Frage Video drehen mit der D800

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thory

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Hallo Zusammen,

ich möchte am Wochenende erstmalig einen Video drehen und suche da noch Ratschläge über das Vofrgehen.

Warum es geht: um so eine MTB Tour

Ich werde mit der D800 filmen. Die Fotos sind alle mit dem 16-35/4 gemacht.

Wie geht man beim Filmen vor - ich bin für alle Tipps dankbar.

Ich möchte ein Stativ nehmen, das ist aber in dem Gelände nicht immer gut aufzustellen. Wie gut eignet sich ein Einbeinstativ für Videos? Das auch vor dem Hintergrund das die D800 ja ohne Klappdisplay als Videokamera in der Hand ziemlich unhandlich ist.

Wie gehe ich mit der Belichtung um? ich möchte je nicht, das sich innerhalb einer Szene die Belichtung ändert, wenn der Biker herankommt und nahezu formatfüllend wird, werden solche Szenen manuell belichtet?

Wie macht man es mit dem AF? Insbesondere dann wenn ich den Bildausschnitt konstant halten möchte und den Fahrer sozusagen quer durchs Bild fahren lasse? Ich nehme an da muss ich manuell fokussieren und hinreichend weit abblenden - oder?

Welche Verschlusszeiten sind empfehlenswert - die gleichen wie beim Foto?

Welche Objektive empfehlt ihr? Die gleichen wie beim Foto? Für das Filmen denke ich ist Zoombereich wichtiger als Lichtstärke -oder? Oben ist es eh hell genug und unten im Wald drehe ich die Iso hoch - Bedenken? Im klartext ich würde eher das 70-300/5.6 mitnehmen als das 70-200/2.8.

Bei allen Tipps bitte berücksichtigen, dass ich das Equipment auf den Berg schleppen muss und selbst mit dem Radel einiges an schwierigjkeiten bewältigen muss.

Anderseits soll der Film dem Sponsor gefallen, d.h. so ganz anfängermässig sollte der auch nicht werden.
 
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Auweia, als erstes Video gleich eine Auftragsarbeit, da solltest Du auf jeden Fall vorher üben, üben, üben.

Belichtung auf jeden Fall M, sie zu daß Du Zeiten um 1/100 bekommst. Ich würde auch nicht auf Full-HD gehen, dafür ist die D800 mit ihren 30P schlicht zu lahm. Nimm lieber 720 60P.

AF auch aus, ist auch zu lahm.

Was ich mir auf jeden Fall noch besorgen würde, wäre ein Schulterstativ (ich habe dies hier) und eine Sucherlupe.
 
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Ich habe zwar noch nie versucht, ein Video einer MTB Tour zu drehen, allerdings würde ich dir zu folgendem raten:

- Nicht alles vom Stativ filmen. Das wirkt auf Dauer ziemlich langweilig; immerhin handelt es sich hier um eine Sportart mit viel Geschwindigkeit.
Dazu habe ich mir in etwa sowas (nur viel einfacher) http://www.glidecam.de/de/products/handheld/index.htm selbstgebaut. Wichtig ist, dass unten an der Stange ungefähr das gleiche Gewicht hängt, was oben drauf ist (Kamera usw)

- Abblenden. Klar, sonst wirds mit dem manuellen Fokus, den ich auch empfehlen würde, wirklich schwer. Am besten probierst du auch vorher einmal aus, wie du den Fokus ziehen musst, damit er passt.

- Manuelle Belichtung: Also ich mache selber wenig Sportaufnahmen, habe allerdings bis jetzt nahezu alles mit der manuellen Belichtung gemacht, damit eben keine Helligkeits"Sprünge" auftreten... Dann wirkt es mehr wie aus einem Guss.

- Picture Control: Mach dir ein eigenes Picture-Control-Profil mit Kontrast und Schärfe auf Minimum und schärfe lieber in einem Schnittprogramm deiner Wahl nach. Da ist meist viel mehr rauszuholen als in der Kamera.

