Wer bringt mir Bildbearbeitung bei?

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Ein Photo aufzunehmen beginnt nicht mit der Kamera - es endet in der Kamera.

EBV ist dann - so sehe ich das - die Anpassung des Eingefangenen an die Erinnerung oder an die "idealisierte" Vorstellung. RAW/NEF bietet vollumfängliche Eingriffsmöglichkeiten und die erste Station sind Weiss- und Schwarzpunkt; damit wird der dynamische Umfang bestimmt.
Will/muss man am Weissabgleich herumfummeln? Gegenfrage: willst Du unbedingt eine farbrichtige Reproduktion erreichen? Man kann mit derm Weissableich viel Stimmung erzeugen und das Fensterlicht eines bedeckten Tages aufwärmen - "natürliche" Wiedergabe ist eine Option, keine Pflicht.

Zuschnitt, Objektivkorrektur, Farbsättigung .... oder S/W? Das sind alles Arbeitsschritte, die man mit jedem beliebigen RAW-Konverter hinbekommt und die Lernkurve ist bei allen Programmen gleich flach. Man muss sich da halt irgendwie durchkämpfen - ein Wechsel des Programms macht es nicht einfacher oder kürzer.
 
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Eine Grau/Weisskarte habe ich immer mit und verwende diese für den manuellen Messwert.
Das ist meine Basis.
Was ich am Ende daraus mache ist eine andere Seite und abhängig vom gewünschten Ergebnis.
 
Kommentar
Zum Thema Farbensehen: In den 80ern des letzten Jahrhunderts habe ich
mich als Schichtleiter in einem Fachlabor parallel zum Fotojob verdingt.
Irgendwann gab es eine neue Mitarbeiterin, und justament dann kam ein
sehr spezieller Kunde rein und bestellte ein paar Fachabzüge.

Die neue Mitarbeiterin legt los und hält mir nach kurzer Zeit einen perfekt
neutralen Teststreifen unter die Nase.
"Super. Mach das 20 mehr grün und dann printen."
Sie guckt mich an wie ein Auto, nur nicht so schnell.
Ich hab ihr gesagt sie soll das so machen, warum würde ich
ihr später erklären.

Sie fertigt also ein ziemlich grünes Bild an.

Der Kunde kommt, kriegt das Bild vorgelegt und tönt "Das ist viel zu Purpur!"
Der kundige Laborant konnte daran erkennen daß er den Foto-Ingenieur in
Köln gemacht hatte. In Köln kann man nicht "Magenta" sagen. Muss was
Genetisches sein.

Die neue Kollegin, nun vollends verunsichert, kommt nach hinten.
Ich gehe kurz allein nach vorne, sage "wir machen noch mal", gehe zurück
nach hinten und mache der Kollegin einen Kaffee. Sie hibbelt, ist
komplett von den Socken, daß ich nichts mache ausser mit ihr Kaffee
zu trinken. Als der Kaffee drin ist, nehme ich genau dieses bereits ziemlich
grüne Bild und gehe damit raus, leicht wedelnd - ist ja neu.......

Der Kunde: "Na also! Warum denn nicht gleich?"

Der Mann war komplett farbenblind. Wie der das Zeug an seine Kunden
verkauft hat entzieht sich vollkommen meinem Verständnis.
Aber der hat über Jahre bei uns bestellt und bekam immer verdammt
grüne Bilder zu seiner höchsten Zufriedenheit.
 
2 Kommentare
936baby
936baby kommentierte
immer daran denken, der liebe Gott hat keinem das perfekte Auge gegeben.
 
Kay
Kay kommentierte
Laß das bitte außen vor, sonst gibt es nur Streit.
 
Der Mann war komplett farbenblind.

Gute Geschichte. Schwarzweiß wäre dann sein Weg gewesen, ließe sich anmerken.

Die Farbfehlsichtigkeit (nicht die Farbenblindheit) ist weiter verbreitet, als man (möglicherweise) denkt:

"Von Rot-Grün-Sehschwäche oder -Blindheit sind etwa 9 % aller Männer und etwa 0,8 % der Frauen betroffen, sie ist damit deutlich häufiger als eine Gelb-Blau-Sehschwäche oder -Blindheit (Tritanopie) oder die vollständige Farbenblindheit, die beide jeweils nur mit Wahrscheinlichkeit 1:100.000 vorkommen."

Nun ist die Rot-Grün-Sehschwäche innerhalb der 9 Prozent unterschiedlich stark ausgeprägt, aber man könnte natürlich auch da fragen, inwieweit sich das auf die Bildbearbeitung auswirkt (wobei die fehlsichtigen 9 Prozent das Original ja genauso fehlsehen wie das zu bearbeitende Bild).


RAW/NEF bietet vollumfängliche Eingriffsmöglichkeiten und die erste Station sind Weiss- und Schwarzpunkt;

Man mag mich da korrigieren, es würde mich freuen, aber ich befürchte, das ist eine Funktion, die es in Dxo PhotoLab nicht gibt.
 
Sans Ear
Sans Ear kommentierte
Hast Du denn PhotoLab? @Nicname hat recht, ich sehe da auch nichts, das dem Weißpunkt/Schwarzpunkt entspricht.
 
