Umstieg NX-D auf LR 6 - Fragen

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Thommy_B

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Hallo zusammen,

ich benötige mal wieder Eure Hilfe.

Ich bin derzeit am Überlegen, für die RAW Entwicklung von NX-D auf Lightroom 6 umzusteigen.

Ich verspreche mir daraus wie es so schön heißt einen besseren „workflow“ ;-)
Konkret fehlt mir bei NX-D die Möglichkeit kleine „Eingriffe“ vornehmen zu können, ohne das Programm zu wechseln. (z.B. Vignettierung, wegstempeln und ähnliche Kleinigkeiten)

Nun gibt es ja hier die Diskussion, ob Lightroom überhaupt in der Lage ist mit NEF’s richtig umzugehen. Aber davon will ich mich jetzt eigentlich nicht abhalten lassen, da ich denke, dass es genügend professionelle Fotografen gibt, die mit Nikon fotografieren und trotz Lightroom tolle Fotos machen ;-) Da wird es für meine Hobbyknipseransprüche doch hoffentlich auch reichen.

Ich habe einfach ein paar grundlegende Verständnisfragen:

1. Wenn ich das richtig verstehe werden die eigentlichen NEF Dateien ja nicht geändert. Die Einstellungen (Beschnitt, Weißabgleich usw. usw.) die ich vornehme sind in einer separaten Datei hinterlegt und werden sozusagen bei der Anzeige des Bildes berücksichtigt.
Das ist bei NX-D und LR6 so?

2. Die Datei mit den Bildparametern wird in NX-D in einem Unterverzeichnis hinterlegt, das sich im Verzeichnis der entsprechenden NEF Dateien befindet.
Ist das bei LR6 auch so, oder sind die Dateien mit den Bildparametern irgendwo versteckt?
Mir geht es dabei um die Datensicherung bzw. die „händische“ Übertragung der NEF und LR6 Dateien auf z.B. einen anderen Rechner. Geht das? Kann ich die LR6 "Parameterdatei" eindeutig meinem NEF zuordnen?
Wie geht Ihr da vor?

3. Jetzt muss ich doch nochmal auf den Punkt Unterschiede beim Import bzw. der „Deutung“ der NEF Dateien kommen.
Wenn ich in NX-D importiere, dann werden ja erst mal die Parameter übernommen, die ich auch in der Kamera gewählt habe. (z.B. PictureControl neutral, Weißabgleich Blitzlicht). Ändere ich nichts und entwickle jetzt, müsste ja theoretisch genau das gleiche Bild raus kommen wie das JPG direkt aus der Kamera.
So gesehen ist dies ja eigentlich der Idealfall, da kein Zeitaufwand bei der Bildbearbeitung entsteht. Ich ändere als nur dann wenn ich den Bedarf sehe, z.B. den Weißabgleich.
Wie gestaltet sich das in LR6? Muss ich da grundsätzlich „ändern und regeln“ weil der Import angeblich nicht so gut funktioniert? Oder kann ich durch entsprechende Voreinstellungen, anlegen von Profilen oder was auch immer, ebenfalls zum zumindest ähnlichen Ergebnis kommen wie das JPG aus der Kamera?

Keine Frage, wenn ich grundsätzlich das gleiche Ergebnis haben möchte wie das JPG aus der Kamera, dann brauch ich nicht RAW fotografieren. Aber ich sehe es eben als gute Basis für die weitere Bearbeitung und möchte nicht grundsätzlich jedes Bild bearbeiten müssen, weil es z.B. farblich schrecklich aussieht wenn ich es in LR6 importiert habe.


Sorry, das war jetzt etwas länger. Ich hoffe ich konnte erklären worauf ich raus will und freue mich auf Antworten von Euch.
Seid Ihr vielleicht sogar der Meinung, dass für meine Ansprüche NX-D besser geeignet ist als LR 6?

