raw-dateien kennen keine pixel und keine farben. ein bild entsteht erst im konverter, ein weißabgleich kann dabei korrigiert werden. wobei "blässe" ja kein ergebnis eines falschen weißabgleichs ist.
Letzteres. Ausnahme: Wer nach Histogramm belichtet, sollte auf korrekten Weißabgleich achten. Das Histogramm leitet sich aus einem "verarbeiteten" Bild ab, in das der WA natürlich eingeflossen ist. Falscher WA führt in dem Fall also zu falschen Belichtungsentscheidungen.
Bisher habe ich auch immer gedacht, dass ich beim RAW-Format nicht auf den WB achten muss und ich alles in Lightroom o.ä. korrigieren kann. Ein Fotoprofi (Westfälische Fotoakademie) hat mir gesagt, dass das, wennn man auf absolute Farbtreue angewiesen ist, nur in begrenztem Maße möglich ist (ca. 300 Grad K nach oben und unten).
Gehen wir doch mal von meiner "alten" Annahme aus:
Wenn der WB beim RAW nicht gespeichert wird, dann hätte eine WB-Einstellung ja auch keine Auswirkung auf ein RAW-Bild.
Nun - ich habe gerade mal 3 Fotos gemacht (Kamera auf RAW):
1. WB- Automatik
2. Farbtemperatur 2500 Grad Kelvin
3. Farbtenperatur 10000 Grad Kelvin
und...?
alle 3 Fotos haben ihren der Farbtemperatur eigenen Farbcharakter...
Hab ich mir das zu einfach vorgestellt? Wie interpretiert die Kamera die RAW-Daten? Wie wird aus den Daten das Bild ausgelesen?
sicher wirkt sich der weißabgleich auf das raw aus, wirklich kritisch weil irreversibel ist es, wenn du mit dem wb so daneben liegst, dass einzelne kanäle überlaufen, dann ist nichts mehr zu retten. daher sollte (auch um - wie oben schon geschrieben - ein aussagefähiges histogramm zu bekommen) der wb schon einigermaßen sitzen. die genannte kritische abweichung von 300 k ist insofern unsinn, als dass sich ein delta von 300k an unterschiedlichen stellen des spektrums unterschiedlich auswirkt. daher sollte wie auch bei korrekturfiltern üblich eine kritische abweichung in mired gemessen werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Mired