Frage Wie funktioniert Timelapse und was braucht man dazu?

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PeterTaylor

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Hallo in die Runde,

in einigen Wochen wird auf unserem Dach eine Photovoltaikanlage installiert und ich würde den Aufbau gerne dokumentieren. Einzelbilder wären absolut eine Option, aber schöner fände ich einen Zeitrafferfilm.

Wenn es gut gelingt, wäre der Installateur bereit das Werk gegen Bezahlung als Werbemittel für seine Homepage zu nutzen.

Da ich ja sonst eher Menschen fotografiere, bin ich auf diesem Gebiet allerdings völlig ahnungslos und erhoffe mir ein paar grundlegende Tipps und Tricks von den Profis. Bei einer ersten Kurzrecherche und den aktuellen Diskussionen um die D850 bin ich über den offenen Brief von Gunther Wegner gestolpert und habe mir mit einem kurzen Blick auch dessen Software "LRTimelapse" angesehen.

Was ich bisher glaube, verstanden zu haben:
1. Die Kamera muss an einem fixen Punkt instaliert sein
2. Es werden viele Einzelbilder mit eher kurzen Abständen zwischen den Bildern aufgenommen und zu einem "Film" zusammengefügt.
3. Das Zusammenfügen geht prinzipiell mit Lightroom!?
4. Bestimmte Modi eignen sich besser als andere, warum weiß ich noch nicht...
5. Batterielaufzeit ist ein Thema
6. Intervallauslösung auch. DIe nativen Kamerafunktionen sind wohl noch nicht so optimal für gute Timelapseaufnahmen geeignet

Zur Verfügung stehen wahlweise Nikon 1 J1, Nikon 1 V3, D3, D800 oder D500. Welche eignet sich am besten?

Danke schon jetzt für Eure Hilfe und schöne Grüße,
Peter
 
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Wie lange werden die brauchen, wie lang sind die täglichen Arbeitszeiten und wie lang soll der Film letztendlich werden?
 
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Ich schätze 2-3 Tage auf dem Dach von morgens 8:00 bis nachmittags 17:00 Uhr. Der Film sollte maximal 30 - 60 Sekunden dauern.

VG,
Peter
 
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OK, dann rechnen wir erstmal ein bischen:

Für 60s als 30P brauchst Du nach Adam Riese 1800 Aufnahmen. Gehen wir von 3 Tagen aus, also 600 / Tag. Die J1 packt das (aus eigener Erfahrung) auf keinen Fall, ob die V3 einen Intervallauslöser hat weiß ich grad nicht, ich würde sie aber nicht nehmen.

Dann arbeiten die 9h, also 540min. So grob brauchst Du jede Minute ein Bild. Wenn Du nun die Arbeiter sichtbar machen willst mußt Du dich schonmal von den wegnerschen Vorgaben lösen, denn dann kämen da so lange Belichtungszeiten raus, das die "verschwinden" würden.

Nächste Frage, die Du Dir selbst (am Besten jetzt schon per Trail 'n Error) stellen mußt: Darf die Bildhelligekeit der "Realbeleuchtung" folgen oder nicht. Also soll es dunkler werden, wenn Wolken drüberwegziehen oder nicht?

Ich würde allerdigns davon abraten, denn wenn du die Belichtungseinstellungen bei schönstem Sonnenschein machst und es zieht mal so eine fette Gewitterwolke durch wird man nichts mehr erkennen können, bzw. es wird ebi der Nachbearbeitung recht schwierig.


Was ich machen würde:

D800 mit gefülltem BG aufs Stativ, passende FB davor (zur Not auch ein Zoom, da dann aber des Zoomring mit Tesa festkleben), Modus A, Blende abhängig von der gewünschten Tiefenschärfe, dabei darauf achten, das auch zum höchsten Sonnenstand die kürzeste Belichtungszeit der D800 nicht zu lang wird (zur Not mit Grau- oder Polfilter nachhelfen).

Wenn mit extremen Lichtsituationen (strahlende Sonne bis schwarze Gewitterwolken) zu rechnen ist, auch ISO-Auto rein.

RAW ist eh klar, damit Du hinterher einen einheitlichen Look hinbekommst.