Schon jetzt vielen Dank.
Beste Grüße
Thommy
 
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Hallo Thommy,

1. Wenn ich das richtig verstehe werden die eigentlichen NEF Dateien ja nicht geändert.
die "eigentlichen" Bildinformationen ändert kein (!) RAW-Konverter ... einfach weil eine RAW-Datei keine Bildinformationen enthält, sondern RAW-Daten. Und diese kennen weder Farbe noch Schärfe oder Rauschen. In allen RAW-Konvertern werden die Änderungen in irgend einer Form parallel zu den Informationen gehalten, aus denen ein Bild gerechnet werden kann. Bei Lightroom kannst Du wählen, ob das pro Bild in einem separaten sog. Sidecar XML-File gehalten wird (nicht meine Empfehlung), oder ob die Änderungen in der LR Datenbank gehalten werden (meine Empfehlung).

Ist das bei LR6 auch so, oder sind die Dateien mit den Bildparametern irgendwo versteckt?
Du kannst (!) es in der externen Datei bzw. in dem gleichen Verzeichnis halten, oder eben auch in der Datenbank. "Versteckt" im Sinne von "nicht wirklich nutzbar ohne intime Kenntnisse der Materie" ist es in allen Fällen (auch bei NX-D). Du solltest Dich aber nicht nur um die Datensicherung bemühen, sondern auch um die Datenkonsistenz. Du kannst einstellen, zu welchen Zeitpunkten / bei welcher Gelegenheit LR ein Backup der kompletten Datenbank durchführen soll. Wenn Du das tust, kannst Du jeden beliebigen Zeitpunkt der Bearbeitung Deiner Wahl wieder herstellen, selbst, wenn LR und die Datenbank komplett zerstört werden.

In dem Du die Datenbank incl. der Bilder auf einen anderen Rechner transferrierst, kannst Du problemlos dort weiter arbeiten. Wenn die Blder durch LR nicht gefunden werden (weil sich der Pfad beim Umzug geändert hat), kannst Du LR auffordern danach zu suchen. Es geht also nichts verloren.

Auch sehr interessant: Wenn Du Smart-Previews von NEFs erstellst, kannst Du die Bilder (z. B. unterwegs mit einem Notebook) bearbeiten, ohne dass Du die eigentlichen Original-Bilder physikalisch auf dem Notebook mitnehmen musst.

Wie gestaltet sich das in LR6? Muss ich da grundsätzlich „ändern und regeln“ weil der Import angeblich nicht so gut funktioniert? Oder kann ich durch entsprechende Voreinstellungen, anlegen von Profilen oder was auch immer, ebenfalls zum zumindest ähnlichen Ergebnis kommen wie das JPG aus der Kamera?
Je nachdem wen Du hier fragst, wirst Du unterschiedliche Antworten bekommen. Das hat weniger mit Wissen, sonder mehr mit Vorlieben zu tun. Lightroom interpretiert die PictureControl Einstellungen der Kamera nicht. Du kannst aber mit den entsprechenden Import-Presets das gleiche erreichen. Normalerweise musst (!) Du in Lightroom bei der Verwendung eines passenden Presets gar nichts bearbeiten. Die Interpretation der RAW-Daten funktioniert nach meiner Beobachtung unterm Strich deutlich besser als in der Software, die Nikon eingekauft hat und unter eigenem Label vertreibt. Probier´ es einfach mal aus. Du wirst überrascht sein.

Natürlich möchtest Du erstmal sehe, ob LR kann, was Du von NX-D kennst. Das ist dann ungefähr 20% es Leistungsumfangs von Lightroom. Sei´ schon mal gespannt auf die anderen 80% :cool:

Ciao
HaPe
 
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Hallo HaPe,

erst mal vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort.