- Verschlusszeiten: Nunja... bei "normalen" Filmen benutzt man meist die 1/2-Regel, d.h. wenn du mit 30 Bildern/sec. filmst, belichtest du 1/60 Sekunde pro Bild. Eine längere Belichtung macht das Bild klarer, allerdings ist es dann der subjektive Eindruck nicht mehr so flüssig. Allerdings, da es sich hier um Sportaufnahmen handelt: Probiere es mal mit 1/200stel und mehr.

- Das mit den Objektiven musst du ausprobieren. Ich weiß nicht, was du für Ausschnitte haben möchtest.
 
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Da ich nicht mit der D-SLR filme, hier nur mein bescheidener Beitrag zum Thema Stativ:
Ein Einbein als Einbein benutzt, produziert beim Verdrehen (Motivverfolgung) meist den Nebeneffekt, dass man die ganze Kombination auch gerne unbewusst seitlich kippt.

Also doch besser das stabil stehende Dreibein mit normalem leichtgängigem Kopf; die Sensorebene wird nicht verdreht sondern nur verschwenkt (voraus gesetzt das Stativ steht im "Wasser").
Wenn ich mit der kleinen Videokiste unterwegs bin, verwende ich das Einbein als "Schwebestativ"; die Knipse im rechten Winkel dran, das Einbein ausgezogen und die ganze Kombi so gehalten, dass sie in der Waage ist.

Ich gebe zu, dass mein Einbein und die leichte Film-Cam da eine sehr schöne Einheit bilden, eine D800 bräuchte da etwas mehr Gegengewicht, was auf einem Bike respektive dem Transport auf Selbigen schwierig macht.

Nur so eine Idee...

 
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Auweia, als erstes Video gleich eine Auftragsarbeit, da solltest Du auf jeden Fall vorher üben, üben, üben.

....

ja, das werde ich tun. Und Euch nachher an dem ergebnis teilhaben lassen.

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Belichtung auf jeden Fall M, sie zu daß Du Zeiten um 1/100 bekommst. Ich würde auch nicht auf Full-HD gehen, dafür ist die D800 mit ihren 30P schlicht zu lahm. Nimm lieber 720 60P.

...

was ist die Ratio hinter diesen Zahlen?
1/100 - ich habe des öfteren gesehen, daß beim Film eher lange Belichtungszeiten (vgl mit dem Foto->z.B. 1/500) genommen werden warum?

Eigentlich wollte ich 25fps nehmen - was ist der Vorteil von 60P? Ich habe gelesen, daß zu hohe Bildraten "un-Kinomässig" wirken und man aufgrund der 50hz in europa dann 25fps nehmen sollte. Wäre besser für alte Fernseher??? Ich weiß das aber nicht.


Was ich mir auf jeden Fall noch besorgen würde, wäre ein Schulterstativ (ich habe dies hier) und eine Sucherlupe.

Danke für den Tipp!
 
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Hallo Niklas,

verstehe ich das richtig, daß man eine gewissen Bewegungsunschärfe der einzelnen Frames möchte, um die Bewegung flüssiger erscheinen zu lassen?
 
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Die Zahlen lassen sich leicht erläutern. Nehmen wir einfach mal ein Extrem, dann wirds am deutlichsten:

Der Biker kommt mit 54km/h = 15m/s den Berg runtergeprügelt. Deine Kamera steht auf 25FPS und Belichtung 1/4000.

Jetzt macht die Kamera also quasi jede 25/sek ein Bild. In der Zeit legt der Radler 0,6m zurück. Sie belichtet aber nur 1/4000, d.h von den 0,6m Bewegung hast Du nur gut 4mm auf dem Bild, der Rest ergibt dann Ruckler.

