Wenn die Sonne lacht Blende 8

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Oldie FM2

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Hallo, bisher habe ich immer die kleinst mögliche Blende (bei vertretbaren Zeiten) eingestellt, wenn es darum ging maximale Schärfentiefe zu erzielen. kürzlich hat mit jemand gesagt, dass so ca. bei Blende 8 die max. Schärfe erzielt wird. Grund (wenn ich es richtig verstanden habe): bei großer Blende (z.B. 1.8) wird das Licht gebündelt wenn es auf die Filmebene trifft, während bei extrem kleiner Blende (z.B. 22) das Licht gestreut wird, um das Format zu füllen; bei Blende ca. 8 würde das licht geradewegs auf den Film (bei Digi Sensor) treffen.
Ist das korrekt?
Axel.
 
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die max. zu erreichende Schärfe und Schärfentiefe sind zwei paar Schuhe.

Gruus Saffetti
 
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Oldie FM2 schrieb:
Ob deine Erklärung oben korrekt ist? Keine Ahnung.
Die Tatsache das es irgendwann wieder unschärfer wird (natürlich bei dennoch zunehmender Schärfentiefe!) ist aber auf jeden Fall korrekt; nennt sich Beugungsunschärfe (Klick und Klick) dieser Effekt.

Edit:
Das hier
Oldie FM2 schrieb:
...während bei extrem kleiner Blende (z.B. 22) das Licht gestreut wird...
könnte man ja in Richtung 'Scheibchen statt Punkt' interpretieren, dann ist die Erklärung soweit korrekt. Allerdings sind davon nicht nur Digitalkameras betroffen, Filmkameras genauso, nur auf Grund des größeren 'Sensors' ca. eine Blende später.

Gruß
Dirk
 
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jedes objektiv wird zunächst durch abblenden schärfer. dazu nimmt die schärfentiefe zu.

die schärfentiefe ist der bereich der vor und hinter dem focuspunkt liegt scharf ist (link). sie nimmt je weiter man die blende schließt immer weiter zu.

was du mit blende 8 meinst ist wie scharf das objektiv abbildet. eigentlich jedes objektiv hat bei offenblende noch nicht seine volle leistung. durch schließen der blende nimmt die schärfe zunächst zu und erreicht über den daumen gepeilt zwischen 5,6 und 11 ihren maximalwert. danach treten beugungserscheinungen auf die wiederrum für leicht unschärfen sorgen
 
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Oldie FM2 schrieb:
Hallo, bisher habe ich immer die kleinst mögliche Blende (bei vertretbaren Zeiten) eingestellt, wenn es darum ging maximale Schärfentiefe zu erzielen. kürzlich hat mit jemand gesagt, dass so ca. bei Blende 8 die max. Schärfe erzielt wird. Grund (wenn ich es richtig verstanden habe): bei großer Blende (z.B. 1.8) wird das Licht gebündelt wenn es auf die Filmebene trifft, während bei extrem kleiner Blende (z.B. 22) das Licht gestreut wird, um das Format zu füllen; bei Blende ca. 8 würde das licht geradewegs auf den Film (bei Digi Sensor) treffen.
Ist das korrekt?
Axel.


Bei Offenblende haben so gut wie alle Objektive schwächen die sich durch
Abblenden mehr oder weniger gut abschwächen lassen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Offenblende
 
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Oldie FM2 schrieb:
Jedes Objektiv hat gewisse Fehler, welche dadurch entstehen, dass Linsen fast immer sphärisch geschliffen sind (die Oberfläche also Teil einer Kugeloberfläche und nicht eines Rotationsparabolids ist), dass alle Glassorten unterschiedliche Wellenlängen des Lichts leicht unterschiedlich brechen, dass die Ebene optimaler Schärfe bei komplexen Objektiven eben nicht eben, sondern gekrümmt ist usw. Einige dieser Fehler bessern sich bei der Abblendung. Teilweise, weil einige Fehler um so stärker werden, je weiter außen das Licht durch eine Linse fällt und weil diese Randstrahlen durch die Blende abgeschnitten werden. Teilweise, weil die bei Abblendung steigende Schärfentiefe Fehler wie Bildfeldkrümmung überdeckt. In allen diesen Fällen wir es umso besser, je weiter man die Blende schließt.

Parallel dazu gibt es den sogenannten Beugungseffekt, welcher durch die Ablenkung einer linearen Welle an einer Kante auftritt. Bei einer sehr großen Blendenöffnung ist der Anteil der an den Kanten der Blendenlamellen gebeugten Lichtstrahlen sehr gering. Macht man die Öffnung immer kleiner, ändert sich dieses Verhältnis immer stärker zu ungunsten der ungebeugten Strahlen (quadratische Abnahme zu lineare Abnahme). In diesem Fall wird es immer schlechter, je weiter man die Blende schließt.

Wir haben hier also zwei gegenläufige Arten von Effekten, welche jeder für sich die erzielbare Bildqualität beschränken. Üblicherweise bestimmen bei offener Blende die optischen Fehler die Grenzen. Bei guten Objektiven genügen eine oder zwei Stufen Abblendung, um in den Bereich optimaler Qualität zu kommen. Dieser wird bei weiterer Abblendung irgendwann durch die einsetzende Beugungsunschärfe begrenzt.

Dass das optimale Gleichgewicht bei Blende 8 besteht, ist kein physikalisches Gesetz, aber es in der Praxis eine in etwa brauchbare Näherung. Will man es genau wissen, muss man es austesten. Gerade die Beugungsunschärfe hängt nicht von der Blendenzahl, sondern von der Öffnung in mm ab. Sie ist bei Digikipsen und in der Mikrofotografie am stärksten.

Muss uns das kümmern?

Für Mammutausbelichtungen kann es wohl nicht schaden, zu wissen bei welcher Blende am meisten raus zu hauen ist. Bei Internetpräsentation müssen Bildfehler schon recht deutlich auffallen, um in der Verkleinerung noch sichtbar zu sein. Abhängig von der fotografischen Absicht kann gezielte Freistellung bei offener Blende wichtiger sein als MTF-Kurven und Excelsheets mit Objektivfehlern.

Oder kurz gesagt:

Es ist ok, Bescheid zu wissen und die Grenzen im Hinterkopf zu haben, aber man soll sich davon nicht zum Sklaven machen lassen.
 
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