Umstellung auf IP-basierten Anschluss

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Wer sagt das? ISDN benötigt 64kbit/s für ein Gespräch + ca. 28kbit/s für den Overhead. Selbst mit einem alten 1MBit Anschluss (128KBit/s Upload)war damit ein Gespräch über Sipgate (oder ähnliche) problemlos in guter Qualität möglich. Bei den aktuellen Annex J Anschlüssen wird der Upload entsprechend hochgesetzt. Ich habe selber nach Umstellung auf RAM-DSL 2MBit bekommen und jetzt mit Annex-J, also entbündeltem IP-Anschluss, stabile 5,7MBit im Download und 2,2MBit Upload, da sind 2 parallele Telefonate in guter Qualität kein Problem.

Sag ich ja. Geht bei ausreichender Bandbreite. 1 MBit reicht, wenn die Leitung ausschliesslich zum Telefonieren benutzt wird. Wenn die Kids nebenbei Youtube-Videos laufen lassen, klingt's nach Ferngespräch nach Timbuktu anno 1947.

Und wenn man in einer Gegend wohnt, wo die DSL-Versorgung mies ist, muss man ja froh sein, wenn man abends überhaupt noch ein 1MBit zusammengekratzt bekommt.

Ich bleibe dabei: solange Hispeed-IP-Netze nicht flächendeckend in Deutschland vorhanden sind, kann man nicht einfach eine perfekt funktionierende Technologie verschrotten. Das ist das typische Verhalten von Quartalsmanagern, die den Begriff Nachhaltigkeit nicht kennen.

Nachtrag: Ich habe hier mal eine Übersicht des rosa Riesen eingefügt, die zeigt, wo im Südwesten überall DSL 16MBit verfügbar ist. DSL 16MBit heisst *bis zu* 16 MBit. Ich mit meinen max. 3 MBit/s falle da auch drunter.

Müssen wir dann noch weiter davon reden, dass VoIP ein Segen für die Menschheit ist?

emrcduaa.jpg


Hier die Abdeckung im Südwesten mit VDSL 50, also zwischen 16 und 50 MBit:

pevxlsmq.jpg


Und zur Veranschaulichung der Aussichten hier die Übersicht des geplanten Ausbaus in VDSL 50 und VDSL 100. Findet Ihr die hell- und dunkelblauen Flecken?

lj43fnl6.jpg


Da braucht mir keiner kommen mit VoIP! Bei einigen klappt's, aber bei der Mehrzahl ist's Verarsche zur Gewinnmaximierung.
 
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Sag ich ja. Geht bei ausreichender Bandbreite. 1 MBit reicht, wenn die Leitung ausschliesslich zum Telefonieren benutzt wird. Wenn die Kids nebenbei Youtube-Videos laufen lassen, klingt's nach Ferngespräch nach Timbuktu anno 1947..

Nein, die Telekom schaltet dir keinen IP-Anschluss bei 1MBit also klingt es auch nicht nach Timbuktu.
Jeder vernünftige Router priorisiert das Gespräch dank QoS. Und im übrigen würde 1MBit synchron theoretisch für 10 parallele Gespräche mit ISDN-Qualität reichen.
Alle Probleme die ich bisher mit dem IP-Anschluss hatte waren Schicht 1 Probleme bei denen auch POTS Probleme gemacht hätte. Eine abgesoffene Muffe bzw. ein zerrissenes Kabel überträgt halt schlecht :nixweiss:
 
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Du kennst dich mit Zeugs ja gut aus, aber versteh hier nur Bahnhof und Abfahrt. Was würdest Du an meiner Stelle wo anschliessen. Ich steig da bisher noch nicht so ganz durch.

Ich würde mir nur noch echte IP-Telefone kaufen und diese in die nächste LAN-Dose stecken ;).

Wenn Du noch irgendwelche Türöffner oder Türsprechanlagen an Deiner ISDN-Anlage hast, dann könntest Du diese natürlich noch einige Zeit daran weiter betreiben, aber für die Zukunft sollte das auch an eine IP-fähige Anlage.
 
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Deine Ausführungen stimmen zwar in der technischen Betrachtungsweise, doch sie haben einen entscheidenden Haken: Sie gelten nur für ideale Bedingungen.

1. 10MBit... nun, es fängt ja schon damit an, daß das nicht jedes Endgerät mitmacht.

