Welche Papierqualität für welche Aufgabe?

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Hans-Peter R.

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Hallo liebe (FineArt-) Selbstdrucker,

nach welchen Kriterien wählt Ihr Euer Papier aus? In diesem Zusammenhang ist jetzt weniger der Hersteller oder das Format gemeint, sondern die anderen Eigenschaften und Qualitäten des Papiers.

Angenommen Ihr habt alle möglichen, verschiedenen Papiere zuhause:
- Wann greift ihr zu mattem Papier, wann zu glänzendem oder wann seidenmattem Papier?
- Wann kommt eher 200g und wann eher 400g Papier in den Drucker?
- Wann darf es nur reinweißes, wann nur naturweißes Papier sein?
- Was kommt nur auf glatte Oberflächen gut zur Geltung, wann muss es eine strukturierte bzw. texturierte Oberfläche sein oder gar Leinenpapier?

Sind die Motive das Kriterium oder der Kontext, in dem die Bilder ausgestellt werden (Licht, Umgebung, etc.) oder macht Ihr das aus dem Bauch heraus?

Plaudert doch mal aus dem Nähkästchen ;)

Ciao
HaPe
 
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Hallo Hans-Peter,
auch wenn ich viele Papiere zu Hause habe, drucke ich erst einmal auf dem recht preisgünstigen Epson Luster (Glossy) Papier. Erst wenn der Ausdruck auf dem Muster i.O. ist, bearbeite ich für eine spezielle Papiersorte. Dabei schätze ich insbesondere die Baryt-Papiere und möchte auch das haptische Erlebnis eines schweren Papiers. Aber auch Metallic-Papiere sind für bestimmte Aufnahmen einfach gut (z.B. Slickwood). Es hat sich herauskristallisiert, dass ich in der Regel A4 oder A2 drucke. Phantastisch sind auch die Bamboo-Papiere von Hahnemühle, die es wohl nicht mehr gibt. Beim Drucken selber versuche ich die Papiersorten zu bündeln, um unnötige Spülungen zu vermeiden (ich nutze den 3880).

Für s/w-Bilder nutze ich ausschließlich Baryt-Papiere, für Bilder mit einer hdr-Anmutung eher Metallic-Papiere und für weiche Aufnahmen (z.B. Nebel, etc.) das genannte Bamboo-Papier.
 
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Hallo Johannes,

genau sowas wollte ich hören. Offensichtlich ist das Thema Papier für viele nicht mehr so aktuell. Schade eigentlich.

Das Epson Photo Papiere kommen alle so auf um die 7,80 €/qm. Das ist natürlich sehr günstig und schlecht sind diese Papiere nicht. Vor allem sind sie auch in allen Formaten zu haben ... von A4 bis zur 30m Rolle. Das ist auch mein Standard-Papier - allerdings in Semigloss, weil die Oberfläche da etwas unempfindlicher ist.

Bamboo von Hahnemühle gibt es nach wie vor. Wer es nicht kennt: Das Papier besteht tatsächlich zu 90% aus Bambus, hat eine matte Oberfläche, hat 290g/qm und eine ganz leicht gelbliche Grundtönung. Eigentlich sollte man IMO immer einen Rand außen sichtbar lassen ... sozusagen als Weißabgleich für das Auge :rolleyes:.

suchst Du dann die Oberfläche (matt vs. gloss) gar nicht nach dem Motiv bzw. dem Sujet aus?

Ciao
HaPe
 
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Hallo HaPe,

Ich versuche mal so meine Gedanken zusammen zu fassen:

Ich finde, kontrastreiche, farbintensive Bilder sowie Bilder mit vielen dunklen Bereichen passen besser zu glänzenden Papieren, da arbeite ich nach dem proof sehr wenig nach. Hier war ich lange Zeit mit dem Harman Glossy Baryt sehr zufrieden, jetzt muss ich mir wohl was neues suchen.