Du hast mich überzeugt, ich habe LR 6 soeben bestellt. War im Angebot zusammen mit einem Buch „Lightroom 6 und CC – Einstieg und Praxis“. Dann steh ich vielleicht nicht ganz so dumm da beim Start ;-)

Nochmal zum Verständnis. Ich habe einen Rechner daheim, an dem ich hauptsächlich arbeite. Ich übertrage die Bilder aber auch auf meinen Rechner im Büro, einfach um die Daten doppelt zu haben, bzw. läuft im Büro sowieso noch eine Datensicherung.
Wenn ich bei NX-D einen Ordner auf einem Stick ins Büro übertragen habe, war „automatisch“ der Unterordner mit den NX-D Bilddaten auch dabei.
Wenn ich bei LR 6 eine komplette Datenbank erstellen lasse, dann muss ich jedesmal die komplette Datenbank kopieren.
Kann ich die Datenbank denn einfach so kopieren, oder ist das über eine Export / Import Funktion zu machen? Ist die Datenbank dann nicht riesig groß, da ja alle Bilder beinhaltet sind?


Dass die Meinungen bzgl. Verarbeitung der NEF’s auseinander gehen habe ich bereits festgestellt. Ich freue mich einfach mal auf die restlichen 80% und gehe der Sache positiv entgegen.
Preset heißt, dass beim Einlesen der NEF Datei bestimmte „Bearbeitungen“ automatisch vorgenommen werden, die ich auch im Entwicklungsmodul von LR 6 von Hand machen könnte?
Gibt es solche Presets irgendwo zum Download, sozusagen als Basis?
Oder versuche ich mich da einfach mal nach meinem Geschmack und mit viel Geduld?

Beste Grüße
Thommy
 
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Wenn ich bei LR 6 eine komplette Datenbank erstellen lasse, dann muss ich jedesmal die komplette Datenbank kopieren.
Kann ich die Datenbank denn einfach so kopieren, oder ist das über eine Export / Import Funktion zu machen? Ist die Datenbank dann nicht riesig groß, da ja alle Bilder beinhaltet sind?

Für die Übertragung gibt es mehrere Möglichkeiten.

Es ist dann sicher leichter zu erklären, wenn Du Lightroom installiert hast und an Hand Deiner individuellen Bedürfnisse die Vorgänge nachvollziehst.

Nachdem Du Deine RAW Bilder von der Speicherkarte in einen Ordner übertragen hast, importierst Du diesen Ordner mit seinen Inhalten nach Lightroom.

Alle Lightroom-Bearbeitungsschritte und -Anpassungen die Du jeweils für die einzelnen RAWs durchführst werden im Lightroom-Katalog gespeichert.

Du kannst den gesamten Ordner als Katalog exportieren. Dabei werden die RAW-Bilder mit allen Bearbeitungsschritte und Anpassungen in ein von Dir im Zuge des Exports bekanntgegebenes Verzeichnis exportiert. Dieses Verzeichnis kannst Du Dir schnappen, auf den anderen Rechner übertragen und dieses Verzeichnis ins dort installierte Lightroom importieren -> Funktion "Aus anderem Katalog importieren"

Meine Vorgehensweise:
Man selektieret die gewünschten Bilder und exportiert sie. Als Exportformat wählt man dabei "Original" und gibt bekannt in welchen Ordner exportiert werden soll. Im Zuge dieses Exports wird sowohl das RAW File, als auch eine
zum RAW File gehörende XMP-Datei erzeugt. Die XMP beinhaltet alle Anpassungen.
Jetzt überträgt man den Export-Ordner auf den neuen Zielrechner und Importiert diesen nach Lightroom. Im Zuge des Imports werden die in den XMP Dateien gesüpeicherten Anpassungen angewendet und in den Lightroom Katalog übertragen.

Gibt es solche Presets irgendwo zum Download, sozusagen als Basis?
Oder versuche ich mich da einfach mal nach meinem Geschmack und mit viel Geduld?