Kay
Kay kommentierte

Als Berufsfotograf muß die Farbe heute so aussehen wie vor zwanzig Jahren, es sei denn, es gibt ein neues Die-Sein
( und der Veuve Clicquot darf auch nur schmecken "wie immer" - sonst holt Hasilein den Geschäftsführer).
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Nein, habe ich nicht, deshalb vermutete ich auch. ;)

Du kennst ja den zweithäufigsten Satz? „Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“ ;)
 
N
Nicname kommentierte
Wer aber zu viel von diesem köstlichen Tröpfchen trinkt, der ist auch als Beruuuhvspfotograpf "blau". Und das ist nicht erst seit 20 Jahren ... :ROFLMAO:
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Da wird das Thema behandelt. Leider fehlt mir bei der ersten Antwort der Bezugspunkt, worauf sich "siehe unten rechts (222 von 255)" beziehen könnte.
 
Will/muss man am Weissabgleich herumfummeln? Gegenfrage: willst Du unbedingt eine farbrichtige Reproduktion erreichen? Man kann mit derm Weissableich viel Stimmung erzeugen und das Fensterlicht eines bedeckten Tages aufwärmen - "natürliche" Wiedergabe ist eine Option, keine Pflicht.

Zuschnitt, Objektivkorrektur, Farbsättigung .... oder S/W? Das sind alles Arbeitsschritte, die man mit jedem beliebigen RAW-Konverter hinbekommt und die Lernkurve ist bei allen Programmen gleich flach. Man muss sich da halt irgendwie durchkämpfen - ein Wechsel des Programms macht es nicht einfacher oder kürzer.
Ich weiß gerade nicht, auf welchen der vielen Beiträge sich diese Gegenfrage bezieht...
Ich kenne Beispiele, da möchte ich eine partielle (!) Korrektur der Farben erreichen. Wenn ich in der blauen Stunde fotografiere und dabei verschiedenste Kunstlichtquellen im Bild habe von grünlich, bläulich bis hin zu gelb-orange, finde ich es viel ästhetischer, wenn man diese Bildbereiche partiell angleicht. Und das kann kein Raw-Konverter - das geht nur in Bildbearbeitungsprogrammen, die mit Ebenen und Ebenenmasken arbeiten. Das Ergebnis muss dann nicht farbrichtig sein, aber stimmig!
Lokale Anpassungen, sei es Mittenkontrast, Dynamik u.v.m machen den Bildeindruck spannender als diese mit der Gießkanne über das gesamte Bild zu verteilen.
Dabei ist aber etwas Übung notwendig, denn wie auch beim sprichwörtlichen Salz in der Suppe: zu viel ist zu viel....
Gimp oder PS sind nicht selbsterklärend und auch nicht einfach zu handhaben, keine Frage - aber es lohnt sich....
Meine 2ct...
 
2 Kommentare
N
Nicname kommentierte
Einspruch euer Ehren: Mit den Werkzeugen zur lokalen bis punktuellen Bearbeitung von Farben und Kontrasten in DxO PhotoLab, CaptureOne und eben auch Capture NX2 gelingt dies auch sehr elegant und direkt im Raw-Konverter. Eine Bildbearbeitung wie Photoshop oder Affinity Photo würde ich dafür niemals einsetzen.
 
shovelhead
shovelhead kommentierte
Nee, das würde ich unbeding im RAW-Konverter machen - dafür stehen ja so Werkzeuge wie Farbbereiche, Farbanpassung und Farbkorrektur zur Verfügung.

von grünlich, bläulich bis hin zu gelb-orange, finde ich es viel ästhetischer, wenn man diese Bildbereiche partiell angleicht.
Farbbereich von xK bis yK definieren, dann Zielfarbe wählen und anwenden. Entweder integral oder selektiv bei variabler Transparenz - wie es gerade passt. Ich würde jetzt sagen "dauert fünf Sekunden", dauert in echt aber vielleicht auch eine Minute, weil man eben doch mit dem Zielwert herumexperimentiert bis man zufrieden ist.

Und das kann kein Raw-Konverter - das geht nur in Bildbearbeitungsprogrammen, die mit Ebenen und Ebenenmasken arbeiten

Ach Du liebe Zeit - natürlich kann das ein RAW Konverter. DU kannst das nicht in DEINEM RAW-Konverter, aber es gibt durchaus Konverter, die mit Masken arbeiten und es gibt User, die das dann auch so tun.

https://darktable-org.github.io/dtdocs/de/darkroom/masking-and-blending/masks/parametric/

Man kann solche Aufgaben natürlich auch mit Malprogrammen (GIMP, PS, AP etc) in Angriff nehen, aber .... früher ging bei mir jedes Bild durch GIMP, heute sind dreiviertel meiner Aufnahmen nach dem RAW Konverter "fertig"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann hier auch mal ein Beispiel beisteuern.

Die Ausgangsaufnahme war diese

bearb001.jpg

Die kriegte dann in diesem Fall einen kleinen Beschnitt und eine Vignette verpasst.
 
