[MENTION=74053]AnjaC[/MENTION]
Hallo Anja, die Fotos habe ich ja schon Anfang September gemacht, und meines Wissens sind wohl die meisten, wenn nicht gar alle, an glückliche Kleintierhalter vermittelt und, [MENTION=2259]jazzmasterphoto[/MENTION], NICHT GEGESSEN WORDEN!!!
Vermutlich hoppelt jetzt schon die nachfolgende Generation der Nachfolgegeneration über den Hof - ich muss da unbedingt mal wieder hin, zumal es dort immer lohnende Fotomotive gibt durch alle Jahreszeiten hindurch.
Der Bauernhof wurde früher von der Familie meines besten Freundes bewirtschaftet, mit 23 Milchkühen, die wir Kinder jeden Abend von der Weide am Deisterrand zum Melken in den heimatlichen Stall treiben mussten, mit Hühnern, Schweinen, 2 Schafen, unzähligen Katzen, dem klassischen Hofhund Blacky in seiner Hundehütte, Kaninchen und vielem Getier mehr.
Apropos essen: Die Erkenntnis, dass doch nicht wenige der zahlreichen Hoftiere für den Verzehr gehalten wurden und die spätere Schlachtung unausweichlich folgen musste, war ein oft schmerzlicher Lernprozess. Und dann, an anderen Tagen und Nächten, wenn die Zeit eben reif war, zogen wir kräftig am Strick, um dem noch hilflosen kleinen Kälbchen auf die Welt zu helfen. So radelte ich immer wieder glücklich, zufrieden und stolz nach Hause, eine kleine frische Hausschlachtewurst am Kinderfahrradlenker baumelnd...
Seit Mitte der 1990er Jahre, nach Ablauf des Pachtvertrages, wird der Hof nicht mehr bewirtschaftet. Vom nicht nur drohenden, sondern auch tatsächlich bereits einsetzenden Verfall gerettet hat ihn glücklicherweise die Übernahme durch die Familie meiner Hausärztin, selbst Landwirte im Dorf, die dort nun neben Kaninchen auch alte Hühnerrassen und Isländer Ponys züchtet.
Die unvergesslichen Erinnerungen an diese wundervollen Kindertage, all die wertvollen Erfahrungen des behüteten klavierlernenden Beamtensohns, Einzelkind, in der bäuerlichen Gemeinschaft der Großfamilie, mit den Tieren, stimmen mich heute doch etwas wehmütig angesichts der doch sehr veränderten Erlebniswelt aktueller Kindergenerationen – naja, als erst/schon 1969er Jahrgang kommt es mir dann doch manchmal vor, als ob Opa vom vorvorigen Jahrhundert erzählt ;-)
Ups, soviel Text im Bilderforum? Da ist es wohl etwas mit mir durchgegangen, sorry... Da versuche ich mal schnell, wieder die Kurve zu kriegen, gelobe Besserung und verspreche, im analogen Dia-Archiv nach den Bildern zu suchen, die ich einmal als etwa zwölfjähriger mit der guten alten Agfa-Optima auf der Weide hinter der Scheune machte, von den „wilden“ und vor unbändiger Energie strotzenden Kühen, mit blutig abgeschlagenem Gehörn, als sie gerade nach der scheinbar unendlich langen Winterpause im Stall zum ersten Mal wieder ins Freie auf die Wiese mit den alten Obstbäumen gelassen wurden...
Ok, und ein paar aktuelle Schlappohren-Fellnasen-Kaninchen-Hasenbilder habe ich auch noch!