Wie mit Graukarte umgehen

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luke2083

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Habe jetzt schon öfter was über Graukarten gehört. Leider habe ich nicht so ganz verstanden wie ich mit diesen umgehen soll. Ich weiß nur das sie dem Weißabgleich dienen soll.
Kann mir jemand sagen wie ich in Verbindung mit einer Graukarte und einer D40 Bilder machen kann?
 
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Hallo,

weniger dem Weißabgleich als eher der Belichtungsmessung und mittlerweile auch einer "Farbstichentfernung"

Zur Belichtungsmessung: Jeder Belichtungsmesser, der das vom Motiv reflektierte Licht misst, hat als "Basiswert" die berühmten 18% Helligkeit. Dies ist das Grau der Graukarte. Also kann man die Graukarte anstelle des Motivs anmessen und hat seine Belichtung. Natürlich muss man beachten, dass die Graukarte vom selben Licht beschienen wird wie das Motiv, außerdem muss sie das Messfeld des Belichtungsmessers (also in der Kamera z.B. auf Spotmessung schalten) ausfüllen. Nun braucht man nur noch den gemessenen Wert mit einer Speichertaste festzuhalten oder den ganzen Vorgang mit M(anueller) Einstellung zu tun und löst aus. Das Foto wird dann nach diesen 18% Helligkeit belichtet, egal ob es der Schneemann im Schnee oder der nackte Neger im Tunnel ist, also bleibt der Schneemann weiß und der Neger schwarz. Ansonsten würde der Belichtungsmesser sowohl das weiß wie auch das schwarz in Richtung 18% Mittelwert/Grau verschieben und man hätte einen scheußlich grauen Schneemann und einen Neger mit absolut ungesunder Hautfarbe.

Zur Farbstichentfernung: Niemand hindert uns, ein (oder mehrere) zusätzliche Fotos zum gewünschten Motiv aufzunehmen, also kann man eines mit der Graukarte selbst machen. Beispiel: Ich portraitiere Dich, im ersten Bild hältst Du Dir die Graukarte neben das Gesicht und in Richtung Kamera, bei der zweiten Aufnahme nun nicht. Beide Fotos öffne ich im EBV-programm, z.B. Photoshop. In der Tonwertkorrektur habe ich ja die 3 Farbaufnehmerpipetten Weiß, Schwarz und - wen wunderts jetzt noch - GRAU. Nun klicke ich mit grauer Pipette auf die Graukarte im Bild und habe damit dem Bild ein neutrales Grau zugewiesen. Diese Tonwertkorrektur kann ich ja speichern und aufs nächste Bild (ohne Graukarte) anwenden. Und schon ists passiert, jeglicher Farbstich ist raus! Das kann Dir natürlich auch einges an Arbeit mit dem Weißabgleich abnehmen, aber was Du vorher schon korrekt in der Kamera eingestellt hast, brauchst Du später nicht mehr zu bearbeiten.....

Viel Spaß bei Ausprobieren!

Ui, Knut war schneller!
 
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Eine Graukarte ist aber nicht nur beim Thema Weißabgleich ein gutes Hilfsmittel, sondern auch bei der Belichtungsmessung (bei mir kommt sie in diesem Bereich wesentlich häufiger zum Einsatz).
Ich hatte da mal eine gute Zusammenfassung bzw. Anleitung...finde ich nur auf die Schnelle nicht...

Gruß
Heiko

Ui, Peter war schneller...
 
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um das nochmal deutlich zu sagen: als hilfsmittel für den weißabgleich kommt alles in frage, was keine eigene farbe hat, also farbneutral ist, egal ob weiß oder hell- oder dunkelgrau. die graukarte wird zwar gerne dafür genommen, aber sie ist eigentlich ein hilfsmittel zur belichtungsmessung. sie ist quasi das lieblingsmotiv für die belichtungsautomatik/lichtwaage in der kamera, die findet nämlich die ganze welt als einheitlich 18% grau am schönsten und belichtet alles was ihr vor die linse kommt so, dass es die helligkeit von diesem 18prozentigen grau bekommt. deshalb wird der kohlenkeller automatisch zu hell und der schneehase zu dunkel, wenn keine belichtungskorrektur vorgenommen wird. dass grade dieses 18% grau genommen wird, liegt darin begründet, dass dies dem reflektionsverhalten eines durchschnittlichen bleichgesichts entspricht.
 
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.... dass grade dieses 18% grau genommen wird, liegt darin begründet, dass dies dem reflektionsverhalten eines durchschnittlichen bleichgesichts entspricht.

Aber nur, wenn Du vom Bleichgesicht die Augenbrauen (muss ja nicht gleich Waigel sein) samt Augen und vielleicht Nasenhaare und die Lippen mitmisst! Ansonsten ist die Haut von Bleichgesichtern etwa 0,5 bis 1 Blende heller als Graukarte. Probiers mal aus!
 
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Hallo

Habe kürzlich gelesen, dass die Graukarte nur für die Analog Fotografie gut ist.
Da sich der Chip bei Digitalkameras eher wie ein Diafilm verhält, sei es besser auf weiss (Rückseite der Graukarte) statt auf grau zu beliechten.

Ausprobiert habe ich jedoch werder das eine noch das andere, weil ich es einfacher finde, dasselbe Motiv gelich mehrmals bei verschiedenen WB und Belichtungseinstellungen aufzunehmen bis es am ehsten übereinstimmt.

Gruss, noorangenoblue
 
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Hallo

Habe kürzlich gelesen, dass die Graukarte nur für die Analog Fotografie gut ist.
Da sich der Chip bei Digitalkameras eher wie ein Diafilm verhält, sei es besser auf weiss (Rückseite der Graukarte) statt auf grau zu beliechten.

Ausprobiert habe ich jedoch werder das eine noch das andere, weil ich es einfacher finde, dasselbe Motiv gelich mehrmals bei verschiedenen WB und Belichtungseinstellungen aufzunehmen bis es am ehsten übereinstimmt.

Gruss, noorangenoblue

Hallo,

mal davon abgesehen, dass Diafilm ja auch analog ist, kann man das hier nicht so stehen lassen: Erstens ist ein Belichtungsmesser ein Belichtungsmesser, egal, ob er in einer Film-SLR oder DSLR Dienst tut.
Zweitens kann man auf weiß eigentlich nur belichten, wenn man den Unterschied zu Grau kennt, gemeinhin etwa 2,5 bis 3 Blenden. Und dann kann man doch gleich das Grau ohne Rechnerei nehmen.
Ich vermute, Du meinst hier eher den Weißabgleich: DAS geht in der Tat auf Weiß natürlich etwas eleganter und logischer als auf Grau.
 
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in gewisser hinsicht hat ein diafilm tatsächlich eine größere nähe zum digitalsensor als ein negativ: der kontrastumfang eines dias ist ähnlich beschränkt (und damit deutlich kleiner als bei negativ-film) und diapositive sollten wie digitalaufnahmen eher knapp belichtet werden, weil ausgefressene lichter keine informationen mehr enthalten, während unterbelichtete bereiche noch gequetscht werden können (natürlich nicht bei der diaprojektion).
 
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Hi,

im Prinzip ist es wumpe, auf was Du belichtest, denn am Ende zaehlt ohnehin nur das Histogramm.

Gruss

Martin
 
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