Interne Intervallfunktion auf -je nach Gusto- 30-50s, daraus dann über die 9h ausrechnen wieviel Du über den Tag machen mußt. Je mehr Aufnahmen Du hast umso mehr Möglichkeiten im Schnitt.

Zusammensetzen kannst es dann in LR. Ich meine es gibt von LR-Timelapse auch eine leicht abgespeckte kostenlose Version.
 
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1. Die Kamera muss an einem fixen Punkt instaliert sein
Oder auf einem Slider der kontrolliert swischen den Aufnahmen verfährt
2. Es werden viele Einzelbilder mit eher kurzen Abständen zwischen den Bildern aufgenommen und zu einem "Film" zusammengefügt.
Yes

4. Bestimmte Modi eignen sich besser als andere, warum weiß ich noch nicht...
Ich würde MF nehmen damit die tageszeitlichen Helligkeitsschwankungen erfasst werden.
5. Batterielaufzeit ist ein Thema
Nicht so dramatisch wenn Du ohne die Einstellung zu verändern wechseln kannst
6. Intervallauslösung auch. DIe nativen Kamerafunktionen sind wohl noch nicht so optimal für gute Timelapseaufnahmen geeignet
Müsste doch gehen mit Intervallfunktion bei D810? Oder mit dem guten Kabalauslöser.

Zur Verfügung stehen wahlweise Nikon 1 J1, Nikon 1 V3, D3, D800 oder D500. Welche eignet sich am besten?
Ich weiß nicht ob D800 oder D3 schon die Intervallfunktion hatten.
Die D500 hat sie.

EDIT: Oh, zu langsam....
 
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Mit iMovie müsste es auch gehen.

Dann könntest Du sogar mit 2 Kameras und 2-3 Perspektiven arbeiten und ab und zu mal überblenden.
Und du könntest auch mal gezoomte Ausschnitte anbieten.

Weil nichts ist langweiliger als ein 60 sec langes Movie ohne Schnitte. Ich schneide meistens alle 2-3 sec.

Und du könntest sogar als Zwischenschritt ein 4K Movie erzeugen und dann daraus in Schritt 2 ein HDTV Movie mit Panning/Zooming machen.
 
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Ist wie meistens Geschmackssache. Bei einem TL der eine Entstehung von etwas zeigen soll, sind wild Hin- und Herspringende Schnitte kontraproduktiv, da bietet sich eher ein motorischer Slider an.
 
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Ist wie meistens Geschmackssache. Bei einem TL der eine Entstehung von etwas zeigen soll, sind wild Hin- und Herspringende Schnitte kontraproduktiv, da bietet sich eher ein motorischer Slider an.

Keine Geschmacksache.
Von wild war nicht die Rede, aber 60sec ohne Schnitt sind langweilig. Wir sind alle an Fernsehbilder gewöhnt und da gibt es keine 60 sec statische Einstellung.

Der Slider wäre top, kostet aber.
Daher habe ich den Software-Slider (iMovie - 4K-Zwischenprodukt - KenBurnsEffekt - HD Output) vorgeschlagen. Das habe ich schon gemacht, funktioniert sehr gut.
 
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Keine Geschmacksache.
Von wild war nicht die Rede, aber 60sec ohne Schnitt sind langweilig. Wir sind alle an Fernsehbilder gewöhnt und da gibt es keine 60 sec statische Einstellung..


Schau Dir mal einen älteren Fernsehfilm an, da steht dasd bild oft minutenlang. Diese wilde Schneiderei ist ein modernes Phänomen, das auch oft kritisiert wird.

Bei "echten" Videos schneide ich auch viel häufiger, ein TL macht es IMHO eher kaputt, als das es nützt.

Welche Schnittsoftware man hinterher nutzt ist völlig wurscht, geht mit Magix auf Windows genauso.
 
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Wie kritisch ist denn eine leichte Verschiebung der Kamera zwischen zwei Aufnahmen? Ich muss die Kamera ja auf ein ca. 4m hohes Stativ befestigen und abends abbauen, damit sie keine Füße bekommt. Auch wenn ich mir den Standort des Stativs markiere, wird es wohl zwischen den Tagen eine kleine Abweichung geben...