Im Netz gibt es eine Menge an Presets, frei downloadbare, als auch kostenpflichtige. Einfach nach "Lightroom Preset" googlen, dann findet man Seiten wie
http://lightroomkillertips.com/presets/
https://www.on1.com/free/lightroom-presets/
http://www.thephotoargus.com/230-free-lightroom-presets-will-love/



LG
Herwig
 
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Hi,

vielleicht noch eine Ergänzung: im Ursprungszustand sind bei LR alle Regler sozusagen in Mittelstellung. Wenn du in der Bearbeitungsleiste ganz nach unten gehst, siehst du, dass LR die RAWs erstmal nach "Adobe Standard" interpretiert.
Dort kannst du dann aber auch "Kamera Portrait" oder "Kamera Landscape" und weitere Presets auswählen. Diese zeigen dann eine Interpretation von LR, die derjenigen in der Kamera nachempfunden sind.
Da sie aber nie identisch sind, kommt regelmäßig die von dir angesprochene Diskussion.

Darüber hinaus kannst du jetzt die Regler betätigen und eine persönliche Grundeinstellung wählen und speichern, die dann z. B. immer beim Import auf alle Bilder angewendet wird.
Und dann kannst du auch noch unterschiedliche Presets speichern und gezielt beim Import anwenden, weil du vielleicht ein Preset für Studio, eins für Menschen und eins für Landschaft hast und dies jeweils auf eine Serie gezielt anwenden willst.

Und ein letzter Hinweis, weil du ja speziell nach Workflow gefragt hast ...
Wenn keines der Presets so richtig passt, weil du vergessen hast, die ISO bei der Aufnahme auf einen richtigen Wert zu reduzieren oder weil du eine Belichtungskorrektur vorgenommen hast, kannst du diesen Fehler am ersten Bild korrigieren und auf alle der Serie synchronisieren.
Also, die Möglichkeiten sind unzählig, und das zählt für mich z. B. viel mehr, als eine zu CNX identische Bildeinstellung.
Have Fun! :)
 
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Hallo Thommy,

m.E. eine gute Entscheidung. Bin gerade erst selbst von CNX2 auf LR6.x umgestiegen und bestimmt erst bei 25-30 %. Das Programm ist sehr umfangreich und ich habe es einfach mal in meinen bestehenden Workflow eingebaut - geht bestimmt noch besser, aber jeder hat so sein persönlichen Vorlieben. :fahne:

Viel Spaß mit LR!

VG Holger
 
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Ich sag Dankeschön an alle für die vielen Antworten und Tipps.

Theoretisch müsste das Paket heute ankommen, dann werde ich mich am Wochenende mal damit befassen.
Da kommen bestimmt noch viele Fragen auf....... vielleicht hilft das mitgelieferte Buch ja bei einigen Punkten.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Thommy
 
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Als Exportformat wählt man dabei "Original" und gibt bekannt in welchen Ordner exportiert werden soll. Im Zuge dieses Exports wird sowohl das RAW File, als auch eine zum RAW File gehörende XMP-Datei erzeugt.

- Wenn Du nach XMP-Dateien verlangt hast. -
Ansonsten mußt Du eine Datenbank für dieses neue Verzeichnis erstellen lassen, und auf dem Zielrechner in Lightroom importieren.

Gruß, Christian
 
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Hallo,

ich dachte, ich gebe nochmal Rückmeldung.

Installation war problemlos, das angesprochene, mitgelieferte Buch, hat für den ersten Einstieg und um sich eine Übersicht zu verschaffen ganz gut geholfen.
Ich habe LR 6 auf meinem Laptop mit externem Bildschirm laufen. Naja, dem Laptop musste ich erst mal noch etwas Beine machen. Mit neuen Treibern funktioniert nun auch das Einbeziehen der Grafikkarte für die Rechnerei. Könnte trotzdem schneller sein, aber geht.

Fazit: Alles in allem bin ich echt begeistert und bereue den Umstieg nicht.

Viele Grüße
Thommy
 
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Darf ich mich kurz einmal mit einer Frage an diesen Thread anhängen?

Nachdem ja in Kürze bei mir Kameras ins Haus stehen, die nicht mehr von Nikon Capture unterstützt werden, mache ich mir zuweilen Gedanken, wie mein nächstes Tool aussehen wird.

Geht es eher Richtung NX-D oder Lightroom (oder sonstwas)? Wer weiß.

