ich würde den Film in der DuKa abwickeln und in der Entwicklungsdose aufspulen. viel Glück dabei, er hat bestimmt nen mordsdrall.
vom Ende würde ich mir ein kleines Stück (ca 1cm lang) abschneiden und in zwei Hälften unterteilen, von dem ich die hälfte lichtdicht zB in einem Filmdöschen verpacken würde.
Die andere Hälfte kann man dann einer optischen Untersuchung unterziehen hinsichtlich der Färbung des Negativmaterials im rohzustand. ist er Grau? dann ists wohl ein BW-Film. ist er rosa/beige? dann wohl eher ein buntfilm.
einen Schnipsel des ans Licht geholten Materials kann man einer Schwarzprobe unterziehen: ist es grau, in Rodinal oder caffenol-C-M baden und sehen, ob und nach welcher Zeit es schwarz wird. falls ja, hat man gute Chancen, den Film zumindest BW zu entwickeln.
ist der Film eher rosa/Beige, kannst du es ja mal mit dem Tetenal C-41 Kit versuchen...
dann kann man eine Klärprobe machen: einen unentwickelten und einen Teil des entwicklten schwarzen Schnipsels im Fixierer baden, dabei die Klärzeit für den unentwickelten Schnipsel stoppen- welche Farbe hat übrigens das Negativträgermaterial?
der Schnipsel in der dunklen Dose steht für weitere Versuche zur Verfügung. ggfs kann man davon (nach erfolgreicher Schwarzprobe) einen Teil in einer Entwicklugnsdose dunkel entwickeln - einfach die Zeit vom ersten versuch nehmen, etwa 50% draufpacken und den Film danach doppelt so lange fixieren, wie die Klärprobe gebraucht hat.
wenn der Film dabei wieder klar wird, kannst du versuchen einen restlichen Schnipsel z.B. im Dunkeln in eine Minox zu spannen und mit der Minox ein testchart von schwarz bis weiss in Graustufen ablichten.viel Spaß dabei, Du hast nicht viele versuche... das Testbild musst du wohl in der Schale in der dunkelkammer entwickeln, Zeiten hast Du ja in etwa schon rausgefunden. Mit etwas Glück kommen Grauwerte heraus.
und dann weisst Du, wie man den Film entwickelt.
Mit etwas Glück sind in den Stegen dann daten einbelichtet, aus denen sich ergibt, was es für ein Film war.
Es kann aber auch zB ein CT18 oder sowas sein- den kann man mit keiner aktuell käuflich erwerbbaren Flüssigkeit mehr entwickeln. da bleiben alle oben beschriebenen Tests bei klaren Ergebnissen ohne Schwärzung.
Übrigens entnehme ich der aufgedruckten Beschriftung "B 20", dass es sich um einen Buntfilm mit 20 DIN handeln könnte. das kann aber auch was anderes bedeuten.
Ach ja: Du kannst die die Probiererei auch sparen. eine Entwickklung in C-41 sollte in jedem Fall auch bei einem SW-Film etwas umkopierbares ans Tageslicht bringen, wenn es nicht gerade ein CT18 war. da der Kunde eh nichts bestimmtes erwartet, kanst du ja bei Mislingen alles einfach auf den Film schieben