das beste Spezi seines Lebens.
Heike genießt den allerbesten Kaffee ihres Lebens und isst den ersten baskischen Kuchen mit Sahne, ein Hochgenuss nach all den Anstrengungen.
Wir beschließen, eine 1,5-Literflasche mehr als bisher zu kaufen, 3,5 Liter für 2 Personen sind wohl doch zu wenig. Wir haben zwar einen Wasserfilter dabei, um Wasser zu Trinkwasser aufzubereiten, doch was nützt Dir das, wenn es keine Bäche oder ähnliches gibt…
Wir setzen unsere Wanderung fort und kommen an der Venta vorbei, einer spanischen Einkaufsmeile, die fast überwiegend von Franzosen besucht wird, weil in Spanien alles günstiger als in Frankreich ist.
Wir sind froh, diese reine „Shopping-Meile“ hinter und lassen zu können und gehen weiter.
Wir kommen nach einem kleinen, aber megasteilen Anstieg, in einen „Zauberwald“ und fühlen uns nun endlich angekommen auf dem GR 10!
Wir machen kurz Rast und fotografieren die faszinierenden Bäume.

#29 Im Wald. Rot-Weiß Markierungen des GR 10


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#30


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Es geht weiter und gegen 15 Uhr bekommt Axel plötzlich – fast wie aus dem Nichts – einen stechenden Schmerz in der linken Schulter, der bei jedem weiteren Schritt auftritt. Heike zaubert eine Schmerztablette aus unserer Reiseapotheke, denn es muss ja weitergehen.
Etwa zwei Stunden später kommen wir an eine sehr schön gelegene Lichtung, wo ein einsamer Wanderer bereits sein Zelt aufgeschlagen hat.
Auf der Karte heißt diese Lichtung „Deskargahandiko Lepoa“.


#31 Immer wieder die Pottok Ponys. Für mich als Pferdenarr eine große Freude


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Wir kommen ins Gespräch und beschließen spontan, hier die Nacht zu verbringen.
Der Wanderer ist ein junger Deutscher aus Köln, Andreas, der den GR 10 etwa 200 km in umgekehrter Richtung wie wir gewandert ist. Wir erhalten wertvolle Tipps, denn das, was noch vor uns liegt, hat Andreas ja gerade erst in umgekehrter Richtung durchwandert.
Er zeigt uns seinen französischen Wanderführer, der total klasse ist. Wir beschließen, diesen bei nächster Gelegenheit auch zu kaufen.
Andreas gibt er uns noch folgenden Tipp: Etwa 50 Meter unter der Lichtung (in Richtung wo wir hergekommen sind), danach etwa 40 Meter nach rechts abgebogen, steht eine Pferdetränke. Hier kommt Trinkwasser aus einem Schlauch gelaufen.
Wir gehen zur Tränke und gönnen uns beide mit diesem kalten Wasser erst einmal eine ausgiebige Dusche, welch ein Hochgenuss nach dieser anstrengenden Tagesetappe!
Wir verbringen einen angenehmen Abend mit Andreas, der uns einige gute Hinweise zu der uns noch bevorstehenden Strecke geben konnte. Wir gehen zeitig schlafen, denn wir sind müde von den Anstrengungen und verbringen anschließend unsere erste Nacht im Zelt und das ist herrlich.

#32 Axel und Andy aus Köln


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#33 Axel Lager beim aufbauen, während ich mich nicht von den Pferden losreißen konnte.


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#34

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#35 Unser Zelt, das erste Mal außerhalb unserer Wohnung aufgebaut


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#36 Am nächsten Morgen


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Später gehts weiter, jetzt muss ich erstmal Dart-Finale gucken :)


LG Heike
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Hallo, Ihr Zwei,

auf diesen Thread freue ich mich besonders, denn diese Region kenne ich gar nicht.
Und da man von euch Bilder in bester Qualität erwarten kann, bin ich umso mehr gespannt.:up:
Vorab wünsche ich euch schon mal alles Gute im neuen Jahr. :newyear:

Hallo Detlef, vielen Dank für die Neujahrsgrüße und Dir und allen Mitlesern hier natürlich auch schon mal ein gesundes Neues Jahr!

Ob die Bilder in bester Qualität sind, musst Du erst mal abwarten...
Wir haben den Thread ganz bewusst nicht ins Unterforum "Naturfotografie Fortgeschrittene" eingestellt, sondern ins Unterforum "Foto-Reportagen", weil das Fotografieren nicht an erster Stelle für uns stand, sondern das Reiseerlebnis.