Derzeit verwende ich für meine Bilder"datenbank" die stabilste, schnellste und leistungsfähigste Datenbank - das Dateisystem meines Rechners.

Ich lese immer wieder von integrierten Datenbanken in Programmen wie LR und dgl. und ich mache mir Sorgen über deren Geschwindigkeit, Skalierbarkeit, Stabilität, Kritikalität, wenn die Datenbestände mal über die ersten 100.000 Bilder hinausgehen.

Ich habe derzeit knapp 600.000 RAW Dateien und ca. 900.000 JPEGs, die ca. 7 TB Platz belegen. Multiple Versionen einer RAW Datei sind im bestehenden System kein Problem, da sie im Dateisystem keinen zusätzlichen Speicherplatz verwenden (Mein Homeserver läuft mit Disk-Deduplizierung)

So sind meine Fragen:
  • Hat jemand (eigene) Erfahrung mit Programmen wie LR und relativ großen Datenmengen (> 500.000 Bilder) ?
  • Habt ihr Beispiele wie lange würde das importieren/konvertieren bestehender Dateien dauert?
  • Ab wann verliert Euer Tool seine "Schwuppdizität" in der Bedienung, die es mit 100 Dateien gezeigt hat?
  • Stabilität?
  • Zeitbedarf der Restauration vom Backup, wenn doch mal was schiefgegangen ist?
  • Kann die Anwendung mit Daten die nicht auf dem eigenen Rechner sind (Homeserver) genauso flott umgehen?
Jeder sachdienliche Hinweis wird gerne gelesen.

Herzlichen Dank und LG,
Andy
 
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Hallo Andy,

alleine aufgrund der gewaltigen Menge Deiner Bildbestände kann ich aus eigener Erfahrung nur auf einen Teil Deiner Fragen antworten.

Die großen Datenmengen werden sich vermutlich dann bemerkbar machen, wenn Du sie (beispielsweise) komplett durchsuchen willst, um etwa nach allen Fotos zu suchen die mit Blende 1,4 geknipst wurden. Wenn Du einzelne Bilder bearbeitest oder exportierst, sollte die Anzahl der Bilder im Katalog weitgehend irrelevant sein. Normalerweise wird immer empfohlen, genau einen Katalog zu verwenden. Falls Du irgend wo eine klare Trennlinie ziehen kannst (z. B. junge Bilder vs. Bilder älter als 20 Jahre) wäre evtl. auch die Verwendung von zwei oder mehr Katalogen eine Möglichkeit um die Menge der Bilder pro Katalog (aka "Datenbank") zu reduzieren. Ich weiß aber nicht, ob das wirklich notwendig ist. Bis 100.000 Bilder ist es sicher nicht notwendig.

Bei einer halben Mio RAW-Files würde ich erwarten, dass eine Nacht nicht für den Import und die Erstellung der Previes ausreicht. Auch die Gesichtserkennung solltest Du nicht automatisch auf alle importierten Files anwenden, da diese extrem viel Zeit benötigt. Der Import der RAW-Files meiner ersten 36 MPixel Kamera (D810) dauert erheblich länger als der Import der RAW-Files älterer Kameras. Evtl. kannst Du den Import etwas beschleunigen, wenn Du (anders als ich) die RAW-Files während des Imports nicht (!) an einen neuen Ort kopierst.

Bei einem Totalcrash lädst Du einfach das letzte Datenbank-Backup und kannst nahtlos weiter arbeiten. Zeit- und Arbeitsaufwand sind hierbei gering.

In den neueren LR Versionen kann man sog. "Smart-Previews" von den Originalen erzeugen. Dadurch müssen die Originale (z. B. RAW-Files) nicht mehr physikalisch permanent greifbar sein ... nicht einmal, während Du sie bearbeitest. Die Originale braucht man dann erst wieder, wenn ein bearbeitetes Bild exportiert werden soll. Das hilft auf Reisen ... aber sicher auch, wenn Deine Originale auf einen anderen Rechner oder einem NAS-Server ausgelagert sind. Die Smart-Previes wird man sinnvollerweise dann auf den lokalen Rechner ablegen. Um den Speicherbedarf für die Previews nicht ausufern zu lassen, kann man ihnen optional ein "Verfallsdatum" geben. Was älter als eine einstellbare Zeit ist, wird verworfen und bei Bedarf automatisch neu erstellt. Der Umstieg auf eine SSD hat bei mir einen deutlichen Geschwindigkeitshub gegeben.

