Tarnzelt stehen lassen?

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Tom.S

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Hallo!

Nachdem ich viele Jahre eher Street und Event/Peoplefotos gemacht habe, bin ich mit dem Umstieg auf DSLR eher durch Zufall im Rahmen eines privaten Fotoprojektes in die Naturfotografie "geraten" was mir zunehmend Spaß macht.
Beim fotografieren in einem großen tlw. verwilderten Garten (Singvögel, Spechte, Eichelhäher, Kleinsäuger etc) ist mir aufgefallen, dass die Tiere meist sehr sensibel auf optische Veränderungen reagiert haben.
Ich frage mich daher ob es nicht sinnvoll wäre, eine Tarneinrichtung wie z.B. Tarnzelt o.ä. für längere Zeit stehen zu lassen, damit sich das Vieh daran gewöhnt? Oder ist durch das Auftauchen eines Menschen ohnehin schon soviel Unruhe da, dass es dann auch schon egal ist, wenn man sein Tarnnetz/zelt/schal neu aufbaut?

Bin dankbar für jeden Tipp!

Tom
 
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Hallo Tom,
das kann durchaus Sinn machen. Wie die Reaktion auf ein Tarnzelt ist, hängt vom Tier ab. Manche Tiere stören sich gar nicht daran, wenn Du 20 Minuten vorher ein Zelt aufgebaut hast, bei anderen kannst Du ein temporären Aufbau eines Tarnzelts vergessen (z.B. Greifvögel).
Ich habe mal einen dänischen Naturfotografen kennen gelernt, der fast nur so arbeitet, er kaufte immer die billigsten Zelte die er auftreiben konnte (oft gebraucht und schon mal für 10-20 Euro), dann ist der Verlust nicht groß wenn es mal entwendet wird (ein Ameristep Doghouse kostet ja schon ca. 140 Euro und das wäre ärgerlich, wenn es abhanden kommt.). Also ich würde es vom Tier abhängig machen, welches Du ablichten möchtest.
 
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Hallo Tom,

Ich habe mir mal an einem See eine Tarnung aus einer grünen Plane aus dem Baumarkt und gebaut. Für die innenverstrebung hatte ich Kohlefaserstäbe benutzt. Das ging gut. Reiher Kormorane Zwergtaucher und Haubentaucher zum greifen nah. Man war einfach weg - leider war immer nur mieses Wetter. Aber das Zelt stand auch nur eine Woche. Das herum liegende Besteck war eindeutig und die Kohlefasestäbe konnten die Junkies gut zu Geld machen ... Nimm am besten irgendwas, was keiner gebrauchen kann - Äste, Kartoffesäcke oder eine alte Decke - dann hast du vielleicht länger was davon.
 
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... ist durch das Auftauchen eines Menschen ohnehin schon soviel Unruhe da ...

Absolut, darum ist ja die Tarneinrichtung sinnvoll. Dann ist nämlich kein Mensch da. Wenn das Areal dir gehört oder du die Zustimmung des Besitzers hast, dann ist ein statischer Unterstand, an den sich die Vögel gewöhnen können, sehr sinnvoll. Wobei das jetzt nicht zwingend rangermäßig im Military Look daher kommen muss. Ich habe in jungen Jahren viel aus einem tomatenroten Ford Taunus fotografiert. Feldhasenporträts von den Barthaaren bis zum halben Ohr, Bienenfresser, Braunkehlchen usw.. Bin am Wochenende erst wieder über den alten Krempel gestolpert. Eine perfekte Tarnung würde ich eher als sinnvoll erachten, wenn Spaziergänger das Areal beleben. Dann bist du am besten so unsichtbar wie möglich, sonst teilst du das Zelt mit fünf Kindern, welche sich um den Platz an der Kamera streiten, plus Begleitperson, welche schlichtend eingreift und einteilt, wer zuerst durch sehen darf. Selbstverständlich muss es tabu sein, Vögel während der Brutzeit zu stören. Eh klar. Der Standort der Tarnung sollte sorfältig gewählt sein, man kann ja schwer übersiedeln, wenn die Action mal im Gang ist. Ansonsten kann man für gewisse Vögel unauffällig ein wenig Futter an den richtigen Stellen deponieren, um ihnen die richtigen Stellen schmackhaft zu machen. Häher sind da recht bestechlich. Bei Insektenfressern ist es vielleicht nicht so einfach. Körnerfutter treibt man leichter auf.
 
