Was kommt nach dem Auslösen?

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Werner Gilliam

Guest
Hallo!

Für einen Amateur wie mich stellt sich diese Problematik in etwa so dar:

Man steigt in die digitale Fotografie ein. Nach einer Weile stellt man fest, das die Fotos "out of the Cam" im Grunde nur eine Basis darstellen, die durch entsprechende Bearbeitung erst zu vollem Glanz geführt werden müssen. Natülich bereit, das auch zu tun, merkt man bald, daß das dazugehörige Wissen mindestens genauso umfangreich ist wie die Kenntnisse, die im analogen Verarbeitungsprozess von Nutzen sind. Investitionen in Hard und Software stehen auch noch an, und wenn man dann mal in alles reingerochen hat schwant einem erst, auf was man sich da eingelassen hat.
Dann kommt noch die Druckerthematik dazu, und ehe man sichs versieht, ist das einst schönen Hobby zur "Schulpflicht" mutiert, wobei der begonnene Lernprozess absehbar dynamisch sein wird.
Das heisst, man lernt nicht von A-Z und ist dann fertig, sondern befindet sich in diesem Alphabet immer nur an einer mehr oder weniger weit Vorn oder Hinten liegenden Stelle.

Steht also irgendwann eine Entscheidung an, bis zu einer wie definierbaren Grenze lass ich mich darauf ein, damit noch Zeit zum Fotografieren übrigbleibt?
 
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Hi,

sehr schön formuliert und den Tatsachen entsprechend.
Ich denke der einzige Parameter der eine einschränkende Wirkung auf diesen dynamischen vollintegrierten Prozess hat, ist: Wie weit mag es jeder persönlich treiben, und wo werden persönliche Grenzen definiert.

Aber im Ernst, es macht schon verteufelt viel Spass.:D:D:D

LG
Frank
 
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das ist wahrscheinlich der Grund, warum das Ganze "workflow" heißt und nicht "funflow" oder so ähnlich.
Ich kann den Beitrag sehr gut nachvollziehen - glaube und hoffe aber sehr, dass sich Lernkurveneffekte bei mir einstellen (immer wieder die gleichen Fragestellungen, etc.), die sich später in Automatisierungen niederschlagen. Für mich ist das Forum hier durchaus eine wichtige Info-Quelle, allerdings werde ich schon neidisch, wenn ich Aussagen lese wie "max. 1-2 Minuten pro Bild".

Den ultimativen "Workflow" für Einsteiger oder Umsteiger habe ich aber bisher auch noch nicht gefunden!


Grüße
Clemmi
 
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clemmi schrieb:
werde ich schon neidisch, wenn ich Aussagen lese wie "max. 1-2 Minuten pro Bild".


Grüße
Clemmi

Hi,
auf so eine Aussage brauchst man wirklich nicht neidisch werden. Schaue Dir einfach die Qualität solcher Aufnahmen an, und Du wirst zumeist gerne ein wenig länger arbeiten wollen.

Im professionellen Bereich, wie zum Bsp, der Fußball Berichterstattung, sind dies realistische Werte, aber bedenke bitte auch fr welchen Zweck diese Aufnahmen dann dienen. Am nächsten tag auf der Titelseite der B...zeitung und nach dem Frühstüch in Mülleimer.

Eine anspruchsvolle Arbeit hat und wird auch in Zukunft seine Zeit in Anspruch nehmen.

LG und viel Spass bei WF finden.

Frank
 
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Hat aber nichts mit der bösen digitalen Welt zu tun...das war früher nicht anders ;)
Zuerst hat man im Labor entwickeln lassen. Heute ein bisschen vergleichbar mit jpeg "out of the cam". Dann stiegen die Ansprüche (und oft auch die Unzufriedenheiten mit den Fotolaboren) und man hat sich sein eigenes Labor eingerichtet (Heute ein bisschen vergleichbar mir RAW-Bearbeitung). Und dass es hier sehr viel zu lernen gab, sehr viel auszuprobieren gab und dass das sehr zeitaufwendig war, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Manchmal habe ich eine ganze Nacht lang im Kellerlabor verbracht. Man konnte/wollte ja oft nicht einfach aufhören und die Chemie wegkippen. Wenn ich heute keine Lust mehr habe, speichere ich ab und mache dann weiter, wenn ich wieder Lust zur EBV habe.
UND: Man hatte keine Internetforen, in denen man sich mal eben austauschen konnte, welcher Entwickler mit welchem Film die besseren Ergebnisse bringt, welches Papier neu auf dem Markt ist, zu welchem neuen Vergrößerer man aufsteigen könnte usw. usw.
Hatteman keinen Fotoklub im Ort, war man auf Bücher und eigenes Ausprobieren angewiesen...beides sehr zeitaufwendig.