... im wesentlichen benötigt es da einen Switch, wo man den Port für das IP-Telefon auf 10MBit einstellen kann. Das man zum Thema Telefonkabel hier pauschal keine Aussage treffen kann, liegt aber an den dutzenden Möglichkeiten der vor Ort verbauten Kabel. Da aber das Telefon-Kabel in der Wand liegt und der Anwender da recht schnell eine RJ45-Dose zum Testen anbauen kann, ist es in jedem Fall ein Versuch wert, ob es funktioniert.

wenn überhaupt werden die Vorteile von ISDN durch VoIP beschnitten. VoIP ist bei den Telefonsystemen, die ich kenne, ein funktionaler Rückschritt.

Das viele größere VoIP-Anlagen nur halbherzig umgesetzt sind, da gebe ich Dir recht, aber das war zu Beginn der ISDN-Zeit auch nicht anders. Wenn ich da nur an das nationale und Euro-ISDN denke, bekomme ich noch heute einen Herzinfakt. Zum Glück sind einige damalige Schrott-Anbieter von Markt verschwunden, was heute bei einigen Anbietern von VoIP-Hardware hoffentlich auch passieren wird.

Das fängt bei Anrufweiterschaltungen an und hört bei Faxgeräten auf.

Als einziger Dienst funktioniert bei VoIP das Dienstemerkmal "Rückruf bei Besetzt" nicht mehr, aber das hat schon im Festnetz nicht mehr funktioniert, wenn unterschiedliche Anbieter an der Verbindung beteiligt waren.

Auch sind Telefone von heute nicht mit Technik von 1928 zu vergleichen.

Auch wenn heute die Telefone mit Schaltkreisen und Display bestückt werden, aus Sicht der Technik ist es doch die gleiche alte elektrische Schaltung von 1928 ;).

3. HD-Telefonie ist cool. Sofern alles stimmt, kommt so ein Gespräch auch mal zustande. So bei jedem 50. Gespräch?? 4. Unterschiedliche Codecs... wohl eher ein Grundübel bei VoIP

Das hängt sehr von den jeweiligen Gesprächspartnern ab. In Zukunft dürfte VoIP-Telefonie nicht mehr hauptsächlich über die Festnetze geroutet werden, sondern auch Anbieterübergreifend direkt auf IP-Ebene. Damit lösen sich die Probleme der Verschlüsselung und der Codes von alleine auf.

5. Die abrauchende Fritzbox, naja Du kannst ja gerne nen 50-Euro-Netgear-Router nehmen.

Ich nehme da dann doch lieber die Router aus der anderen Preisecke ...

Ohne Zweifel: Die VoIP-Codecs bieten viel Spielraum für Qualität. Doch wir sind nach ein ganzes Ende davon entfernt, diese auszureizen.

Da gebe ich Dir unumwunden Recht, aber das Ende des Festnetzes naht mit großen Schritten und damit auch das ein oder andere Ende des Problems. Ob das wirklich gut ist, naja man wird es sehen, aber man sollte sich dann wenigstens an den neuen Features von VoIP erfreuen dürfen
 
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Wegen all dieser Probleme möchte ich eigentlich bei ISDN bleiben. Kein Protokollbruch, ISDN-Leistungsmerkmale werden nicht beschnitten, und keine Umcodierung der Sprache.

Da gebe ich Dir ohne weiteres Recht und Du solltest Deinen funktionierenden echten ISDN-Anschluß auch in jedem Fall behalten. Allerdings macht ISDN-Technik hinter einem VoIP-Anschluß keinen Sinn und darum geht es hier im Thread ;)

Mit weniger als 16MBit braucht man mit VoIP garnicht erst anzufangen. Dann wird's lausig, und die Sprachqualität erreicht das Niveau einer KW-Verbindung von hier nach Alaska.

Wie schon erwähnt: Die Downloadrate ist bei der Betrachtung von VoIP völlig egal. Für einen Sprachkanal benötigst Du bei VoIP (HD hin oder her) genau 64k und mit dem üblichen IP-Overhead sind das so ungefähr 80k. Mit 2x80k und ein wenig Reserve landest Du relativ punktgenau bei 192k.

Anders gesagt: Jeder aktuelle deutsche ISDN-Nutzer kann (und wird) auf VoIP umgestellt werden, da die vorhandene Leitung dafür geeignet ist.