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Wenn Du die Gelegenheit hast das Zelt stehen zu lassen, ist es sicher hilfreich. Ein Trick, den ich gelesen allerdings noch nie ausprobiert habe soll wie folgt funktionieren: Angeblich können Vögel nicht zählen (... dem kann ich folgen), deshalb soll man zu zweit in das Tarnzelt gehen und nach ca. einer Minute kann die eine Person (Ehefrau, Tochter, Sohn, wer auch immer) das Zelt wieder verlassen und nach Hause gehen. Das soll Vögeln, die den Vorgang beobachtet haben, soweit beruhigen, daß Sie glauben "der Mensch" ist wieder weg. Wie gesagt, habe es noch nicht ausprobiert ....
 
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Aus dem Bauch raus wuerde ich sagen, lass es stehen, damit sich die Tiere dran gewoehnen. Ich habe eine Woche jeden Tag zur gleichen Zeit an einer Stelle am Fluss Voegel fotografiert, am ersten Abend brauchte ich nur ein paar Schritte auf sie zugehen, schon flogen sie weg um den Abstand zu vergroessern. Irgendwann gewoehnten sie sich dann an mich, das Stativ und das lange Objektiv (ohne Zelt, ohne Tarnung), so dass ich am fuenften Tag schon bis auf knapp 10m rankonnte. Misstrauisch beaeugt haben sie mich da immer noch, aber sie fluechteten nicht mehr. Am Ende der Woche habe ich mich dann dort mit einem Forenmitglied getroffen, der dann auch versuchte naeher zu kommen, bei ca. 30m Abstand setzte eine panikartige Flucht ein. Als er dann wieder weg war und ich es eine Stunde spaeter wieder versucht habe, ging es wieder bis auf 10m ran.

Mag Zufall oder Einbildung sein, aber an so einen kurzen Abstand oder ein wiederkehren der Voegel nach der Flucht war an den ersten Tagen nicht zu denken.

Viel Erfolg bei den Fotos!
 
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Moin, außerdem soll es sinnvoll sein, immer die gleiche Kleidung zu tragen, da die Tiere sich dann eher an einen "gewöhnen".
Gruß
Martin
 
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Manchmal kann man zwischen den Bäumen die natürliche Deckung verstärken durch gesammelte Äste und dergl. vom Boden, kostet nichts, ist naturgerecht, wird meist nicht zerstört, funktioniert aber nur am Waldrand.
 
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Je nach Tier kann das wohl nützlich sein. Ich muss aber sagen, dass ich mein Zelt in den letzten Jahren immer kurzfristig auf- und abgebaut habe und noch nie einen Nachteil bemerkt habe.
Meiner Meinung nach ist es besonders wichtig, dass man beim Aufbau nicht gesehen wird. Ich mache es i.d.R. so, dass ich mich verstecke und die Gegend beobachte. Ist z.B. der Eisvogel gerade um die Ecke, gehe ich schnell an die gewünschte Stelle, lasse das Zelt aufspringen und verschwinde sofort darin. Das dauert nur wenige Sekunden. Drinnen baue ich dann alles auf.

Gruß
Heiko
 
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Vorweg: Sorry für die späte Antwort. Musste erst wieder meinen PC zum Laufen bringen.


Nachdem es sich um ein privates Grundstück handelt, ist Missbrauch oder Diebstahl kein Problem.
Ich glaube ich werde es einfach mal versuchen und ein Zelt bzw. Plane als Deckung fix anbringen und probieren an geeigneter Stelle mit Köder zu arbeiten.

thx

tom
 
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