Die Vorbereitung auf diese Wanderung war nicht ganz einfach,weil es schlussendlich nur etwa 3 oder 4 Internetseiten in deutscher Sprache gibt, die wirklich Wissenswertes über den GR10 berichten.
Wir haben deshalb unseren Reisebericht im Tagebuchstil verfasst, er soll u.a. auch für GR10-Interessierte eine Nachschlagequelle sein, damit man einen Eindruck von diesem faszinierenden Fernwanderweg gewinnen kann.

Einschlägige und verlässliche (fehlerfreie) Literatur, die wirklich weiterhilft, gibt es nur auf französisch.
Wer Tipps benötigt, kann sich gerne an mich wenden, ich habe inzwischen alle 4 Bände, denn wir werden diesen Weg bis zum Mittelmeer weiterlaufen!
Das wurde uns schon recht schnell klar, auch wenn wir dazu noch 3 oder 5 Jahre benötigen werden, der Weg ist einfach faszinierend und die schönsten Ecken kommen ja erst noch in den nächsten Jahren.

Für mich selbst ist dabei auch noch wichtig, da ich nicht schwindelfrei bin, dass Mitleser, denen es ähnlich wie mir ergeht, erfahren können, ob dieser Wanderweg für sie machbar ist oder nicht, das findet man so explizit nämlich nirgends beschrieben.

Gleich mal vorweg: auf unserer Tour von Hendaye nach Saint-Jean-Pied de Port konnte ich alles laufen, manchmal mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch, aber alles war schlussendlich machbar!

Noch ein paar Sätze zur Ausrüstung:

Insbesondere wenn es bergauf geht, dann ist das Gewicht, das man auf dem Rücken trägt, nicht unwesentlich!
Ich habe deshalb jedes einzelne Gepäckstück im Vorfeld gewogen und in eine Excel-Liste eingetragen.
Ich weiß jetzt, wieviel ein Personalausweis und wieviel Heikes Sonnenbrille wiegt.
Hätte ich das nicht gemacht, dann wären wir wahrscheinlich mit über 20 kg auf dem Rücken losmarschiert und hätten alsbald die Freude am Wandern verloren.

Ein weiteres Problem war die Jahrsezeit: wir konnten aus privaten Gründen nicht vor dem 01. Oktober starten, wohlwissend, dass die Saison am 30.09. beendet wird und ganz viele Gîtes (das sind sowas wie Herbergen für die Wanderer) deshalb bereits geschlossen waren.
In den Bergen ist das Wetter unberechenbar und weil es bereits Oktober war, mussten wir uns deshalb kleidungsmäßig auch für Temperaturen um den Gefrierpunkt einstellen. Dies war der Gewichtsersparnis nicht gerade förderlich...

So sind wir schlussendlich mit etwa 14 kg (Heike) und 16 kg (ich) auf dem Rücken losgezogen, was sich als viel zu schwer herausgestellt hat, aber dazu später mehr...

An Kameraausrüstung hatten wir dabei:
- eine D5500 mit Nikkor AFS 18-35 f/3.5-4.5 (890 Gramm mit SD-Speicherkarte 128 GB und Akku)
- Stativ Sirui T-025 X mit Mittelsäule (669 Gramm) und
- Kugelkopf Novoflex Ball 19 (92 Gramm)
- Ladegerät für Kamera-Akku (124 Gramm)
- 1 Ersatzakku (50 Gramm)
- 1 Objektivreinigungstuch (12 Gramm)
- Kameratsche Toploader Zoom 50 AW ohne Gurt (248 Gramm)
- 1 Ersatz-Speicherkarte (2 Gramm)

Häufig haben wir eine etwas längere Brennweite vermisst, besonders in den vielen Situationen in denen wir Greifvögeln begegnet sind und das war täglich!

Wer mich und meine Vorliebe für Greifvögel kennt, der weiß, wie oft ich mir mein 600-er gewünscht hätte...

Wir wollten einerseits ein nicht allzu schweres Objektiv mitnehmen, das aber auch an FX voll einsetzbar ist, da unsere Hauptkameras ja Heikes D4 und meine D4s sind und qualitativ sollte es schon mehr als ordentlich abbilden.

Deshalb wurde es dann schlussendlich das o.g. 18-35 und nicht das AF-S DX 2,8-4,0/16-80 ED VR.

Den Ersatzakku haben wir definit nicht benötigt, da wir dann doch spätestens nach 2 Tagen wieder in einer Ortschaft vorbei kamen, in der wir den Akku wieder aufladen konnten. Allerdings hat der Ersatzakku ein beruhigendes Gefühl geschaffen.
Ob wir ihn nächstes Mal wieder mitnehmen werden, müssen wir noch ausdiskutieren...