Aber Vorsicht: Die Möglichkeiten über das Netzwerk zu arbeiten sind in Lightroom nur sehr rudimentär vorhanden. Normalerweise wird immer erwartet, dass die Originale in irgend einer Form über einen Laufwerksbuchstaben erreichbar sind. Netzwerk geht, aber Adobe wirbt ganz bewusst nicht mit der Netzwerkfähigkeit dieses Tools.

Ich würde Dir empfehlen, LR erstmal zu installieren und mit einem kleinen Bildersatz zu testen, ob Dir die Bedienung und der Workflow liegt. Auch durch den Import Deiner kompletten Bilder in eine zweiten Schritt verlierst Du nichts, da die RAW-Files ja unverändert an Ort und Stelle bleiben. Nachdem ich alle psychologischen Hemmnisse (Bilder importieren ... sind sie dann für immer weg?) überwunden hatte, fand ich LR in jeder Hinsicht (auch ggü. Capture NX2) einfach genial. Aber zu diesem Schluss kommt nicht jeder.

Ciao
HaPe
 
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Bei Lightroom kannst Du wählen, ob das pro Bild in einem separaten sog. Sidecar XML-File gehalten wird (nicht meine Empfehlung), oder ob die Änderungen in der LR Datenbank gehalten werden (meine Empfehlung).
Ungern, Hans-Peter, aber ich glaube hier widersprechen zu müssen. Es geht nicht um XML-File oder Datenbank. Die Änderungen werden grundsätzlich immer in der Datenbank aka Katalog festgehalten. Es lässt sich aber einstellen, dass zusätzlich ein XML-File erstellt wird. Ich mache das inklusive XML-File, was mir bei unabsichtlichen Löschungen (zu viel markiert) schon sehr geholfen hat.

Heinz
 
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Hallo,

um den TE (der ja erst am Anfang seiner LR-Karriere ist) nicht unnötig zu verwirren: Können wir uns darauf einigen, dass die genaue technisch Umsetzung der Speicherung bzgl. seiner Frage egal ist?

Ansonsten: Du verwendest Sidecar-Files um versehentlich gelöschte Bild-Dateien incl. Bearbeitung wieder her zu stellen? Wie geht das denn? Driften die Informationen in der Datenbank und im Sidecar-File bei Dir irgendwie auseinander :nixweiss:. Und die Undo- bzw. Backup-Funktion wäre keine Alternative zur Behebung eines Datenverlusts?

Ciao
HaPe
 
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Ha-Pe,
herzlichen Dank für deine umfangreichen Ausführungen.

Vielleicht werde ich LR wirklich einmal ausprobieren.
Da ich noch ein paar Systemkonfigurationen von meinem Rechenprojekt über habe, schaute ich mir die Skalierung von LR mit mehreren CPU Kernen an. So wie es aussieht, sind 4 hochgetaktete Kerne "effizienter" als eine Workstation mit einer hohen Anzahl langsamerer Kerne, da LR ab 4 Kerne so gut wie nicht mehr skaliert. Schade, ich hätte noch eine Workstation mit 24 Kernen über gehabt - macht aber keinen Sinn, die dann dafür zu nehmen, wenn die Software das Potential nicht ausnutzt.

Ich werde einmal eine Kopie meines Fotoverzeichnisses machen und LR darauf ausprobieren.

Alternativ kann ich ja noch immer mit meiner schnellen Tooltrilogie weitermachen (FastPictureViewer, SearchEverything, und CNX durch NX-D austauschen)

LG,
Andy
 
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