Früher habe ich viele Stunden im Fotolabor verbracht. Ich habe immer neue Erfahrungen und Fortschritte gemacht. Heute verbringe ich viele Stunden am Computer und mache immer neue Erfahrungen und Fortschritte. :)

Ich mache es übrigens so: Bei schönem Wetter bin ich meistens draußen zum Fotografieren. Aber irgendwann kommt auch wieder eine Schlechtwetterphase und dann gehts an die Bildbearbeitung.

Gruß
Heiko
 
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dongil schrieb:
... Steht also irgendwann eine Entscheidung an, bis zu einer wie definierbaren Grenze lass ich mich darauf ein, damit noch Zeit zum Fotografieren übrigbleibt?
Diese Grenze wirst Du nicht genau definieren können, denn sie wird fließend sein. Denn nach dem Lernen kommt irgendwann auch, dass das gelernte zur Routine wird und somit schneller von der Hand geht. Insofern denke ich, dass es Dir genauso gehen wird wie in Deinem analogen Prozess auch, als Amateur wirst Du so viel Zeit investieren wie Dir das Bild wert ist, das ist die Grenze. Und genauso wie Du Dich früher um verschiedenes Filmmaterial und möglicherweise auch ums Eintesten der Film/Entwickler-Kombination gekümmert hast, wirst Du Dich in der digitalen Welt halt mit Themen wie Raw-Konverter und Bildbearbeitungsprogramme kümmern.

Ansonsten fiel mir, als ich die Frage gelesen habe, spontan ein: Der Filmtransport oder der Blick aufs Display ;)

Grüße
-- Rüdiger
 
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dongil schrieb:
Nach einer Weile stellt man fest, das die Fotos "out of the Cam" im Grunde nur eine Basis darstellen, die durch entsprechende Bearbeitung erst zu vollem Glanz geführt werden müssen.

Hallo Werner,

genau so ist es heutzutage. Und ich bin auch der Meinung das dies früher gänzlich anders war, denn vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ausschließlich mit Fujichrome Velvia fotografiert und anschließend auf meine Leinwand projeziert... was isn des bitte..??? Is er Leiwand...???

Wie auch immer :D

Heute sieht die Sache sogar schon so aus, dass ich mir lange vor der Aufnahme Gedanken darüber mache ob die Aufnahme nachher ordentlich zu bearbeiten sein wird und wieviele unterschiedliche Belichtungen, resp. unterschiedliche Aufnahmen notwendig sein könnten um anschließend am PC das perfekte Ergebnis generieren zu können.

Klingt für die "Ich-bearbeite-meine-Bilder-maximal-eine-Minute-PC-Verweigerer" vielleicht komisch, ist aber so. Anders lockst Du heute niemand mehr hinterm Ofen hervor. Woran aber liegt das..... das eine Aufnahme absolut perfekt sein MUSS um Beachtung finden zu können...... unter Fotografen versteht sich....?

Vielleicht an den Millionen Bildern die täglich irgendwo auf unserem Planeten upgeloadet und gehostet werden.....?


dongil schrieb:
Steht also irgendwann eine Entscheidung an, bis zu einer wie definierbaren Grenze lass ich mich darauf ein, damit noch Zeit zum Fotografieren übrigbleibt?

Fotografieren ist immer noch das mit der Kamera und hat überhaupt nix mit der Bearbeitung zu tun. Circa so wie vor hundert Jahren als alle noch das mit dem analgooglen gemacht haben

Da fotografierte man genau wie heute... und hatte dann genau wie heute die beiden Möglichkeiten welche lauteten:

1.) Ich bring meinen Film ins Labor und lass ihn Profimässig ruinieren.

2.) Ich entwickle ihn selber und pantsche dann solange rum bis nach 2 Jahren ein vernünftiges Print rauskommt (Ansel Adams)

Geändert hat sich nur die Hardware, die Arbeit ist immer noch genauso mühsam wie damals. Und wer damals faul war wird sich auch heute nicht die Mühe machen alles zu erlernen was erforderlich ist um ein perfekt bearbeitetes File am Computer entstehen lassen zu können.

LG

Wolgang
 
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a) Privatfotos:

Am Abend, wenn ich zurückkomme vom Fotografieren oder auch mal erst am nächsten Tag oder ein paar Tage später sichte ich die Ergebnisse und hol mir ein paar Bilder heraus, die mir gefallen. Die bearbeite ich dann mehr oder weniger grob, versende ein paar per Email oder stelle sie in Flickr oder hier oder bei Nikongear zur Diskussion (früher auch fotocommunity, aber die macht mir keinen Spaß mehr, weil zu unübersichtlich). Manche drucke ich mit SW-Laser auf Normalpapier.

Manchmal fällt mir Monate später noch ein Bild ein, das ich heraussuche, schön mache und zum Dienstleister gebe (meist in 15x21 cm).

Und eines der schönsten Erlebnisse ist ab und zu in den Backupfestplatten zu stöbern und das ein oder andere ältere NEF zu finden, das ich mit dem heutigen Wissen und der aktuellen Software zu einem Schmuckstück machen kann, "sleeping beauties".

b) Beruflich

Da hängt es nur davon ab, was vereinbart war, wird: Formate, Bearbeitungstiefe, Abgabetermine, Anforderungen. Alles was ich im Privatbereich lerne, nutzt mir beruflich und vice versa.

