Zeiss bringt keine Z-Objektive

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Ich halte es für möglich, dass die Zurückhaltung von Zeiss wie auch Tamron und Sigma daher kommt, dass Druck auf Nikon und Canon ausgeübt werden soll, die Lizenzen zum Bajonett zu akzeptablen Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Das könnte funktionieren, da es mit dem Sony E-Bajonett eine Alternative gibt, das durch das Engagement von Zeiss, Tamron und Sigma interessanter wird.

Das Argument (aus meiner Sicht) für Nikon und gegen Sony ist ausgerechnet, dass Leica-M-Objektive an Nikon Z deutlich bessere Leistungen bringen.

Aus dem verlinkten Beitrag:
Many other third-party manufacturers are already selling mirrorless lenses for Nikon Z-mount (Laowa, 7Artisans, Kipon, Meike, Samyang, Mitakon, Vitrox, Yasuhara, Lensbaby, Rumiere).

Das sind mit Ausnahme von Lensbaby alles Hersteller aus China oder Korea, die traditionell den Umgang mit Lizenzen lockerer sehen und die auch keine Probleme damit haben, wenn in einem Jahr auf Grund von Kompatibilitätsproblemen ihre Objektive mit der nächsten Generation der Z-Kameras nicht mehr funktionieren. Zeis, Tamron und Sigma werden sich des Ärger mit zukünftiger Kompatibilität ersparen wollen.


Wunderbar gesagt, genau meine Meinung.(y)

Anderes Beispiel: Linux war schon bei seiner Veröffentlichung technisch überholt (monolithischer Kernel statt Mikrokernel), hat sich aber auf Grund der freigiebigen GNU-Lizenz gegenüber allen anderen Unixen durchgesetzt.

Die mangelnde Bereitschaft zur Lizenzvergabe war von Anfang an eine große Schwäche des Z-Systems. Ich habe Nikon Spiegelreflex, und ich habe viele alte Objektive, die teilweise nicht mal an Nikon F adaptiert werden können, womit ich idealer Kandidat für eine Z wäre. Aber ich habe irgendwie keine Lust, bei Autofokus-Objektiven in der kleinen Welt von Nikon gefangen zu sein. (Mit der neuen D780 kann Nikon aber vielleicht Geld von mir einnehmen.)


Nö. Das Z-Objektivprogramm finde ich recht uninteressant.
Nehmen wir mal 50mm: Ein 50/1,8 ist jetzt wirklich nichts Weltbewegendes (Amis sagen Nifty Fifty), auch wenn das Z-Nikkor ein Gutes sein wird. Das von den Daten her interessantere Z 50/1,2 wird ein solch großer und schwerer Klopper sein, den ich mir nicht antun werde.

Ich habe schon überlegt, eine Nikon Z mit Voigtländer 50/1,2, welches mir viel besser gefällt in Kombination aus Bildqualität und Packmaßen, zu nehmen, was aber nur über Leica-M-Adapter ginge, womit ich einen Autofokus verlöre.


Der Vorteil des größeren Bajonetts bei Canon und Nikon ist kleiner, als das Marketing es einem glauben machen will. Solange Sony noch ein ernstzunehmender Teilnehmer im spiegellosen Markt ist, werden die Fremdanbieter nichts bauen, was nicht auch auf die Sony passt.

Ein 1,2/50 ist immer ein "Klopper, egal von welchem Hersteller, solange ein AF drin ist. Insofern ist es reichlich sinnfrei, AF-Objektive mit MF-Objektive zu vergleichen.
 
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Linux war schon bei seiner Veröffentlichung technisch überholt (monolithischer Kernel statt Mikrokernel), ...
Das ist finde ich ein Punkt, des stärker hervor gehoben werden sollte. In der Tat war vor gut 3 Jahrzehnten die Microkernelstruktur in aller Munde und es war im Grunde genommen alles veraltet, das nicht auf einem Microkernel aufsetzte.

Das freie Betriebssystem mit Microkernelarchitektur ist GNU Hurd.

Nikon wird in amerikanischen Newssites hysterisch verflucht, wenn sie 6 Monate lang keine neue Kamera angekündigen. Die letzten News auf der Hurd Entwicklerseite sind von Ende 2016. Das Projekt hat sich nach mehreren ziellosen Richtungsänderungen irgendwie selbst eingegraben. Ob man daraus ableiten darf, dass der Microkernel eine Fehlentwicklung war, wird vermutlich anderswo kompetenter diskutiert. Die "Normative Kraft des Faktischen" besagt jedenfalls, dass sich der monolithische Kernel in der Welt da draußen durchgesetzt hat.

