... die Motivprogramme sind Black Magic, die man nur verstehen kann, wenn man die Grundlagen kennt.
So gesehen ist die D700 die bessere Einsteigerkamera. ...
Du setzt, wie mir scheint, voraus, dass es um einen bewussten Einsatz der (vollständig verstandenen) Motivprogramme geht. Aber ich meinte das Gegenteil: Als Anfänger kann man Automatiken einigermaßen erfolgreich nutzen, ohne sie zu durchschauen. Dann kann man sich auf andere Aspekte konzentrieren. Wer Automatiken vollständig verstanden hat, braucht sie dagegen natürlich kaum noch.
Die unendlich vielen Einstellmöglichkeiten hat jede Spiegelreflexkamera. Aber es sind immer nur Kombinationen von Blende / Zeit / ISO / Fokus.
Nach Deiner Definition wäre keine Kamera eine Einsteigerkamera.
Wenn man die Zusammenhänge kapiert hat, ist die Kamera egal.
Nein. Nein. Nein.
Nicht bei jeder Kamera hat man die Einstellmöglichkeit, "ob bei dynamischer Messfeldsteuerung und AF-C 9, 21 oder 51 Messfelder berücksichtigt werden." Und für eine Einsteigerkamera ist das auch überflüssig bis schädlich: Was man einmal verstellt hat, vergisst man vielleicht auf den Defaultwert zurückzustellen.
Auch wenn sich die Automatiken letztlich nur auf "Kombinationen von Blende / Zeit / ISO / Fokus" auswirken, ersparen sie dem Anfänger das Nachdenken darüber, welche dieser Kombinationen in der jeweiligen Situation sinnvoll ist. Mit einem Sonnenuntergangssymbol macht er dann wohl zunächst bessere Fotos als mit P, A und S. Aber genau hier scheiden sich dann die Geister, wie ich finde. Ich meine, Anfängern zu Kameras mit vielen (abschaltbaren) Automatiken zu sollen, um sich von denen dann mit der Zeit abnabeln zu können. Man merkt ja schnell, dass die automatische Messfeldauswahl überwiegend Murks produziert, eine Einstellung "Sport" oder "Portrait" aber vielleicht für den Anfang ganz hilfreich ist. Später lernt man dann, dass die Einstellung Sport für bestimmte Sportarten nichts taugt und versteht auch warum. Andere Forumsmitglieder - so verstehe ich das jedenfalls - meinen dagegen, man solle sich von Anfang an auf P, A, S und M beschränken, um so schnell und gründlich die Zusammenhänge zu durchdringen. Mag sein, aber nicht jeder will dieses Ziel doch überhaupt erreichen. Und wenn, ist das ziemlich viel Hirsebrei vor dem Schlaraffenland. Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Ein Budget wie die vom TO genannten 2600 Euro würde ich als Einsteiger außerdem nicht fast ausschließlich für eine Kamera verbraten; es reicht schließlich locker für eine D7000 (auch das ist eine richtig tolle Kamera!) mit 18-105 und 70-300, eine lichtstärkere gebrauchte Festbrennweite, Blitz, Stativ, ein Makro, eine Kameratasche und einen vhs-Kurs.