Damit hast Du auch gleich die Begründung warum bei schnell bewegten Motiven je mehr fps je besser gilt. Wenn Du jetzt z. B. statt 25 auf 60 fps gehst legt der Radler zwischen zwei Frames nur noch 0,25m zurück, die Bewegung wird viel flüssiger.

Das mit dem Cinema-Look bei 24 ist nochmals eine ganz andere Geschichte.

Die 30/60fps werden nur dann kritisch, wenn Neonröhren, oder ähnliche vom deutschen Wechselstromnetz gespeiste Lichtquellen im Spiel sind, oder wenn Du Nutzer hast, die sich das Ganze wirklich noch auf einem PAL-Röhrenfernsher anschauen wollen.
 
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Hallo, Thomas

bisher habe ich die Videofunktion an meiner D800 nicht genutzt, wollte demnächst aber mal damit anfangen. Meine Frage an Dich und die Forenmitglieder: Welches Mikrofon benutzt Ihr, wie seid Ihr damit zufrieden? Das Mikro on board dürfte wohl wenig geeignet sein?
 
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Hallo Niklas,

verstehe ich das richtig, daß man eine gewissen Bewegungsunschärfe der einzelnen Frames möchte, um die Bewegung flüssiger erscheinen zu lassen?

japp, genau so ist es.
Das hat ja schon Stefan etwas angerissen.
Du kannst ja mal aus Spaß bei schnellen Bewegungen in einem Video auf Pause drücken. Da wirst du sehen, das bei den meisten Filmen die Bewegungen gar nicht scharf abgebildet werden.


[MENTION=73519]Unixx[/MENTION]: Ich würde ganz klar sagen: kommt drauf an! ;)
Für die allerersten Gehversuche reicht auch das Onboard-Mic sicherlich aus (ich selber habe allerdings keine D800 sondern eine D7100 (Mikrofon war ganz ok) und vorher eine D5000 (Mikrofon war... naja... )...
Danach halt je nach Anwendungszweck ein Richtmikrofon (aber jetzt nicht diese extremen Teile...) oder eben ein ganz normales (aktives!) Stereomikrofon.
Aktiv deshalb, weil es viele Mikrofone gibt, die erst durch einen Mikrofonverstärker gejagt werden müssen und die Verstärkung, die eine DSLR leisten kann, ist bei Weitem nicht so gut, wie die eines Mikrofonverstärkers.
 
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Auweia, als erstes Video gleich eine Auftragsarbeit,.....


So, das Filmchen ist fertig und die resonanz in einschlägigen Kreisen (MTB Forum) gut;) Natürlich loben die die fahrtechnik und weniger die Flimerische "meister;)" Leistung.:dizzy:

Wie auch immer:


here we go


Was ich dabei gelernt habe:

- mein Stativ-kopf ist völlig ungeeigent zum Filmen (Novoflex Magic Ball)

- ein weitwinkel objektiv reicht, je länger die brennweite, desto weniger schaffe ich es wackelarm mitzuziehen und den Fahrer im Fokus zu lassen.
Ich hatte dabei: 16-35, 24-85 und 70-300. Das nächste Mal nehme ich nur das 16-35 und als Zweitcam die 1 V1 mit 10-30 mit. Muss mal gucken, wie da die Bildqualität der Cams mischt??

- Schulterstativ kaufen, am besten wäre noch ein Tuch über den Kopf um den Screen besser (bzw überhaupt!) erkennen zu können.

-ich probiere dann auch mal die 60 fps - diesmal habe ich es konservativ bei 30fps gelassen.

- die Szenen in denen das Bike von Uphill zu Downhill verwandelt wird, nicht aus fotos zusammen setzen sondern auch aus filmsequenzen, das dürfte organischer wirken.

Da ich mit dem Stativ nicht wirklich klar gekommen bin, habe ich die meisten Szenen freihand und mit dem 4/16-35 gefilmt.


Verbesserungsvorschläge und Tipps werden dankend angenommen:)
 
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Ich finde das für den Anfang schon sehr gelungen!
Wenn man sich selbst verbessern will, dann hilft es immer, sich an den Guten zu orientieren...