Eher helle, weiche, pastellige Bilder drucke ich gerne auf mattem Papier, dafür ist nach wie vor PhotoRag mein Favorit, was auch allgemein mein Lieblingspapier ist.

Eine ganze Weile hab' ich Tetenal Archival verwendet, matt ziemlich glatt und eher weiß. Pearl und Seidenglanz werden oft für Portraits verwendet, ich mag sie nicht so sehr. Für Portraits verwende ich meist einen Aufhellblitz. Da hab' ich dann gute Kontraste und keine Tiefen Schatten, das kommt dann wieder gut auf Photorag.

Die Haptik ist bei den ganzen FineArt Papieren toll, wenn man sie direkt in der Hand hält, hinter Glas relativiert sich das wieder. Von den Papierstärken mag ich am liebsten unter 300 g bleiben.

Ich drucke immer noch auf dem Epson 2100, werde aber wahrscheinlich zum neuen P600 (dem Nachfolger des R3000) wechseln. A3+ ist mir oft zu groß, A4 zu klein. Hier werden ich wohl demnächst A3 mit breitem Rand ausprobieren, Bildgröße so 24x36cm. Mit den fertigen Profilen von Tetenal, Hahnemühle und Harman bin ich sehr zufrieden, ich finde hier lohnt selbst erstellen für mich nicht wirklich.

Bei mir kommen immer wieder verschiedene Phasen, von SW nach Velvia, zur Zeit mag ich gerade dezente Farben und Kontraste auf Photorag. Einfache Bilder zum verschenken, lass' ich bei Saal oder dem Expresslabor um die Ecke ausbelichten.


So, das ist nun doch etwas länger geworden ;) das ist auch ein sehr komplexes Thema. Sehr interessant mit vielen Informationen ist auch die Zeitschrift Fineartprinter und deren Forum :

http://fineartprinter.de/


Grüße, Ralf
 
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Moin

so sieht es bei mir auch aus:

Ich versuche mal so meine Gedanken zusammen zu fassen:

Ich finde, kontrastreiche, farbintensive Bilder sowie Bilder mit vielen dunklen Bereichen passen besser zu glänzenden Papieren

Eher helle, weiche, pastellige Bilder drucke ich gerne auf mattem Papier

Trotzdem probiere ich in der Regel beides erstmal aus und drucke ein Bild auf beiden Sorten im Format 5x7". Damit renn ich dann auch bei Tag und Abends bei natuerlichem und kuenstlichem Licht durch die Bude und guck mir an, wie es bei unterschiedlichem Licht (mit/ohne Fenster etc) aussieht, mit Glas davor.

Manchmal mach ich es aber auch umgekehrt, kommt dabei aber eben auf die Aufnahmen an. Ich leg mich da nicht fest nach dem Motto Motiv A=glaenzend und Motiv B=matt, der erste Druck ist da mehr ausschlaggebend. Ab und zu kommt es doch vor, dass ich denke, in diesem Fall sieht die Eule besser auf matten Papier aus, statt auf glaenzendem (oder umgekehrt). Haengt dann eben ab von der Lichtstimmung, dem Hintergrund oder was auch immer in dem Fall den Ausschlag gibt.
Aber gerade ab A3+ aufwaerts moechte ich ein Bild schon so drucken, dass es nicht nur auf Papier ist, sondern dass Papier und Aufnahme zusammenpassen.

Fuer die farbigen Aufnahmen nutze ich das Epson Papier, fuer ein paar s/w Landschaftsaufnahmen nutze ich Papier von Ilford. Ueber Gewichte, Strukturen oder aehnliches mache ich mir dabei (im Moment) weniger Gedanken. Ich entscheide da oft viel nach dem Bauch wenn ich den ersten Druck auf zwei oder drei Sorten gemacht hab.

Ist bei einem Testdruck in dem Format nicht all zu teuer und den Druck auf dem weniger optimalem Papier kann man immer noch verschenken, in meinem Fall kommen Tieraufnahmen gerade bei Kindern immer an und sind nicht 'verschwendet' :)
 
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