Herzlich

Frank
 
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dongil schrieb:
Steht also irgendwann eine Entscheidung an, bis zu einer wie definierbaren Grenze lass ich mich darauf ein, damit noch Zeit zum Fotografieren übrigbleibt?
Ja, Du musst Dir überlegen was Du erreichen willst und wie Du da hin kommst.

clemmi schrieb:
das ist wahrscheinlich der Grund, warum das Ganze "workflow" heißt und nicht "funflow" oder so ähnlich.
Genau!
Aber Workflow kann viel Spaß machen wenn man's richtig macht.

Für mich ist das Forum hier durchaus eine wichtige Info-Quelle, allerdings werde ich schon neidisch, wenn ich Aussagen lese wie "max. 1-2 Minuten pro Bild".
Das ist locker machbar für den Durchschnitt. Nicht jedes Bild ist es wert intensiv bearbeitet zu werden. Wer natürlich jedes Bild einzeln mit PS bearbeitet und ein paar Hundert per Tag schiesst läuft da vor die Wand.
Standardkrams braucht bei mir weniger als ne Minute. Einige wenige brauchen Stunden, die Grenzen dazwischen sind fließend.
Und je nach Werkzeug und Erfahrung damit kann man sehr effizient oder grottig ineffizient arbeiten. Das ist einer der Gründe warum ich nicht nach Schema F Capture und PS benutze.

cheers
afx
 
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dongil schrieb:
Hallo!

Für einen Amateur wie mich stellt sich diese Problematik in etwa so dar:

Man steigt in die digitale Fotografie ein. Nach einer Weile stellt man fest, das die Fotos "out of the Cam" im Grunde nur eine Basis darstellen, die durch entsprechende Bearbeitung erst zu vollem Glanz geführt werden müssen. Natülich bereit, das auch zu tun, merkt man bald, daß das dazugehörige Wissen mindestens genauso umfangreich ist wie die Kenntnisse, die im analogen Verarbeitungsprozess von Nutzen sind. Investitionen in Hard und Software stehen auch noch an, und wenn man dann mal in alles reingerochen hat schwant einem erst, auf was man sich da eingelassen hat.
Dann kommt noch die Druckerthematik dazu, und ehe man sichs versieht, ist das einst schönen Hobby zur "Schulpflicht" mutiert, wobei der begonnene Lernprozess absehbar dynamisch sein wird.
Das heisst, man lernt nicht von A-Z und ist dann fertig, sondern befindet sich in diesem Alphabet immer nur an einer mehr oder weniger weit Vorn oder Hinten liegenden Stelle.

Steht also irgendwann eine Entscheidung an, bis zu einer wie definierbaren Grenze lass ich mich darauf ein, damit noch Zeit zum Fotografieren übrigbleibt?

Hallo,

für mich als Amateur hat es sich zu Analogzeiten schon so entwickelt, dass eine Gewisse Sättigung eintrat. Nachdem ich tagelang im Labor verbracht hatte, um aus Bildern irgendwelche Abzüge zu erstellen, hat sich irgendwann der Fokus wieder geändert und ich bin zu Dias und deren Projektion gewechselt. Nicht nur (aber auch) weil die Menge und Zeit die man mit Verareitung dort verbringt verhältnissmäßig gering ist.

Übertragen auf die digitale Welt hat sich bei mir das noch nicht so durchgesetzt. Dafür liebe ich das Experimentieren viel zu sehr. Aber auch hier vermute ich, dass in der nächsten Zeit eine Sättigung eintritt, die dazu führen wird, die Bilder "as is" aus der Kamera zu nehmen, 95% wegzuschmeissen und die 5% zu behalten, die auch unbearbeitet bestehen würden, oder die ich aus sentimentalen Gründen behalten will.

Damit wäre ich wieder da, wo ich schon mal gelandet bin.

Damals hat das fünf Jahre gedauert. Wenn ich schon nichts lerne, dann vielleicht, dass es diesmal schneller geht.

LG
Jürgen
 
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@Heiko

Ich mache es übrigens so: Bei schönem Wetter bin ich meistens draußen zum Fotografieren. Aber irgendwann kommt auch wieder eine Schlechtwetterphase und dann gehts an die Bildbearbeitung.


Diesmal muss aber die Schlechtwetterphase sehr lang sein bei dem Wetter:fahne: ;)

Gruß Dietmar
 
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mmundoo schrieb:
@Heiko

Ich mache es übrigens so: Bei schönem Wetter bin ich meistens draußen zum Fotografieren. Aber irgendwann kommt auch wieder eine Schlechtwetterphase und dann gehts an die Bildbearbeitung ...

Ihr habts gut. Wo nehmt Ihr bloss :gruebel: die Zeit her? :gruebel:

Gruss
Klaus
 
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