5 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Dann sieht das so aus:

bearb002.jpg
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Dann füge ich eine Bearbeitungsebene ein die ich über Holz und Moos lege

bildschirmfoto_2022-03-03_um_14.58.03.jpg


Dann habe ich folgendes getan:
Kontrast erhöht
Klarheit deutlich angehoben (für Microkontraste)
Sättigung angehoben
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Dann habe ich eine zweite Ebene eingezogen und bepinselt
(Die Pinsel decken nicht vollständig und im Aussenbereich noch weniger)

bildschirmfoto_2022-03-03_um_14.58.37.jpg

Hier habe ich nur die Helligkeit und die Sättigung hochgezogen
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Und dann sieht es so aus

bwood010.jpg

Bei Landschaft ist alles erlaubt ;-)
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Genau betrachtet mache ich nicht viel. Die C1P-Regler sind auch so dass man nicht leicht zu viel anpasst.

bildschirmfoto_2022-03-03_um_15.24.00.jpg
Links bearbeitet, rechts unbearbeitet (ausser dem was die Kamera schon macht.)
 
Hallo,

ich bin letztlich Anfang des Jahres weg von DXO und Affinity, hin zu Lightroom und Photoshop. Ich hatte DXO eigentlich immer gerne gemocht, wenn man mal von dem Korrekturstempel absieht. Ein wesentlicher Grund war dennoch, dass es zu den Adobe-Produkten unendlich viel mehr Tutorials im Internet gibt.

Außerdem habe ich für Adobe im privaten Netzwerk einige kompetente Telefonjoker. Zudem kann man auf Wunsch Trilliarden Presets oder Aktionen kaufen oder auch ggf. umsonst von Bekannten bekommen.

Ein weiterer Grund ist, dass mich die Updates von DXO und Co. (Filmpack etc.) zumindest nicht deutlich weniger gekostet haben als das Abo von Adobe.

Wohlgemerkt wäre ich ohne die Menschenfotografie vermutlich bei DXO geblieben.

Wenn Du mehr als nur RAW-Bearbeitung machen möchtest wäre das eventuell eine Überlegung wert. Wie gesagt, für LR und PS gibt es unendlich (kostenloses) Material zur Weiterbildung.

Gruß
Heiko
 
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Das sind für mich schon zwei bis drei Baustellen.

Zunächst mal trenne ich zwischen Konvertierung, Bearbeitung und Effekten.
+1

Die für mich hier bisher wichtigste Anmerkung.

Bildbearbeitung ist ein weites Feld. Für mich gehört da vor allem auch der kreative Bereich dazu, in dem man ggfs. u.a. aus verschiedenen Bildern Elemente mischt.

Ein Zwischenbereich ist der von Effekten, wie Filme-, Filter- und prozedurale Effekte. Oder auch die klassische Retusche.

Was @Sans Ear meint, ist aber eher der Bereich der Ausentwicklung, also Anpassung von Helligkeiten, Farben, Kontrasten, Gradienten etc. - was man in der Dunkelkammer mit den passenden papieren, Abwedeln etc. erreicht hatte. Etwas, das Lightroom ganz gut abdeckt im Unterschied zu Photoshop, dem Tool der Wahl für die kreative Bilderstellung.

Während man sich Lightroom noch ganz gut als Autodidakt erschliessen kann, ist Photoshop eher nur ein Werkzeug, das eine passende Ausbildung voraussetzt, so, wie eine Säge eigentlich eine Schreinerlehre erfordert. Natürlich können auch Laien eine Säge bedienen - aber die Ergebnisse bleiben laienhaft. Die wenigsten Fotografen sind aber kreative Bildkünstler. C1 kann nur wenig mehr als Lightroom. Affinity Photo ist eine gelungene Mischung aus Lightroom und Photoshop, die den meisten Fotografen genügen dürfte.

Ich bin jetzt auf einen M1 Mac umgestiegen und musste daher von LR6 und Photoshop CS6 Abschied nehmen :( Dennoch bin ich bei Adobe geblieben und habe mir erst mal 5 Jahre Adobe CC Photo-Abo bei Amazon auf Vorrat gekauft - man weiss ja nicht, wie der Abopreis sich zukünftig entwickeln wird. Nur für Lightroom allein ist ein Adobe CC Photo-Abo aber zu teuer. Die Affinity Suite besitze ich natürlich sowieso - diese Fa. verdient Unterstützung. Mit C1 werde ich nicht warm, irgendwie brauche ich damit viel länger für die gleiche Aufgabe - am Ende sind es die Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen - und ich finde es ein wenig teuer, up-to-date zu halten.

Da @Sans Ear seine Bedürfnisse wenig spezifiziert hat, kann ich ihm kein konkretes Programm zum näheren Studium ans Herz legen.

Bzgl. Lernen, hier habe ich viel bei Workshops gelernt, bei denen ich Fotografen über die Schulter schauen konnte, deren Bildstil mich schon immer beeindruckte. Hier würde ich zuerst nach den Bildern suchen, deren Bildsprache dir gefällt - das Tool ist dann fast eher zweitrangig.

full
 
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