Tamron 24-70 2.8 oder Sigma 35 1.4 Art

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Taikido

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo alle zusammen,

Straßenfotografie macht mir irre Spaß, ich habe dies bisher mit dem 24-70 2.8 von Tamron gemacht. Da ich auch Hochzeiten fotografiere, wird es in dunkleren Räumen bereits eng mit der 2.8 Lichtstärke des Tamron. Ich dachte daher an einen Tausch: Das Tamron 24-70 2.8 Di VC USD gegen das Sigma 35 1.4 Art.

Folgende Vorteile erhoffe ich mir dadurch:

a) Weniger ISO. Bei meinem Tamron bin ich, wenns dunkel wird, ratz fatz an ISO 8000 dran. Brautpaare lieben dunklere Locations. Mit dem Sigma hätte ich hier viel mehr Spielraum (ISO 2000 bei 1.4).

b) Ich liebe den Look der 35 mm. Ich stelle mein Tamron auf der Straße auf 35mm ein und fotografiere zwischen Blende 2.8 und 5.6. Trotzdem erwische ich mich hin und wieder, dass ich auf 50mm gehe. Das Sigma hätte dadurch einen erzieherischen Effekt.

c) ich habe noch das Tamron 70-200 2.8 Di VC USD. Auf einer Hochzeit kann ich hiermit die Portraits in relativer "Normalbrennweite" machen (so zwischen 85 und 135mm), viel geht mir somit nicht verloren.

d) zu oft zu nah am Brautpaar und den anderen Gästen


Jetzt zu dem, warum ich mich noch nicht dazu durchringen konnte:

1. Die Flexibilität! Manchmal bedarf es doch den 24 mm in der Kirche oder wenn die Gruppe vor einem steht.

2. Genauso überbrücke ich kurze Distanzen schneller mit ranzoomen als mit laufen, bzw. kann den Bildausschnitt durch den Sucher schneller wählen.

3. Manchmal will man den Hintergrund gar nicht so großartig mit drauf haben, aber 70 - X mm sind schon wieder zu eng.


Was haltet ihr davon? Mein Setup würde dann wie folgt aussehen:

35mm an der D750
70-200mm an der D610.

Ich würde mir ungern noch ne dritte Kamera umhängen, irgendwo hörts auch auf :p zumal ich das nur nebenberuflich mache. Hat jemand Erfahrung mit genau diesem Setup? Oder die gleichen Ängste, Bilder nicht machen zu können, weil man den sicheren Hafen "24-70 2.8" verlässt?

Ich denke, durch die 35mm bekommen Hochzeitsbilder auch einen besonderen Touch, ist wie bei Straßenfotografie: Man ist einfach näher dran. Aber halt: Sollte man auf einer Hochzeit vielleicht nicht allzuoft machen. Das Brautpaar wird sonst wohl genervt sein...aber dafür gibts ja auch noch das 70-200....ach ich weiß es wirklich nicht. :fahne:


Daher bräuchte ich eure Hilfe :fahne:


Grüße,

Andreas
 
Anzeigen
Nur ein paar unsortierte Gedanken zu deiner Frage:

Du sprichst von zwei sehr unterschiedlichen Anwendungsfällen: Street und Hochzeiten.

Mir persönlich (!) würde das Sigma auf der Straße zu dick auftragen. Und mir persönlich wäre es für einen längeren Einsatz einfach zu schwer.
Ich liebäugle daher mehr mit den kompakteren und leichteren 1.8er-Objektiven.

Ich verstehe dein ISO-Argument, aber große Blende bedeutet halt auch geringe Schärfentiefe.

Das kann ein tolles Stilmittel sein, aber bei vielen Hochzeitsbildern werden die Fotografierten dir nicht den Gefallen tun, im gleichen Abstand zum Sensor zu stehen. Dann müsstest du eh wieder abblenden.

Wieviele echte 1.4er-Fälle hättest du also?

Ich besitze das 1.4er nicht, habe aber schon oft gelesen, dass viele Nitzer seinen klinisch scharfen Look lieben, während andere das angeblich etwas unruhige Bokeh nicht leiden können. Was ist dir dabei wichtiger?
 
