Hallo,
ich würde Dir empfehlen, zumindest einen zweiten Fotografen (Bekannter, Freund, fotokundiger Gast) mitzunehmen, damit Du nicht in den Stress kommst und evtl. noch wichtige Motive verpasst, weil Du Dich mit Deiner Ausrüstung herumschlägst.
Ich nehme vorher immer alle möglichen Locations in Augenschein, um keine Überraschungen zu erleben. Vor allem die Innenräume würde ich mir bei Deiner Erfahrung unbedingt vorher anschauhen und Testbilder machen (ohne Blitz/mit Blitz wenn erlaubt). Das betrifft zB Standesamt, Kirche, Saal, Gastronomie usw.
Oft sollen auch von jedem Gast Einzelportraits gemacht werden, da brauchst Du eine Ecke, wo das störungsfrei möglich ist. Für diese Aufgabe wäre natürlich ein Helfer gut geeignet.
Ein weiterer Punkt ist das Licht:
der Blitz wurde schon erwähnt, auch da wäre ein zweites Gerät zur Minimierung des Ausfallrisikos ratsam. Oder eben auch ggf. der 2. Fotograf mit Blitz.
Weiter ist für gelungene Portraits ein Lichtformer (größerer Diffusor oder kleine Softbox) angebracht, um das harte Blitzlicht zu entschärfen (v.a. für die Portraits), denn indirektes Blitzen zB an die (ggf zu dunkle) Decke ist nicht immer möglich, auf jeden Fall erst recht nicht mit einem eingebauten Kamerablitz. Ein externes Blitzgerät mit LZ > ca. 40 ist m.E. unbedingt erforderlich. Besser ist, ein Stativ für den entfesselten (von der Kamera losgelösten) Blitz zu verwenden, dazu musst Du den Blitz über die Kamera (CLS) oder über ein I-TTL-Kabel oder über Funk steuern können. Auch solltest Du die Möglichkeit haben, den Blitz an vorhandenes Kunstlicht anzupassen (zB Gelbfilter oder gelber Bouncer), um Mischlicht zu vermeiden, das schwer bis kaum zu korrigieren ist. Sowas ist vor allem in Gastronomieräumen ein Problem.
Auch würde ich mir, wenn vorhanden, eine Art Ablaufplan besorgen bzw. die einzelnenen Stationen mit dem Paar oder dem Planer durchgehen.
Ich kann Dir gerne mitteilen, welche Objektive ich bei der letzten Hochzeit verwendet habe:
24-70mm / 2.8 als Immerdrauf / kleine Gruppen
28-75mm / 2.8 als Reserve
12-14 / 4 als Weitwinkel / große Gruppen
35mm / 1.8 für wenig Licht / kein Blitz
50mm / 1.8 für wenig Licht / kein Blitz / Portrait
80-200mm / 2.8 für Einzel-/Nahaufnahmen (unbemerkt) aus der Ferne
Ich nehme immer mind. zwei, besser drei Kameras (D700, D300, D2X) mit. Einmal als Reserve zur Sicherheit und für schnelle Wechsel der Brennweite.
Diese Sicherheit kann Dir evtl. auch der oben erwähnte 2. Fotograf bieten.
Auf jeden Fall würde ich sowas keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen ("wird schon klappen") und mich sehr gut vorbereiten! Es gibt zB hier im Forum oder sonst wo im Internet sehr gute Erfahrungsberichte ( zB
http://www.nikon-fotografie.de/vbul...-erfahrungsbericht-hochzeit-fotografiert.html ) und "Tutorials" zur Hochzeitsfotografie (zB
http://www.fotografr.de/32/das-kleine-einmaleins-der-hochzeitsfotografie/ ), diese Quellen würde ich unbedingt nutzen - Du must ja nicht das Rad nochmal erfinden!
Achte vor allem auf die sog. "No-Go"-Hinweise wie zB den Alkoholgenuß, der unbedingt zu vermeiden ist, denn Du kannst nicht beides sein, Fotograf
und Gast! Sonst gibt es garantiert Probleme (mit der Fotografierei).
Überleg Dir das noch mal ganz genau und ansonsten gutes Gelingen!