Das Rogonar-S 4,5/ 75 mm ist für Filmformate bis 6x6 vorgesehen und wird immer noch gebaut. Die Rogonar-S-Serie ist technisch weniger aufwendig, als die hochwertigen Rodagone oder Apo-Rodagone. Wenn man ein Rogonar-S etwas abblendet und auf keine zu großen Papierformate vergrößert, sind sie aber durchaus brauchbar.
Prinzipiell lassen sich Vergrößerungsobjektive gut an Balgengeräten für die Makro- und Mikrofotografie einsetzen, weil sich auf große Abbildungsmaßstäbe hin optimiert sind. Das sollte auch mit deinem Rogonar gehen. Wenn diese fotografische Richtung allerdings nicht dein Hauptanliegen ist und du nur gelegentlich mal in den Nahbereich vorstoßen möchtest, sind Micro-Nikkor die bessere Wahl. Die Arbeit mit dem Balgengerät erfordert praktisch immer ein Stativ, automatische Scharfstellung ist nicht möglich (fokussiert wird über den Balgenauszug) und Offenblendmessung steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Wenn du ein Balgengerät hast, kannst du es ja mal ausprobieren. Entsprechende Anschlussringe sollten über den Fachhandel verfügbar sein (früher haben z. B. die Firmen Novoflex und Zörk sowas hergestellt). Bei eBay dürftest du nicht mehr viel für das Objektiv bekommen. Mit etwas Glück vielleicht 30 bis 40 Euro.
Heute werden Rogonare und Rodagone übrigens nicht mehr von Rodenstock gefertigt, sondern von der Firma Linos. Rodenstock hat seinen gesamten Fotooptikbereich vor einigen Jahren ausgegliedert.