Kommentar
Ich denke mal das hängt auch ein wenig von der Art zu fotografieren ab, Natürlich bewegt man sich mit einer Festbrennweite mehr, schon alleine weil man weiß, daß man sich den gewünschten Ausschnitt nicht mal eben 'reinzoomen' kann. Aber in meinen Augen ist das kein Nachteil.

Für Reportagen ziehe ich auch oft mit nur mit einem Body und drei Festbrennweiten los (bei mir meist 24/50 und einem mittlerem Tele). Habe dann aber auch keine Probleme, öfter mal die Brennweite zu wechseln, oder mich zu bewegen. Wenn man eine Situation verpasst, liegt das in den meisten Fällen eh an einem selber (man hat einfach gepennt), als an der Frage welche Optik man gerade drauf hat. Für mich gehört es auch zum Fotografieren die Situation zu beobachten und möglichst schon vorher zu antizipieren, wenn es interessant werden könnte.

Außerdem ist der Unterschied von 35er zum 50er doch höstens drei Schritte. Und wenn es wirklich weit weg sein sollte, daß Du das Gefühl hast 'da komme ich nicht rechtzeitig hin', kannst Du doch gleich das 70-200er nehmen, daß Du am zweiten Body umhängen hast.

Mir persönlich wären die 35mm untenrum nur zu wenig. Da würde ich eine Kombi von 20er und 35er für den WW-Bereich bevorzugen. Die 20er mußt Du ja auch nicht umbedingt die ganze Zeit mit Dir herum tragen. Meist nutzt man sie eher selten, also für Übersichten, oder wenn es wirklich mal richtig eng wird, aber man fotografiert in der Regel nicht den ganzen Abend damit herrum.

Ich selber habe von Sigma zwar nur das 24er und 50er Art (nicht das 35er), aber bei beiden finde ich das Bokeh und die Bildwirkung sehr angenehm und nutze sie aufgrund ihrer Lichtstärke fast immer für Reportagen. Ich denke das 35er macht da keine Ausnahme. Die f1.4 ist nicht nur bei wenig Licht gut, sondern gerade weil es oft angenehmer ist, störenden 'Krempel' im Hintergrund besser auszublenden. Die Option weiter Abzublenden hat man ja trotzdem, wenn man es möchte, oder es die Situation erfordert.

Ich würde mich an Deiner Stelle fragen, was wichtiger ist. Möglichst viel Spielraum zu haben um schöne Bilder zu machen (Kür), oder lieber das Wichtigste auf Nummer sicher einzufangen (Pflicht). Mit dem Zoom hast Du etwas mehr Sicherheit, auch aus ungünstiger Position noch ein ordentliches Bild hinzubekommen, mit der Festbrennweite mehr Spielraum mit der Schärfentiefe und bei wenig Licht.

VG
 
Kommentar
Wie sich "35mm only" anfühlt, kannst Du leicht mit dem Zoom erkunden, indem Du es mit einem Stück Tesafilm bei 35 mm fixierst.

Ich bin glücklicher Besitzer des Sigma 50 1.4 Art, und bei voller Oeffnung ist die Tiefenschärfe extrem gering. Beim 35 Art ist das nur unwesentlich anders. Da schaffst Du es kaum, beim Brautpaar beide Personen scharf abzubilden - einer davon ist immer leicht "daneben", ich habe haufenweise solche Fotos.
Deshalb mache ich Hochzeiten meist mit dem Nikkor 24-70/2.8G. Und nur, wenn es wirklich nicht anders geht, nehme ich das 1.4er. Aber nur dann.

Wieviele Fotos mit Blende 1.4 würdest Du ins Album des Hochzeitpaares setzen? Ich denke, der Anteil würde sich im ganz tiefen, einstelligen Prozentbereich bewegen ...

Felix
 
Kommentar
Ihr seid echt super Leute...vielen Dank. Ich werde das Tamron behalten, ihr habt mich überzeugt. Es ist wohl in der Tat so, dass die 1.4 Blende sehr selten zum Einsatz kommen wird und wenn ich eh abblenden muss, dann macht das auch keinen Sinn mehr.

:)
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten