... Den Kontrastumfang eines Motivs könnte man mit einem solchen Belichtungsmesser doch auch berücksichtigen und zwar wenn man an den unterschiedlich Helligkeitsstufen misst und daraus einen Mittelwert errechnet. Oder nicht?
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Jein. Mit Objektmessung. Man muss schon wissen, was man anmisst.
Beispiel 1: Jemand blondes mit heller Haut in hellblauem Skianzug im Schnee, Licht im Rücken des Fotografen.
Mittelwert aus hellblbau und weiß? Geht daneben. Eher: Schnee anmessen und zwei bis zweieinhalb Stufen kräftiger belichten. Oder hellblauen Skianzug anmessen und 1 Blende draufgeben. Oder Skianzugträger Graukarte halten lassen anmessen und den Wert nehmen.
Beispiel 2: Gleiches Motiv, aber es steht noch einer in schwarzem Skianzug daneben, die Sonne kommt von hinten und brät auf den Schnee.
Schnee anmessen und schwarzen Anzug anmessen, Mittelwert bilden: Geht daneben. Der Schnee wird weiß ausfressen und der schwarze Anzug schwarz absaufen. Und irgendwo dazwischen landet ungesteuert der hellblaue Skianzug.
Überlegung vorweg: Was soll mit dem Bild gemacht werden?
Wenn es gedruckt werden soll: Ein Offsetdruck kann zwischen Papierweiß und "säuft schwarz ab" ungefähr vier (4) Blendenstufen wiedergeben.
Die 10 oder mehr Blendenstufen, die der schwarze Skianzug im Gegenlicht auf Schnee mitbringen, sind also so nicht druckbar. Auch ein Abzug auf Photopapier kann das nicht. Man könnte in der Bildbearbeitung den Kontrastumfang stauchen. Dabei leidet aber auch die Differenzierung der Mitteltöne.
Also: Auf den Schnee messen, zweieinhalb Stufen draufgeben und die Schatten mit Blitz oder Aufhellern aufhellen, so dass sie innerhalb des Kontrastumfanges liegen.
So richtig praktikabel ist das mit einem Spotbelichtungsmesser. Mit etwas Übung hilft auch der Blick aufs Histogramm. Bei Sonne im Schnee aber auch schwierig...
Also gucken und üben und probieren und gucken...
Grüße
Christian