Die Videos von Danny McAskill kennst Du, vermute ich die kann man schon als Vorbild nehmen...

P.S.
Ohne guten Videoneiger auf dem Stativ sind Schwenks eine Katastrophe, diese Erfahrung musste ich auch erst mal selber machen...
Ich hab mir dann den relativ günstigen Manfrotto 503 HDV gekauft und komme damit gut zurecht. Ist kein Sachtler, aber gut gedämpft und mit einstellbarer Friktion.


z.B.


http://www.youtube.com/watch?v=ShbC5yVqOdI
 
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Verbesserungsvorschläge und Tipps werden dankend angenommen:)

Gute Ideen hast Du (das Einstellen des Fahrrads, das Umziehen des Fahrers)... gefällt mir.

- Für den Schnitt wäre es für Dich leichter, wenn Du auch mal Nahaufnahmen filmen würdest. Totale, Halbtotale, Nahaufnahme, extreme Nahaufnahme... im Wechsel wirkt das interessanter - und ist nachher am Rechner einfacher.
- Immer wenn Du die Brennweite während der Aufnahme verstellt hast, wirkt das zu hakelig (und ist meistens auch gar nicht nötig).
- Auch Mitschwenken ist nicht immer nötig, wenn Du meinetwegen den Fahrer aus dem Bild fahren lässt, sieht man meinetwegen einen Berg im Hintergrund, damit eine neutrale Szene (auch gut für den Übergang zur nächsten Einstellung).

Und wenn man wie Du szenisch filmt, wird wieder deutlich, dass der kontinuierliche AF während der Aufnahme gar nicht so wichtig ist, oder?

Beste Grüße, Jambus
 
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Für den ersten Versuch finde ich das schon sehr ansprechend.

Ein paar mehr Close-Ups wären noch ganz gut.

Ein Stativ würde ich wahrscheinlich gar nicht erst mit schleppen sondern komplett vom Shoulder-Rig arbeiten. Lass doch kleine Wackler drin sein, wir reden hier von Action-Sports (bei dem ich mir in die Hose machen würde)

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk 2
 
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...
Ein Stativ würde ich wahrscheinlich gar nicht erst mit schleppen sondern komplett vom Shoulder-Rig arbeiten. Lass doch kleine Wackler drin sein, wir reden hier von Action-Sports (bei dem ich mir in die Hose machen würde)

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk 2

Das würde ich so pauschal nicht sagen wollen.
Im Edinburgh Video von McAskill wurde bewusst mit ruhiger und bewegter Kamera abwechselnd gespielt. Das macht sich ziemlich gut. Auch der Wechsel zwischen langer und extrem kurzer Brennweite kommt gut.
Ich weiß, da muss man sich schon weit strecken (in jeder Hinsicht, nicht nur mit der Kameraführung :hehe: ), aber ein bisschen abkupfern wird schon erlaubt sein... :D :


http://www.youtube.com/watch?v=Cj6ho1-G6tw
 
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Geil!
Super gemacht. Klar, die tolle Action zieht einen in den Bann, aber filmisch hält es eben auch mit. Topp!
Bei den ersten Downhillsequenzen wird einem fast flau im Magen. Super eingefangen.

Kleine Ideen:
- die Musik passt nicht wirklich, aber Geschmack ist immer relativ.
- mal auch nen Landschaftsschwenk, der beim Fahrer endet.
- ein / zwei Sequenzen aus ner GoPro Helmcam kämen noch gut.
 
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und hier mein zweiter Film, der selbe Fahrer, das selbe Genre:

Film und Story.


Viel Spaß beim Anschauen - freue mich über Kommentare und Kritik.

Ich bin jetzt allerdings zu meinem nächsten Projekt unterwegs, dauert von daher etwas, bis ich mich hier wieder melde;)
 
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