Wenn es noch Fragen zur Ausrüstung gibt: nur her damit, wir werden beantworten was wir können.

Gruß Axel
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

... allen Mitlesern hier natürlich auch schon mal ein gesundes Neues Jahr!

Liebe Heike und Axel,

auch für euch die besten Wünsche zum Beginn des Neuen Jahres,
und sehr schön mal wieder etwas von euch zu sehen.

Wenn es noch Fragen zur Ausrüstung gibt: nur her damit, wir werden beantworten was wir können.

Bei deinen Ausrüstungsbildern erkenne ich ein Navi und gehe mal davon aus, dass Du die Rote aufgezeichnet hast,
Um eure Wanderung noch besser verfolgen zu können wäre ein GPX-File von Vorteil.

Ich freue mich auf weitere Fotos.
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Ihr glaubt ja nicht, wie aufgeregt ich Euren Thread verfolgen werde, da ich dieses Jahr eine Tour in Irland plane, ... zu Fuß!

Meine Gesellschaft ist Euch ergo sicher!
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

...Bei deinen Ausrüstungsbildern erkenne ich ein Navi und gehe mal davon aus, dass Du die Rote aufgezeichnet hast,
Um eure Wanderung noch besser verfolgen zu können wäre ein GPX-File von Vorteil.

Ich freue mich auf weitere Fotos.

Hallo Gerhard,
ja, Du hast das richtig erkannt, wir hatten ein GPS-Gerät dabei, ein Garmin GPS MAP 64st.
Im Nachhinein wäre das nicht unbedingt nötig gewesen, der Weg war mit den weiß-roten Markierungen allerbestens ausgeschildert (da können sich manch Wanderrouten in Deutschland
etwas abschneiden...), wir haben nur 2 mal (auf 103 km Wanderroute!) kurz weiterlaufen müssen, um sicher zu gehen, dass wir auch richtig sind.

Ich kann ja hier mal die Wanderroute einstellen:


Karte-1.jpg



Und hier das Höhenprofil (leider weiß ich nicht, ob man das auch nach Datum skalieren kann oder - wie hier - nur nach gelaufenen Kilometern...)


Höhenprofil.jpg


LG Axel
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

....da bin ich aber auf die weitere Reise doch sehr gespannt ... :):up::up::up:

Der Anfang ist ja schon hochspannend ... :)
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Hallo ihr beiden!
Alles Gute für´s Neue Jahr!

Ich verfolge eure Wanderung durch die Pyrenäen sehr interessiert! Toll, dass ihr das anpackt!

Seit sehr langer Zeit schon steht eine der beiden Routen (GR10 oder Haute Route Pyrennee/HRP) auf meiner Muss-ich-unbedingt-machen-Liste. Der GR11 interessiert mich wegen der großen Trockenheit ebenfalls nicht so.
Am liebsten würde ich den ganzen Weg natürlich am Stück laufen, aber so viel Zeit habe ich nicht. Vielleicht mach ich es auch mal in Etappen.
Die Ost-Pyrenäen kenne ich schon ein wenig, bin dort früher ab und zu gewandert und Rad gefahren.

14/16 kg im Rucksack, incl. Fotokram, finde ich jetzt gar nicht viel. Gab es unterwegs immer wieder Möglichkeiten Essen zu kaufen? Ich habe üblicherweise gut 500g Essen/Tag dabei. Macht für eine 14-Tage-Tour schonmal 7 kg Verpflegung ... Dabei brauche ich bisher nie Wasser tragen, das fließt über meine Wege meist mehr als reichlich.
Ich sehe 2 Schraubgas-Kartuschen in eurem Gepäck. Welchen Kocher hattet ihr dabei?

Weiterhin sehr gespannte Grüße,
Sylvia
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

[...]Später gehts weiter, jetzt muss ich erstmal Dart-Finale gucken :)[...]


Ok, ihr Beiden ... "Mighty Mike" hat Anderson 7:3 abgefertigt. Es könnte hier jetzt also mit Bildern weitergehen. :fahne:

Genau wie Sylvia interessiert mich nämlich auch, welchen Kocher ihr dabei hattet.
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Ok, ihr Beiden ... "Mighty Mike" hat Anderson 7:3 abgefertigt. Es könnte hier jetzt also mit Bildern weitergehen. :fahne:

Genau wie Sylvia interessiert mich nämlich auch, welchen Kocher ihr dabei hattet.

