Nik-Dig schrieb:
Hallo Leute,
Katrin hätte gerne mal gewußt, worin der Unterschied zwischen einer Festbrennweite und eines Tele-Objektivs liegt? Ihre Vorlieben liegen eindeutig in der Natur- und der Objektfotografie.
Vielleicht könnt ihr dies ja mal genau definieren?
Gruß
Hans-Peter und Katrin:hallo:
Was ist eine Festbrennweite? Antwort: Ein Objektiv, das eine unveränderliche Brennweite hat. Im Weitwinkelbereich beispielsweise 28mm, im "Normalbereich" etwa 50 mm und im Telebereich beispielshalber 300mm. Vom gleichen Standort betrachtet sieht ein Objekt bei jeder der genannten Brennweiten deutlich anders aus, was Bildausschnitt und Größe der Bild-Teile betrifft.
Nun gibt es auch Objektive, deren Brennweite variabel ist. Sie lassen sich
z.B. von 28mm Brennweite bis 105mm Brennweite verstellen. Schaue ich dabei durch den Sucher, sehe ich beim "Heranzoomen", wie sich das Bild verändert: Der Bildausschnitt wird kleiner, die abgebildeten Objekte sehen größer aus.
Mit diesen "Zoom-Objektiven" kann ich also die Abbildungsgröße stufenlos verstellen. Das ist ein Vorteil, denn ich kann, ohne einen Schritt vor- oder zurückzugehen, ein Motiv genau ins Bildfenster einpassen.
Leider haben Zoomobjektive auch eine Reihe von Nachteilen, weshalb für spezielle Anwendungen nach wie vor die Festbrennweiten bevorzugt werden:
Man kann sie wesentlich lichtstärker bauen als Zooms und sie haben in der Regel weniger Abbildungsfehler. (Moderne Hochleistungszooms der oberen Preisklasse bieten aber auch nur ambitionierten Mackenaufspürern Anlass für Triumphe.)
Was ist ein Teleobjektiv? Schlichtweg gesagt, eine (deutlich) längere Brennweite als die "normalen" 50mm. Um eine Hausnummer zu nennen:
(Makro-)Objektive mit 105mm, 200mm, 300mm, 500mm
Die gibt es, wie angedeutet, entweder als einzelne Festbrennweiten
oder als Zoomobjektiv.
Meine persönlichen Vorliebe habe ich bei der Natur- und Objektfotografie
im Brennweitenbereich zwischen 80mm und 400 mm (Tele-Bereich). Diese Brennweiten erlauben mir, z.B eine Blume vom Hintergrund zu isolieren: die Blume wird scharf, der Hintergrund verschwommen abgebildet. Ein kleiner Schritt zur Seite und ein unpassendes Element erscheint nicht im Hintergrund.
Beim Weitwinkel (20mm-35mm) sind diese Möglichkeiten fast ausgeschlossen: Alles was da ist, kommt auf's Bild. Kann ich auf ebenem Boden arbeiten, bevorzuge ich bei festen Motiven im Nahbereich feste Brennweiten und schiebe das Stativ ein wenig vor oder zurück. Draußen halte ich es mit dem Zoom: Bevor ich eine Wiese plattmache, nur um mit fester Brennweite eine botanische Rarität abzulichten, bleibe ich lieber auf dem Weg und versuche mein Glück mit einem Zoom.
Anmerkung: Die genannten Brennweitenbeispiele beziehen sich auf Kleinbildfilm.
Viele Grüße
Herbert