Umgelegt auf diese Diskussion könnte das bedeuten, dass sich Sony E trotz aller Designschwächen durchsetzen wird und L, Z, R, X, F, EF, K etc. in einigen Jahrzehnten in einem Atemzug mit Konica AR, Fujica AX, Ricoh KR, Canon FD, Minolta SR, Minolta A, Topcon RE, Miranda, M42 etc genannt werden. Oder auch nicht. Wer weiss das schon.
... hat sich aber auf Grund der freigiebigen GNU-Lizenz gegenüber allen anderen Unixen durchgesetzt.
Die GNU Lizenz war wohl freigiebig, jedenfalls aber war sie freizügig, das heisst, weder dem Entwickler, noch dem Anwender wurden jene Fesseln angelegt, mit welchem die damaligen Größen der Unix Branche die IT Welt - insbesondere im akademischen Bereich - geknebelt hatten. Damit kann man aber vieles untermauern. Zum Beispiel, dass es die treibenden Kräfte der Unix-Entwicklung - namentlich die Universitäten von Berkeley und Stanford, aber auch viele andere Universitäten - verabsäumt hatten, die von ihnen geleisteten maßgeblichen Beiträge vor dem Zugriff kommerzieller Anbieter zu schützen. Und ein freier Beitrag für ein proprietäres System ist nicht frei, wenn er ohne dieses System nicht lauffähig ist. Alle diese Entwicklungen waren erst frei nutzbar, als es mit Linux und den mit diesem spinnefeinden Net-/Free-/OpenBSD Unixen freie Platformen gab, um alle diese Techniken zu nutzen. Und da hatte Linux ganz einfach die dynamischere Community.

Was will uns das alles sagen? Es ist schon ok, wenn man schlüssig begründen kann, warum eine Technik oder eine Strategie besser ist als die andere. Ob sich der Markt daran hält, hängt von sehr vielen anderen Faktoren ab.
 
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Die "Normative Kraft des Faktischen" besagt jedenfalls, dass sich der monolithische Kernel in der Welt da draußen durchgesetzt hat.

Umgelegt auf diese Diskussion könnte das bedeuten, dass sich Sony E trotz aller Designschwächen durchsetzen wird [...]
Ich nehme an, du hast es genau so verstanden, wie ich es gemeint habe. Nicht das beste technische Konzept ist ausschlaggebend für den Erfolg, sondern oft sind andere Faktoren wichtiger - wie die Lizenzvergabe.

aber die neuen Objektive, die wir bislang getestet haben
waren alle "stellar performers".
Was aber nicht (oder nur unwesentlich) am Bajonett liegt, sondern an dem größeren technischen Aufwand, der getrieben wird. Beim 50/1,8 Z sind das zwölf Linsen statt der sieben beim AF-S. Auch das Tokina Opera 50/1,4 oder das Zeiss Milvus 50/1,4 könnten "Stellar Performers" sein, obwohl sie an das alte enge F-Bajonett passen, so treiben sie doch auch großen Aufwand auf Kosten von Gewicht und Größe.

Das ist, mit Verlaub, einfach nur Unsinn. Das Z 50/1.8 ist sehr gut, gerade im Vergleich mit den alten 50ern von Nikon.
Das ist kein Unsinn. Ich habe geschrieben, das 50/1,8 interessiert mich nicht, und das stimmt auch.

Es ging mir nur darum zu sagen, dass nicht alle mit einer Begrenzung auf das Nikon-Objektivangebot zufrieden wären, mehr steht dahinter.

Ein 1,2/50 ist immer ein "Klopper, egal von welchem Hersteller, solange ein AF drin ist. Insofern ist es reichlich sinnfrei, AF-Objektive mit MF-Objektive zu vergleichen.
Das 50/1,2 AIS wiegt 350g, das 50/1,2 Z wird um 1200g wiegen. Der AF-Motor wird keine 850g Gewicht auf die Waage bringen. Das Mehrgewicht ist nicht nur dem AF geschuldet. Auch der Größenunterschied zwischen AI und AF und AF-S war wesentlich geringer.
Aber das führt vom Thema weg. Es ging nur darum, zu sagen, dass man manche auch gerne was anderes möchten, als das, was Nikon ihnen mit dem Z-Sortiment vorsetzt. Ohne die restriktive Lizenzvergabe könnten andere Hersteller einspringen.
 
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... der monolithische Kernel ...
Nur zur Sicherheit ergänze ich, dass der Begriff "monolithisch" auch angreifbar ist. Ursprünglich war es so, dass alle Gerätetreiber in den Kernel kompiliert werden mussten, dass also der Kernel wirklich ein Klotz war. Heute arbeitet man mit dynamisch nachladbaren Modulen, welche der Kernel nach Bedarf nachladen kann. Nicht mehr ganz so monolithisch, aber jedenfalls noch lange kein Microkernel.
 
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Ich nehme an, du hast es genau so verstanden, wie ich es gemeint habe. Nicht das beste technische Konzept ist ausschlaggebend für den Erfolg, sondern oft sind andere Faktoren wichtiger - wie die Lizenzvergabe.


Was aber nicht (oder nur unwesentlich) am Bajonett liegt, sondern an dem größeren technischen Aufwand, der getrieben wird. Beim 50/1,8 Z sind das zwölf Linsen statt der sieben beim AF-S. Auch das Tokina Opera 50/1,4 oder das Zeiss Milvus 50/1,4 könnten "Stellar Performers" sein, obwohl sie an das alte enge F-Bajonett passen, so treiben sie doch auch großen Aufwand auf Kosten von Gewicht und Größe.