Als Mighty Mike den Pokal in die Höhe gereckt hat, war es schon recht spät, zu spät, um noch etwas einzustellen!
Da ich jetzt mit dem nächsten Tag dran bin, aber noch in der Arbeit bin, musst Du Dich leider bis heute Abend gedulden, sorry...
Gruß Axel
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Ich finde euren Bericht bislang auch schon richtig klasse und warte gespannt auf eine Fortsetzung. Aber immer mit der Ruhe. Manchmal habe ich auch schon überlegt, ob so eine Wanderung mal was für mich wäre. Einfach mal raus, einfach mal weg.
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Als Mighty Mike den Pokal in die Höhe gereckt hat, war es schon recht spät, zu spät, um noch etwas einhzustellen!
Da ich jetzt mit dem nächsten Tag dran bin, aber noch in der Arbeit bin, musst Du Dich leider bis heute Abend gedulden, sorry...
Gruß Axel

Kein Problem, lieber Axel, geht mir heute ganz genauso. Um 5 aufzustehen war schon sehr schwer ... aber mit Hilfe eines Kaffees usw. ging es dann doch erstaunlicherweise recht gut.

Ich freue mich jedenfalls schon auf neue Bilder.
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Hallo ihr beiden!
Alles Gute für´s Neue Jahr!


Danke, das wünschen wir Dir auch.


Ich verfolge eure Wanderung durch die Pyrenäen sehr interessiert! Toll, dass ihr das anpackt!

Seit sehr langer Zeit schon steht eine der beiden Routen (GR10 oder Haute Route Pyrennee/HRP) auf meiner Muss-ich-unbedingt-machen-Liste. Der GR11 interessiert mich wegen der großen Trockenheit ebenfalls nicht so.
Am liebsten würde ich den ganzen Weg natürlich am Stück laufen, aber so viel Zeit habe ich nicht. Vielleicht mach ich es auch mal in Etappen.


Ja, ich bin auch richtig begeistert und am liebsten würde ich die Tour auch am Stück gehen. Leider ist das zeitlich aber nicht machbar.
Den HRP hatte ich auch mit in meiner Auswahl. Aber auf dieser Strecke gibt es aber anscheinend einige (zum Teil auch ungesicherte) Klettersteige und da Axel leider Höhenangst hat, kam er für uns nicht in Frage.


14/16 kg im Rucksack, incl. Fotokram, finde ich jetzt gar nicht viel. Gab es unterwegs immer wieder Möglichkeiten Essen zu kaufen? Ich habe üblicherweise gut 500g Essen/Tag dabei. Macht für eine 14-Tage-Tour schonmal 7 kg Verpflegung ... Dabei brauche ich bisher nie Wasser tragen, das fließt über meine Wege meist mehr als reichlich.
Ich sehe 2 Schraubgas-Kartuschen in eurem Gepäck. Welchen Kocher hattet ihr dabei?


Ich persönlich fand das mit dem Gewicht auch nicht so schlimm, mit jedem Tag hat es mir weniger ausgemacht. Allzuviel mehr möchte ich aber auch nicht tragen müssen.
Axel ist da im Gegensatz zu mir ein richtiger Gewichtsfanatiker. :hehe:
Wir hatten nach 3 Tagen überlegt, ob wir nicht auf einige Dinge verzichten können und haben dann nochmal "ausgemistet" und 3 kg per Päckchen nachhause geschickt.
Darunter war dann auch der Gaskocher, dann natürlich auch der Topf und die beiden Tassen. Wir haben festgestellt, dass wir nicht unbedingt tägl. eine warme Mahlzeit brauchten.
Fast jeden Tag gab es eine Möglichkeit einzukehren und etwas zu essen.
Meistens hatten wir Ihn eh nur benutzt um für mich Kaffee zu kochen. Kaffee gabs dann eben bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Herzliche Grüße
Heike
 
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AW: Zu Fuß vom Atlantik zum Mittelmeer: auf dem Fernwanderweg „GR10“ über die Pyrenäe

Ok, ihr Beiden ... "Mighty Mike" hat Anderson 7:3 abgefertigt. Es könnte hier jetzt also mit Bildern weitergehen. :fahne:

Leider, ich hatte mich auf den Hattrick gefreut .:mad:

Genau wie Sylvia interessiert mich nämlich auch, welchen Kocher ihr dabei hattet.

Also der Gaskocher, das hab ich mal nachgeschaut.
Wir haben den Fire Beetle von Robens.

LG Heike
 
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