VG,
Peter
 
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Das ist überhaupt kein Problem, Du machst einfach für jeden Tag ein einzelnes Filmchen und blendest Die dann mit einer "Schwarzblende" Also für 1-2 s. ein komplett schwarzes bild, wo Du z. B. Tag 1, Tag 2, usw reinschreibst. Oder du machst Abends noch einen "echten" Videoschwenk über das gesamte Areal. Wenn Du dann wieder auf den TL-Film umblendest sieht das Auge keinerlei Unterschied.
 
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RAW ist eh klar, damit Du hinterher einen einheitlichen Look hinbekommst.
Sofern der WB auf einen fixen Wert gestellt wird, geht das auch mit JPG-ooc ohne nennenswertes Problem .

Weil nichts ist langweiliger als ein 60 sec langes Movie ohne Schnitte. Ich schneide meistens alle 2-3 sec.
Schaue ich mir die Bildsprache von guten TL-Videos im Internet an, sehe ich höchstens ein bisschen Ken-Burns-Effekt als Bewegung - die Bewegung ist ja im Film enthalten und die dort an einem bestimmten Ort stattfindenden Veränderungen über die Zeit hinweg will man ja im TL einfangen. Für "normale" Filme stimme ich Dir zu, wobei 2-3 sec. schon relativ hektisch sind. Das ist in der Tat auch ein Stück weit MTV-/viva-geprägte Mode, wie schon angemerkt.

CB
 
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Sofern der WB auf einen fixen Wert gestellt wird, geht das auch mit JPG-ooc ohne nennenswertes Problem .

Mache ich für rein private Pille-Palle-TL's auch so.

Peter möchte das filmchen aber an den Installateur verkaufen, da würde ich -besonders da er ja noch unerfahren ist- nicht auf die Bearbeiungsmöglichkeiten im RAW verzichten wollen.
 
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Also, dass ich die Dokumentation auch in "Standbildern" begleite, ist schon abgesprochen und hat mir einen kleinen Nachlass eingebracht :D

Der Film wäre sozusagen das Sahnehäubchen, das mir auch die Tür zu weiteren Dokumentationen des Installateurs öffen kann.

Daher soll es schon gut werden ;)

VG,
Peter
 
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Peter möchte das filmchen aber an den Installateur verkaufen, da würde ich -besonders da er ja noch unerfahren ist- nicht auf die Bearbeiungsmöglichkeiten im RAW verzichten wollen.
Ich hatte das auf "einheitlichen Look" bezogen, und da macht es nun keinen Unterschied im "Look". Sofern man nachher etwas umfangreicher bearbeiten will, ist RAW natürlich günstiger. Allerdings ist der Stapelbearbeitungsaufwand bei 1800 RAWs nicht zu unterschätzen, rein vom Zeitaufwand her, wenn man nicht einen sehr leistungsfähigen Rechner hat.

CB
 
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Man könnte die "gefühlte Langeweile" auch mit unterschiedlichen Einstellungen/Perspektive/jeden Tag machen. Hätte Abwechslung und der technische Aufwand hält sich in Grenzen und es gibt kein gefrickel wegen Deckungsgleichheit...
 
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Man könnte die "gefühlte Langeweile" auch mit unterschiedlichen Einstellungen/Perspektive/jeden Tag machen. Hätte Abwechslung und der technische Aufwand hält sich in Grenzen und es gibt kein gefrickel wegen Deckungsgleichheit...

Ja klar.

Ich denke wir sind ja alle gar nicht so weit auseinander.

  • Wenn sich in der Szene viel tut dann kann man sicherlich auch längere Phasen durchlaufen lassen.
  • Andererseits schaden Schnitte auch nicht und man kann die Kamera auch mal versetzen.
  • Zuletzt kann ein sanft eingesetzer KenBurns die Sache beleben und sieht auch professionell aus ohne dass man gleich in eine Motorschiene investieren muss.


Wo ich jetzt selber ratlos bin ist, ob es Mittel und Wege gibt das Handwerkergewusel (ich meine Personen die in einzelnen Frames erscheinen) irgendwie sanfter, flüssiger zu machen.
 
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