Das ist kein Unsinn. Ich habe geschrieben, das 50/1,8 interessiert mich nicht, und das stimmt auch.

Es ging mir nur darum zu sagen, dass nicht alle mit einer Begrenzung auf das Nikon-Objektivangebot zufrieden wären, mehr steht dahinter.


Das 50/1,2 AIS wiegt 350g, das 50/1,2 Z wird um 1200g wiegen. Der AF-Motor wird keine 850g Gewicht auf die Waage bringen. Das Mehrgewicht ist nicht nur dem AF geschuldet. Auch der Größenunterschied zwischen AI und AF und AF-S war wesentlich geringer.
Aber das führt vom Thema weg. Es ging nur darum, zu sagen, dass man manche auch gerne was anderes möchten, als das, was Nikon ihnen mit dem Z-Sortiment vorsetzt. Ohne die restriktive Lizenzvergabe könnten andere Hersteller einspringen.

Bei Sony hat es auch weit mehr als ein Jahr gedauert, bis die ersten Fremdhersteller Objektive mit E-Mount im Angebot hatten.
 
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Ohne die restriktive Lizenzvergabe könnten andere Hersteller einspringen.
Ich denke das können wir erst mal abnicken und aus der Diskussion nehmen. Mehr Angebot schadet dem Kunden sicher nicht und wer bei Nikon bleiben nöchte, der kann es ja trotzdem tun. Es gab immer schon Fotografen, welche ohne Fremdobjektive auskamen.

Was schon wieder weit mehr diskussionswürdig ist, ist die Frage, ob dies auch genützt wird, wo es möglich ist. Bei L-Mount bringen erst mal alle drei Anbieter mehr oder weniger die gleichen Objektive auf den Markt. Die Möglichkeit sich mit einem Fisheye, einem Tele-Macro, einem Supertele abzugrenzen und die Möglichkeiten des Systems insgesamt zu erweitern, nützt derzeit noch keiner.

Selbst bei E-Mount gab es jahrelang nur irgendwelche handgekurbelten Objektive in Steinzeittechnologie. Und genau diese sind auch für Nikon Z sehr wohl angekündigt und teilweise lieferbar. Tamron und Tokina Firin haben da sehr lange zugewartet, bis sie die erste Zehe mit echten Objektivalternativen in den Tümpel gesteckt haben.
Mehrgewicht ist nicht nur dem AF geschuldet. Auch der Größenunterschied zwischen AI und AF und AF-S war wesentlich geringer.
Der Ehrgeiz, einem 50mm f/1.2 ein 52mm Filtergewinde aufzupressen, war nicht so die prickelnde Idee. Ich war einer der ersten, welche die Fotos aus der Presseaussendung des Sigma HSM EX 50mm f/1.4 vermessen und festgestellt haben, dass das Ding ein 77mm Filtergewinde haben würde. Das war für viele erst mal schwer zu glauben, aber spätere Ankündigungen haben es bestätigt. Und als die ersten Tests vorlagen, zeigten sie einen geringeren Lichtabfall und eine höhere Offenblendenleistung als man von der immer noch produzierten 80er Jahre Rechnungen der Originalhersteller gewohnt war. Einige Jahre später sollte das Art 50mm f/1.4 die Latte noch höher legen und mit dem Zeiss Otus, Pentax HD, Tokina Opera das "langweilige Fünfziger" wieder ins Rampenlicht bringen. Nikon hat ja immerhin Einlass in diesen elitären Klub gesucht, wenn auch das AF-S 58mm f/1.4 nur preislich in der Oberklasse mitspielte.

Soll natürlich nicht heißen, das die Abmessungen und Gewichte der 80er Jahre kein lohnendes Designziel wären. Aber bitte nicht als kaltgepresste Lichtriesen mit Kompromissen ohne Ende, sondern als voll offenblendentaugliche 2.8er Festbrennweiten. Das wäre auch kein realer Verzicht an Lichtstärke. Die aktuelle F-Mount Objektivreihe mit f/1.8 liefert ja auch erst ab f/2.8 wirklich hochwertige Ergebnisse.
 
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Was aber nicht (oder nur unwesentlich) am Bajonett liegt, sondern an
dem größeren technischen Aufwand, der getrieben wird.

Bei Nikon gebe ich Dir Recht, bei Canon nicht.
Die haben erstmals Rechnungen eingesetzt, die die
großen, schweren Linsengruppen nach hinten setzen,
damit den Schwerpunkt nach hinten verlegen und die
Frontlinse kleiner halten, sogar die ganze Optik kompakter
machen.

Man vergleiche nur das EF 2.8/16-35mm USM L mit dem
RF 2.8/15-35mm USM IS L. Da liegen optisch Welten zwischen.

Ohne das große Bajonett mit der kurzen Schnittweite wäre
das nicht möglich gewesen.

Canon ist momentan der einzige Hersteller, der dieses
Prinzip einsetzt.
 
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