Unter Geiern

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melmele

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Am Sonntag den 18.04. wollten; Axel (birchior) und ich nach Jerez de la Frontera fliegen und 12 Tage in Andalusien verbringen.
Wie es manchmal jedoch so ist, kommt es anders als man geplant hat. Der brodelnde Isländer, ich meine den Eyjafjallajökull Vulkan, hat uns einen Strich durch unsere Planung gemacht.
Wir jedoch waren so voller Vorfreude und hatten überhaupt keine Lust, uns von diesem Isländer und seiner Wolke aufhalten zu lassen und überlegten, aber nur ganz kurz, ob man diese läppischen 2.700 km nicht auch mit dem Auto bewältigen könnte.
Gedacht, getan und sogar noch positive Seiten entdeckt, wie zB Gewichtsbegrenzung im Flieger, jetzt brauchten wir gar nicht zu überlegen, ob dieses oder jenes Objektiv wirklich gebraucht werden würde und sogar ein Kleidchen extra konnte ich noch für mich einpacken.
10 schöne Tage haben wir dann in Isla Cristina (Kleinstadt am Atlantic unweit der portogiesischen Grenze gelegen) bei meinem Bruder verbracht und dort sogar schon im Atlantic gebadet.

Flexibel wie wir jetzt ja waren, beschlossen wir spontan, die Rückreise mit einem Kurzbesuch in der Extremadura, die eh zu einem unserer Wunschreiseziele gehört, zu verbinden. Auf die paar Kilometer mehr kam es jetzt ja auch nicht mehr an.

Die autonome Region Extremadura liegt im Südwesten Spaniens an Portugal grenzend, ist etwa so groß wie die Schweiz und hat, gegenüber der Schweiz mit 7,8 Mio, nur ca 1,1 Mio Einwohner.

Die Extremadura ist vor allem für Kultur- und Naturliebhaber ein ideales Reiseziel, den Pauschaltouristen zieht es wegen der fehlenden Strände weniger in diese Region, die doch so voller Kontraste ist.
Zwischen 130 und etwa 2.400 Metern erhebt sich die Landschaft über den Meeresspiegel, es gibt weite Ebenen, unberührte Flussläufe, zauberhafte Täler und schroffe Gebirge, unendlich erscheinende Kork- und Steineichenhaine unter denen Ziegen, Schafe und Rinder und nicht zu vergessen, die schwarzen Schweine grasen.... ach, ich kann fast nicht mehr aufhören zu schwärmen.

Da wir leider nur 2 1/2 tage Zeit hatten und Axel am allerliebsten "unter" die Geier wollte haben wir uns entschieden Quartier in Trujillo, einer Kleinstadt mit mittelalterlichen Charme zu beziehen und von dort aus zu dem ca 70 km entfernten Castillo de Monfragüe zu fahren.


Ich beginne mal mit einem Geierzählbild

HM1
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Viele Grüße
Heike
 
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Der Monfragüe-Nationalpark Park und das Castillo de Monfragüe mit seinen kreisenden Geiern ist Treffpunkt vieler Ornitholgen und natürlich auch Fotografen.
Zur Zeit waren ca. 65 Geierpaare anwesend, die meisten davon sind Gänsegeier, einige Mönchsgeier und leider zZ nur ein Paar Schmutzgeier.

HM2
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3 von denen dort oben sind norwegische Hobbyfotografen, die wir am ersten Abend dort kennengelernt haben.

HM3
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LG
Heike
 
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Mit diesem Kurztripp wurde mir ein lange ersehnter Wunsch erfüllt, die im Nationalpark in Freiheit lebenden Geier zu fotografieren, dem Vulkan sei Dank!

Im Nachhinein war die Zeit dort viel zu knapp bemessen, besonders da Heike am letzten Morgen, kurz vor der geplanten Rückreise, ein etwas versteckt liegendes Plätzchen entdeckt hat, wo man im Morgenlicht die besten Chancen hatte, die anfliegenden Geier aus Augenhöhe und mit etwas Glück auch formatfüllend abzulichten.

Die ersten Bilder, die ich hier zeigen möchte, sind deshalb jene, die nicht oder nur wenig beschnitten wurden:

AB01:
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Gänsegeier im frühen Morgenlicht (Fullframe)


AB02:
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AB03:
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Gruß Axel

...Fortsetzung folgt...
 
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Super Bilder. :up::up::up:
Da muß ich auch mal hin. Welche Brennweite muß ich mitnehmen.

Gruß
Haryboo

Hallo Haryboo,
300mm mit Crop, also 450mm KB sollten es schon sein, so war Heike ausgestattet. Ich habe mit 300mm KB + TC 20, also 600mm (Kleinbild) fotografiert. Damit kann man schon mal formatfüllende Aufnahmen machen - je nach Standort.

An dem tollen Aufnahmestandpunkt, den Heike kurz vor unserer Rückreise entdeckt hat, kannst Du mit etwas Geschick auch mal mit 200mm KB ein formatfüllendes Bild machen. Aber nur morgens, da dann die Sonne leicht seitlich von hinten kommt.
Einmal ist z.B. ein Geier direkt über unseren Köpfen vorbeigesegelt, etwa 5 Meter über uns - ich hab erst gar nicht versucht, zu fokusieren und den Augenblick einfach nur genossen. Dieser Moment wird für ewig in meinem Gedächtnis bleiben...
Wir werden übrigens ganz sicher wieder dahin zurückkehren, 2 ganze Tage sind einfach zu wenig, zumal man dann zu sehr von den Wetterbedingungen abhängig ist.
Auf jeden Fall macht das dort Erlebte ein klein wenig süchtig...

