Wenn Blende auf, dann aber richtig auf ?

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granville

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Ach ja, ich verfolge interessiert die Themen über Schärfe, DOF, hyperfokale Schärfe, etc.
Belichtung hin, her; Blende auf oder zu, ISO hoch oder runter....
Glaubenskriege eben.

Also jetzt will ich mich mal beteiligen.

Meine Frage:

Wenn ich mich aus Gründen der BILDGESTALTUNG für eine offene Blende entscheide, wähle ich dann grundsätzlich die kleinst mögliche Blendenzahl oder ???

Was können die (technischen?) Gründe sein, die Blende eher ein bisschen zuzumachen?

Das ist natürlich "unscharf" formuliert, ich krieg es leider nicht besser hin.

Trotzdem hoffe ich, dass ihr mir mit ein paar Leitsätzen oder Hinweisen weiterhelfen könnt.

Danke
 
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Hallo,

Durch das Abblenden vergrößerst Du den Bereich auf der Aufnahme, der dann scharf wird. Je mehr Du abblendest, umso geößer wird dieser Bereich.
Ein anderer Effekt ist die Abnahme des Helligkeitsabfalls zum Rand hin - darauf habe ich früher bei Astrofotas geachtet - heute kann Lightroom das gut ausgleichen.
Ein letzter Grund, abzublenden wäre, wenn Du lange belichten willst - etwa wegen samtigem Wasser, aber bei den ISOS schon ganz unten bist - und der Graufilter bereits vor der Optik ist.

Grüße,

Thomas
 
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Da möchte ich beifügen:

  • Durch Abblenden von 1-3 Blendenstufen verbesserst Du oft die Gesamtleistung des Objektives,
  • Bei grosser Oeffnung weist der Unschärfebereich ein grösseres Mass der Unschärfe auf; mit der Blende lässt sich somit sehr gezielt das Mass der Unschärfe im Unschärfebereich steuern.
  • Das Fokussieren muss bei kleinen Blenden weniger genau erfolgen als bei grossen Blenden.
  • Die Blendenöffnung ist bezüglich Schärfe/Unschärfe bei langen Brennweiten (Teleobjektiven) viel wirkungsvoller als bei kurzen Brennweiten (Weitwinkelobjektive).


Viel Spass,

Felix
 
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Es sind wohl weniger "technische Gründe", als die Erarbeitung gestalterischer Merkmale eines Bildes, mit der Blende zu "spielen", also mit größerer oder eben auch kleinerer Blendöffnung zu fotografieren.

Probiers einfach mal aus und fokussiere auf etwas, vielleicht sogar mit Stativ, und mache dreivierfünf und meinetwegen auch mehr Bilder, bei denen Du die Blende Step by Step in eine Richtung änderst.

Die Ergebnisse werden für sich sprechen und Du hast sogleich eine (sichtbare) Vorstellung von der Auswirkung ...
 
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Ich bin ja immer für Praxisbeispiele.

Knips ich ein Portrait meines Hundes, dann passiert bei ganz offener Blende Folgendes:

Die Augen sind scharf (wenn ich sie treffe), die Nase unscharf. Das will ich aber nicht, sondern ich hätte gern den gesamten Kopf scharf, aber den Hintergrund unscharf.

Also blende ich so weit ab wie es nötig ist, um dieses Ergebnis zu erzielen. Blende ich zu weit ab, ist der Hintergrund wieder scharf.

Die vielen Blendenstufen machen gestalterisch also schon Sinn.
 
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Was können die (technischen?) Gründe sein, die Blende eher ein bisschen zuzumachen?
Führe Dir die Funktionsweise einer Lochkamera (Eine Linse ist ja nur eine Modifikation des Lochs) vor Augen: je enger der Lichtkegel, desto schärfer das Bild.
Bestimmte Objektivfehler werden reduziert (Vignettierung, CA), die Gesamtleistung des Objektivs nimmt zu.
Dickes ABER: Das bedeutet nicht, kleinste Blende = schärfstes Bild, denn ab einem gewissen Punkt nimmt die Beugung überhand und Du verlierst zunehmend Details und das Bild wird weicher.
 
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Manchmal hilft Abblenden zwar den Schärfebereich zu erweitern, aber bei unruhigen Hintergründen verstärkt Abblenden den Effekt der Unruhe des Hintergrunds.

Blende offen:
picture.php


Blende geschlossen:
picture.php


Gruß Dirk
 
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Es kommt immer ganz darauf an in welchem Bereich der Fotografie du dich aufhälst. Fotografierst du Landschaften blendest du mit einer großen Zahl ab, schiehst du Portraits und möchtest ein schönes Bokeh (Unschärfe im Hintergrund), dann öffne die Blende. Besonders Optiken mit Blenden 1.4, wie die Sigma Art Reihe eignen sich für den Fokus auf Augen bei einem Portrait und erzeugen so lichtstarke Motive.
 
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