Die Qualität steigt, d.h. sie ist noch nicht ausreichend. Sie ist für die Carrier einfach nur viel billiger, deshalb wird VoIP so aggressiv vermarktet.

Es ist Wettbewerb in Deutschland und die Kunden wollen am besten nichts für ihren Telefon/Internet-Anschluss bezahlen. Davon abgesehen würde die VoIP-Technik auch kommen, wenn noch die Bundespost der alleinige Anbieter in Deutschland wäre. Vielleicht wäre der ganze Kram da nur etwas ausgereifter und der End-Termin würde irgendwann im Jahre 2025 sein.

Aha, bekanntes Thema und damit gut? Ist das Problem dadurch irgendwie gelöst, dass man es kennt? Das Problem gehört gelöst und nicht arrogant weggeschoben. Das Problem haben viele (meine von der Telekom mit VoIP über den Tisch gezogenen Verwandten können ebenfalls nicht mehr vernünftig faxen.)

Fax ist, ehrlich gesagt, ein Anachronismus. Ich bin allerdings auch gespannt, wie so sämtliche Anbieter in der nächsten Zeit auf dieses Problem reagieren werden, denn eine Lösung existiert ja mit T.38 eigentlich, nur verwendet es kein Provider aus Kostengründen.

Dafür gibt's ja Schutzeinrichtungen. Und durch Blitzschlag induzierte Spannungsspitzen, die über die Datenleitung kommen, killen jeden Router.

Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass Fritzboxen da gerne etwas schneller ausfallen. Aber egal, der Schutz der heimischen TV/PC/Haus-Technik vor Überspannung würde einen eigenen Thread erfordern.
 
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Also wenn ich mir das ganze jetzt so überlege, warte ich mit der Umstellung, bis die Telekom mich zwingt.
Bisher machen Sie bei mir da noch keine Anstalten.

Ich hoffe dann jetzt, dass es mich erst 2018 erwischt und das ganze bis dahin noch etwas besser ausgereift ist.

Danke für die vielen Tips.
 
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@pbgq: Die Sache mit den Preisen ist so eine Medaille mit Kehrseite. Sicherlich - die Kunden wollen nix mehr bezahlen. Wenn Du den Kunden anbietest, das gleiche Produkt für 5 mehr im Monat mit Premium-Kundenservice zu nehmen, würden es vermutlich die wenigsten Kunden wünschen.

Andererseits haben wir die Wahl in gewisser Form ja bereits und der bezahlte Service wird nicht geboten. Ich spreche von Business-Anschlüssen, deren Mehrwert i.d.R. im ISDN-Anlagen-Anschluss sowie einer festen IP liegt. Ansonsten bieten diese Pakete nix besonderes, was die 40% Mehrpreis gegenüber z.b. einem Call & Surf-Angebot rechtfertigen würde. Wenn das kleine, unscheinbare Wörtchen "Entstörfrist" nicht wäre. Ich habe einige Business-Kunden, die ausschließlich wegen der Selbstverpflichtung zu klaren Entstörfristen einen Geschäftskundenvertrag abgeschlossen haben. Doch leider wurde aus den Entstörfristen nix. Ich habe im Extremfall sogar einen Ausfall von einer Woche gehabt, bei einer Eventagentur. In dieser Agentur wird der Anschluss genauso intensiv genutzt wie bei Privatkunden, da meist eh nur ein Mitarbeiter vor Ort ist. Aufgrund der Historie schleppt die Firma aber 2 Anlagenanschlüsse mit allem Zipundzap mit sich herum und zahlt monatlich mit allen Flatrates brav 200 Euro und mehr. Zum Dank dafür lässt man sie mit Verweis auf Telekom eine Woche ohne Anschluss und ist als Krönung nicht mal bereit, für ein Dienstleistungsmerkmal die Kündigungsfrist rauszukramen. Soviel zur Realität.

Sofern sich Kunden nicht auf serviceadäquate Telefon- und Internettarife einstellen und die Anbieter die Kunden, die tief in die Taschen greifen, nicht im Gegenzug mit Spitzenservice versorgen, dann weiß ich nicht wo es hinlaufen soll. Mich kotzt es nur an, dass ich als Techniker den Vertragsscheiss und die Reklamationen bei Störungen auch an der Backe habe.
 
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