Gruß Axel
 
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Hallo Haryboo,
300mm mit Crop, also 450mm KB sollten es schon sein, so war Heike ausgestattet. Ich habe mit 300mm KB + TC 20, also 600mm fotografiert. Damit kann man schon mal formatfüllende Aufnahmen machen - ja nach Standort.

Super, genau mein Brennweitenbereich. Ich hatte schon befürchtet es müsste das 600er Festbrennweite sein.

Gruß
Haryboo
 
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Hallo Ihr zwei!

Nett mal wieder was von euch zu sehen, und dann gleich solch klasse Fotos!

Freu mich auf mehr.

Schönen Feiertag

Domi
 
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Ich mache dann mal weiter, mit 2 Bildern ohne Vögel.

Das Castillo de Monfragüe ist eine ehemalige maurische Burganlage. Der Weg auf den Turm ist etwas schwierig, die Stufen sind sehr ausgetreten und unterschiedlich hoch, zudem gibt es kein Licht im Turmaufgang. Außerdem gibt es oben auf der Plattform keinerlei Brüstung oder Geländer, wer nicht schwindelfrei ist, könnte evtl. Probleme bekommen. Axel zumindest ist es so ergangen, es hat mich dann aber sehr überrascht, wie er seine Höhenangst vergessen konnte, als dann die Geier kamen. Die Geier als Therapeuten sozusagen :winkgrin:
Belohnt wird man allerdings mit einem fantastischen Rundumblick.
Bei einigermaßen klarer Sicht bis hin zu der im Norden liegenden Sierra de Gredos mit ihren zu dieser Zeit noch schneebedeckten bis zu 2.600 m hohen Gipfeln.

Axel vor dem Abgrund :take0:

HM6
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HM7
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LG
Heike
 
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Hallo Ihr Beiden

beeindruckende Bilder zeigt Ihr uns. Dass man nach dieser Gegen ein klein wenig süchtig wird, glaube ich Euch sofort. Spanien abseits der Touristenströme im Frühling ist vom Licht und der Landschaft ein Traum.

Ich freue mich sehr, auf noch kommende Bilder

Herzlichen Gruss
Brigitte
 
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Na dann will ich mal weiter machen, hab ja noch einige Bilder zu zeigen.
Erst mal wieder Gänsegeier, weil es davon einfach am meisten gab.
Mönchsgeier und Schmutzgeier gibt es dann etwas später...



AB06:
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Auf der Suche nach was Essbarem (ca. 60%-Crop)



AB07:
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Nochmal ein unbeschnittenes Bild. Hier sieht man die riesigen Krallen...



AB08:
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Hier nur minimal beschnitten, leicht oben und ein klein wenig rechts.

Ich erwähne das, damit man sich vorstellen kann, mit welcher Brennweite man zu welchen Ergebnissen kommt.

Gruß Axel
 
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Heike&Axel, dankefür den tollen Bericht und die Bilder bis hierher - die Location ist ganz nach meinem Geschmack! :)

Eines Tages...
 
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...die Location ist ganz nach meinem Geschmack! :)

Eines Tages...

...fahren wir drei da mal (wieder) hin?!

Wir können aber frühestens im Frühjar 2012 (Frühling 2011 ist bereits gebucht).
In der Extremadura gibt es übrigens nicht nur Geier :D:

- Der Steinadler wurde am Vortag ein paar km vom Castillo entfernt gesehen, wir hatten aber keine Zeit mehr, ihn zu suchen, wir sind eh schon später losgefahren als geplant
- Rotmilane gibt es viele, einige sogar am Rande der Städte zu sehen. Am Stadtrand von Trujillo, wo wir übernachtet haben, waren gleich 7 in Fotoentfernung (leider war es da kurz vor Mittag, also keine gute Fotozeit)
- Schwarzmilane etwas weniger als Rotmilane
- Kolkraben soll es häufig geben, haben wir aber nicht gesehen
- Stelzenläufer (an den Seen)
- ca. 12.000 Weißstörche brüten jedes Jahr in der Extremadura. In Trujillo haben wir Aufnahmen gemacht von einem Storchennest mit Nachwuchs drin (auf Augenhöhe). Zeigen wir hier an anderer Stelle...
- Ein Schwarzstorchenpaar haben wir vom Castillo aus mit dem Fernglas beobachten können, es hatte dort in der Nähe sein Nest. Leider kamen sie nicht in Fotoentfernung
- Seidenreiher und Kuhreiher haben wir gesehen, keine Zeit zum fotografieren (hatten nur 2 Tage)
- Waldwasserläufer
- Theklalerchen
- Bienenfresser gibt es häufiger
- Triel (nicht gesehen)
- Rothühner (bei unserem letzten morgendlichen Ausflug stand eines 10 Meter vor unserem Auto, mitten auf der feldwegähnlichen Straße
- Grauammern, Schwarzkehlchen und Rotkopfwürger sitzen oft an/neben der Straße in Fotoentfernung
- Weidensperlinge
- Wiesenweihen
- Zwergtrappen
- Wiedehopf (haben wir in Andalusien häufig gesehen, lange verfolgt, aber nicht schön vor die Linse bekommen:heul:)
- Großtrappen.....

Man könnte dort Wochen verbringen...

Und: Lust bekommen?

Gruß Axel
 
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